Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, July 02, 1914, Image 2

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    Ein Schwerenöter.
Dome (die Treppe emporstei
gend): „Sie schauen ja ganz verzückt
d'rein, Baron?"
„Ach kein Wunder, Gnädigste,
bewundre soeben Sonnenaufgang!"
>«O>lüi»t.
„Also in Monako sind Sie so
Pferde/
Bittersürb-idcTeile.
Das Dienstmädchen hat nach beende
ter Gesellschaft dem Verlobten von
der Tochter des Hauses soeben die
' > / / >
Bader (tröstend zu dem stöh
nenden Patienten, dem er einen Zahn
zieht): „Jetzt werden wir ihn bald
heraushaben. Gewöhnlich dauert's
zwanzig Minuten... und (auf die
Uhr sehend) achtzehn sind bereits
Das b e. Bauer (zu Be
lung aus'gangen? Hat dir dein Va
ter dein Teil 'geb'n?
O, wunderschön, statt „die Hälfte"
auf d' Hand hab' i's „Tritte!" aus
den Schäd'l 'kriegt.
Stoßseufzer.
Rentier: Es ist nicht mehr zum
Aushalten! Sobald meine Tochter
aufhört, mit der Schreibmaschine zu
klappern, beginnt mein Papagei und
ahmt das verfluchte Geklapper nach!
Skudentcu-Mk.
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Und erlannten da zugleich,
Daß auch Wasser segensreich
O diese Schwiegersöhne!
Frau: Denke Dir, Adolf: Ma
ma wollte uns überraschen und fuhr
gerade mit dem Zuge, der das entsetz
liche Unglück hatte!"
»Nä und?"
„Gott sei Dank unverletzt!"
«Ich sag's ja: ein Unglück kommt
selten allein!"
zurichten verstehst.
Bauer: „Die ganze Medizin ist
nichts weiter als Wasser auf Apothe
kers Mühle!'
aui«.
Fo u«<l Sie Gekige.
Fo, der gute Geist, zu dem die
Chinesen beten, pflegte oft aus sei
ner himmlischen Wohnung zur Erde
er, als alter Bettler verkleidet, zu
später Abendstunde durch ein Dorf.
Bor dem ersten schönen Haus, das
sich seinen Blicken bot, blieb er ste
hen, da sah er Mann und Frau bei
Haupt zur Ruhe legen kann!"
Der Mann wollte schon aufstehen
und dem Bittenden etwas reichen,
willig wehrte sie ab und rief: „Der
gleich fort!" Da setzte sich der Mann
schlafen!"
Mitleid schloß sie Ka-
Am Morgen hatte sie es glücklich
schied.
ihr Linnen wieder in den Kasten
legen. „Wie schön ist es doch,"
dachte- sie, „daß man mit so wenig,
für das Hemd verbraucht habe, will
ich h«ut weniger essen. Ich will
gleich nachmessen, wieviel, wieviel
viel die Frau auch herunternahm und
maß, sie kam nicht ans Ende. Zu
erst ward der Tisch voll und dann
alle Schränke, der Boden bedeckte sich
und immer höher häufte sich der Se-
Kaum war die Nachbarin fort,
da lief die Geizige zu ihrem Mann,
erzählte ihm, was vorgefallen- war,
und sagte: „Lauf, so schnell Du
kannst, die Landstraße weiter bis
zur Stadt, Du bist jung und flink,
Du kannst den Alten leicht einholen.
Wenn Du ihn findest, bitte ihn,
doch ja einmal unser Gast zu sein,
sag ihm, ich sei eine gar so gute
Hausfrau,-daß ich den Schmutz mehr
fürchte als irgend etwas anderes in
der Welt, aber es wäre nicht meine
Absicht gewesen, ihn unbefchenkt ge
hen zu lassen, und als ich ihm
Speise und Tranl bringen wollte,
sei er schon verschwunden gewesen.
Sieh zu, daß Du ihn überreden
kannst, mit Dir zurückzukommen'."
Der Man» tat, wie ihm gehei
ßen. Er lief, so schnell ihn seine
Beine trugen, und erreichte den Al
ten früher, als er hätte erwarten
!önn«i. Deniv wuUi natürlich.
cheln.
die Sonne untergeht!" Und dann
ging «r.
Di« Frau wollte aber ein beson
gleitete sie ihren Gast ein Stück
hörte sie ihr Schwein grunzen.
„Mann!" rief sie, „ich geh schnell
zum Schrank und sangen zu mes
haben heute besseres'zu tun. "
Sie lies auf das Dach ihres Hau
ses, wo ihre Seidenvorräte aufbe
wahrt waren. Sie war aber keine
gute Hausfrau, sondern eine sehr
schlechte, und so lange hatte sie sich
um ihre Schränke nicht gekümmert,
daß sie ganz mit Spinnweben über
den Händen wegschieben will, wächst
das Gewebe doppelt schnell.
