ein Meiisch, dessen Bild TaS Testament. Novelle von Ell>> Entsch. .Jch lasse bitten." Trauer gekleidet, am Schreibtisch ge sessen hatte, erhob sich und blickte dem Eintretenden ruhig entgegen Dieser Wieder ganz in der Hand. „Hat man Ihnen erzählt?" ... „Ich weiß alles, gnäviges Fräu sich hin. Tiefe Stille erfüllte das be rrnden Blick streifte » das Gesicht wie Sie über Ihre Zukunft den ken?" Ein erstaunter Blick traf ihn. „Aber, Herr Rechtsanwalt, das ist doch sehr einfach. Wie Sie wissen. Blick.'"" ' „Hat Ihnen Zhr ... hat Ihnen der mir sehr schwer und Ihnen noch schwerer sein wird. Sie sagen mir, daß Sie nichts Schriftliches von dem mir/ seinem Rechtsvertreter, hat er kein Testament deponiert. Ebenso- wenig Sie sehen, ich habe bereits alle Schritte in Ihrem Interesse ge tan liegt «ine Adoptionsurkunde vor. Ich bin Überzeugt, daß der Baron von Hohenfelde die Absicht ge habe, Sie zu adoptieren und Sie zu seiner legalen Erbin zu machen. Er hat wohl nicht gedacht, daß ihm der Tod zuvorkommen würde. Wie die mcrlsain machen, daß Sie keinerlei Recht und Anspruch aus diesen Grund und Boden haben. Gesetzlich sind Sie nur Fräulein Marie Thiel, die Sekretärin und Haushälterin des und es hängt von dem Wohlwollen des künftigen Besitzers ab, ob er Ihnen gestatten wird, noch so lange in diesem Hause zu bleiben, bis Sie ein anderes Unterkommen gesunden haben." Glatt und höflich, ein verbindlich bedauerndes Lächeln aus den Lippen, als sühre er eine leichte Salonunter haltung, hatte der Rechtsanwalt dies« Worte gesprochen. Schon bei den er sten Worten war Marie aufgesprun gen und hatte sich mit zitternden Hän stützt. Jede Spur von Leben schien aus ihrem Körper entwichen zu sein. Mit totenbleichen Wangen, mit weit aufgerissenen, entsetzten Augen stand sie da und starrte ihn an. Und als die letzten Worte seinem Munde ent flohen waren und sich wieder das be- G s t 112 t" trb ch sie ungeduldig der Rechtsanwalt und mutzte sich doch zur Seit« wenden, um vor dem gequälten Blick dieser schö werden. „Sagen kann man viel. Ha ben Sie Zeugen, Beweise?" Und als das Mädchen nur immer wieder lrostlos, verzweifelt den Kops schüttel te. fuhr er fort: „Na, also, dann ist nichts zu machen. Der neue Besitzer ist bereits in der Stadt, morgen kommt er her, von ihm wird es ad- „Wer ist es?" flüsterte sie. „Das bin ich", klang es trotzig. „Dem Blut nach, ja, dem Gesetz nach, nein." .Ich werde das Gesetz „nfechten." seln und verließ schweigend den Raum. Die Tür siel hart hinter ihm ins Schloß. Marie hatte sich bei diesem Ge- Besitztum hatte, pels.^ des Inspektors. „Gnädiges Fräulein/ sagte er, „Ach, Herr Urban, Sie wissen ja noch nicht alles, Rechtsanwalt Groß inann war hier, ich soll ... ich ihren Augen. „Ich habe alles gehört", sagte Ur ban. .Ich war im Nebenzimmer. Aufstehen behilflich. „Es Hilst ja Plan gefaßt?" Sie schüttelte hilflos verneinend den Kopf. „O Vater, Vater", stöhnte sie, zu sein. Und nun... und nun ... elternlos ... heimatlos." Sie schlug die Hände vor das Gesicht u»d Worten .ich habe Sie lieb, Ma ihren ganzen Mut zusammen und Fenster, und das Licht siel hell auf dergelbes, verlebtes Gesicht, klein«, schwarze, merkwürdig stechcnde Au schaft zu machen und bedauere nur. traurige ist. Wollen Sie. bitte, voll stummte. Mit einem kaum merk'i chen Neigen des Kopses schritt sie bei ihm vorüber und verlieh das Zimmer. Eines Nachmittags es war der vierte Tag nach Schinskys Ankunft saß sie in ihrem Zimmer. Da klopfte es, und ein Diener überbrachte ihr eine Botschaft des Barons mit der Bitte um eine neue Unterredung ihre Lektüre fort. Da ertönten schnelle Schritte auf dem Gang, die Tür wurde aufge „Jhr Zimmer?!" Ein höhnisches Grinsen verzerrte seine Lippen. „Da ist Ihnen ein kleiner Irrtum unterge laufen. Das Haus gehört mir. Was schuft?"' lenken und riß sie an sich. „Mädchen", zischte er, und sein Atem suhr in glühenden Stößen über ihr Gesicht, „siehst du nicht, daß ich de aus dem eisernen Griff zu befreien. „Lassen