Doering. das Dorf Sendling, mit der großen Rote» Turm« durch die Oberländer Bauern. er a»,h will, das sehe» Vom Himmel aber wird dc»r Tapfern der Loh». En gel Sicgcskränze» ichweben her «iejxr. und der Heiland, zur Seite , Der bekannte Maler Wilhelm Lin i denschmit hat in edler Begeisterung t für den Heldenmut und das tragi e sche Schicksal seiner Landsleute 1830 Hauptstadt zu entreißen und den ge flüchteten Kurfürsten Max Emaiiuel wieder auf den Thron zu fetzen. Die ungshelden Wilhelm Tell. Wie wei: Jahre vorher bei Mohacz gekämpft Turmes" sprengte. Damals (1685) zum Tummelplatz österreichischer Ge< walt. Mit äußerster Willkür hau sten die fremden Truppen '.n schast ausgehoben und zum feind liche» Militär gepreßt. 1705, zöge» 28»0 Mann österreichische Völker zu - vriiucn davonzulüiire», . Ueber alle diese Dinge verbreitete sich, schnell wachsend, eine tiefe Er bitterung im ganzen Lande. In geheimer Verschwörung beschloß das 1667 geborene, 1702 aus Tölz zu gewanderte Gastwirt Johann Jäger, betrieb mit verschiedenen Freunden, " ... > der Geheimbund der Haberer, von deren Volksjustiz nian noch heute zuweilen hört, bei der Verschwörung eine wesentliche Nolle gespielt hat. Die militärische Führung der Bauern übernahm der Hauptmann Matthias Mayer, ein kriegserfahre ner Mann, der schon aus den vor schiedensten Schauplätzen gedient hatte, ihm Zur Seite standen der französische Gardekapitän Gauthier, feruer die Leutnants Glänze, Aberle und Honys. Hätte diese Volköschar, die sich die „Kurbayrrsche Landesde fension" nannte, eine Ausbildung, eine Disziplin und eine Bewaffnung gehabt wie die Truppcnmacht der Feinde, so wäre ihr bei ihrer glii heuden Begeisterung gewiß der Sieg zugefallen. So aber ließen sich die Bauern durch ihre Gemütsregung allein bestimme» und glaubten, in Unterfchätzung des Feindes, auch mit ihrer ganz schlechten Bewaff nung auskommen zu können. Die ?lrmen hatten nichts als Senfen, Spieße, Stangen, Streitkolben und uralte Gewehre. Ein paar Kano nen waren auch da, aber mir von je- Trotzdeni wäre der Ausgang viel leicht doch noch v> ihren Gunsten gewesen da kani der Verrat. Um so schändlicher war die Tat, die der Pfleger Oettlinger von Starnberg vollführte, da er selber ein geborener Münchner war und sich Nutzen zu ziehen. Indem er sich als begeisterten Gesinnungsge nossen ausspielte, gelang es ihm, alle Einzelheiten des naiv erdachten die Beschaffenheit die Stärke des Bauernheeres genaue Kenntnis zu erlangen. Die Absicht war. die Stadt Münchett von zwSi Seiten an zugreifen. Wenn am 22. Dezember in der Frühe die Kirchenglocke» die Geburt des Heilands verkündigen würden, so sollten alle Verschwore nen in der Stadt sich zusammenrot ten, um den von außen kommenden Bauern die Hand zu reichen? am Kosttore sollte der Stadtbach abge lassen werden, durch sein trocken ge legtes Bett wollte man in die Stadt einziehen. Wen» alles gut ging, hoffte man sich Münchens ohne ei nen Schuß bemächtigen zu könne». die angesichts der Umstände über diesen Plan den Kops schüttelten! von den kriegserfahrenen Offizieren die Zlrt dieses Volkes ist allzu im pulsiv: einmal zur Tat entschlossen, ließen sie sich durch nichts mehr zu rückhalten, und so brannten sie vor Ungeduld, daß sie nicht mehr ab warte» mochten, bis die Leute vom scheitert waren, am 23. Dezember Heerschau gehalten. Der Prior des Klosters, den die Angst ergriff, künf tig dafür verantwortlich gemacht zu werde», stellte sich krank und ließ sich nicht sehen. Während da»» die Bauer» weiter rückte» und bei For stciiried ei» erstes kleines Gesecht mit den Münchner Besatzungstrup pen hatten, war der Verräter Oett linger ins Gebirge geeilt, wo der Kriegslucchte zur Zeit der deutschen Bauernkriege anfann des IS. Jahrhunderts. Hier wurde ein erster Ersolg ?rrun gen, dadurch, daß es gelang, den sogenannte» „Roten Turm" sortzu nehmen. Gepriesen wird dabei die Kühnheit und Stärke des Schmiedes von Kochel, der mit einer Wagen deichsel die Pforte gesprengt haben soll. Aber zunächst ward weiter »erhalb der Stadt nach der Verab redung die Masse» ergreifen woll ten. Schon war es Morgen, jeden Augenblick mußte» die Christglocke» anfangen zu läuten, aber alles blieb stumm, nnd die Bauern warteten und die Zeit verstrich. , Mendt svck.