Im Borübergltite«. er nicht Russe s«? Nicht'» lhend. München, Wie». „Die Weltstädte haben etwas Großartiges, Ueber wältigendes," meinte sie. „Man ner; das Leben hat dort mehr Klar heit und Zweckmäßigkeit." DaS mußte sie zwar zugeben, blieb aber Russin. „Das Brausen des Eich waldes und das Ziehen der Wolken allein reicht nicht mehr um ?en. Vernünftige Musik gebe es betend. „Ave Maria" von Bach- Zklappcrn der Teller und Tassen, und v« Bestellrufe der Kellner tönten laut und ungeniert durch den Raum. Sonst horchte fast alles. Manche Gesichter hatten einen Ausdruck stil ler Ergriffenheit. Unwillkürlich wurde» auch sie stiller und hielten in ihrem Plaudern inne. Um so eifriger sprachen ihre Au zen, und sie fühlten, d-ß sie sich die Seele des russischen Volkes so habe dem großen Gegensatz zwischen Bauerntum und Adel so drastischen Ausdruck gegeben wie er. Dieser oon der Kulturkrankheit verzehrte und aufgebrauchte Adel, der mit der letz ten Kraft, die noch in ihm ist, da» Fortschritts und des Gedeihens des der am Blute des Volkes saugt. Ue tor, Ethik«, Sittenschilderer und Pädagoge als Dichter, was übri gens auch für viele moderne russi sche Dichter in gewissem Grade zu- Darauf erwiderte er, d^s in Rußland, könne sich selbst die Schwere des Lebens belasten sie und erschweren ihren Flug. Das Grau des Tages und die Not ziehen sie zu sich herab, und so bleibt sie in schleiert, ihre gedämpften Strahlen auf die Erde sprühte. Der weite Weg durch die wenig te sie zuerst in den Garten, wo da» Wasser eines sanft plätschernden Springbrunnens über schön gepflegte der Mitte des Gartens stand eine war in milder Trauer leicht ge schlossen, das ganze Gesicht ein schwer mütiges Nachsinnen nach etwas un kend. Lange blieb sie wie verloren im Anblick des Kunstgebildet stehen, bis Kunstgegenständen aller Art und die behagliche, ansprechende Einrichtung der Wohnräume gezeigt hatte. Man gewann durchaus den Eindruck, daß ihr Besitzer nach gutgebildelem Ge- schmack bei der Auswahl und Zu sammenfügung der Gegenstände ver fuhr, und daß er in Kunstdingen kein Laie war. Das Gespräch der beiden bewegte sich nun etwas unsicher; es glitt von einem Gegenstand zum anderen über. Sie suchte krampfhast den Faden der Unterhaltung festzuhalten, waS ihr aber nicht gelingen wollte, da die Unruhe, die in ihm war, sich ihr mitteilte und sie verwirrte. Er sprach mit Hast, und seine Augen flacker ten in einem seltsamen Feuer. In jäher Aufwallung schritt er auf sie zu und blieb wie versunken in ihrem Anblick vor ihr stehen. In diesem Rausche riß er ihren Kopf zu sich empor und preßte seine Lippen auf die ihren, daß sie vor Schmerz auf schrie. Da riß sie sich mit dem Aufgebot aller Kraft von ihm los, und sah ihn an mit einem Blick, der so voll unsäglicher Verachtung und Mitleid war, daß er wie ge bannt stehen blieb und unverwandt mit leerem müden Ausdruck ins Unbestimmte starrte. Der Anblick seiner Hilflosigkeit stimmte sie jedoch bald weicher, und sie sagte zu ihm mit milder, bitten der Stimme: „Bringen Sie mich nun wieder hinunter; ich will gehen. Mein Mann wird schon angekommen sein und mich zu Hause erwarten." Diese unerwartete Eröffnung scheuch te ihn aus feinem Brüten auf, und er gewann feine ganze Haltung wie der. Er sah sie verständnislos an und fragte gedehnt, jedes einzelne „Wie, Dein Mann erwartet Dich zu Haufe?" „Ja," erwiderte sie, „mein Gatte, ich bin verheiratet." „Verschwiegen, nicht mit Vorbe dacht, ich hatte bloß bis jetzt keine Gelegenheit gefunden, Sie davon in verstehst Du?!" letzten Worte. Gefühl des Mitleids und nicht aus hen und starrte nach der Dichtung, wohin sie der Wagen entführt hatte. Er wußte nicht, wie lange «r dort stand, bis es ihm fröstelte. Da schlug er den Mantel fester um sich und fröhlich meiner Wege bis jetzt und spielte mit den Menschen. Viele wollten mir alles geben, mir ihr Le hatte, war Mitlied. Vielleicht war »iszt u«» jsrts«ur. Erinnerungen an Liszt weiß Fried rich Mier, der in den Jahren 185 S —lB6l dem großen Komponisten in Weimar als Barbier diente, zu erzählen. Der