DieHrollöurgs. Roman von Carl Bulcke. (10. Fortfetzui.g.) Eines Abends beim Auskleiden überkam ihn ein großer Schrecken: das silberne Armband, das er ver steckt am linken Arm trug das einzige Andenken, welches er von Babette besaß hatte er verloren. Der Verlust schmerzte ihn tief, die halb« Nacht machte cr sicq Vorwürfe. Auch am anderen Tage dachte er noch daran und starrte lange auf die See hinaus. Dann kam ihm der Verlust wie ein Zeichen vor: schon zehn Tage lang hatte er nicht mehr an Babette gedacht; sie war ihm nicht mehr im Traum erschienen, sie hatte ihn nicht mehr mit ihren Tränen gequält. Es war auch unnatürlich und ungesund, «mein Traumbild nachzuhängen; das Leben hatte ihn wiedergewonnen. Mochte das Armband irgendwo im Besitzer bessere Dienste tun, als es ihm getan hatte. Von Trissie hatte er merkwürdi gerweise keine Nachricht; plötzlich siel ihm ein, daß ihn ja auch «ine Nach wohnte. Er telegraphierte'gleich die neue Adresse und sügte hinzu, daß alles in bester Ordnung sei. Seine Belanntschast mit Borgselds hatte keine Fortschritte gemacht: er durste einigemal an dem benachbar- Borgfeld Briese schrieb. Im Schrei . hoheitsvoll und unnahbar aus: ein einfaches, junges Ding blieb übrig, das mit vorgestreckter linker Schulter, lieben. Borgfeldschen Strandkorb gestellt. bespaar auf. Oft mußte er den Korb absetzen. »Verdammtes Biest!" Aber er brachte ihn glücklich hin. In Burgwall Grenze an Grenze mit dem Borgfeldschen. Dann stellte er den Korb so, daß er aus seiner Ecke unauffällig zu Borgfelds hinüber schielen konnte. Er freute sich sehr über sein Werk. Doch die Enttäu schung kam am selben Vormittag: Borgselds hatten ihren Strandkorb gedreht, es war keine Möglichkeit, sie zu beobachten. Dennoch saß Bern- Irar nun einmal Detektiv, und sein Vergnügen kam erst in zweiter Reihe. Ferner hatte Bernhard er- Kurhaus Reunion angesagt gewesen; er hatte sich auch beide Male pflicht schuldigst seinen Gesellschastsrock an gezogen und wie ein Wasserfall ge tonnte;- sie hatten ihm genug ge- Aufgabe. Vis spät in die Nacht ler Bernhard auf alle mögliche Weise schnitt und ihm aufs deut lichste zu verstehen gab, daß ihm an Mann in Gesellschaft mit Borgfelds traf und ganz deutlich hörte, daß Frau Borgfeld ihn mit Herr Oberst anredete. Bernhard lief spornstreichs gelassen hatten. Trissie schickte einen Eilbrief. Sie vergeh« vor Angst, und Bernhard satz: „Bitte, wie sieht sie aus? Ist Bernhard hatte sich eine Flasche Sekt kleinen Tischchen in der Veranda hen, wie es wollte. Er wollte sich wenigstens seine Laune nicht verder trinken. Man ist nicht aus die Welt Da kamen Borgfelds vorüber. Zuerst die beiden alten Herrschaften, dann Fräulein Borgfeld im weißen stecktes Lachen aus, erwiderte zum erstenmal lustig seinen Blick und rief, ganz deutlich mit Hinweis auf manchmal ganz angst: «Himmel, ist das eine Kröte! Die treibt es doch gar zu arg! Das muß doch allmäh lich den Eltern auffallen!" Doch die Eltern fah«n nichts. Eine Fla sche Sekt kam, die Fröhlichkeit ihrer Tochter steckte auch die Eltern an, und die drei stießen immer wieder ihre Gläser Fräulein Borgfelds Wangen glühten; sie sah bildhübsch aus. Sie war so hübsch, daß Bernhard es für durchaus be rechtigt hielt, seine Pläne umzustoßin und sich nun wirklich in sie zu ver lieben. Morgen