M GMckW «um- MINI LZ Umbe. (4. Fortsetzung). hatten in Schldß Buchenau gelebt bis zum Tode, und als d«r Aelteste der nicht verlassen zu müssen. Pia kannte diese Geschichte ihrer Vorfahren. An stillen Winterabenden pflegte Graf Buchenau seiner Toch zulesen, aber nur bis zu den letzten Kapiteln, die er selbst darin ver zeichnet hatte. Die las er nicht vor Trotzdem setzte Pia ihr silbernes Pfeifchen an den Mund, um den Reitknecht herbeizurufen, der ihr das Pferd satteln und vorführen sollte. Der Reitknecht kam auch eilig um Befehl erteilen wollte, hörte sie das Rollen eines Wagens jenseits der Parlniauer, und gleich darauf fuhr lich wieder ab und rannte ins Haus zurück. Da sie die langen Kleider hinderten, raffte sie dieselben hoch «inpor. In ihres Baters Zimmer stürmend, rief sie froh und ver Graf Buchenau legte ein Buch aus der Hand, in dem er gelesen hatte, und erhob sich. Bater und Tochter traten an das Fenster und sahen, hinter den Stores verborgen, daß Hans v. Ried soeben im Portal „Ich lasse bitten." sagte der Graf. Seine freudlosen Augen sahen dem Gaste entgegen. Pia stand erwar tungsvoll neben dem Vater. Als Hans von Ried dann über die Schwelle trat, erschien ein stau nender Ausdruck in ihren Augen. Wie ganz anders erschien ihr heute der junge Mann im feierlichen Be suchsdreß, als neulich, da er einen praktischen Sportanzug getragen hat te. der ihm beim Umherstreifen ie> Walde bequemlich erschien. Auch sein Gesicht hatte einen ganz onderen Ausdruck, als neulich so formell und unbewegt. Das Herz klopfte ihr mit einer ungekannten Bangigkeit in der Brust. Nein mit diesem eleganten, würdevollen Herrn wußte sie nichts anzufangen, der benahm sich gerade so steif und förmlich, wie die anderen Herren, die Pa»a besuchten. Aber auch Hans v. Ried konnte «s kaum fassen, daß die junge Da me neben Graf Buchenau mit dem leichtfüßigen Springinsfeld von neu lich identisch war. Sie kam ihm so viel älter vor, so ungelenk und un beholfen. und ihrem Gesichte fehlte der übermütige Ausdruck, der ihn so heiter gestimmt hatte. Sehr vorteilhaft präsentierte sich P!,i in dem von Frau Dornemann d. Ri-d war gewöhnt, mit den schön sten und elegantesten Frauen der großen Welt zu Verkehren. Er be sah einen sehr verwöhnten Geschmack, bolken und verzagt in ihrem unge schickten. schlecht sitzenden Kleide ne ben dem düster blickenden, bleichen Baier stand, war keine erfreuliche Erscheinung für ihn. Er begriff nicht, daß ihm Pia neulich einige» Interesse abgenötigt hatt«. Aber in hctte. Wie eine Komtesse Buchenau fühl. Etwas wie Mitleid wallte in so einsam mit dem düsteren Vaier hauste. Natürlich behielt er das alles für sich. Kein Zug feines schmalen, ari stokratischen Gesichts verriet etwa! Graf Buchenau, dessen bleiche», durchgeistigtes Gesicht ihn unwillkür lich fesselte und interessierte. „Ich hoffe sehr, Herr Graf, daß „ES ist auffallend, Herr v. Ried wie sehr Sie Ihrem Vater glei chen. AIS ich Sie als Jüngling kannte, siel mir das nicht so auf. in Buchenau nicht rechnen." Hans v. Ried schüttelte ernst den Kopf. „Nicht Kurzweil suche ich hier, Herr Graf. Die habe ich drau- nach Ruh«," sagte er schwerfällig. Hans v. Med atmete tief auf. „Doch vielleicht wenn «,an sonst vor menschlichen Augen. Die düsteren Augen des Grafen Aufenau bohrten sich forschend in ich werde es." Es klang ein fester Wille aus diesen Worten. Gras Buchenau seufzte tief auf. „Wer diesen festen Willen haben Sie Platz mir ist, als hätten kanntschaft geschlossen, nicht wahr?" Ein Lächeln flog über Hans Rieds Gesicht, als er Pia lebhaft mit dem Kopf nicken sah. Bon Pias Brust löste ei sich wie ein dumpfer Druck, gen." Die letzten Worte brachte er zö gernd hervor. „Ach nicht wahr Sie hiel» Das Gesicht PiaS war noch ein un beschriebenes Blatt, aber in das A»t litz des Vaters hatte das Leben terS belebtes Gesicht. Sie freute sich ten