Figaro, der seit 1872 Dokumente an diese „große Epoche" seines Lebens bewahrt, so z. B. eine Photograghie Liszts, auf die er ge schrieben hat: .Bei Mir" (wie Ju welt") F. Liszt." Diese Anspielung auf den Namen des Friseurs knüpft an eine Stelle der Osfenbachschen Operette an, die Liszts besondere» Entzücken erregte. „Liszt," so erzählt Mier, „be wohnte einen Flügel des herzogli chen Palastes in der Nähe des Parks; dort ging ich ihn täglich rasieren. Er hatte auch noch einen Friseur rasierte, hielt er die Augen geschlos sen und bewegte seine Finger, wie er auf einem unsichtbaren konnte 3—4 mal während einer ein- Gewalt des Spieles, dem sich der lachte er sehr und sagte zu mir: „Ja, mein lieber Mier, es sind nicht die besten; man kann sie für ein werden nach dieser Sorte die andern desto besser finden." Ich hütete mich wohl, gegen diese schöne Philosophie zu protestieren." Et«i» und Bei«. „Stein und Bein schwören" kann inan erst seit der Einführung ''es Christentums. Vorher konn te! „Stein und Bein" stellt christlicher Gebräuche dar. >s! folgendes zu lesen: „Anno 1674, mcr Launc geWest." Wenn das Herz nicht mehr lachen kann, ist cs krank, wenn es nicht mehr Das geheimnisvolle Tchiff. Ein ikiteressante» Seitenstück zu dem „Geheimnis der Marie Celeste" in der letzten Sonntags-Nummer dieses Blattes fand ich vor Jahren in den hinterlassenen Papieren eines britischen Seeoffiziers niedergelegt. Ich schrieb mir damals den Bericht über jenes Geschehnis heraus, es ge legentlich der gänzlichen Vergessen heit zu entreißen. Hier ist er: .Es war Anfang August 181 S. Ich gehörte dem Mittelmeergefchwa der an und war auf einige Tage nach Smyrna auf Urlaub gegangen. Wir hielten , damals scharfen Aus lug nach den wenigen noch seetüch tigen Kriegsschiffen Bonapartes. Dennoch war uns die Kriegsbrigg .La Cuirafsiöre" entgangen, und ich mußte mitansehen, wie dieses Schisf unangefochten in den Smyrnaer Ha fen einlief. Sein Kommandant war aber auch ein trefflicher Seemann. Ich wurde bald mit ihm bekannt, und er erzählte mir von seiner Ue berfahrt eine seltsame Mär. Während dieser Reise hatte er ei nes Abends etwa um neun Uhr bemerkt, daß von West ein gro ßes, unheimlich ausschauendes Schiff daherkam. Die Farben der lustig flatternden Flagge jenes Seglers waren absolut nicht zu erkennen. Der Franzose Ducotte hieß er setz te sämtliche Segel bei, um sich auf alle Fälle, sei es Freund oder Feind, aus dem Staube zu machen. Hatte man ihm doch den französischen Ge neralkonsul aufs Schiff gesetzt und ihn für dessen Sicherheit haftbar ge macht. Die Nacht brach herein; aber während der ganzen Dauer derselben war nicht ein einziges Mal ein Lichtschimmer im Westen zu se hen, und Monsieur Ducotte mußte annehmen, daß jenes Fahrzeug zu rückgeblieben sei. Der Wind aus West wuchs gegen Morgen erheblich und die »Cuirafsiöre" kam tüchtig Farben der Flagge hatten zweifellos Wind und Wetter ausgebleicht. Die Nationalität ließ s.ch nicht feststel- Bewegung zu entdecken. Da ent schloß sich Kapitän Ducotte, den Tanz zu eröffnen, und ließ einen nicht die geringste Wirkung. War das Schiff verlassen? Verlassen und dennoch unter Segel? Man schoß den Hauptmast, der sich nach dem Achterdeck neigte. Die Geschwindig keit des Schiffes ließ sogleich nach; an Bord aber konnte man auch men Kastens ermitteln sollte. Bald nachdem das Boot an der Backbordseite des Seglers verschwun den war, ward eS drüben an Deck des Kapitäns gewünscht werde. Fünf Minuten später befand Ducotte sich auf dem schwarzen, unheimlichen Schiffe, an dessen Stern der Name „La Annonciacion" zu lesen war. Die Herren des Seglers waren die Ratten. Auf dem Verdeck lagen die Skelette der fast völlig von die sen Tieren aufgefressenen Besatzung. Am Vordermast aber lehnte aufrecht eine Gestalt. Es fand sich, daß die Mannschaft der „Annonciacion" mit Händen und Füßen auf Deck und der Kapitän an den Mast genagelt worden waren. Vor letzterem stand eine noch gefüllte Flasche und ein jedenfalls ursprünglich auch nicht lee rer Teller; offenbar beides zum