Aus deutschen Gefangenen - Nagern. Aufzeichnungen riiieS ncutrnlcn Berichterstatter«. Ein Spezialberichterstatter der „Züricher Neuen Zeitung", der eine Anzahl Gefangenenlager in Deutsch land besucht hat, berichtet u. a. über die Lager bei Göttingen und Gie ßen: Diese beiden Lager zeichnen sich zunächst durch prächtige Lage und freundliche Anlage aus. Di« Wohlfahrtseinrichtungen des Leiter dieser Bestrebungen, Hrn. Pro fessor Dr. Karl Stange, schon den Borwurf eingetragen, es werde hier hier jede nur irgend zulässige Er leichterung verschafft. Die Studen ten haben ihren eigenen Raum, wo ten können, und erhalten von der Universitätsbibliothek und von Pro- fessoren alle erforderlichen Bücher' geliehen. Es berührte mich ganz sonderbar, in dem Barackenlager die schönen in Leder und Halbsranz ge bundenen Werke der Bibliothek zu finden. Wir hörten auch in einem anderen Lager, daß von dort gefan gene Studenten zur Fortsetzung ihrer Studien nach Göttingen gesandt wurden. Außerdem vermittelt im Lager ein Institut-Polyglotte jedem den Sprachunterricht, den er zu ha ben wünscht. Die Lagerbibliothek cnWlt in chrer französischen, flämi- Jede Nation hat ihr eigenes Ko wir gesehen.) Jeden Sonntag hat der Kommandant eine Aussprache mit den Vertrauensmännern der Leitung eines Advokaten aus Arras, L6on Paillet. Da gibt es eine Un terstützungskasse, eine Leihkasse, Nach- den und tröstende» Wirkung der Musik überzeugen. Sehr vielgestal tig ist die Art der Ausübung der Musik. In Wittenberg und Zerbst hörten wir russisch« Kirchengesang« Musik spielt. Daneben hört und sieht Details interessiert, aus die bereits Wird in Göttingen die Wissen schaft in hohem Maße gepflegt, so scheint Gießen mehr der Kunst zu huldigen. Wohl findet man in je dem Lager Maler und Bildhauer von mehr oder weniger Talent, in Holz minden weilt sogar ein eigenartiger Kauz, der schon seit lahren seinen Lebenszweck und Broterwerb in der malerischen Darstellung phantasti scher gotischer Kathedralen zu finden glaubte. Er malt zurzeit mit riesi ger Geduld und etwas Talent «inen Dom mit viel tausend Türmchen, den er noch mit Tod und Teufel ü» morts" zu nennen gedenkt. Künstlernamen h«!ßt er sich Msro vac, sein Aeußeres ist das eines BarietiZartisten. Unserem amerika-l nischen Kollegen gewährte er mit der selben Gnade wie andere.Exzellenzen! und Generale die Ehre seines Auto gramms. Im Lager zu Gießen besteht aoer eine eigentliche Malakademi« von et wa zwanzig Künstlern, die zum wirklich erfreuliche Proben ihrer, Kunst zur Ausstellung gebracht ha-, ben. Es wurde ihnen ein besonderer großer Saal zum Atelier einge- Freien außerhalb des Lagers ihre Studien zu machen. Die als zuver lässig bekannten Gefangenen genie- Wittenberg der Dirigent des dorti xen Orchesters eb«n zum Fischen ge gangen. waltigen Betrieb erfordernden Post dienst. Die ausgehende Post der mittelgroßen Lager monatlich 6t>/)V0 bis M,<XX) Briefe und Karten, die alle schon im Lager zensiert werden bis M<X> täglich. Wenn man dabei die auf diesen Poststellen geleiste! Die Mailänder Zei — In Basel starb Pros. Fuhrt in me Bukowina. E. L. Bukowina (Standort eines Das breite Haupt des Kapul, das sonst in mein Fenster hineinschaut, ist stirne, und eine wundervoll klare Milchstraße verhieß einen hellen Tag. Aber wieder gießt, es in Strömen. Vistritz wii'zt trübe Wellen daher. ! Gotteshaus gebracht. Wohltuend mil- auf die Beilreihen fallende Tageslicht. Unablässig geht draußen der Zug des Krieges vorüber. Endlose Kolo nen winden sich aus dem Wald auf einer ist unter ihnen, der sich mit gu ter Laune in sein Schicksal gefunden zu haben scheint. Ein Einjähriger, des- Krieg?" begann das Verhör. „Bierzehn Monate!" lautete die Antwort. „Nein!" „Wie ist da» erklärlich?" böse auf mich ist." „Suchten Sie der Gefangennahme zu entgehen"" " „Das russische Regime ist sehr un bescheiden. sticht nur, daß ich auf fünf Jahre in die Bleiwerke verschickt werden sollt:, auch mein Leben muß sich die Bevölkerung und mustert mit unermüdlichem Interesse das jede Mi nute wechselnde Bild. Die Männer tragen unter schmutzigen weiten Hü ten struppige, lang über den Nacken fallende Haarmähnen, die fast die Wind und Wetter im Freien. Nichts kann ihre Aufmerksamkeit ablenken von dem Kriezsvolk, von den Maschi nengewehren, ron dem Verpflegungs- Werkstätte, wo ein Sauerstoffgebläse ihre Neugierde erregt, stehen sie zu Häuf. Mit Endlicher Freude starren sie in die stiebenden Funken und in die kreisrunde Oeffnung, die die wei ße Flamme in einen Minenwerfer schneidet. Und so sehr sind sie gefes selt, daß sie nicht einen Augenblick aus den Nebel dröhnt. Hinter den Wolken, die in dicken 16(X) Meter Höhe, das schutzlos allen räum sind w>der zur Festung gewor den. Eine geschlossene festgefügte Li- nie zieht sich durch das ganze Wald gebirge, eine Linie, die dem Gegner den Weg nach Jakobeny und Kirli baba und Borfa den Weg nach Ungarn sperrt. Jeder Gipfel im An griffsbereiche ist besetzt kein Fels- Stellungen laufen die Kämme und Rücken entlang, gehen ins Tal hin unter, wo sie Fluß und Straße ver riegeln, und klettern jenseits wieder die Hänge hinan. Steht man auf ei meterweit diese aus- und niedersiti gende Kette verfolgen. Eifrig ist an ihrem Ausbau gearbeitet worden. meln die Talsohle. Auf den Durchbruch nach Kirli» baba konzentrierten sich die BemUhun den der Russen Doch als sie den Ka pul nicht zu überwinden vermochten. iri Qsrmskiv! nach allen Regeln der Verteidigung!» technik herzurichten. Die Cimbroslawa mala, die spitze Waldpyramide des Tonky, wurve'zu Stützpfeilern ihre» Abwehrsystem?. Und so steht denn Befestigung gegen Befestigung. Mäh lich aber vollzieht sich in der Lage «ia
Significant historical Pennsylvania newspapers