wollte cr sie anspre chen; sie ansprechen, wo sie ging und Strandkorb sitzen, er wollte sie küs sen. Wxnn ein Mädel so guckt, darf man sie abküssen. Das wäre ja noch schöner. Er würde ein Narr sein, wenn er's n?cht täte. Ganz offen sichtlich war sie über beide Ohren verliebt in ihn. Mochte lie nur. Er war nur ein ganz klein lbcnig Ver ths zu blamieren. Es würde sogar einen erzieherischen Wert haben, wenn «r sie blamierte; natürlich ganz auf und ging schlafen. Noch einmal strahlt« Fräulein Borgfeld Bernhard an. Dann wandte er den Kopf und schnellen, letzten Blick. „Ein süßer Fratz. Du bist ganz süß, mein En gel. Du bist gewachsen wie «ine Li« Kornblumen, und dein Mund ist rot wie eine Rose." Er sah sie noch immer vor sich, als er allein saß und feine Flasche Wein zu Ende trank. Er war so versunken, daß er nicht merkte, wie die ganze Veranda leer geworden war. Er sah sie noch, als er im Halbschlaf lag, und sie begeg nete ihm im Traum. Er spielte mit Elly v. Hahn und ihr Tennis. Ellh v. Hahn wurde eifersüchtig und biß sich auf die Lippen, als sie merkte, daß Lotte Borgfeld in ihn verliebt war. „Gewiß, meine Allergnädigste. Ich gedenke die junge Dame zu hei raten. Sie stammt aus einer Fami lie, die gesunde Grundsätze hat, und brauche daS Machtwort eines kurzsichtigen Vaters nicht zum zwei tenmal zu fürchten. Nun ja, meine Allergnädigste, da Sie sich daran zu erinnern geruhen, beinahe hätte ich mich einmal mit Ihnen verlobt. Doch das ist lange her. Wie alt sind Sie eigentlich jetzt, wenn ich fragen darf? Mir immer noch treu? Rührt mich sehr. So, Sie sind also bereits verheiratet? Freut mich zu Bernhard erwacht? in aller Frühe, weil ihm der Kopf brummte. Das Hotel lag noch im tiefen Schlaf. Er lief zum Herrenbad und schwamm weit in die See hinaus. Er machte im Schwimmen einen weiten Bogen, so daß er das Kurhaus und das of fene Fenster sehen konnte, hinter dem Fräulein Borgfeld schlief. Er hob die Hand aus dem Wasser und wink te. Süß bist du. Verliebt bin ich helf«». Ich war ein alter Esel und habe dich zwei Wochen lang srech an geglotzt. Sei nicht bös. Ich will so zart und unterwürfig sein, als seist du eine Prinzessin von Geblüt. Hartgummifabrik, was ist das ei gentlich? Offenbar eine freundliche Umschreibung für einen Mann, der Kämme macht. Ich wünsche ihm Glück und langes Leben. Mag er Kämme machen, soviel er will, mag ex seine Kunden mit schlechter Ware anschmieren, soviel er will. Ich ver zeihe ihm alles. Du bist zu süß. ein bißchen in mich verliebt hast. Es ginz mir ja so herzlich schlecht, ich habe es keinem gestehen wollen; .konnte es nicht schlechter als mir. Mein pfeift mich an^ mich mißachten, obwohl ich doch der Chef des Hauses bin; ich kann dir sagen, ich bin ein Pechvogel erster Güte. Früher war ich einmal ein lustiger Mensch; oh, wie hab« ich es bereut, lustig gewesen zu sein. Nun mal von Herzen zu freuen. Du bist so niedlich. Nein, gewiß nicht, du bist nicht kokett, du bist die Herzlich keit selber. Ich verdiene es eigent lich gar nicht, daß sich solch ein En gel wie du in mich verliebt. Um halb acht Uhr suchte er sie im Hotel. Sie war noch nicht ausge standen. Er lief zum Strandkorb. Sie mußte wissen, daß er dort jeden Vormittag saß. Vielleicht würde sie halb elf; doch sie kam nicht, und er lief wieder zum Hotels