Zweck, dem Angenagelten Tantalusqualen zu bereiten. Und deS Rätsels Lösung? Ein nach damaligen Begriffen zu Recht vollstreckteS Urteil. Monsieur Du cotte überließ mir ein Schriftstück, das er in einer am Mast jenes Un glückSschiffeS befestigten Flasche ge funden; eS ist diesen Papieren bei gefügt. Eine Abschrift davon war in einem gleichen Behältnis in der Kajüte entdeckt worden, und diese übergab der Franzose der Hafenbe hörde zu Smyrna. sozusagen alles von den Ratten ver nichtet worden, die sich ungeheuerlich vermehrt hatten; Ducotte ließ daher da» Schisf leck machen, und man lehrte auf die „Cuirassivre" zurück. Im Absegeln sahen die Franzose» Jenes Schriftstück aber lautete: „Am 27. Dezember 1812, in den Gewässern von Puerto Mayor las ESmangaS, stieß der Kapitän Wil „Hamlet" S. brit. M., auf da» ko der Befehlshaber der Wie dervergeltungsrecht. Er ließ die ge samte Mannschaft aufs Verdeck na -1812,f Der Kapitän. Befehlshaber der Fregatte S. b. M. „Hamlet", Willomez." Ein halbes Jahr lang also hatte das Schiff die Meere durchkreuzt, »uther» Trauung. Bereits vor dem Zeitalter der Re naissance traten, abgesehen von Edel steine und Perlen in kunstvoller Fas sung zeigenden Fingerringen, neben zeigen, solche auf, bei denen figurale oder diesen verwandte Darstellungen aus edlem Metall ringförmig ang»- zuzählen. Diese beiden Ringe be schrieb Christian August Vulpius, der Schwager Goethes, so: „Der chem man die Inschrift „I. K. li. nach Chateaubriand in der Kirche des heiligen Grabes die Abefsinier bewachten). Diese Säule ist mit dritter Würfel sich gelegt befindet, Die Nebenreife werden in der einen Hälfte, dem Gekreuzigten zur Lin ken und Rechten, durch zwei Mar terinstrumente, wie Speere oder Schwerter, oder von einer in der entgegengesetzten Richtung der Haupt figur liegenden Geißel oder Rute gebildet. Die andere Hälfte der Nebenreife, welche die Säule de! Hauptreifs umgibt, stellt diesseit» eine gekrümmte Leiter, die nach dem Kreuze zu geht, und jenseits ein Schwert dar, oder eine Lanze. dem Kreuze könnte man den Kopf und das Gesicht eines Kriegsknechtes herausstudieren. Inwendig im Hauptkreife, stehen ausgeschrieben die Namen der Verlobten und innerhalb des Nebenreifes, mit kleiner Schrift, der IS. Juni 1525. Dieser ist das Datum der Verlobung und Heirat zugleich." Von so geformten Rin gen existiert heutzutage noch eine Anzahl, von der einzelne mehr oder weniger in der Form von derjeni gen der anderen abweichen. Ob zwei von ihnen sich wirklich einst im Be sitz des Reformators und seiner Gattin befanden, läßt sich jetzt nicht mehr einwandfrei feststellen. Eben sowenig ist zu erweisen, daß die Art der Ringe zuerst für Martin Luther, geboren 10. November 1483 zu Eis» leben, gefertigt und zuvor von nie mand anderem getragen wurde. Schön gesagt. Backfisch: „Hör' nur, Mama, was für gräßliche Töne der Trompeter aus seinem Instrumente hcrvorzauüert!" Erklärt. Beamter: In Jh- Bauer: Ich bin der Johann Schmidt dem sei Ochs voriges Jahr den erste» Preis 'kriegt hat! Dilemma. Soll ich mir nun Möbel kaufen und sie vermöbeln oder soll ich gleich das Geld vermö beln? leicht da wen den Se wohl a biss«l läHe« SchrttM machen müssen." W Vielseitig. A.: Kennen S>e den Herrn? V.: O ja, das ist der Direktor von der Liedertafel, Kassierer des Alpen - Vereins, Delegierter beim Radler-Klub, BergnügungS-Vorstand der Harmonie, Ausschuß-Mitglied des Turnoer?ins und Schriftführer der Schiitzengesellschast. A.: Sonst weiter nichts? B.: Doch, außerdem ist er noch Amtsrichter. Zu kurze Bekanntschaft. .Sagen Sie mal, Frau Schulzen, waS ist denn unser Nachbar Pieske eigentlich für'n Mensch, wenn «r .Ja, beste Frau da» Er staunt! .Einen Nickel .Besseres? Gibt'S ja gar nicht!" Widerspruchsgeist. Er: Sie: „Ach was! Die Eisbahn liegt Boshaft. .Finden Sie >,ir Fräulein Aurora nicht gesehen, bat sich ihr ganzes Wesen verliest?" .Besonders ihr« Gesichtsfalten." Bescheid. .Sie haben wohl leine Ahnen, Herr Schulze?" .Haben Sie 'ne Ahnung: mehr al»
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