Ihr Mann hatte indessen den
Schweinen zu trinken gegeben. Er
goß ihnen Wasser aus dem Eimer
in den Trog und wollte fort; aber
o Schrecken! Das kleine Eimer
chen wurde nicht leer. Er goß und
goß, bis der Trog überlief und der
Stall überschwemmt war; da lief der
Mann heraus und schloß die Tür,
damit die Wassermengen drin blei
ben sollten, aber es nützte nichts, daß
die Schweine darinnen elendiglich er
tranken, der Eimer blieb in seiner
Hand und blieb voll und er goß
weiter und weiter, bis das Feld
chen grauen Spinnwcbschleiern, die
sich über die Mauern des Hauses
schlangen wie Epheu; der Mann aber
stand händeringend unten und sah
das Haus halb im Wasser versun
ken.
Hätten nicht hilfreiche Hände sich
der beiden angenommen, sie wären
Z«r dopp«l»Sssts« Sromwell.
Ein Trupp wißbegieriger Touri
sten „macht" das Britische Museum.
Am Schlüsse des Rundganges triit
eine eifrige Amerikanerin zu einem
Aufseher: „Ich habe überall nachdem
Schädel Eromwells Ausschau gehal
ten. aber ich fand ihn nicht."
„Ach, das ist aber schade. Kein
Schädel von Cromwell? Sie wissen
doch, in Oxford haben sie «in präch«
Musik studiert Melanie,^
treibt Rosa,
Ein Musikverständi
l,«r. „Was? für dreihundert
Dollars hat Ihr Sohn, der Musiker,
scbrieb, hat er sich nur «ine ganz alte
Das Mobiliar. Student:
„Können Sie mir nicht einen große»
Korb leihen, Frau Nachbarin? Ich
eh« der Gerichtsvollzieher kommt,
mein Mobiliar zu Geld machen!"
„Ihr Mobiliar... woraus besteht
denn das?"
„Aus hundert leeren Weinfla
schen."
Die sicb smupalle».
IN ihrem Ehestand geradezu zum Feh
sich während des Vortrages „Was
uns der Mond erzählt", von Profes
sor Dr. Schwahn, als der Vortra
gende mit erhobener Stimme nach
dem Wortlaut des Schwatnschen
Textes versicherte: der Mond beiitze
vermochte! Was war die Ursache?
Ein winziges Insekt war zwischen
Linse und Projektionsglas geraten
unterdrückt werden.
»„« Ideal.
ich nicht irre, so wollt Ihr jungen
Leute eine Welt, in der alle dem
Gesetz gehorchen müssen, wo alle ihr
Kleid und ihre Speise zugeteilt er
halten, ohne die geringste Unordnung
renzkampf. Ist es nicht so?"
„Gewiß," riefen die jungen Leute
nem Ort, der so ist, wie Ihr wollt."
„Wirklich? Wo ist er? Können
?O gewiß," sagte der Alte, „der
Ort ist das Gefängnis."
—B eruhigung. Fräulein (be^
einigen Tagen so verstimmt und me
lancholisch vor? ist Ihnen das nicht
auch schon aufgefallen?"
Diener: „O, gnädiges Fräulein,
das hat nichts zu sagen... so ist er
Ende des Mon.',ts immer!"
—Teures Andenken. „WaS
DePlazierte Höflichkeit.
Darf ich Ihnen vielleicht meinen Platz anbieten?
Des Herzens Zug. „Da,
mein Kind", sagt der Spezereihänd
ler, und gibt der kleinen Hedwig, die
ihre Mutter begleitet, ein Zuckerplätz
chen. Das Kind verzehrt es, ohne
sich zu bedanken.
Kind: Noch eins!
Der Lehrer zeigt im Zoologischen Garten seinen Schülern ein Zebra,
und fragt: „Was ist das?"
Der kleine Max: Das ist ein Pferd im Badeanzug. Herr Lehrer.
Geübt.
Köchin warst?"
Infanterist: „Nein, das lernen wir ja jetzt so gründlich beim Mi
litär: uns vor dem Feinde zu verstecken!"
Vorschlag zur Güte.
Führer (zum Touristen, der fürchter
lich schnauft und schwitzt): Erlauben
S', müssen S' denn hinauf?
Tourist: Gott bewahre.
Führer: Nun also, so zahlen
Sie mir den Führerlohn, und wir
lehren um!
Komponist: »Ist es möglich? Da pfeift doch ein Bengel schon das
schönste Motiv aus meiner neuesten Operette, von oer noch leine Menschen
sktle eine Ahnung haben kann!"
Mißverstanden. Lina:
Meine Gnädige ist krank; auf dem
rechten Auge hat sie Bindehautent-
Trina (zu ihrer Herrin): Frau
Müller ist auch krank; sie hat Blind«
Auge.
! Gut pariert. Prinzipal
(sehr mißlaunisch zum Handlungs
zahlreichen Artikel anbietet und an>
preist): Ich sage Ihnen doch schon
gewiß zum zehnten Male, ich bestell«
nichts. Es geht ja absolut nichts
also gehen Sie doch endlich.
Abgewinkt. Ach, das ist
famos, daß ich dich treffe, Kusin
chen! ich habe soeben ei» prächtiges
Gedicht gemacht will es dir gleich
einmal vorlesen.