Dort hörte er, daß sie baden gegangen sei. End tig. Er warf ihr einen vorwurfs vollen Blick zu, als sie dor seinen Augen von dem Obercellner den üblichen Brief empfing. Zu seiner Befriedigung lächelte sie ihn erst an oh, dieses leise Lächeln, das nie mand sah und steckte den Brief ungelefet, in die Bluse. Er suchte sie war nirgendwo zu finden. Bern zweifelt. Doch am war Reu i'ion. Diesmal mußte sie kommen, diesmal mußte sie unter allen Um ständen kommen. Er stand schon um neun Uhr, als im Tanzsaal erst ein halbes Dutzend le gelehnt neben dem Klavier und irartete. Wenn sie nicht kam, so wollte er heute mit keiner anderen Wenn sie nicht kam, so soll te das ein Zeichen für ihn sein, daß sie es' nicht ernst meinte. Der Saal füllte sich, die Musik spielt« ei ne Polonaise, um die Gaslronen flirrte ein feisicr Staub. Da nach eineinhalb Stunden: sie kam. . Sie kam in weißem, offenem, gesticktem die Knie, sie ließ den Blick durch den Saal schweifen, sie sah ihn gleich mit Ncscm ersten Blick. Langsam den Kopf zu der Walzermelodie wiegend, ging sie mit den Eltern an den Platz, der für sie reserviert war. Nun gab «s für Bernhard kein Halten mehr. „Herr Borgfeld, darf Ihrem Fräulein Tochter vorzustel len?" „Aber gewiß, mein verehrter H«rr > Hauptmann. Soll mir besonderes ,Vergnügen sein...Liebe Lotte, Herr ! Hauptmann von ach bitte, wie war doch Ihr Name? Ja, richtig Hauptmann von Remminghof bittet, dir vorgestellt zu werden." Sie tanzten. Bernhard schlug das Herz bis zum hinauf. Ihre lag ein unbewegliches Lächeln. Lan ge sprachen sie lein Wort. Sie tanzt« gut. Sie tanzte ausgezeich net. Er war stolz auf sein« schöne Tänztrin. Dann begann, während er vörwiuis chassierte und sie die Augen zu ihm aufschlug, ein Ge spräch. „Meine Allergnädigste, wie glück lich bin ich, Sie kennen gelernt zu haben." »Ich freue mich auch." „Seit zwei Wochen hibe ich mich um Ihre Gunst bemüht. Ich furch tet« lange, mir Ihre Ungnade zuge zogen zu haben." „Nun ja, Sie guckten auch nicht schlecht." „Meine Allergnädigste, wenn Sie ahnten, wie ich Sie verehre." Nun war er doch zu deutlich ge worden z sie sah zur Seite und schien verlegen. Er hielt im Tanzen inne. und sie gingen Arm in Arm durch den Saal. , „Mein gnädigstes Fräulein, Sie zürnen mir nicht mehr?!" Sie war doch ein Racker. „Wenn man so galant ist wie Sie, Herr doch Ihr Name? Richtig Herr Haupt eigmtlich sehr hübsch. Ich möchte „Wissen gnädigstes Fräulein, daß Sie die weitaus schönste ErscheiiNing im Ballsaal« sind? Einfach blen dend." Sie lachte. „Dann Passen wir beide herrlich zusammen." „Wi«so denn?" „Nun, es ist ja kein Kompliment; Sie werden es doch von selbst wissen, daß Sie hier von allen Tänzern die nahe sagen, Sie sind hübsch... Sie müssen übrigens immer ibr blaues Jackett und weiße Beinkleider tragen, so wie gestern. Das kleidet Sie vorzüglich. Mama fand es auch." „Box Ihrer Frau Mama hatte ich Angst. Sie guckt so streng." «Oh, Mama ist begeistert von Jh- Vttin war der Tanz zu Ende. „Es werden ja heute abend noch viele Tänze getanzt." «Ich darf doch aber nicht jeden Tanz mit Jhlien tanzen." „Nein, bewahre . . . aber jeden dritten Tanz, das würd« schon ge hen." „Und was tue ich solange? Ich weiht ich werde in der gegenüberlie genden Ecke stehen und Sie nur im mer ansehen." „So setzen Sie sich doch