M MMckm mim »lim LZ MdL. (3. Fortsetzung.) Die Augen des Grafen glühten fin zens in- schlichten Kleidern unreinen Herzens aufgeputzt wie «in Pfau. Sie soll ihr junges Herz nicht an bunten äußeren Tand hängen, soll keinen Wert aus Aeußerlichleiten le gen. Das wissen Sie d'och, Frau Dornemann. Seien Sie doch ver nünftig." Die gute Frau seufzte verstohlen. Sie wußte, was ihren Herrn zum Sonderling gemacht hatte, wußte, daß Glanz vertauft und ihn dann betro gen hatte. Man durfte nicht mit ihm rechten. Aber was sein mußte, das mußte sein, und sie hatte sich fest vorgenommen, heute zum Ziel zu kommen. Lina, die bäuerliche Zofe der Komtesse, hatte ihr vorhin la chend die alten Fähnchen der Kom- Trage, Frau Dornemann, das ischt gut für den Lumpenjud', 's Komteßle muß annere Kleider hawe." Begütigend und doch hartnäckig sagte sie nun: ten auch nicht mehr lange zusammen." Wieder fuhr sich der Graf durch das Haar. „Also gut bestellen Sie einige neue Kleider, wenn es unbedingt nö tig ist. Aber alles ganz schlicht und einfach, keinen aufgeputzten Kram, das bitte ich mir aus." Frau Dornemanns Gesicht strahlte, als habe man ihr das herrlichste Sei sie eifrig. . sH« Er lächelte ironisch. „Nun sind Sie wohl hochbeglückt, daß Sie Ihren Willen durchgesetzt haben?" dings sehr abgetragenes dunkelblaues Kleidchen, das ihre knospend« Gestalt sichtlich einengte und s«hr kurz war. Der Graf mußte zugeben, daß Frau stellt werden, Pia," sagte er, als sie sich an den Früstückstisch setzten. Pia lachte und sah an sich herab. „Hm! Ich glaubt wirklich, es ist die höchste Zeit. Ich habe auch schon selbst gesagt?" in den sauren Apfel beißen, Papa." Es tlang absolute Gleichgültigkeit gegen ihre äußerliche Erscheinung aus lingssrische Welt. Ihr harmloses, fer Trauer auf den reinen Zügen sei nes Kindes. Und doch schien dessen Anblick wie geschaffen, das Herz froh äugen lachten so heiter und so froh in die Welt und ihr Antlitz glich einer Apfelblüte mit seinem reinen, frischen Teint, dem Luft und Sonne nichts anhaben konnten. Eine Schönheit war das Komteßchen nicht, zumal nicht in der untleidsamen Tracht. Ihre Zü ge waren nicht von strenger Regel den durch die großen Sonnenaugen beherrscht, die von fast schwarzen Brauen und Wimpern umgeben wa- Reize zur Geltung zu bringen ge wußt, so wäre sie sicher eine sehr hüb sche junge Dame geworden. Aber so gewesen, diese Reize zu verbergen. Als das Frühstück beendet war, atmete sie tief auf und streckte die Ar weit von sich, so daß das enge Kleid in allen Nähten trachte. Darüber lachte sie laut auf. Sie sah ihm schelmisch an. „Hast du es vergessen? Wir woll ten doch zusammen das neue Werk über den Mars lesen. Es steht aus unserm Stundenplan." Der Graf nickte. „Gut, es bleibt dabei." „Aber wir bleiben noch ein wenig Das tut dir gut. Und ich bin auch lieber im Freien als im Zimmer. Also gleich bin ich wieder hier." gen breiten Koridor bis zur Ein gangshalle. Bon hier aus führte seitlich eine Treppe nach oben und un ten. Unten befanden sich die Wirt schaftsräume, und diese suchte Pia auf. Leichtfüßig sprang sie die Treppe hinab leichtfüßig und sorgenlos. Dieses junge Geschöpf fühlte sich fast wunschlos glücklich in der strengen Weltabgeschiedenheit, in der sie von ihrem Vater gehalten wurde. Graf Buchenau hielt seine Tochter aus den edelsten Motiven von dem lauten glänzenden Treiben ihrer Gesell schastssphäre zurück. Er wollte ihre junge Seele rein erhalten. Aber ein Bistttben. Weil er selbst der Welt und der Menschen müde war, wollte er auch seine junge Tochter in seiner selbstgewählten Einsamkeit festhalten. Er war zwar überzeugt, daß er damit das Beste für sein Kind wählte und ihr Kämpfe und schlimme Erfahrun gen sparte. Aber er bedachte nicht, daß jeder junge Mensch nach Kämp fen und Erfahrungen verlangt, um sich zu entfalten. es nicht anders gewöhnt war. Nie kam ihr bisher das Verlan gen, sich mit anderen jungen Gcschöp alles, was darin lebte, mit liebevollem