Kriegsorae». Aus der Zahl der deutschen Orden kommen als Kriegsdekorationen im ge genwärtigen Kriege allerdings nur verhältnißmäßig wenige in Be tracht, die sich aber wegen des beson deren Anlasses, aus dem sie verliehen werden, auch einer ganz besonderen Wertschätzung erfreuen. Am bekann testen sind die Orden „Pour le M - Gebiet des Kunstgewerbes und der Technik. Die Frage, wie sie entste hen, eröffnet uns einen Einblick in fertigkeiten und eigenartiger Techni ken. Werfen wir also einen Blick in diese Werkstätten, aus denen jetzt die sehe» wir zunächst zu, wie die älteste von allen, der Orden „Pour le M - rite", hergestellt wird. Dieser Orden wurde 16L7 als Orden »Pour la Der Orden besteht aus einem golde nen, achtfpitzigen Kreuz, dessen Fel der blau emailliert sind. Der oberste Balken diese? Kreuzes trägt zur Er innerung an den Stifter ein F mit ren Balken stehen die Worte „Pour le Mörite". Die zwischen d-n Kreuz balken befindlichen Winkel sind durch Die Art und Weife der Herstel einem entsprechend dicken Goldblech werden die Formen des Kreuzes und der Adler mit einer feinen laubjäge artigen Metallsäge herausgesagt. Dann werden die einzelnen Teile, die Flügel der Adler usw. von kunst fertiger Hand ziseliert und gepunzt, so daß sie ihre endgültige Form er halten. Auf den Balken des Kreuzes werden entsprechende Aushöhlunqen für die zu emaillierenden Teile aus gehoben, in denen die Buchstaben als Erhöhungen stehen bleiben. Nu» ist das Email aufzubringen. Das Email ist ein von Natur durchsichtiger Glas fluß, der durch Ausatz verschiedener Melalloxyde in den mannigfachsten Farben gefärbt werden kann. Dem zur Herstellung des Ordens Pour le Mörite dienenden Email wird, um die blaue Farbe zu erzeugen. Ko balloxyd ?ugesetzt. Außerdem kommt »och etwas Zinnoxyd hinzu, das dem In die in der Goldplatte befindliche und mit Wasser zu einem Brei ange rührte Email sorgfältig eingetragen. Dann wird der Glasfluß zunächst bei gelindem Feuer, dann bei stärkerer Hitze eingeschmolzen. Ist das Email eingebrannt, so wird der Orden zu- und schließlich mit Hilse von Eng lisch-Rot und Poliertüchern poliert. Wird der Pour le M6rite mit Krone verliehen, so wird diese von vornher arbeitet und dann mit Goldlot an den Orden angelötet. Findet die Ver leihung mit Eichenlaub statt, so wird der Eichenkranz gleichfalls in der be schriebenen Weise in Gold ausgeführt und dann mit einem durch Zusatz von Kupferoxyd grün gefärbten Email grün überzogen. In ähnlicher Weife entstehen die hohen Kriegsorden der übrigen deut schen Bundesstaaten, von denen hier nur der bayerische Militär-Max-Jo sephs-Orden erwähnt sei, der vom König Max Joseph 1. am 1. Januar 1806 gestistet wurde. Das Ordens kreuz ist gleichfalls achteckig und trägt an den Ecken noch runde Goldkugeln. Es hat in der Mitte ein rundes Schild, das mit blauem Email aus gefüllt ist und in der Mitte den gol denen Namenszug des Stifters trägt. Das Eiserne Kreuz blickt nunmehr 1813 von Friedrich Wilhelm 111. auf rats Albrecht gestistet. Den Orden ster Klasse kann nur der erhalten, der das zweite bereits Deshalb Klasse ohne Band auf ' Die Herstellung des Eisernen Kreuzes geschah während der Frei heitskriege in der Königlichen Eisen gießerei zu Berlin, die sich ja damals besonders mit der Anfertigung von eisernem Kunstguß beschäftigte .und z. B. Neujahrskarten, Denkmünzen usw. herstellte, die sich durch hohe künstlerische Vollendung auszeichnen und heute als Seltenheiten sehr ge sucht sind. Die Eisengießerei besteht nicht mehr, und deshalb werden di« im gegenwärtigen Kriege zu oerlei henden Kreuze von Privatfirmen an gefertigt. Die