' MÜH LZ Imbe. s, (16. Fortsetzung.) » „Also bitte," erwidert« sie, sich fen Buchenau — und seiner Toch ter mit Ihnen zu sprechen. Ich bringe Ihnen gewissermaßen die Kr.« S' k nend nicht, daß ich sein Gutsnachbar Ried v. Riedberg. Wie Sie wohl Das kam völlig tonlos über ihre Lippen. „Ich kann Ihnen das schnell er- Antlitz verzerrte sich. Ein „Wie seltsam das Leben spielt «inmal jung und schuldlos." Die letzten Worte knirscht« sie wie im schmerzlichen Groll durch die Aber er verhärtet« sich gleich wieder. Jedes Gefühl, auch das eines leisen Mitleids, wollte er ausschalten bei dieser Verhandlung. halten." „Fürchten Sie, daß meine Gegen ivart die Luft dieses Hauses verpe sie haßerfüllt, herrscht! „Also, bitte was haben Sie mir zu sagen?" Er sah einen Augenblick auf seine Hände herab. Dann richtete er sich auf und sagte im geschäftsmäßigen Tone: „Graf Buchenau hat aus Ihrem Briefe «rfehen, daß Si« sich in einer Notlage befinden. Obwohl er Ih nen gegenüber kinerlei Berpflichtun er unter allen Umständen vermeiden, daß Sie auch in Zukunft Ihren Lebensunterhalt aus die bisheri ge Art erwerben. Deshalb erklärt reu. Außer in Deutschland können -Sie Ihr Domizil wählen, wo Sie wellen, und Sie brauchen nur an- gung zu stellen, verbietet dem Gra sen Buchenau die Klugheit. Sie könnte Ihnen noch einmal verloren re Augen blickten starr und glanz los. Nun sie die Verwirklichung ih res heißesten Wunsches vor sich sah, verließ sie die Spannkraft ihrer Nerven. Aber dennoch empfand sie das Demütigend« x der Situation. Dieser Hans Ried hatt« einst um einen Blick, um ein Lächeln von ihr gebettelt, er war ihr Sklave gena sen, wie all die Männer, mit denen sie mußte sich knechten lassen um das verfluchte Geld, das er ihr bie ten konnte. Ein ohnmächtiger Haß brannte für ihn in ihrem Herzen- Ihr leidenschaftliches Empfinden, das im Böftn und auch im Gu bäumte sich auf und schrie nach Ra che. Aber das alles verbarg sie, zwang es nieder. Und sie vermochte es über sich, zu rechnen. Wenn Graf Buchenau solche Bedingungen stellte, so möcht« er auch gehörig zahlen. Die Hände krampfhaft verschlin gend, sah Liane mit lauerndem Blick in Hans Rieds unbewegtes Ge sicht. Und endlich fragte sie lang ten ?" Er überlegte einen Augenblick. „Sagen wir sechstausend Mark jährlich, bis an Ihr Lebensende. DaS wird genügen, Sie vor Not zu schützen." Sie lachte hart und spöttisch auf. „Eine Bagatelle für den Grasen Buchenau. Und auch für mich ist das zu wenig, damit komme ich nicht aus ich ich bin nicht allein." „Sie vergessen, daß Sie nichts zu fordern haben." Ihre Augen funkelten ihn an. „Und Sie vergessen, daß ich da für Bedingungen erfüllen soll. Mit sechstausend Mark jährlich kann ich mit meinem Manne nicht auskommen Er machte eine Bewegung, als schiebe er etwas Häßliches von sich. „Ich mag nicht mit Ihnen feilschen sagen wir also zehntausend Mark jährlich, ich werde es vor dem Gra sen Buchenau vertreten." Sie überlegte einen Augenblick. Mit dieser Summe ließ sich das Le ben schon erträglich gestalten. Man konnte damit nicht in der verschwen derischen Weise wie bisher in der großen Welt leben. Aber das wollte sie auch gar nicht. Sie brauchten ja dann auch nicht mehr durch ein glän zendes Auftreten den Leuten Sand in die Augen zu streuen. Mit zehn tausend Mark konnte man sich ir gendeinen stillen Ort zum Aufent halt wählen und ein neuei, friedliches Sie sah wieder lauernd in Rieds Gesicht. Es sah aus, als habe er ein Ultimatum gesprochen. Und ei gentlich konnt« sie wohl auch zufrie den sein, zumal sie nichts zu fordern unh noch vor wenigen Minuten alle haftet." Er machte eine erschrockene Bewe ung. „Nein — um Gottes willen Sie ""?We?che?"