Splveotcr in einer deutschen Stadl. Der KMester-Hmutigam A Humoreske von Julius Knopf. waren sie denn doch nicht, daß sie ihm einen Antrag machten und sich ihm zu Füßen legten. Die zwölfte Stunde nahte, das alte Jahr ging zu Ende. Sein Gesicht ward schmal und elf Zwölf. Das alte Jahr ist »in, das vor dem Tor munter der Einladung geharrt: ein neu Gesicht, ein neues Jahr. Mit brausenden Prositrufen wird es begrüßt; es dampft die Bowle, die Pfannkuchen duften. Man schreit Hurrah, umarmt sich, nickt sich zu und trinkt und trinkt und trinkt. Die Stimmung wird immer le bendiger, lustiger, ausgelassener. Al les ist beschwipst. Jünglinge, Män ner, Greise, Frauen und Jungfrau en sind der süßen Bowle voll. Man johlt, jubelt, schreit und singt die „Wacht am Rhein" und „Ich weiß nicht, was soll es be deuten", Günther umarmt den alten Dümchen und erkljjrt weinend, daß er seine Töchter liebe. Schluchzend erwidert Dümchen, daß ihm Günther len. Die Stimmung hat d?n höch sten Grad der Ausgelassenheit er reicht. Kein Mensch weiß mehr was Günther der Bräutigam Fräulein Diimchens. Zur Weihe des Bundes steckt ihm der Schwiegervater seinen ger. Man beglückwünscht das junge Paar und läßt es hochleben. Wieder ein Anlaß zum Trinken. mit einem weißen Leichentuch bedeck Zum großen Ergötzen des jungen Günther. Wie Günther an den Stammtisch sc Beide. Maria herb, stolz, ver- lobt!"^"'' Der Ring war so eine Art Ab- Mitgift. Also richtig verlobt. Da ter hatte Ja gesagt, die Mutier hatte Enfetzen ergriffen ihn, stöhnend sprang er in's Bett zurück. Eine Frage tauchte in ihm auf, eine schicksalsschwere: „Welche Tochter hatte Ja gesagt??" Gottes weiter Welt nicht. Na, weiin er sich auch nicht mehr ent sann tat schließlich nichts. Er würde sich schon so diplomatisch an ihin ja auch die Braut mit einem Kuß an den Mund springen. Gemütlich zog er sich an, führte seinen revoltierenden Schäkel eine Stunde spazieren, kaufte ein großes Bouquet für 4,50 Mark und ging zu Fräulein Braut. Klop- „Thea Maria; Maria Thea." Er zählte es an den Knöp fen ab. Einmal Maria, einmal Thea. Zum Teufel, mit dem Knopforakel! Energisch klingelte er; das Mäd- Wetter. und endlich lud ihn die Alt- Pause. Ihm trat der Angstschweiß men, vor dem Verkünden der Re sultate. Wie ein Alp lag's auf fei ner Brust, und förmlich befreiend gilüikliche» Ncujahrk Vierzeiler» du sorgen nicht! Tie GotteSwelt ist helivstcr Schönheit lest, Daran sollst du, selbst enttäuscht, !>ich Hnmkehr. Nomon von A. von Wersdorfs. Langsam lösten sich blutrote Blät ter von den Zweigen, als würden sie schwanken sie in der Luft, dann tau meln sie in stiller Vergessenheit zur Erde. Sinnend schaut die Frau hinauf in den Kastanienbaum, unter dem sie sitzt. Er leuchtet so golden, als wäre noch Sommer und hätte sich die Wieder ist es Herbst und noch ist sie allein. Wie lange soll sie seiner war ten? Langsam streicht sie mit der Seit er von ihr gegangen, ist gar oft schon der Nachtigall Liebeslied verklungen »nd der heißen Rose Glut verblaßt. Und manches Mal scdon streute der Herbst mit lachender Hand seine bunten Freuden. Wieviel Ge duld. wieviel Liebe hat ein Weib, das einsam auf den Geliebten harrt. . Nun ist es Herbst in ihrem Leben geworden. Aber sie kann nicht wie andere Menschen Früchte sammeln Sie gab ihm ihre Schätze hin. alles Und als die Abschiedsstunde schlug nahm er sie in seine Arme und küßte ihren blonden Scheitel und küßte ihn blauen Augen und küßte ihre rote» Lippen. „Ich kehre zurück, gedulde Dich, Ludmilla. Vertraue mir. Ich komme es kann Jahre wäbren." Sein dunkles Auge blitzte in Erwar tung der Taten und doch war es wie ein Schleier über seinem Ges'cht, ..werde ich ein Herdfeuer finden, wenn „Ich warte auf Dich!" Schlicht, tinfach sagte sie es, aber ihre Worte gaben ihm alle Kraft, die er brauchte auf die lange Wanderfahrt. Er ging. Rastlos trieb es ihn vor wärts. „Bald kehre ich zurück!" schrieb er wohl, aber die Ferne lockte ihn Sie wußte, er war glücklich, ringend im Wechsel des Lebens zu stehen. Siege, die ihm ohne Kampf zufielen, aibtete er nicht. Das Geschick