DieHroliburgs. (8. Fortsetzung). Sie hatten beschlossen, heute recht ausgelassen zu sein. Doch das große Hotel mit der kalten Pracht seiner hohen, weißen Wände, seiner unge heuren Kristallkronleuchter, seiner Tauschen, die an den Nebentischen saßen, zu feindselig gleichglllltig: man mußte sich hier schämen, lustig zu la chen und ein vergnügtes Gesicht zu zeigen. Julius hatte sich vorge nommen, eine Rede zu halten. Als der Sekt auf den Tisch kam, sprach er auch ein paar Sätze; doch gleich über mannte ihn die Rührung. Dann mußte Trissie das Geschenk überrei chen: eine goldene Uhr. „Unsrem lieben Kleinen", sagte sie. Botho hob sein Glas und trank Pnen beiden zu. „Ihr wart gut zu mir. Nun g«ht es ins Leben hin aus. Ich habe den Direktor gebeten, mich vorzeitig zu entlassen. Di« feier liche Abschiedsrede, die er uns halten will, will ich ihm lieber schenken. Ich bin nicht für so was. Lieber Ju nrcht. daß du be. uns eine He.mat Botho lächelte glücklich. .Als ich sie bekümmert. „Wenn du jetzt fort gehst, wirst du uns bald verges sen." „Ich muß hinaus, Trissie. Es zieht Zukunft ist mir jetzt, liebe Trissie, abschaffen müssen. Eines geht mir jetzt oft durch den Kopf: ich fühle, ich werde alt." g<"i nach, die sie als Kind, und dann gefetzt hatte. Sie hat!« so viel Fa milienstolz, sie hatt« Bernhard so seiner armseligen Existenz zugrunde. Das Gute in ihm, das Kecke, Wag halsige, Leichtsinnige, daS lustig Leb hafte, das er wie jeder andere Leut allen Jungen, tüe ei gatx Wie we t nig hatte sie zu seiner Erziehung ge t? tan: die Nasse u»d die Kultur, die in dein Jungen steHe, da» gute Blut hatt« sich selbst geholfen. Nein, sie edler und stolzer "als alle TrostburgS cor ihm. Er war der letzte des Ge» fchl ckis: das letzte Reis jedes Stam mes trägt die feinsten Blüten. Rom g«s«hen. Es wäre nur eine er ste, flüchtige Inspektionsreise gewesen. Er gehe übrigens für das erste Se voll Jubel und Fröhlichkeit. Dann lius, Trissie und die Kinder: seidene Decken, Korallenketten und Mosaik broschen. Fingerb«wegung, jeder Bemerkung gute Kinderstube und Weltgewandt heit verriet. Trissie war ihm mit of- Willst du gleich dein altes Zimmer ch«n sehn? Wo hast du deinen Kof fer? Braun gebrannt bist du. noch Mann. Aber schmal ist dein Gesicht Weißt du, wer da ist? Lilli. Direkt nicht zu fragen, wi« lange du hier bleiben kannst. Aber so bald lasse ich ließest. Nun kannst du ihn oft be „Ob ich ihn sehn werde?" Botho hob die Schultern. U«brigens, er st«h«n. Julius lacht«. „Was willst du, er» ist erst neunzehn Jahre keine Karte, kein Brief. Kramsdorf blu'tpferd lausen lassen. Im Dienst geld zahlen. Reich« Menschen müssen sehr viel Lehrgeld zahlen. Das ist ein einfaches Rechenexempel." dachte, es sei so eine Art Albernheit Wir sind ihm nicht gut genug. Sol che Ansätze zur Vornehmtuerei hatte er als Junge schon. Ich hoffte, ich mag ihn nicht mehr leiden.'' Julius redete zum guten. Solch ein junger Mensch habe zu viel mit fängt!" Jahren sich Rennpferde halten? Welch etwas Gutes leisten wird. Ich selbst." „Er hat Geld, da ist es keine Kunst." dis'ch." „Mit euch ist nicht zu reden. Ihr ich! Ich bin d«r Chef der Fami lie." doch das Abbild blühenden Lebens scher Bengel. Wie blitzen seine Au- I mehr der unschuldige, naive Blick. Ei . mag vieles dazwischen gekommen sein, was ich nicht weiß. Nein, ich kann ihm unmöglich bös« sein". zur Ruhe kommen". Ja, Rennpferde hielte er sich noch. Freilich würde der Spaß etwas teuer. „Der einzige Spaß, Botho? Ich hört". „Ach, was du alles hörst. Ich bin gesund und vergnügt. Die Flügel meine neue Wohnung in Charlotten burg ansehen, Trissie. Ich wohne jetzt mit eigenen Möbeln. Ich habe al lerhand Bilder und hübschen Kram. Ich weiß, dir gefällt so «twas. Kommt nur recht bald, ihr beiden". Und da mit ging er. Zum