° Sie — spätestens »Was geht Sie Fürst Jrkow an?" fchen Bank Sie Ihre Rente abheben ein Blatt Papier. „Falls Sie im Auslande Ihr Stelle mizuweisen. Nur wie ge sagt Deutschland scheidet aus", sagte er höflich. Ihr Gesicht verzog sich höhnisch. »Ja, ja leine Angst ich werde Deutschland nicht mehr betre- Sie in Wirklichkeit sind sie soll Ihr Herr Gemahl, der es gewagt hat, sich in ihre Gesellschaft zu drän gen, derselbe Mann ist, der ihren Vater zum Krüppel geschossen hat." Er schritt schnell zur Tür und öffnete sie. Höflich, aber kalt trat er „Adieu, Herr v. Ried viel Glück der Eindruck, d«n Liane v. Brenken hinterlassen hatte. Bor Pias hold uiid drängte es in ihm in sehnsüchti gem Verlangen jetzt wußte er erst, daß Pia ihm das rechte wahre Glück „Pia süße, kleine Pia!" nur das holde süße Bild seiner jun gen Braut stund verklärt vor seinen Augen. Da öffnete sich leise die Tür. -Pia blickte herein und sah ihn sitzen, reg los, das Gesicht in den Händen ver graben. Erschrocken sah sie zu ihm hinüber- Er hatte nicht das Oessnen der Tür vernommen, wußte nicht, daß er Biust. Es war ein Seufzer befrei ter Glückseligkeit. Aber das wußte Leides" Vor ihren erschrockenen Augen fand „HS ist alles erledigt, Pia. Dei „Ach, das ist gut. Und Frau v. Wort gehalten?" und geseufzt hatte. Es lag ihr wie ein Alp auf der Brust. Zum Glück kam jetzt Tante Ma- Die Gräfin war sehr erschrocken, als sie hörte, wem sie ihr Haus ge öffnet hatte, und klagte sich an, nicht für die künftige Gemahlin des Für sten Jrkow. Nun dieser wird auch noch eine Enttäuschung erleben, doch oft echt sichere Instinkte Aber bist." sie. „Ich kann es nicht in Worte fas- Sie lächelte fein. „Es ist nicht mein Verdienst, Pia hat sich in einer mich selbst überra sich entfallet hat. Bon ihrer Be liebtheit in der Gesellschaft machst du etwas schablonenhafte Gesellschafts drilckt?" „Meinst du?" „Das freut mich innig, lieber Hans, für dich, und für Pia. Ich habe sie sehr liebgewonnen und es Vater entführen?" Jetzt trat Pia ein. Sie hatte Sie errötete und sah verwirrt zu Boden. „Ja wie du willst, Hans." Er küßte sanft und zärtlich ihre Hand. „Nein wie du willst, Pia." Sie zog schnell ihre Hand zurück Diese strich lächelnd über ihr Köpfchen. „Schade, daß deine beiden Zwil- sagte stt hastig. wurde ihr etwas leichter und freier ums Herz. Hans sah ihr immer wie der mit leuchtenden Augen ins Gesicht ruhig und schnell. „Ach. wenn er mich doch lieben tonnte, so recht von Herzen lieben." Wie ein Gebet stieg es in ihr auf. Und dabei klopfte das Herz immer Sie fuhren an dem Hotel vorüber, in dem Fürst Jrkow und Brenlens wohnten. Zufällig stand gerade der Die Herren grüßten artig herüber und Fürst.Jrkow schien sofort Hans Ried zu erkennen, mit dem er