suchte. Sonst war er stets froh, wenn sich ein Besuch schnell entfernte. „Meine Zeit ist unbeinessen, Herr Graf, ich bleibe gern länger, wenn lassen wollen." „Das will ich sicher. Geh, mein Kind Frau Dorneinann soll Wein „Sie wundern sich gewiß, mein lie ber Herr öon Ried, daß meine Toch ter einem ungebändigten Füllen mir arg verdacht worden, daß ich sie ohne allen gesellschaftlichen Drill und wie einen haften, ehrlichen Menschen zu erzie hen. Ich hielt si« von allen bösen Ein flüssen der Welt fern, von allem Lug und Trug. Ihre junge Seele sollte nicht lernen, was so vielen jungen Mädchen systematisch eingeprägt wird sie sollte nicht Doch lassen wir das. Ich muß es mir gefallen lassen. her keinem Menschen «in Wort gönnte ich weiß eS nicht. Vielleicht, weil ich von Verständnis erwarte. das ich namenlos geliebt hab«. Fort damit fort damit —! Aber mein Kind soll einmal nicht einen ehrlichen Mann zum Narren halten das ist's, was ich will!" Er hatte zuletzt wie zu sich selbst gesprochen, in bitterer Qual vor sich hinstarrcnd. Als HanS Ried eine Be seine düsteren Augen ruhten „Weshalb sage ich Ihnen das alles rum sind Sie gekommen in meine stille Klause? All den andern gegen über habe ich geschwiegen als wäre schroff. Ernst ruhte Hans v. Blick auch ich Warthe noch auf völlige Heilung." So sagte Hans v. Ried halblaut und mit verhaltener Stimme. Druck. tat sein," stieß er hervor. Fest umschloß auch HanS Ried die kalte, zitternde Hand des Grafen. „Ist mir doch, als säße der Vater vor mir, statt des Sohnes. Mit Jh- Herr Graf. Ich hoffe. Sie bald ein- Wie sich besinnend, fuhr der Graf z^chtl'ch ich werde wohl zeit meines Lebens in Ruhe und Stille leben will!" „Ja, ja, das braucht man, ich weiß es von mir. In einer Zeil, wo es mir gar nicht auf der Mutter tendes Nichtschen der Mensch ist. Meine Tochter ist mein getreuer Fa mulus." Erstaunt blickte Hans Ried auf, „Hat die Komtesse dafür Inte st 'ch s L"ch l fl "b d s Grasen Gesicht, Sie erst erkennen, Iva» meine klein« Pia alles weih und wofür sie In teresse hat. Wenn sie auch ein welt l'nben, ist sie doch in manchen Fra gen der Wissenschaft wohlerfahren. Auf fast alle Gebiete der Kunst u.id Wissenschaft vermag sie mir verstän dig zu folgen und im Geiste haben wir beide wohl auch die halbe Welt bettist. wenn sie in Wirklichkeit auch nur ihr« engste Heimat kennt. In gei stiger Beziehung st«ht sie auf einer höheren Stufe als ihre gleichalterigen von der weiten Welt zu hören. Wer- Stunde schenken?" So viel und lange hatte Gras Bu- Hans v. Ried lächelte. »Ich will mich über gar nichts mir selbst wie ei» kleines Wunder, Der Graf nickte ernst. „Ganz recht an ihr ist alles Sie keine zeremoniellen Umstände mit „Ich mir lhren „Bleib« Pia. Herr v. Ried Un." „Waren Sie immerfort auf Reisen, H«rr v, Ried, all die langen Jahre?" Sie auf einen Sesse^ und zu leuchtend Rein und klar war der Blick dieser schönen Mädchen augen, die durch die langen dunklen lösen von diesen unschuldsvallen Augen. Diese klein« Komtesse war wirklich ein siebzehnjähriges Wunder. meinen Willen. Es sagt mir nicht zu. Letzten Winter blieb ich deshalb fern. Moritz." famose Bahn gibt?" .Nun?" mit Beschlag." Ried?" Er lächelte. recht oft herüber?" schloß sie, sich bit darf." Als Herr v. Ried endlich auf- Komteß Pia Pferde den Wald, bianzug. Am Tage vorher hatte sie auf gräßlich, sich damit herumzuplageiu Und Lina hatte das Reitkleid vor läufig in die hinterste Schrankecke fallen deutlich kund. „Schäme dich, FaulpUz, du willst wohl Fett an setzen?" schalt sie, ein wenig die Mäh- Und alles Wehren half nichts. Pferde und Handys anginen Baum Hals. , Das tat sie auch heute. Je blickte. „Herr v. Ried - Herr v. Ried! Kopf. unsicher!" rief ?r nochmals"sehr ener gisch. Aber sie voltigierte graziö» ein Stück weiter. (gortfetzung folgt).
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