General-OrdenSkom mission hat 12 derartige Firmen mit der Herstellung des Kreuzes beauf tragt. Die Herstellung des Kreuzes geschieht nach dem gewöhnlichen Aer fahren des Eisengusses. Es werden zunächst aus Holz zwei Modelle Her- gestellt, von denen das eine der Vor derseite, das andere der glatten Rück seite entspricht, die ursprünglich als Vorderseite getragen werden sollte. Erst allmählich führte es sich ein, die verzierte Seite nach außen zu tragen. Diese Modelle aus Holz werden in Gußsand abgedrückt, und zwar so, daß in der einzelnen Form immer eine ganze Anzahl von Kreuzen ge gossen werden können. In der einen Hälfte der Form werden die Vorder seiten, in der anderen die Rückseiten werden dann vereinigt, wobei natür lich die beiden Hülsten der einzelnen Kreuze genau aufeinander passen gefeilt, um eine blanke Lötfläche zu schaffen, an die der ausgestanzte sil berne Rand mit Hilfe eines Weich lotes angelötet wird, und damit ist das Eiserne Kreuz, der Stolz seines zukünftigen Besitzers, fertig. Ter neue EenerMabschek. ralstabs-Obersten v. Moltke wurde vor einiger Zeit ein Wechsel an der Spitze des Generalstabes notwendig und die Leitung desselben dem Kriegs minister Generalleutnant Erich von Fallenhayn übertragen, unter Belas sung in dem Amt als Kriegsminister. Generalleutnant v. Falkenhnyn ent stammt der. Linien-Infanterie, be suchte die Kriegsakademie und ge hörte vornehmlich dem Generalstab an. Als Kompagnie-Chef stand er in Thorn, als Bataillonskommandeur in Braunschweig. Vorübergehend war er auch Militär-Instrukteur in Chi na. Als guter Kenner der ostasiati schen Verhältnisse nahm er im Stabe zuge teil und verblieb auch nach de», Friedensschluß im Generalstab der Besatzungsbrigade. Danach versah er die Geschäfte des Generalstabschess seit 1912 beim 4. Armeekorps 1861 auf Burg Belchau. Seine Ver- Als zukunstsvolle Persönlichkeit ist Arbeitskraft. Marschau. Die polnische Haiipistadt und ilire Ge schichte. Um die alte Hauptstadt Polens, deren hohe strategische Bedeutung man so oft betont hat, tobt heute ein blutiger Kampf. Inwieweit die Be festigungen der Stadt, an deren Ver stärkung man in den letzten Wochen mit fieberhaftem Eifer gearbeitet hat, dem Ansturm der Deutschen wider stehen werden, bleibt abzuwarten. Je denfalls bietet die natürliche Lage der Stadt bereits eine gute Deckung, und die masvvischen Herzöge, die zu Anfang des 13. Jahrhunderts hier ihre Burg anlegten, bewiesen einen sichern Blick. Hoch über den trüben gelbe» Wassern der Weichsel, die ihre melancholisch plätschernden Wogen von den Karpathen her durch das Niederland rollt, springt am linken westlichen Ufer ein Plateau bis dicht an den Fluß vor, um dann in star ker Senkung abzustürzen. An die sem malerischen und sesten Punkte, der nicht nur den Stromlauf weithin nach Süden beherrscht, sondern auch die ausgedehnte Ebene am rechten öst lichen Weichselufer liegt sich, eingebettet in die weite flache Landschaft, das malerische Gewirr der winkligen Gassen und Giebel, der von der eng um das Schloß ge schmiegten Altstadt, dem mittelalter lichen Kern des Ganzen, zu dem ba zöge von Masovien hatten ihre Stadt mit Mauern im Jahre 1339 umge ben; aber 1526 wurde die Stadt von »igswahlen stattfanden, und 1609 statt Krakau zur Hauptstadt Polens erhoben. Was sich von mittelalterlichen Bauten in den engen düstern Gassen Alt - Warschaus ehalten hat, zeugt von der Dürftigkeit dieser Ansied ner Kulturstätte erhoben. Alles ist in diesem engen Cewirr dicht zusam mengedrängt, selbst die spätgotische Kirche tritt nicht aus der Straßen front heraus, und in der Budenstadt völlig ins Mittelalter versitzt. Auch