-di', daß die »riechbai,wiche Hecresmacht i ,ur Hilfe herannahte. Da plötzlich ! dröhnten vo.-,, Gasteig herüber drei > Tie Bauern mahn- ! ten c? sei ei« Zeichen »ir >ie, nun m-»r anzngreisen. de Mendt aber wußte, daß ihm Hilfe kam. Unver züglich ging er mm z«m Angriff vor. In jähem Ausfalle drangen 'eine fränkischen Truppen aus die Bauern ein, die daraus nicht gefaßt ! waren, und verjagte» fie aus ihrer schlecht verteidigten Stellung am Roten Turme, nahmen auch diele» wieder fort. Jetzt trafen, auch Kriechbaums Truppen ein, sehr erschöpft vo» dem Marsche durch die winterliche Nacht. Von ihnen ließ der General zunächst nur die Kavallerie auf die Bauern los. Da gaben diese den Angrisj auf die Stadt aus, wirre Flucht ent stand, Hunderte entrannen in dem von Gräben und Hecken durchschnit tenen Gelönde. die große Mehrzahl aber schob sich in ungeordnetem Hansen längS der Stadtmauer hin, verfolgt von der wild einbauenden ungarischen Reitermasse. Von drei Seiten umschlossen, blieb ihnen mir der eine Ausweg zum Rückzug nach dem Dorfe Sendling. Daß ihnen dieser Weg nicht verlegt wurde von den Kaiserlichen, verdankten sie hauptsächlich der Schießfertigkeit der besser bewaffneten Scharsschützen. Als de Mendt sah, daß ihm die Eroberung des Dorfes bestritte» wurde, rief er den General Kriech baum zu Hilfe. Da sah der Anfüh rer der Bauern, Hauptmann Mayer, daß alles verloren war. Er ließ das Feuer einstellen und durch einen Unterhändler um Pardon sür die Bauern bitten. Die Führung der österreichischen Truppe» hatte der Oberst von Eckh. Er war wegen der Beteiligung an der Uebergabe von Breijach (17(13) beim Kaiser in Ungnade gcsallen und wartete mit Ungeduld aus de» Augenblick, daß er sich die Gunst des hohen Herrn -wieder erwerben könnte. Jetzt schien er ihm gekom men. Er genehmigte den erbetene» Pardon und verlangte, daß die Bauern ihre Massen niederlegen und sich außerhalb des Dorses sam meln sollten. Das taten sehr viele. Und als sie nun in dichtem Hausen beisammen waren, da erscholl, plötz lich Eckhs Kommaudomort „Feuer!", und vo» den arglosen, unbewasfne !«, Menschen wälzte» sich Hunderte in ihrem Blut. Die übrigen aber ! singe» beweglich an um Gnade zu bitten und zu stehen. Vergebens! Nochmals ward „Feuer" komman diert, und wieder sanken dichte Scha ren zu Tode getroffen darnieder. Da sahen die andern, daß ihr letzter Au genblick gekomnien war. Und als sie nun ihre Rosenkränze in Händen hielten und beteten, um wenigstens christlich sterben zu könne», krachte und schmetterte die dritte Salve in sie hinein u»d rasste fort, was noch übrig war. Das war die Schand tat des Oberste» von Eckh, dessen Namen zusammen mit dem des Ver räters Oettlinger für immer ge brandmarkt bleiben wird. Die Schar der Bauern aber, die die Massen nicht geskreckt hatten, sammelte sich zum letzte» Widerstand auf dem Kirchhose und an der Kirch hofsmauer des Dorfes Sendling. Tort find sie alle erlegen bis auf kick, und ' " ihnen war der Student PassaMr" und Johann Jäger. Aber beide ihre Zahl wurde auf taufende ge schätzt. Ganze Familien gingen dar über zugrunde. Der Kurfürst Max Emanuel aber, der 1711 wieder in seine Herrschaft eingesetzt wurde, kümmerte sich nicht um die Ange- Elend untergehen. Schier planlos war der Kriegszug der Oberländer Bauern ins Werk gesetzt worden, ohne Geld, ohne Proviant, ahne richtige Bewaffnung, ohne Erfahrung gegen einen Feind, der das alles im Ueberslusse besaß und aus hundert Schlachtseldern je den Rest menschlichen Gesühls ein gebüßt hatte und der nach Kriegs recht zum Einschreiten gegen einen irregulären Feind berechtigt war. Aber die Art, wie er davon Ge > brauch machte, macht ihn ebenso Ks.- > nung, der glühende Patriotismus der Bauern deren Handlungsweise ' adelt. Als Besiegte sind sie Sieger ! geblieben, Vorbilder treuen Behar > rens beim Vaterlands und Herrscher ! Hause bis zum letzten Atemzuge.
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