Giue Pariser MsMlljlMschWe. Von Anne Jules Case. „Mir ist gestern abend eine merk würdige Geschichte passiert," sagte Doktor Elmholz, indem er langsam seine Mokkatasse auf den Kamin stellt«. Es war am ersten Weihnachs sciertag vorigen Jahres, und wir hat t- Fest" des Jahres bewahrten, zu einem echten, deutschen Gänsebraten, Pfefferkuchen und einem Glase Rhein wein einzuladen. „Mir ist gestern abend «ine merk würdige Geschichte passiert." Neugie rig rückten wir näher und baten Dok siaurant auf den Boulevards gut zu dinieren und den Rest des Abends allein zu Hause zuzubringen. Ich ging also aus. Es mochte wohl so gegen halb sieben sein: noch zu früh zum Speisen ich hatte auch kei nen Hunger. Langsam schlenderte ich der Madeleinekirche zu. Je mehr Gefährte an mir voriiber ich mich. „Es ist doch toll, daß inan so keinen Menschen hat!" dachte ich. So keinen ZNenschen, zu dem man niig ausrufen: „Na, du bleibst doch zum Essen?" Herr und Frau Schüttä wollten etwas sagen. „Ja. zu Ihnen sollte ich doch erst heut« kommen! ... Ich kaufte mir peschen beim Schein einer Laterne, steckte das tinmal bäume in allen Größen, die noch lei nen Käufer gefunden hatten. Das fehlte mir noch gerade! Nun roch «S sogar noch nach zu Hause! Ich sah auf meine Uhr: es war sieben. In Deutschland also beinahe acht. Jetzt «ixn hatten die Kinder beschert be kommen. Ihre freudestrahlenden Ge sichter standen mir vor Augen. Mut ter sprach ihnen sicher von mir, er klärte meiner kleinen Lise, daß die furchtbar feine Puppe eine Dame aus Fritzchen ein französischer Taxameter. Und während ich da so allein auf der Plac« de la Madelaine den Tan- Kerzenglanz und die Freude meiner kleinen Stöpselchen zu Hause vor stellte. wurde mir, weiß Gott, ganz schauderhaft zumute. Mit einem Male bemerkte ich, daß ich nicht allein war. Neben mir stand eine Dame, der es beinahe so wie mir ging. Sie schnupperte auch so an den Bäumen herum und konnte sich nicht von ihnen trennen." .... der schlimme Geschichten! Gott be wahre! Jetzt, wo ich es Ihnen er zähle, merke ich erst, wie alltäglich dcleine plötzlich in einen festlichen Salon. Die Unbekannte schien mich gar nicht bemerkt zu haben. Sie guckte die Bäume an und war in Gedanken versunken. Merkwürdig! Ich hatte sofort die Empfindung: Das ist keine Französin! Durch den Kleiderstoff hindurch fühlte ich sozu sagen so lächerlich das auch klin gen mag! deutschen Pulsschlag! Mit einem Male zog die Dame ihr seufzen: „Ach Gott!" Das kam tief aus der Brust. Also ich hatte mich nicht geirrt! Ich überlegte mir ha stig, ob ich sie ansprechen sollte. Es fragte uns. ob Madame und Mon sieur er hielt uns für ein Pärchen schon ihre Wahl getroffen hätten. Da blickte die Angeredete überra'cht zu mir auf, und wir lächelten uns beide an. Ich sagte ihr auf gut Deutsch: „Es geht Ihnen gewiß so wie mir! Die Bäume erinnern Sie an die Heimat! Wollten Sie einen kaufen?" „Nein," antwortete sie kopfschüt telnd. „Ich wüßte nicht, wohin da- Paris?" Sie nickte, und es schien mir, als hätten sich ihre Augen wieder mit Tränen gefüllt. „Ich kenne Sie zwar nicht, gnädige Frau" ... „Bitte, Fräulein," flüsterte sie. „Also gnädiges Fräulein ... aber ich glaube, es ist geraten, daß wir uns von diesen Bäumen