zu uns. Papa und Mama werden sich freuen." Papa und Mama schienen sich wirklich zu freuen; Papa etwas zu rückhaltend, leise belustigt, aber durchaus freundlich. Mama sichtlich erregt über die Eroberungen ihrer Tochter. Bernhard war gesprächig, liebenswürdig, elastisch, er strahlte über ganze Gesicht. Fräulein verlegen, dann nnmer vergnügter, schließlich ausgelassen wie ein Back fisA> Fremde Tänz«r wagten sich nicht an den Tisch heran. Bernhard tanzte jeden zweiten Tanz mit Lotte. Lotte, wie hübsch war der Name. Herr Borgfeld hatte eine kleine Bowle bestellt. Nun war auch er gesprächig geworden und stellte ver gnügt Fragen: In lich stände? Ob die Familie Rem minghof v«rbr«itet s«i? Ob der Herr Hauptmann noch Geschwister habe? Bernhard redete geschickt über alle Fragen hinweg. Frau Borgfeld hatte ein brennend rotes Gesicht, preßte oft ihr Taschentuch vor den Mund und lachte glucksend in sich hinein. Fräulein Lott« hatte das Gesicht auf die Hand gestützt und sah Bernhard ungeniert an. Um Bern nicht mehr recht, was er redete, mach te verzückte Augen, starrte Fräulein Borgfeld an und sah dann verlegen zur Seit«. Nun kam der letzte Tanz: Fräu- Sie stand einfach auf und nahm sei nen Arm. Dann tanzten sie. „Meine Allergnädigste, nun ilt das Fest gleich zu Ende. Gleich bin ich wieder allein. Ich denke an mor gen. Ich zittere, wenn ich denke, daß ich Sie morgen nur flüchtig fe- „Mehr nicht?" fragt« er flehend. „Nun gut: eigentlich wollten wir drei morgen nachmittag nach Binz fahren; ich will versuchen, daß Ich hierbleiben kann. Dann können wir sein." «Meine Gnädigste, ich habe keine Worte, um Ihnen zu danken." «Ich tu's auch nur, weil Sie so nett sind." «Sie sind das Süßeste auf der Welt." Der Tanz war zu Ende; doch es war erst elf Uhr. Die meisten Ba degäste blieben noch im Tanzsaal sit zen. Herr Borgfeld drängte zum Aufbruch. Lotte sei sicher müde und müsse zu Bett. Doch Fräulein Borgfeld kommandierte, daß man noch bleiben mllss«. Die schön« Bow le sei noch halb voll. Sie habe sich heute zu herrlich ümllsiert. Papa möge nur allein ins Bett gehen. Sie blieb« mit Mama noch auf. Herr Borgfeld mußte sich fügen. Wie durch einen Nebel sah Bern hard Herrn v. Schmittersdorf der Oberst, mit einem Blick aus ihn ernst den Kopf schüttelnd, auf Herrn Borgfeld einredete. te Bernhard zu Lotte. . „Ich verste he nicht, wie Ihr verehrter Herr Va ter sich mit ihm einlassen kann." „Ich mag ihn auch nicht sehr", sagte Lotte ergeben. Herr v. Schmittersdorf redete ei ne lange Weile. Herr Borgfeld schüttelte immer nur lachend den Kopf, hob abwehrend die Hand und verabschiedete sich dann auf das freundlichste. „Doch nichts Aergerliches?" fragte Frau Borgfeld. „Bewahre," sagte jener, „nur ein kleines Mißverständnis." Ein Handkuß für Mama Borg feld, zwei Handküsse für das Fräu lein Tochter. Bernhard stand plötz lich auf dem Balkon seines Zimmers hatte den Kopf im Nacken und sah in die Sterne. „Süß ist sie. Ich tag. Als Bernhard am Morgen seinen Kaffee trank, legte der Kell jeiner Ankunft, als er über den Zim merpreis verhandelt hatte, war ihm gesagt worden, daß der Kontrolle wegen jeden Sonnabend die Rech nung vorgekgt werden sollte. Das war bisher nicht geschehen. Man hatte der» Hauptmann mit Respekt behandelt. Bernhard hatte die Rech nung ohne Arg in die