Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, February 11, 1915, Image 2

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    Vestrafte Leckerei.
Gipfel des Galgenhu
mors. Berüchtigter Zuchthäusler
<bei seiner Einlieferung ins Gefäng
nis): „Ha, was ist denn das für ei
ne Schlamperei nicht mal eine
Ehrenpforte für mich?!"
Fortschritt. Dame (zu
ihrer Freundin): „Nun, macht Deine
Tochter im Kochen Fortschritte?"
Schnitzel!"
So war's nicht gemeint.
' „Ich würde Ihnen ja die Stelle
Sei mir gerne geben aber Sie sol
len trinken "
Diener (unterbrechend): „O ja,
H-cht gern, gnädiger Herr!"
5 Sonderbar. Aaron (auf
Her Jagd nach verschiedenen Fehl
schüssen): „Die Kurse fallen, die
Sinsen fallen, solide Häuser fallen,
Wer aber fällt nicht? Die Hasen!"
Geistreich. Dame: „Sie
Waren also in Italien, Herr Dok
tor?"
Herr: „Jawohl, mein Fräulein."
Dame: „Na, sagen Sie, sieht Ita
lien wirklich wie ein Stiefel aus?
Auf der Landkarte wird es ja im
mer so abgezeichnet."
Naiv.
anbieten, Fräulein Grete?"
„Ach nein, Herr Edgar! Mama
Hat das verboten aber wenn Sie
«üch bis zu meiner Freundin beglei
ten wollten damit ich mir einen
ausleihen kann..."
Seufzer. Junger Humo
rist: „Wie bescheiden diese Redak
tionen sind, hllndkrtsiebenundsimfzig
Witze habe ich eingesendet und «inen
haben sie nur angenommen!"
Reisender: „Ich möchte gern
den Wirt sprechen!"
Ja, der ist leider nicht zu Haus!"
„Na, ich werde tun, was in mei
nen Kräften steht!"
Standpunkte.
Schlau.
Sie m.r nicht mit abm s
EswareineLust! Schwie
germutter (die ihren Schwiegersohn
Boshafte Frage.
Maurer: „Schau mal die
Schwielen an meinen Händen.
Du die eigentlich bekommen?"
Ein Spezialist. Herr:
„Was sind Sie denn?"
Naturalistischer Maler: „Riiben
landschaster!"
Oh, oh! Dame (angesäu
selt): „Mein Mann sagt, ich sehe rei
Nicht verlege».
„Meli Merlan«! über alle«!"
Junk.
Vor mir liegt ein Feldpostbrief.
In kurzen Worten zeigen Kameraden
den Tod deS Fahnenjunkers Hans
im Sturmangriff half uns mit zum
Siege. An seinem Todestage heftete
Kreuz an die Brust! Die Kameraden
vom ... Regiment." Ein verschlos
sener Brief für mich liegt dabei.
Hans Joachim! ... Sein Kinder
bildnis hängt über meinem Schreib
ter war ihr einziges Kind!
Thusnelda hatten die Eltern das
gar nicht zu der schmächtigen, ftin
gliedrigen Gestalt paßte. Wir. in
der Schule, lausten sie „Nella" um.
Nella, unsere hochbegabte, phantasie
volle, etwas exzentrisch« Gefährtin.
Eine, der das Lernen zur Lust wur
schast. Eine Freundschaft, die sich ins
Paris leben können! Wie sind die
Gleichheit. Wir strebten beide hinaus
aus der Enge. Sie lebte unter dem
Drucke eines Stiefvaters, dem die
unbezwinglich. Denn sie geriet an
einen, der das Feuer übermächtig
schürte, einen jungen Franzosen, der
hier Deutsch lernte. Und aus ihrer
Schwärmerei für das Land erwuchs
Feindschaft der Bötter?
Nella! Wirst Du auch ein bißchen
Liebe für mich behalten? Wirst Du
Dein Heimatland, Dein Deutschland
nicht vergessen? „Hanna", ant
wortete sie mir, »kennst D.u es nicht,
das Bibelwort: „Wo Du hingehst,
Gott ist mem Gott!" Sieh', so denkt
Raoul und ich auch! Aber mein
Deutschland gebe ich darum nicht
auf! Nein, ein echtes deutsches
Hauswesen will ich drüben führen!"
Raoul trat herein. Er hatte das
letzte gehört. „Gewiß, ma ch6ri« soll
alles tun, wie sie will. Es wird
immer nur Schönes sein!"
