Mein letzter Flug in China. Plüschow und es dürste für viele, ein Bericht von Interesse sein, den er sei nerzeit. vor nunmehr zwei Jahren, im.Ostasiat. Lloyd" über seinen letz ten Flug in China veröffentlichte. Er schrieb: Brummend kreiste der Propeller, , «lls ich am L. November 1914 früh um 2:30 Uhr an mein startklares «inen furchtbaren. Stoß, und nur mit eiserner Faust tonnte ich die Maschine zur Ruhe zwingen und vor dem Ab nate war gerade unter mir krepiert, und der Luftdruck hätte mich bei nahe zu Boden geschleudert. A»cr Gottlob! Nur mit Erde wurde ich überschüttet und außer einem faust großen Loch, das ein Granatsplitter in meine linke Trogsläche gerissen hat- Abschiedsgrüße der Japaner und ihrer englischen Bundesbrllder an mich. Als ich hoch genug war, drehte ich noch einmal um, da lag das liebe, kleine Tsingtau, das so viel durchgemacht und so viel auszuhalten hatte! Bis in meine einsame Höhe drang das Dröhnen der Geschütze, das Krachen der Granaten und das Knattern der Gewehre und der Maschinengewehre. Es war der Klang des begonnenen Sturmangriffs und der verzweifel ten Gegenwehr. Ob wir diesen dritten Sturmangriff noch aushalten wür den? Adieu, Tsingtau, lebt wohl, ihr Kameraden, die ihr dort unten kämpft! So fchver wurde mir dieser Abschied. Als die Sonne aufging, schwebte ich schon hoch oben im blauen weiter mit fast südlichem Kurs dem südlichen China zu, über zerklüftete wilde Gebirge, über Flüsse und weite zig Meter breites Feld endeckt, das unter In großen Spiralen, dann im steilen Gleitflug und um 8:46 Uhr stand meine Maschine mitten auf einem Reisfeld, sich im Utzten Mo das Fahrgestell bis über die Achse in den aufgelösten Lehmboden ein sank. Die Ruhe um mich herum, nach dem mein Flugzeug gelandet, wirkte ganz eigenartig. Seit Monaten kein Dröhnen der Geschütze, kein Krachen krepierender Granaten, kein Fauchen und Bellen zerplatzender Schrappnells. In weiter Entfernung standen Haufen von Chinesen, Mänaer, Weiber und viele, viele Kiüder in angsterfülltem Staun«n. Sis alle, wie auch alle ande ren Chinesen, deren Land ich über flogen, konnten das Wunder kaum fassen, denn ich war der erste Flie ger hier, und alle dachten, der böse Geist käme selbst, um nun Unheil zu stiften. Als ich gar aus meiner Ma schine, kletterte und versuchte, einige Menschen heranzuwinken, war kein halten mehr. Schreiend und heulend lief alles davon, die Männer voran, ihre hingefallenen Kinder nach ihre. Meinung dem Teufel als Opfer zu rücklassend. Wirklich, mein Erscheinen könnte im dunkelsten Afrika keinen größeren Schrecken hervorgerufen ha ben. Kurz entschlossen lief ich hinter der Horde her und.griff mir drei, vier Chinesen bei ihren Zöpfen und schlepp te die Heulenden an mein Flugzeug heran, um ihnen zu zeigen, daß der große Bogel keinem was täte. Nach einiger Zeit, half das, und als ich ihnen sogar einige Käschstiicke gab, da mein anderen. Dafür kamen sie aber jetzt alle in solchen Massen, daß ich mich wunderte, daß die Maschine nicht zer drückt und mir nicht noch mehr ge- Töchter des Landes der Mitte. Dr. Morgan von der amerikanischen Mission. Er sprach fließend chinesisch fünfzehn Minuten entfernten Lager zur Bewachung meines Flugzeuges. Nachmittags ging ich ans Demontie ren meiner.Taube". Aber das war leichter gesagt als getan! Ich selber hatte nur einen Schraubenschlüssel mit und suchte nun nach Werkzeugen. Aber ich befand mich ja in China, in dieser mir zu Chren gab. unt> bei dem ich als Gast dadurch ausgezeich net wurde, daß ich Messer und Gabel Möglichstes getan, und am 7. No vember abends sah ich auf einer für mich.klar gemachten Ileinen Dschunke, Dschunke wurde von zwei Mann an einer an der Lastspitze angeschlage nen Leine stromaufwärts verholt, wieder zurück nach Tsingtau. Ich war in Tsingtau der einzige Flieger während des ganzen Krieges, und da ich wegen der auherordentlich schweren Flugplatzverhältnisse nicht ein einziges