Tasche gesteckt, halte sich vorgenommen, am Mittag zu bezahlen, und wollte zum Baden gehen. Da stellt« ihn an der Tür der Oberkellner. Er möchte höflichst um Begleichung der Rechnung gebe ten haben. Man hätte erhebliche Außenstände, und er habe bestimmten Auftrag,. . . Bernhard schüttelte den Kops und bezahlte. Komisch. Im Bade wollte «r mit dem.Bademeister schwatzen, doch der ließ ihn stehen. Plötzlich hatte Bern- Gefühl, daß man ihm auswich und heimlich über ihn redete. Ach, Un sinn. Was gingen ihn die Leute an. Wasser. Ihre sonst hellblauen Au gen waren heute dunkelblau. „Ich bin so leichtsinnig", sagte sie schel misch. „Nicht wahr, Sie glauben Bernhard ereiferte sich; er habe nie me gesehen. »Aber ich habe doch gestern den' ganzen Abend nur mit Ihnen allein getanzt! Und nun gebe ich Ihnen gar ein Rendezvous." Er ergriff ihre Hand und küßte st-- Sie entzog ihm die Hand rasch. „Wissen Sie, daß ich Sie in der er sten Zeit gehaßt habe? Sie waren ganz unausstehlich. Nein, gräßlich waren Sie." Sie lächelte nachdenk lich. „So kann man sich in einem Menschen irren . . . Ach, ich habe ei ne große Bitte." Sie sah ihn von der Seit« an. »Ich tue alles für Sie." „Aber die Bitte ist sehr groß. Sie Er bettelte. „Nun gut. Ich möcht« Sie so gern im Profil sehen. So, ja, den Kops ein wenig nach links. So, danke. Welch hohe Stirn Sie ha nicht so nah. So, danke. Hübsch sind Sie. Und nun noch Ihre Hän de. Wie stark Ihre Handgelenke Wie b»aun und . fest Ihre Sie besah ihn eifrig mit kindlicher Freude. Dann sollte er ihr feine' ganze Lebensg«schichte erzählen: al les ganz ernsthaft erzählen. Ohne ernst. Er erzählte vom Kadetten- Kramidorf, und schließlich stockend, wie inf Selbstgespräch, von Babette de Ligne. «Ich habe um sie mit ganzem Herzen drei Jahr« getrauert. Ich war abgestorben für alle Welt. Soll ich Ihnen etwas g«st«hn? Es ist mein tiefstes Geheimnis. Meine Braut hatte eine Schioester namens Nancy. Barmherzige Schwester d«s Rittbergstiftes in Berlin. Seit dem meiner Braut habe ich sie nicht wiedergesehn. Die beiden Schwestern hatte ich Jahr und Tag die sixe Idee, daß die Seele der Verstorbenen in Nancy weiterlebe. Daß Babette gar nicht tot sei, sondern daß Babette und Nancy nun ein Mensch gewor den seien. Oder so ähnlich. Und deshalb graute mir von 'Nancy, weil etwas Totes in ihr war. Ich lieb te sie nicht, aber ich dachte, ich sei verpflichtet sie zu lieben. Immer meinte ich, Nancy würd« eines Ta ges kommen und sagen, sie sei Ba bette. Können Sie das versteh»? Eigentlich kommt mir erst jetzt zum Bewußtsein, wo ich Ihnen dies er zähle, daß es so war. Jede Nacht bette weinte. Wissen Sie, was ich bin? Ich bin ein unglücklicher Mensch. 'Neulich habe ich ihr Armband verlo ren. Nun hat die Tote endlich Ru he in ihrem Grabe. Nun ist's vor bei" - ? ihn innig an und gab ihm die Hand. „Ich muß nun gehen. Bleiben Sie noch hier. Man darf uns nicht zu nach dem Essen, wollen wir unsern Spaziergang machen. Das soll schön werden. Dann erzähle ich Ihnen auch meine Lebensgeschichte. Papa und Mama fahren nach Binz. Bald nach dem Essen hole ich Sie im Lesezimmer ab." Und damit ging sie. Er sah lange hinter ihr her. „Ich liebe dich". „Was ist Ihnen?" fragte sie mit sind das Glück. Sie sind das leib haftige Glück, wie es dem Menschen nur einmal begegnet im