ver schiedentlich auf Reisen zufammenge iroffen war. Er winlte ihm lebhaft erfreut zu. Hans winkte zurück. Aber dann nahm sein Gesicht plötzlich einen abweisend«» Ausdruck an. Er hatte Brenken erkannt, der ebenfalls mit herübergrüßte. Einen Augenblick haf ten scharf und schneidend, die Bren lens flackernd und unsicher. Dann war der Wagen auch schon vorbeige- Liane v. Brenken war in leicht be greiflicher Erregung ins Hotel zurück gekehrt, nachdem sie Hans Ried ver lassen hatte. Kaum hatte sie ihr Zim mer betreten, als auch schon ihr Gatte bei ihr eintrat. Aufschluchzen in seine Arme und um klammert« seinen Hals. „Was ist geschehen. Liane, was ist Erst erschrak er furchtbar, als si, ihm von Rieds Auftauchen berichtete Als er aber dann das Resultat de» Unterredung vernahm, atmete er ti«s c.uf und bedeckte ihr Antlitz mit Küssen. „So ist ja alles, alles gut, Lian«. Nun sind wir aus aller Not." Sie seufzte tief auf und blickte dü ster vor sich hin. „Ja aber wenn du wüßtest, wie namenlos gedemütigt ich vor diesem stolzen Aristokraten stand oh das muß ich ihm noch heimzahlen, „Was willst du tun, Liane sei rcrsichtig, Stelle nicht aufs Spiel, was du errungen hast." Sie sprang auf und lächelt« selt sam. „Keine Sorge. Nur ein kleiner Scherz. Ich will seiner Braut, der Komtesse, nur ein kleines Andenke« an mich hinterlassen. Man tut noch ein gutes Werk an diesem kleine» Schaf, wenn man sie ein wenig auf- Närt über ihren künftigen Gatten. ?>u sehr den Herrn zeigen will und ccn Ueberlegeiien spielt. So danke ich ihr, daß sie Mitleid mit ihrer unbe 'annten Stiefmutter hatte, und räche mich zugleich an ihm." „Du willst ihr seine Brief« sen den?" „Ja wie gut, daß ich sie ver wahrte. Ahnte ich doch, daß ich sie noch einmal würde brauchen können." „Tue es nicht, Liane es könnt« uns schaden." — es ist alles fest --- sonst ersticke ich an meinem Groll. Und dem Fürsten Jrkow werde ich zum Abschied auch noch einige Lie benswürdigkeiten sagen. Ach wel che Wohltat wird es mir sein, ihm einmal so recht deutlich zu zeigen. Arme. st «Küsse mich, Justus morgen ja morgen beginnen wir ein neues Leben." Sie blieben lang« zusammen und berieten, was noch vor der Abreise zu Fürst Jrkow wartete vergeblich an der Mittagstafel auf das Erscheinen Frau v. Brenkens, nach der sein Herz wieder voll Sehnsucht verlangte. Ihr« merkliche Kälte und Zurückhaltung hatte ihn ganz toll gemacht. Bisher war er immer derjenige gewesen, der sich zurückgezogen hatte, wenn ihm ein Flirt mit einer schönen Frau zu ernst und für seine Freiheit bedrohlich er schon auf dem Punkte angelangt gewesen, wo er für seine Freiheit zu fürchten begann, und er hatte bereits und Zurückhaltung, daß seine Lciden erwog, sie zur Fürstin Jrkow zu inachen. Ihre stolze Zurückhaltung »reichte, was alle Liebenswürdigkeit, :r sich mit Brenlens Gesellschaft be ihn strafen für die leise angedeutete Tag gelegt hatte. Daß auch Brenken nicht erschien, blick. die gnädige Frau in einer wichtigen Angelegenheit sofort empfangen würde. D«r Diener brachte den Bescheid zurück, Frau v, Brenken würde Durchlaucht um fünf Uhr im kleinen Konversationszimmer erwarten. (Fortsetzung solgt).
Significant historical Pennsylvania newspapers