Sie mich, Herr Baron", keuchte sie, „lassen Sie mich!" gen, umschlang er sie und preßte sie fest an seine Vruft. Dicht über sich sah sie nun seine stechenden Augen. plötzlich anwedelnden Schwäche. Aber im nieten Augenblicke hatte sich Marie mit einem letzten Zusam menraffen aller ih.rc Kräfte aus sei' nen Armen gerissen, nach der Bibel Gesicht geschlagen, daß er ein pair Schritte zurücktaumelte. Dann sank Die Tür ging auf, uno Erich Ur ban stand aus der Schwelle. Mit ei nem einzigen Blick erkannte er die nisches Lachen rang sich von Schiiis kys Lippen. „Herr, die Dame ist meine Braut!" „Hahaha! Braut! Das kennt man. Inspektor und Buchhalterin. Na ja." Und die Tür öffnend, so daß er freien Rückzug hatte, fügte er hinzu: „Im übrigen sind Sie eu>s lassen, Herr, Sie können noch heute gehen. Und Ihr ... Liebchen kön nen Sie gleich mitnehmen. Bettel- Urban wandte sich um und lzh. daß Marie die Augen ausgeschlagen hatte und versuchte, sich aufzurichten. Sorglich half er ihr aufzustehen, führte die noch immer Schwankende und, von einem wilden Weinkrampf geschüttelt, schlang Marie die Arme um seinen Hals. „Erich, Erich," schluchzte sie, uns fort, noch heute. Oh, ei war schrecklich! Hilf mir. reue mich!" Von Grauen gepackt, verkrampfte ji' die Hände hinter seinem Nacken und „Ruhe, mein Liebling, Ruhe!" seil te er. „Ja. du sollst sort, noch heute Ich bringe dich zu meiner Mutter, sie wird dich lieb haben wie ihre eigene Tochter. Komm', Kind, beruhige dich." Er löste ihre Hände von seinem Hals, stand auf, strich ihr noch ein mal über das bleicht Gesicht und trat zum Tisch, um ein Glas mit Wasser für sie zu füllen. Dabei fiel sein Blick aus die Bibel, in der sie gelesen und mit welcher sich Marie ihres Be drängers erwehrt hatte, und die lxi ihrem Sturz zu Boden gefallen war. Ein großes, weißes Kuvert mit den charakteristischen, ihm wohlbekannten Aufschrift, erbleichte, blickte zu Ma -12. Mai 19 .. bei Rechtsanwalt Wesen sein Alter heiter und leicht ge als ihm Marie mit der Abschrift des klärt hatte. Er hatte die G-legenheit „Was bedeutet das?" bitten." Aussicht?" Heimat?" Er stand an derselben Stelle, an der sie vor einigen Tagen gestanden hatte, nachdem ihr Dr. Großmann die Unglücksbotschaft überbracht hatl». die Stirn an die Scheiben gedrückt' mat. Erich?" . . ?-h«n- E»ttä«schu»q. Von Eva West. Sie hatte sich so auf diese Zeit ge freut! Das ganze heimliche, unruhige Das gab ihm einen Glorienschein. Und er zeichnete sie aus. sie ganz allein. Und wie er tanzte! Viel, liebte, mit der ganzen schwärmerischen Glut ihres fünfzehnjährigen Herzens liebte? Sie dachte an ihn auf dem ging. mand wehrte sich dagegen. Bei den ersten Klängen der Musik aber eilte jeder Herr aus seine Dame beiden Sonnabendstunden ihr fehlen würden! Was half es ihr jetzt, daß sie ihre Freundinnen beneidet hatten sonst. Er brachte sie und ihre Mut- Hand und küßte sie. Dann ging er. Die Mutter hatte es nicht gesehen. Das war gut und freute sie. Leise, weißen Schal und den Mantel, und schüttelte lächelnd den Kops Ver se! verschlafen. Was wissen Eltern, leiden! Die Sehnsucht trieb sie hinaus. Sie ging sinnlos weiter und immer sie stehen! Er war es. Ein Zucken Straße schritt. Sie war zu jung und hatte nicht selber. Sie wollte sein stilles ernstes wenn ein Dynamitfabrikant seine Ware verschleudert? wenn ein Kancilarbeiler von der Luft Wolken fällt. Es ist nicht schlimm, wenn ein Kammerzöschen uns heim leuchtet; Alle« nichts. „Hier Viltoria-Seise schwimmt oben im Wasser; hier Veilchen-Seif? äußerst wohlriechend; hier Teer- Ach nee haben Sie teene Seife. Du, sieh da, die kleine Dicke »...So zart sans, Herr, mein« Splitter. Auch im Dunkeln kann man die Nachbarn in alter guter Zeit. Nachbarin (vertraulich zum Hausherr», als dieser sehr verspätet vom Frühschoppen heimkehrt): „Herr Meier, gehen Sie lieber nochmal Teppiche aus..." Kunstverständnis. Lü joc kommt nach Wien und fragt nach
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