Mal einen Beobachter mitnehmen konnte, mußte ich meine ganzen Flüge stets allein ausführen. Der zweite Fliegeroffizier war schon vor dem Kriege abgestürzt und hatte sich recht erheblich verletzt, seine Ma schine war dabei vollständig zerstrüm mert. Meine Aufgabe war daher schwierig, dafür aber auch um so schö der Kriegserklärung fing ich mit mei nen Aufklärungsfliigen an, die mich oft hunderte von Kilometern nach Schantung hineinführten und gleich zeitig für mich vorzügliche Vorübun gen für die späteren schweren Flüge wurden. Bereits Ansang September erhielt ich meine Feuertaufe weit draußen, als ich in fünfzehnhundert Meter Höhe das G-lände „abgraste!" Mit zehn Schußlöchern in den Trag flächen kehrte ich zurück. Dann wieder sondierte ich, mit tausend Metern be das außerordentlich schwer überseh bare, von wilden Gebirgen, Schluch ten und trockenen Flußbetten durch zogene Vorgeliinde von Tsingtau, das später mein Hauptfeld der Tätigkeit werden sollte. Da ich noch auf achtzehnhundert Meter Höhe ernstliche Treffer von Ge wehren und Maschinengewehren er hielt, muhte ich meine ganzen Beo- Bachtungen stets in zweitausend Me ter Höhe machen. Sobald ich diese erreicht hatte, drosselte ich dm Motor so ab, daß das Flugzeug die Höhe von selber hielt. Dann hing ich ineine Karte vor mich ans Höhensteuer, nahm mein Notizheft zur Hand und beobachtete nach unten, zwischen Trag fläche und Rumpf hindurchsehend, den Feind. Das Höhensteuer lieh ich ganz los die Seite steuerte ich und eine ganz genaue Skizze angefer tigt hatte. Ab und zu warf ich dann eine Bombe oder beschoß mit meiner Parabellumpistole, die ich immer bei mir hatte, ein feindliches Flugzeug. Je näher die Japaner kamen, um so schwieriger wurde meine Ausgabe. meine am besten E?e des Platzes stand. Neuer unterseeischer Magnet. In Verbindung mit dem großen Weltkriege gewinnt die nachstehende neuerliche Erfindung besonderes In teresse, obwohl sie nicht „an der Front" oder für eine der kriegführen den Mächte auf Bestellung gemacht worden ist und in ihrer ersten Form 'cht,n vor dem Krieg zurückdatiert. Sie ist allerdings unlängst noch ver b.ssert und im '.leinen erprobt wor den. Es handelt sich nämlich um eine magnetische Maschine, welche vom Grunde des Mec'es, oder überhaupt tiefer Gewässer, Metalle auffischen soll, so u. a. auch Geschosse. Bon weitem war ein solcher Gedanke schon seit einiger Zeit ins Auge gefaßt wor den; ein japanischer Gelehrter na mensNakahara hat ihn einer Verwirk lichung anscheinend am nächsten ge bracht. Von einer omerikanisch-orien ! talischen Zeitschrift wird darüber be richtet: , hen, welcher auf den Grund des be tceffenden Gewässers hinabgelassen wird. Es ist auch eine Vorrichtung , veigegeben, welche mit einem aut oma tischen Telephon - Schallbech.r Aehn ! lichkeit hat und ein Signal gibt, so wie der Stein mit den Gegenständen, nach denen man sucht, in Berührung kommt. Diese werden sodann mit dem Stein heraufgezogen. Man probierte die Maschine im Sumida zu Tokio. Neun- und zehnzöllige Geschosse, wel che bei Uebungen von Kriegsschiffen auS in das Wasser geschleudert wor- den waren, wurden erfolgreich ermit telt und an die Oberfläche gebracht. ! Man spekuliert bereits darauf, etwa Lo<l,ooo große Geschosse aus der Hi rofchima- und der Jse - Bai heraus zubringen! diese hätten schon allein als Eisen - Abfälle, bei den jetzigen Preisen, einen Wert von ungefähr 3 Millionen Dollars. Und anderswo die Maschine im großen bewährt, noch , viel bedeutendere Funde machen, s Da fehlte eigentlich nur noch, daß ein Magnet erfunden würde, der stark genug wäre, um solches Eisen, das in s' ungeheuren Mengen in europäischen l Schlachtfeldern eingebettet ist, aus dem Bodenzu holen! Eine Versetzung. „Gratuliere, Herr Schmidt? Ihr befördert „Danke, ja der ist aus dem Unteroffiziersstand in den OfsizierZunterstand versetzt wor-
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