Und anstatt mich zu freuen, sah ich
nur die Blicke des Fremden. Du
hast nur Sinne, kein Herz", durch
fuhr es mich. Gleich darauf schämte
ich mich meiner Gedanken.
In der Arbeit entschwindet die
sind schlechte Brief-
Ausschau hielt.
Wenige fanden den Weg in mein
kleines Lehrerinnenstllbchen. Ernst
und sachlich war ihr Inhalt. Nur
einmal klang ein Herzenston, wie auS
Not, heraus: „Es ist doch «in an
der«? Land, als unseres. Ich glaube,
ich bin zu schwerfällig hier. Raouls
Familie ist so verschieden von un
seren Bekannten daheim. Ich weiß
nicht, ob ich mich werde ganz anpas
sen können!"
Und »ach einer Zeit des Schwei
gens las ich ihren glücklichsten Brief.
Seliges, freudiges Zukunftshofsen ju
belte daraus.
Nach der Geburtsanzeige von Hans
Joachims Eintritt in die Welt stockte
der Briefwechsel eine Zeit völlig.
„Ich bin sehr von Kräften, elend
und gar nicht mehr hübsch, und mein
Raoul ist so schönheitsdurstig", wie
ein Seufzer wehte es auf dem Brief.
Und Jahrelang sah ich keine fran
zösische Marke, kein großes Kuvert
mehr, wie Nella sie brauchte.
Als ich eines Nachmittags von
einer in mein kleines
habe? Ich bleibe jetzt hier; will
Stille der Zeit ist sie vernarbt. Als
Jahre alt. ' Mein Pflegesjchn,
Glück für ein altes Mädchen. Viel
Hoffnung habe ich auf ihn, meinen
lieben, deutschen Jungen gesetzt!
Und, als er in den ersten Mobil-
Frohe, glückliche Karten flogen mir
ins Haus. Der Krieg hatte den ru
higen, ernsten Jungen verwandelt.
Voll sprühender Lebenslust, voll hof
fenden Mutes schrieb er. Wie glück
lich war er, mit «dabei zu fein", et
was für sein Deutschland tun zu dür
fen. „Das Vaterland über alles",
immer wieder kehrte dieses Bekennt
nis.
Die Schlachttage bei Maubeuge ka
men. Heiße Kämpfe.
Turm
Durch's Land frohlocken im Jubel
sturm!
Des FlammenstoßeS Geleucht sucht
an:
getan!"
So meldete eine Feldpostiarte den
Sieg
Die Nachricht von seinem Tode
folgte. Lange, lange sah ich auf die
Zeilen. Es ist so schwer, so unglaub
lich traurig, zu denken: Nie, nie
wieder sollst Du ihn sehen! Nie
mehr seine Stimme hören! Ein ge
liebter Mensch ist dahin! Ich
seinen Brief zu lesen. Was.schrieb
er mir wohl?
Offen liegt der Bogen vor mir.
Leid und Heldentum künden die
Schriftzüge.
Meine liebste Tante, meine Freundin!
Ich weih, daß ich in den Tod gehe.
„Das Vaterland über alles"; ich will
zeigen, daß ich ein Deutscher, nur ein
Deutscher bin! Morgen gilt's Mut
zu haben; der Sturmangriff kommt.
Ich werde Helsen, eine Bresche zu le
gen. Und dann will ich ausruhen
von dem, was mir das Schicksal zu
tragen gab. Höre, Tante Hanna,
aber weine nicht. Feindliche Kugeln
sind nicht das Schlimmste.
Abend vorher. Wir lagen vor dem
Dorfe. Pferdegetrappel schallt die
Gasse heraus. Eine Meldung für un
seren Major. „Der Feind ist in
Sicht! Es schleichen Franktireue hier
herum." „Unsinn! so dicht bei uns,
wagen sie es nicht," erwidert der
Leutnant. „Aber wir wollen Pa
trouillen ausschicken, freiwillige!"
Ich trete mit vor. Langsam, in Ab
ständen, gehen wir in die Nacht hin
aus. Wir lauschen. Da, mit einem
Male, sehe ich aus dem Graben hinter
Buschwerk einen Gewehrlauf blitzen.
Meinem Bordermann gilt es. Ich
hebe das Gewehr; aber schon trifft
ihn die feindliche Kugel und streift
mich mit. Der nach mir kommt,
zielt sicher.
Der Kerl im Graben fällt vorn
über/ Wir sehen erst nach unserm Ka
meraden. Er ist tot. Mein Streif
schuß ist ohne Belang. Fluchend ho
len wir den Burschen aus dem Gra
ben. Er ist in Zivil, ein Franktireur.