Herzen. Sie lernte mit kindlichem Eifer, Fragen der Wissenschaft. Ihr höch stand auf seinem Stundenplan. Aber es war doch etwas Regelloses, Will kürliches in der Art seines Unter richts, und nur ein elastischer Geist ten. schickt und nicht schickt, aber die gute Alte wußte selbst nicht genau Bescheid darüber, was eine junge Dame in auf freute sie sich. Die weite Welt Gleißendes, Gefährliches, aber Pias Kindersinn schmückte sich diese Welt So freute sie sich unbefangen auf Hans v. Rieds Besuch. Es war, als sei sie schon gut Freund mit ihm. Mann und Weib! In dieser Frage war sie noch das harmloseste, unwis lendste Kind. Pia fand Frau Dornemann in ei ßerlichkeiten verlangte Graf Buche nau doch eine sorgfältige Führung des Hauswesens. In dieser Bezie e« gewöhnt, sich aufmerksam bedienen zu lassen. Frau Dornemann saß Tische „Das ist wohl ein schweres Stück Arbeit für Sie, so einen Brief zu schreiben?" lachte Pia. ich bin nun mal nicht so 'n halber Professor wie Sie. Mir geht das nicht so von der Hand." Brief. da bestellen. Also: Ein blaues Tuch lleid, recht dunkel, sußsrei und ohne Ausputz." Pia überlegte. Pia lachte. „Hm!" der sehr festlich fand? Himmels willen was ist denn das hier zuletzt ein Reittleid Dor sch iss^Sie Pia lachte, d s ss „Ach Gott der Herr Graf! Der Reittleid bestellen. Nach und nach sie kniete. „Ich? Ach Komteßchen, ich würde Pferd setzen sollte!" „Also, ich bestelle das Reittleid ja?" Pia seufzte. che» sofort geschickt werden, es ist wirklich die höchste Zeit." „Ja, ja, Komteßchen, ich pres siere." nun ja die zweite Gräfin hier in Buchenau lebte. Lieber Gott die hatte alles nicht schön und kostbar ge leiten hatten immer ein Vermögen ge tostet. Der Herr Graf hatte es ja auch dazu, er war ja „unmenschlich" Weise. Aber das Komteßchen hielt Frau Dornemann haßte ihn, soweit ihre Seele dieses schlimmen Gefühls fähig war. Besuch, Pia?" fragte der Vater, ner lich gefreut, wenn er uns etwas von seinem Reisen erzählt hätte. Es wäre doch mal eine Abwechs lig in Buchenau." Die letzten Worte klangen wie ein Seufzer, und Pia sah garnicht so froh und heiter aus wie sonst. Es war das erstemal, daß er von Pia eine Klage über Langeweile hörte. Forschend blickte er zu ihr sinn von mir. Ich weiß gar nicht, was mit mir ist. Mir ist so un behaglich zumute so ich weiß selbst nicht wie. Wahrscheinlich weil mich das Regenwetter ein paar Tage Brust. Nein gottlob Pia ich gleich gesagt." alte war. Das jung« Mädchen trat wtever zum Fenster. „Weißt du was, Papa, jetzt gehe bianzug und lasse mir „Gouver nante" satteln. Ich muß mich ein bißchen austollen, damit mir wie „Ja, Kind, das tue nur. Ich wollte, ich könnte es dir gleichtun. So ein frischn fröhlicher Ritt welch ein Labsal wär« das für mich." Es drang ein bitterer, schmerzli cher Groll aus seinen Worten. Schnell war Pia an seiner Seite und schlang die Arme um s«ine» Hals. keit. res Feuer. „Nicht bedauern, Kind das er trage ich nicht!" stieß er heiser her vor. Und sich bezwingend fuhr er sanfter fort: „Geh nur geh und tummele dich im Sonnenschein ging sie langsam hinaus, als seien die flinken Füße gebannt. Sie sah in dem neuen blauen Tuchlleid entschieden damenhafter aus, als neulich in dem vertragenen Fähnchen. Wenn das neue Kleid auch nicht von hervorragender Ele ganz war und auch nicht besonder» gut saß, so sah sie doch ein wenig vorteilhafter darin aus. Vor einer Stunde hatte sie eS erst angelegt. Frau Dornemann und ten bewundernd dabeigestanden, al» sich Pia flüchtig im Spiegel besah. Sehr wohlgefällig hatten ihre Au gen nicht auf ihrer eigenen Person gehaftet, sie hatte nur mit instink iidem Wohlgefallen den feinen, wei hatte sie Kritisch protestiert. „Aber nein. Komteßchen, ich bin ja so frot>, daß Sie endlich mal Es geht ja doch nur bis zum Knö Pia hatte geseufzt. den Schweif abtrete. Greulich ist Pia warf einen kritischen Blick in den Spiegel. lKortsetmna solat).
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