erstenmal geschah es, daß Julius über die Lebensführung Bo thos bedenklich wurde. Botho wirt schaftete über feine Zinsen hinaus. Er könne das, rein formell, vor dem Vor mundschaftsgericht nicht verantworten. „Der Jung« hat über vierzigtausend Mark im Jahr. Er hat im letzten Jahr über fiinfzigtausend verbraucht. Nun hat er sich gar noch ein Automo bil angeschafft, natürlich ohne mich zu fragen. Er scheint mir wirklich leichtsinnig geworden zu sein. Ich glaub«, er bummelt Kontrollieren, wie damals den Schüler, tann ich ihn nicht mehr. Ich muß mal ein ernstes Wort mit ihn reden". Nach ein paar Tagen kam Julius verärgert nach Hause. Mit Botho sei nicht zu reden. Für Geld und für Freude am Besitz scheine er keinen Verstand zu haben. Es s«i ihm uner klärlich, daß Botho sich so gehen lassen könne. Sicher stecke eine kost spielige Liebschaft dahinter. Wie ge sagt, er sei ärgerlich. Nun änderte auch Trissie wieder ihre Meinung: sie pflichtete ganz ih rem Manne bei. Das sei ja unerhört. All das schön« Geld. einen Zwang an und machte ihm Vor würfe. Der Erfolg war, daß er fortan wegblieb. schroff gewesen zu sein. Botho hatte Geburtstag, sie putzte ihre Kinder auf und besuchte ihn am Nachmittag in seiner Wohnung. Ein Diener öffnete ihr, sichtlich verlegen, und meldete si« an. Gleich darauf hörte Trissie aus einem Zimmer das Rascheln eines Frauenkl«id«s. Sie wollte ihre Kin der an den Händen packen und Hals über Kopf davonlaufen, als Botho er schien. Die Kinder sprangen aus Bo tho zu und Hannchen, nun zwölf Jah re alt, flog ihm um den Hals. .On kel Botho, wir haben ein neues Dienstmädchen, die sagt: „Eher, daß ich mir dusch, .lass' ich mir räuchern". Wie findest du das?" Elly, die ältere, stellte sich gravi tätisch, den Blumenstrauß in der Hand, vor Botho auf und leierte das kleine Gedicht her, das Trissie für Botho gemacht hatte: A gedenken heute deiner Wünschen Gaben allerhand: Alter, Weisheit und Verstand. TaZ sind drei vergnügte Gaben, Und °'n, Baut zu Türmen Stein' a"f Steine. Ziegel her und Mörtel drauf l Die Gedanke» baut er auf. Das Kind sagte die Verse so nied steckter Zärtlichkeit. Als sie zu Ende war, lief sie auf Botho hin und um schlang seine Hüften: .Onkel, darf ich nun immer zu dir Kleiner sa? gen?" Trissie stand mit heiß«n Wangen und zornigen Augen daneben. Botho achtete nicht auf sie; er umfing und herzte die Kinder, er sprang auf den Korridor und rief dem Diener zu, er solle Schokolade und Kuchen holen. Gleich kam er zurück, und eine leb hafte Freude stand aus seinem Ge sicht. „Mein Geburtstag mein Gott, keine Ahnung habe ich gehabt nein, das ist zu lieb von dir". Als Trissie schwieg und er ihr ver schlossenes Gesicht stutzte er, be griff und machte dann eine hilflose Bewegung; dasselbe gleiche Aufwärts ziehen des Armes mit ausgestreckter lnuß, sage ich! Julius ist unglück lich deinetwegen, du weißt, wie er an lang gelassen. Mir selbst ist nicht bange." Es war wieder alles gut. Die Kinder tranken Schokolade und tobten fernt haben. Der Argwohn blieb. Kramsdorf sollte helfen. Kramsdorf war der es war draußen am Wannsee, und der Garten blühte voll Rosen hatte sie ihm freundschaftlich gesagt: den?" den Kopf gesenkt, ins Haus gegan gen. Er sollte nicht sehen, daß sie weinte. Kramsdorf war ein halbes Jahr weggeblieben, und Julius hatte sich darüber über die Maßen gewun war er ein guter Freund. Kramsdorf sollte helfen: auch er ging zu Botho. Er hatte vorher mit Julius alles genau durchgesprochen und wollte nun als älterer, klügerer Freund zum besten reden. Botho ließ ihn auch ruhig ausreden. .Ih ren Rennstall, den müssen Sie aus geben, lieber Botho. Einen Renn stall hält man sich nicht zum Vergnü gen, man muß verstehen, Kapital daraus zu schlagen. Sie geben zu viel Geld aus, ich sehe es Ihrem Ge sicht