von dem alten Schloß der masovi schen Herzöge hoch über der Weichsel, in dem König Sigismund 111. zu Ende des 16. Jahrhunderts seine Residenz ausschlug, ist heute kaum noch etwas zu sehen. Der ausgedehnte Bau hat im Laufe der Jahrhunderte viele Umwandlungen erfahren und ist zu einer stillosen Masse geworden, nicht nur durch die Umbauten der Polenkönige, sondern noch mehr durch den mächtigen Flügel, den die prachtliebenden sächsischen Könige hinzufügten, und der nun im zopfigen Barock von hoher Hügel- Wand herab auf die Weichsel blickt. Im Innern bieten seine prunkvollen Säle voll Marmor, Vergoldungen und kostbaren Jnkrustierungen, in de nen die spielerische Anmut de? Poko kos sich mit luxuriöser Pracht paart, ein gutes Bild für den Geist der Verschwendung und der Ueppigkeit, der mit den sachsischen Herrschern in wenig in die Gegenwart hinein. Nur das Palais des allmächtigen Mini sters Brühl, das sich dieser dicht ne noch erhalten. Nichtsdestoweniger bleibt Warschau die „Stadt der Paläste", denn die Kriegsseite 28, 21. Januar. Namen so mancher einst berühmten polnischen Adelsfamilien tragen, sind heute Behörden, Schulen und andere öffentliche Einrichtungen einquartiert. tcntichen Charakter aufprägte, so hat die sächsische Gartenkunst aus War schau eine Stad! der Lustgärten und Garten, ein nicht unwürdiges Abbild des Versailler Kunstwerkes Lenotres, ein Zilzli im Schützengraben. ruhigen Stündchen wird da eben das Beste gemacht, was sich auslichten läßt: der eine putzt seine Wafse, der andere revidiert das Schuhwelk, ein Nach der sächsischen Herrschaft ist Warschau der Schauplatz aufregender Ereignisse gewesen. Gegen die rus sische Besatzung erhoben sich die Po len zu wiederholten Malen; 1794 metzelten sie in einem Blutbad« i^« ten. Von 1795—1806 war die Stadt preußisch, und die stets hochgehaltene deutsche Kultur blühte von neuem »>uf. Dann ka,n die kurze Zeit des konstitutionellen Königreichs Polen; und 15 Jahre später lobten hier die Paskiewitsch endeten. Auch 1863 war Warschau der Mittelpunkt des polnischen Ausstardes, und immer noch ist es das polnische Element, Generalmajor v. Vslgdts-klidetz. Chef des GcneralstabeS beim Garde korps. Ein Straßenjunge sagt zu einem „Freilein, Se haben ja de weiße Flagge gehißt! Wolle» Se sich viel leicht überjeben?" dritter macht sich über einen Defekt des Strumpfes her, da es an ande ren hilfreichen Händen wie daheim bei Muttern leider fehlt noch ei ner hat sein Taschenspieaelchen am Gewehr befestigt und glättet sich mit sprengt... Druckfehler. Das Konzert des berühmten Te noristen Trcinolini war von gro ßem künstlerischen Erfolge. Er war sehr gut bei Stimme, doch störte der große Bauch (Rauch) in dem kleinen Konzertsaale. .Sie gehen wohl sehr gern allem spazieren?" Dame: „In der Tat, das ist mein gehen." A l t k l ug. Mutter: „Wer hat die Schläge!" . Die kleine Ella: „O, Mutter, hau uns nur alle mit einander, da iS. „Der verwünschte Schlüssel will heut gar nicht passen; ich bin doch „Heiliger Bimbam es war also doch die richtige!" —Schlimm. „Elly, spricht nicht Fräulein: „Und der wäre?" Herr: „Es kümmert sich keine Sau um die andere." Schauspielerin: .Herr Di rektor, ich. bitte um Vorschuß" - Malitiös. „Wollen Sie nicht unglücklicher Ehe." Moderne Kinder. Grete: der Appelsatzke sein?" Triftiger Grund. Mit — Aufklärung. Bauernbursch (im Wirtshause Mitglieder einer ga stierenden Schauspielertruppe beobach tend, zum andern):,,Sepp, wie mag nur dös kommen, daß dö Schauspieler keine Bärl' tragen?!" Sepp: „Dummer Kerl. weil'S meistens kein Geld zum Rasieren ha ben!"
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