Seine Augen sind haßerfüllt. Und
nun, Tante, höre und schaudere
nicht: es sind die Augen des Man
nes, Vtssen Bild in meiner Kinder
stube in Frankreich hing, dessen Bild
Du meiner Mutter in den Sarg leg
test! Ich kann ihm den Namen
nicht geben, den ein Kind sonst
braucht. Er war meiner Mutter und
mein Feind. Aber ich werde für
Deutschland sterben, und mein Blut
wird Sühne sein für meiner Mutter
Lieb«! Nicht wahr, Tante Hänna,
Du verstehst mich?
Lebe wohl; habe Dank für
alle Güte. Weine nicht.
Dein treuer Pflegefohn Hans Joachim.
Und er hat es gehalten, der tapfere
Junge! Das Eiserne Kreuz wird
mir lebenslang die liebst« Erinnerung
an ihn sein. Ruhe sanft. Du heißes,
junges Blut! Und Dir, Schicksal,
bin ich dankbar, daß Du Nella, meine
hast, «he sie die größte Bitternis des
Lebens kostete!
Siib«>, Sslie« unä LfeNera.
Jeder fleißigen Hausfrau dürften
die folgenden Anweisungen und Rat
schläge willkommen sein:
Scheinbar so einfache Kochvorgän
ge wie Süßen und Salzen müssen
trotzdem richtig gehandhabt werden;
manche Unzuträglichkeit kann dadurch
vermieden werden. Salz soll stets
schon beim Ansetzen zu den Speisen
gegeben werden und richtig mit
durchkochen, erst dann entwickelt es
seine Eigenschaften in vollem Umfan
ge; doch gebe man im Anfang eher
zu wenig als zuviel hinzu. Das Ab
schmecken der Speisen nach Salz hat
mindestens eine halbe Stunde vor
dem Anrichten zu erfolgen, damit et
wa noch hinzufügtes Salz Zeit hat,
sich völlig zu lösen. Erst nach einer
kleinen Pause das Abschmecken zu
derartig behandelte Speise «in« Stun
de, so schmeckt sie leicht vollständig
versalzen.
zen müssen z/ 8.. Eier werden
(Rührei, Setzei, Fallet usw.), wäh
rend Fleisch ziemlich viel Salz Ver
den, Salzen stets losten sollte. Bei
ausgeschlagenen Eiern zu Kuchen,
Nudeln, süßen Speisen und anderem
bestreue und verrühre man das Eigelb
und damit auch die ganze Speise
färbt. Sowohl süßes Gebäck als
auch süße Speisen, in gleicher Weise
auch Katao, Schokolade und Kaffee,
sind stets, obwohl mit der nötigen
Vorsicht, zu salzen Aroma und Ge
schmack treten auf diese Weise viel
schärfer hervor. Starke Salzlösun
gen töten infolge ihrer wasseranzie
henden Eigenschaften Bakterien, wäh
rend schwache Lösungen deren Wachs
tum außerordentlich begünstigen. Man
muß sich dessen genau besonders beim
Einmachen bewußt sein. Will man
Gärungen herbeiführen, wie bei
Salzgurken, Sauerkohl, sauren Rü
ben usw., darf man nicht mehr als
1 Unze Salz auf 1 Quart Flüssigkeit
'oder i/s Unze, auf 1 Pfund Frucht
i rechnen, während bei Salzfrüchten,
die nicht gären sollen, z. B. Salz
bohnen, Gurkenscheiben zu Salat und
dergleichen, mindestens 1 bis
Unze Salz 'aus 1 Pfund zu
Oberfläche noch mit einer ziemlich
dicken Schicht- Salz bedeckt werden.
Solche Früchte müssen vor dem Ge
brauch stets gewässert werden.
Ist es bei aller Vorsicht doch vor
gekommen, daß eine Speise versalzen
ist, so kann man sich etwas helfen,
',ndem man das betreffende Gericht so
weit als möglich verdünnt oder, je
nach seiner Beschaffenheit, mit Eigelb,
Milch oder Zucker mildert. Abgeloch
te Gemüse, die noch nicht in der Tun
ke sind, können eine Viertelstunde ge
wässert werden.
Auch mit zuviel Zucker kann man
Speisen verderben; dies tut der Neu
ling leicht bei sauren und bittern
Früchten, wie Stachelbeeren, Rha
barber, Johannis- und Preißelbeeren.