Leben. Mir rcisch das Gesicht ab. „Lieber Mensch", sagte sie mit abgewandtem Gesicht. Doch gleich wurde sie unruhig. „Wir wollen gehen. Bitte, wir wollen ge hen. Es ist ga» nicht gut, daß Sie „Ich flehe Sie an: bleiben Sie „So bange wie mir, Fräulein Lotte, kann keinem Menschen sein." In den blaugrünen Fichtenkronen glänzte das Sonnenlicht mit blan ken Goldfäden. Hinter ihnen im Walde knackte einmal ein Zweig, ra schelte es einmal im Laub. Ein Dampfer tutete in der Ferne. Dann wurde es unheimlich still. Bernhard „Eine Bitte habe ich." Nun at mete auch sie laut. „Eine kleine Bitte. Ich möchte etwas von Ihnen haben." „Nein," sagte sie hastig. «Ich ssge es Ihnen nicht, was ich haben will. Sie müssen es raten." Sie sah ihn zweifeln" an: „Ich rate schlecht wollen wir nicht lte doch lieber der Wald ist hier so unheimlich. Die Luft steht so still." Bernhard griff jhr Handgelenk und preßte es heftig. „So raten Sie (Fortsetzung folgt.) Kritik. „Du warst im Konzert des Brüllini? Wie gefällt «Bei der Polizei?" weg."" Für die Küche. Sauce von Kirschmar inelade. Drei gehäufte Eßlöffel voll Kirschmarmelade werden über Email - Kasseroll« in nach und nach dazu gegossenem Wasser aufgelöst (nicht zu dünn, weil man sie sonst wieder mit Kartoffelmehl seimig ko chen muß). Dann fügt man etwas Wein, ein Stückchen Zimmt und nach Bedarf Zuck«r, sowie ein Stück Zi tronenschale und 3 bis 4 gestoßene bittere Mandeln dazu, läßt alles auf -I—2 Teelöffel in etwas Waffer chen.' Flamländifche Suppe. Mohrrüben, weiße Rüben und ge schälte, gewaschene Kartoffeln wer den in Scheiben geschnitten und nebst zwei gerösteten Brodschnitten, Pfeffer und Salz mit Quart Wasser weich gekocht. Dann streicht man die die Poren und verhindert somit da!» Eindringen des Obstsaktes. Danach belege man den Kuchen dicht mit Obst Vier Eigelb, Zucker nach Geschmach und wäscht sie ab, setzt sie mit einem Stich Butter ohne Salz aufs Feuer und dünstet sie im eigenen Saft gar, streut zulegt gehackte grüne Petersilie darauf. Es ist schmackhaft, wenn man beim Aussetzen einen Teelöffel voll gewiegten Schnittlauch dazugibt. Weiß«r Schneider g. Man rührt 9 Tafeln weiße Gelatin mit Quart heißem Wasser so lange, bis die Gelatine sich völlig gelöst hat. gibt dazu noch Quart kaltes Z 2 Unzen Puderzucker, eine Prise tronen und dann, wenn alles kalt gene Eiweiß zu der Masse. Jetzt muß man die ganze Mischung start kaltem Wasser vorher ausgeschwenkte Formen füllt und kalt stellt. Man dazu. ? s Resterfalat aus Kartoffeln. Salzbohnen und einem Hermg. Die kalten, gekochten Kartoffeln werde» in Würfel oder in Scheiben ge richtet gewesen sein, dies bleibt sich völlig gleich schneidet aus 1 Quart Kartoffeln und Bohnen 2 Eßlöffel Zwiebeln fein, gibt 4 Eß- Teelöffel Salz, einer Prise Pfef fer, 1 kleinen Eßlöffel Zucker, Eß löffel kochend Wasser und Essig nach Geschmäcken das Gemüse, dem man reibt ihn von allen Seiten mit fol gender Beize ein: Schalotten, Dra gon, etwas zwischen den Händen ge- Pfeffer, Nelken, Salz, sowie 4 bis läßt den Laminrücken darin unter öf terein Begießen 3 bis 4 Tag« ruhig liegen. Er wird dann abgetrocknet »nd hübsch sein gespickt und unter fleißigem Begießen in einer Irdenen Weiße Rüben in Bier, häufelten Teelöffel voll Mehl dar-
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