an, daß Sie das selbst einsehen. Jeder von uns hat Sie mit gewissen Damen zusammengesehen, sogar Trissie hat es gemerkt. Zum minde sten etwas vorsichtiger müßten Sie fein, lieber Botho. Sie vernachläs sigen Ihre nächsten Verwandten. Sie wissen, welch zart empfindende Frau ihre Schwester ist; ich weiß aus eigener Erfahrung, daß Ihr Bruder Bernhard leicht gekränkt ist; Sie keinen Grund, Ihre Ver schlecht zu behandeln. Kommen Sie jetzt mit zu Guttmanns. und sagen Sie Julius ein freundliches Wort, dann ist alles wieder gut". Doch Botho wehrte sich eigensin nig. Man möge ihn in Ruhe lassen. Er kümmere sich nicht um andere Menschen und verlange, daß man sich auch um ihn nicht kümmere. Er sei kein Schuljunge mehr, und wenn Ju lius das Äertrauen zu ihm verloren haben sollte, so würde er dies Ver trauen durch ein sogenanntes freund- Jm Mai des nächsten Jahres, kurz vor feinem einundzwanzigsten Ge burtstag, machte Botho sein Examen als Diplomingenieur. Kramsdorf war der erst«, der zufällig davon er fuhr. Er lies zu Botho, um ihn zu bewegen, selbst zu Trissie zu kommen und ihr von dem Examen zu erzäh len. Doch Botho lag im Bett: er hatte sich am Tage nach dem Exa grauem Himmel und einen weitge streckten Park dazu denken. Dies soll eine Villa für einen Herrn Protz von Prokenstein sein. Dies eine Jagd kapellc für Böhmen; stell dir als Staffaz« tanncnbewaldete Hügel da-l sagen! dies ist die BurA Trostburg, wie ich sie einmal für mich selber wieder aufbauen werde". Trissie sagte leise aus tiefem Her zen: „Oh, wäre das schön! Wenn vor dir gewollt." H „Ich werde es tun". Er war plötz lich weich geworden, griff nach ihrer Hand und streichelte sie. »Du mußt keine Sorge um mich haben, Trissie, soll ich dir heute etwas versprechen? Gut, ich werde um des lieben Frie dens willen meine fünf Pferdchen ver kaufen. Es wird mir sauer genug. Aber deine Augen sind Quälgeister." Wenige Wochen darauf wurde Bo tho mündig. Im Juni des Jahres war Bern hard mit seiner Kompagnie auf den Truppenübungsplatz nach Lechnitz kommandiert. Lechnitz war ein schreck licher Ort; auf zwei Meilen im Umkreis kein Baum und Strauch, nitt sandiges Hü erhörter Glut, nachts kamen schwere Gewitter, das Lagerleben in den Ba racke» war eintönig bis zur Ver zweiflung, das Essen im Kasino meraden miserabel. Jeder litt unter der sengenden Hitze und dem anstren genden Dienst. Abends kam man in einem kleinen Hotel, dem einzigen in Lechnitz, zusammen; die Offziere sa ßen in einem separierten Zimmer, tranken lauwarmes Bier, spielten, wenn sie nicht zu müde waren, Kar ten und gähnten einander an. Bern hard hatte von allen die schlimmste Laune: noch vor einem Monat, als er von dem Kommando noch keine Kenntnis hatte, hätte er Urlaub ein reichen können; der Oberst selbst hatte sich nicht abgeneigt gezeigt. Doch er war wieder in Geldnot gewesen und hatte den Urlaub ausgeschlagen. Nun saß er in Lechnitz und stöhnte unter der Hitze und dem ungewohnten, schweren Dienst. Sein Leben als Oberleutnant war in den letzten drei Jahren zu bequem gewesen: es war nicht nsehr wegzuleugnen, Bernhard Korps denken: alle waren ihm weit kümmerte sich um ihn? Trissie? Ju lius? Ach, niemand. Der Dienst macht« keine Freude mehr. Der Dienst Major stand er sich schlecht, weil der Major gesellschaftlich« Talente von seinen Offizieren forderte und Bern hard sich um jede Geselligkeit herum zudrücken verstand. Mit dem Ober sten stand er sich schlecht, weil der Oberst bei jeder Kritik gerade immer Auf jedem Abschnitt der Postanwei denke daran, was Deine alte Tante sagt. Ein Bummelliben führt zu nichts, Du mußt Dich bemühen, bald Major zu werden." Am liebsten aber schrieb sie anzügliche Bibelsprüche. Wenn das der Postbote las! Oh, er und er war doch der Chef der Fami lie. Es gibt zwei Sorten Menschen: hatte. (Fortsetzung folgt.) Richtig. Nanny: »Du, Lyd dy, da ist Vetter Kurt, der hat mich gestern schon wieder geküßt." du den Mund hast?" Nanny: »Kurt meinte zum Küssen." Vorspiegelt,»« falscher Tatsachen. A.: „Der Herr scheint ja eine Manie zu haben, den sieht B.: „Alle» Schwindel darin hat er sein Essen, damit er den Mit — Bescheidener Glück wunsch. Der kleine Fritz: .Lie ber Onkel! Ich gratuliere Dir zu Tage noch recht lange leben!" Merkwürdig. „Warum die Ella sich nur immer so dick tut?" schlank ist!" Für die Küche. Hühner Sandwiches. Das Fletsch wird fein gehackt (es lassen sich hierzu die Abfälle beim Tran chieren gebratener Hühner gut ver winden)! dann würzt man es mit Salz, womöglich etwas Pfeffer, macht es etwas feucht durch Mischung mit Hllhnersauc« oder Mayonnaise und streicht es auf mit guter Butter bestrichene Brödchen, Hammel - Ragout. Eine zerschnittene Zwiebel wird in Butter braun gedünstet, dazu ein Löffel Nothwein, Brühe, Salz und Pfeffer, ein Lorbeerblatt gut miteinander rerkocht. Man legt Scheiben von übrig gebliebenem Hammelbraten hin ein und läßt sie darin heiß werden, aber nicht mehr kochen. Sago mit Citrone. In I>H bis 2 Quart Wasser lockt man 7 Unzen besten Sago (Palmsago) nebst 6 Unzen Zucker, an dem man di« Schale einer Zitrone abgerieben hat, über kleinem Feuer (oder in der Koch tiste) langsam dick und gar, rührt zu letzt drei bis vier Löffel recht gute, süße Sahne mit durch, schmeck! nach Zucker ab und stellt die Mischung ab Kalbskopf mit Tomaten sauce bereitet man folgenderma ßen: Der Kalbskopf wird ausgebeint und nachher eine Stunde in kaltes Wasser gelegt, dann in einen Sud von Wasser, einem halben Glas Wein, Sellerie, Lauch, Zitronenschei ben, Lorbeer, Zwiebeln, Nelken drei Stunden gekocht. Sobald er ansängt zu sieden und steif ist, wird er tran chiert und so weich gekocht. Nun wird der Kopf ausgezogen, die Zun ge geschalt, schön auf eine Platte ge legt und mit folgender Tomatensauc? übergössen. Zwei Kochlöffel Mehk werden in süßer Butter gedünstet, mit deni Sud abgelöscht, Tomaten puree oder ausgedrückte Tomaten da säst und Salz dazu gegeben und» lochend heiß über das mit Salz und Pfeffer bestreute Fleisch gegossen. Kartoffelsuppe mit Sel lerie. 1k) bis 12 große Kartoffeln werden geschält und in Scheiben ge schnitten, desgleichen etwa eine Sel lerieknolle. Beides wird zusammen mit Wasser und Salz und drei Bouillionwürseln auss Feuer gestellt und gut zerkocht, dann durchpassiert. Soviel Wasser dazugegossen, als man stellen, U Pfund Butter zerlassen und Pint süße Sahne angießen. Ausgezeichnet. Di« Wienerwürstchen werden zuletzt, schon aufgesotten in die Suppe gelegt. Gedämpfte Lammbrust. Die Brust wird sorgfältig gehäutet, in siedendem Wasser blanchiert, abge sie recht dicht mit feinen Speckschnit ten, legt das Fleisch in die Kasserolle., deren Boden gleichfalls mit Speck schnitten belegt ist, gießt etwas leich te Brühe oder Wasser darüber und läßt dasFleisch langsam weich dämp- Pilaw von Hammelfleisch. 2 Pfund schönes Hammelfleisch wird in Stücke zerlegt und in Butter und seinem eigenen Fett mit wenig Was ser, Salz und reichlichen Zwiebel- Wenn das Fleisch beinahe weich ist. wird eine große Obertasse bester ge spülter Reis dazu gegeben und alles oder Tomaten an. richtet Fleisch und Reis zusammen in einer Halbtiefen Schüssel an und verziert Linzer Tort« ohne Ei. 18 und 22—23 Unzen Nachdem Teig. Nun teilt man sie in vier gleiche Teile; drei Teile bäckt man. Das :!ne der drei Blätter wird vor dem Backen mit Marmelade beltri einer Torte zusammengesetzt. Krau ! klöße. Mau schneidet die zarten, inneren Blätter eines Rahm, zwei ganze Eier und zwei Ei gelb, noch etwas Salz, Muskatblüte und Weizenmehl oder geriebene Sem
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