Die starken Fruchtsäuren geben dann
in Verbindung mit seyr viel Zucker
den Kompotts einen derart scharfen
Geschmack, daß sie kaum genießbar
sind. Meist ivird dann aus Un
kenntnis immer mehr gezuckert und
das Uebel noch vergrößert. Allen
oben genannten Früchten muß zuerst
durch Ueberbriihen oder Zusatz von
doppeltkohlensaurem Natron ein Teil
der Säure genommen werden, dann
erst ist mäßig zu süßen. Auf diese
Weise wird zugleich eine bedeutende
Zuckerersparnis erzielt.
Hat man irgendeine süße Suppe
oder dergleichen zu sehr gesüßt, kann
man sich durch Beigabe von Zitro
nensaft helfen; zu süße Speisen wer
den mit einer gar nicht gesüßten Va
nille- oder Fruchllunke genießbar.
Die Säure de« Essigs sollte stet«,
in welcher Weise er auch verwendet
wird, durch ein« Prise Zucker abge
stumpft werden, er wird auf dies«
Weis« nicht nur wohlschmeckender,
sondern auch bekömmlicher.
Auch beim Pfeffern «in«r Sp«is«
ist «s nicht gleichgültig, wie das ge
fchieht. Soll eine Speise einen wirt
lich scharfen Geschmack haben, so ist
der Pfeffer in geriebenem Zustande
zeitig an das Gericht zu gebtn und
richtig stundenlang mit durchkochen
zu lassen; will man aber bloß eine
leichte Erinnerung an das feine Pfef
seraroma haben, wie das bei den
meisten Gerichten der Fall ist, so
reibt man nur IS Minuten vor dem
Anrichten wenig weißen Pfeffer dazu
und laßt das Gericht nicht mehr ko
chen.
Sehr natürlich. Man
weiß wirklich nicht, was man zu dem
Charaiter der Engländer sagen soll.
Ne>n, weil sie überhaupt kein?» ha
ben. »
Tratsch.
heißt er doch schon der Name liegt mir aus der Zunge ihr müßt ihn
doch kennen
Natürlich kennen wir ihn; das ist ja der auf der na, tvie heißt doch
gleich die Straße helft mir doch draus
A ja, natürlich ist's der von der Straße! Mir hat die Sache der
erzählt der jetzt hab' ich den Namen vergessen aber von dem
hab' ich's!
ner?"
Kellner: „Wird hier nicht ' ver
langt!"
Gast: So, weshalb denn nicht?"
Kellner: „Weil er halt gar nicht
auf der Karte steht!"
Zerstreut. Patient: „Herr
Sie mich das Schlimmste wissen!"
Doktor: „Ihre Rechnung wird
vierzig Dollars betragen."
„Nun, Herr Professor, wie geht's Ihrer Frau? Fieber vorüber?"
„O, ich habe mich ihretwegen sehr beunruhigt. Neulich hatte sie wieder
lehr hohes Fieber 102 im Schatten."
Höflich« eit. Richter: „Al
so, Müller. Ihre Strafe ist beendet
ich wünsche Jhpen, es soll Ihnen
recht gut gehen, seien Sie fleißig, ba
uen wird!"
Sträfling: „Dank schön, Herr Rich
ter ich wünsch' Ihnen auch das
selbe!"
Er hat recht. '
Gutsherr: „Mit welchem Recht holen Sie die Fische aus meine»
Teich?"
Angler (betrübt): „Ich hole gar leine, ich füttere sie nur." '
Im Arbeiten undGeld
verdienin. Schwiegervater: „Ja,
sag mal, wozu hast Du eigentlich
geheiratet? Mit Arbeiten und Geld
ab . . /
. s
m Froschania.
Au! Frau Meier (zu ihrer
Nachbarin): „Seit einigen Tagen ist
mein Mann so melancholisch, alles
ist ihm schnuppe was dem wohl
fehlen mag?"
Nachbarin: „Wissen Sie, Frau
Meier, wenn ihm alles schnuppe ist,
dann wird er wohl den Schnuppen
haben!"
Splitter. Die moderne
Lebensklugheit besteht darin, daß
man aus andern etwas für sich zu
machen weiß.
Verschiedene Ausfas
ches Wetter!"
Ueberboten. Erster Rei
sender (zum zweiten): .Worin rei-.
sen Sie?" j
Zweiter Reisender (einer Antwort
daraus ausweichend): „In Wih und i
Verstand."
Erster Reisender: »So, na, da >
müssen Sie aber bessere Proben mit,
sich führen.»