sollte das Leben Genuß. Weiche Nebel lagen über den Wie len sich die Wolken und trotzig blinkte die Mondscheibe, wie das Schild eines Knegers. Mächtig braust« der Stuim, der Veranda. Das Licht flutete aus er zu spät kam? Wenn schon ein an derer ihr Herz erfüllt? Hatte er nicht zu lange gezögert? La.npinsch r.n.» hu lt. koste. Da waren Angst, Sorgen, Kär:pse und Siege, alles vergessen. Wegge weht die Jahre der Trennung. Mit hoffend, ruhte ihr Blick auf ihm. Stumm« Zwiesprache kielten beider Lippen, beider Augen. Sie hielten sich umschlungen. „Du bist mein Ich!" Welcher Mund flüster te diese Worte? Sie wußten es Sie nickte still. „Ich blieb lange es ist Herbst geworden. Ludmilla!" Schwer sielen ihm die Worte, bitterschwer. „Ich hatte hart zu kämpfen nun habe ick alles erreicht, was ich wollte ja Ludmilla aber —" Er schöpfte tief At«m. „Darf ich bei Dir bleiben? Gibst Du mir noch Platz am Herdfeuer?" Aus seinen Augen war alles trotzige Siegesleuchten gewichen, ihn schien ein fahles Licht zu beschei nen. Wenn sie nein sagte, mußte er wieder hinaus in den Herbst, allein dem Winter entgegengehen und ihn fröstelte. Sie strich ihn mit aller Güte über die gefurchte Stirn. „Der Herbst ist ja die Zeit der Erfüllung," sagte sie langsam. „Und im Herbst wird das Herdfeuer vom Weib angezündet weißt Du warum?" lächelte sie leise. Da jauchzte er. „Ludmilla ja. ich weiß es ich soll Rast und Ruhe finden Ludmilla Du mein Weib meine Heimat. Du um Dich zu erkämpfen zog ich hinaus nun halte ich Dich —" und er küßte sie selig. Die Äunst des Wartens. che Nervenpein in den Augenblicken des Wartens liegt. Doch was spre che ich von Augenblicken! Für den nahende und sich wieder entfernende Geräusch ist eine Marter für das Ge hirn. dem es unmöglich wird, eine Be zen. Weil aber alle Menschen sie ken guter Engel die Minuten oder über haupt die Zeit des Aufschubes viel leicht zwischen ihn und ihm drohendes reichte. Mlidchensenfzer. i,, ' Fräulein Elli hat einen sehr schüchternen Liebhaber, den lyrischen Dich ter Typrianus Reimberger. Bei einem gemeinsamen Aussluge ins Grüne liest er seiner Angebeteten 2 Stunden lang seine poetischen Ergüsse vor, stür mische, leidenschaftliche Liebeslieder. „Ach", seufzt Elli, als er geendet, „sehr schön, wunderbar aber noch himmlischer müßte das sein, "solche Dinge zu erleben!" Scherzfrage. „Warum zibt Homer dem Odysseus den Bei namen der „Listenreiche"?" Weil Odysseus auf seiner Heimfahrt „ver — Mißtrauisch. Kriminal beamter (im Cas<s zu seiner Frau): „In der hübschen jungen Dame, die gerade hinausgeht, erkenn' ich eine langgesuchte Hochstaplerin! Der muß ich nachgehen!" Gattin: „Nein, du bleibst, du Schwindler!" Das neueste Modell. Parvenu: Hier habe ich eine Schreibmaschine für unsere Korre spondenz gekauft. Auch eine Wasserkur. „Was hat der Doktor gesagt?" „I soll a Wasserkur durchmachen." — „Wie machst du das?" „I trink dem Panschinger sei Wein." Bescheidene Bitte. Bauer (zum Postbeamten): Geh, sei so gut »nd schreib' mir an meinen Sohn, der beim Militär ist, eine Karte, aber Verschlechte Stoff. „Nun? Was haste in dem Palet!" ~C Stoff for ei Hemd!" „Zeig her! So a Stoff! Der taugt nix, der läßt sich ja nich a anzigesmal wa schen!" „So e Gered'! Wer sagt, der stiehlt rich'.s Schlechtes." Mitleid. Süffels mitleids volle Betrachtung beim Anblick eines Ertrunkenen: „Ärmer Kerl, daß er gerade im Wasser ertrinken mußte!" Berechtigter Zweifel. Ein Gast ißt in einem Wirtshaus Hasenbraten. Eine kläglich miauen de Katze sieht ihm zu. Er ruft den Kellner: „Hasenbraten soll das sem?" „Aber gewiß gewiß!" „Na hö ren Sie mal, ich glaube der trauern den Witwe da mehr als Ihnen!" Richtig. Vater (zum klei nen Max. der sich stark beschmutzt hat): „Max, wie siehst du aus! Du bist doch ein wahres Ferkel!" (Der Knabe sieht seinen Vater erstaunt an). „Nun. weißt du denn nicht, was ein Ferkel ist?" Max, „Jawohl, Papa einem Erster Gedanke. Gattin Abgekürzt. Gast: Einen Pikkolo; heißt er denn wirklich so? Student: Jawohl. DaS heißt, katepetl.
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