trennen, da wir ja doch keinen kaufen wollen. Wenigstens wüßte ich auch nicht, was ich damit anfangen sollte ... Denn will ab«r eine Antwort haben." „Ja, Sie haben recht, wir wollen gehen." Das „wir" machte mir Spaß. Es war ihr sicherlich nur so entschlüvst, und sie hoffte, ich hätte es nicht be merkt. Wir gingen also ein paar Schritte zusammen. Der französische Baumhändler sah uns kopfschüttelnd noch. So ein paar „^lwinaiKls" gekommen. „Weihnachten in der Fremde ist für uns Deutsche traurig!" sagte ich. „Ja, es ist auch das erstemal, daß ich von Hause fort bin. Vorige kannte?" „Eigentlich ja! Ich bin zu Ostern mit einigen Empfehlungen hergekom- Wir waren mittlerweile durch die helle Rue Royale geschritten, der Place de la Concorde zu. zu schaffen. Stunden geben, Ueber setzen, nicht wahr? Das ist es. was alle hier wollen und was so schwer „>Ja. Sie haben recht. Ich fah denen ich hergekommen bin, verbraucht lind. 7!ch habe kein Talent iuin Veilchen, die ich hier trage, habe ich mir selbst heute geschenkt. Das ist der erste Luxus, den ich mir in Paris wohlhabend waren, mich reich be schenkten. Ich stand an der Made laine - Kirche, aber meine Gedanken Nun standen wir am Rond Point der Ehamps lch bog rechts um. Mehrere hell erleuchtete Restau „Wollen Sie mit mir speisen?'' Sie stutzte ... zögerte ... sagte aber dann ganz ruhig: .Weih Gott, ich qlaubc. das ist sie", wie alle Tage, und Heiligabend erst recht nicht." Wir traten ein. Ich wählte einen Tisch in der Ecke des großen Saals. kannte. Beim sie wollte So, das ist alles, Sie sehen, mei ne Geschichte ist gar nicht sehr außergewöhnlich. Ich werde dem jun hört. „Seit Ostern, sagte Ihre schöne Unbekannte, wäre sie in Paris? War ten Sie mal einen Augenblick!" Teutschland Empfohlenen hinein. Vielleicht ist die darunter. Da. Herr Doktor, nehmen Sie die Schale und womöglich am Weihnachtstaq aus der Visitenkarten - Schale noch weiter." Elmholz nahm die Schale und Plötzlich wnrde er dunkelrot. „Weiß Gott, ich glaube, das ist mit Bleistift geschriebene Adresse: Zu diesen Weihnachten haben Doktor Elmholz mit seiner Gattin geladen. Sie ist natürlich eine Geborene von Werten. Der gute Jungt. Besuch: „Monsieu: Karl, Du freust Dich wohl recht, daß die Schule wieder anfängt?" Karl: „Ja, Herr Doktor!" Besuch: „Du sehnst Dich wohl recht nach dem Unterricht?" Der Bittsteller. „Madame," sagte er. Ich möchte I Ihre Aufmerksamkeit auf eine armt Familie lenken. Der Vater ist ein lie auf die Straße gesetzt." „Das ist ja schrecklich," sagte die Dame mitleidig, „hier ist das Geld. Aber wer sind Sie?" „Ich bin der Vater, Madame." Rechtzeitige Einschränkung. Schauspieler: ich Aus der Unfallchronik. Unser allverehrter Mitarbeiter Herr Z. hat sich kürzlich beim Ab springen von der Ear eine schmerz aussichtlich auf Wochen ans Bett fef s-M . H h,. . hl flinem Lager. Aus diesem Anlaß sind Herrn Z. zahlreiche teilnehmende Kundgebungen von nach und fern zu T'.ildrruder Umstand. Gers!" N-ng-r Mann, das 'st d.e Hauptsa- „So, der hängt fest! Und star gemig-.st er auch, daß er nicht av „Aber, Kinder, was habt Jhi > eine Schaukel anmachen!" Tic Mutige. Das läßt tief blicken. Sie: „Ha eine neue Unver schämtheit! Meinst Du etwa, ich merke nicht, von welchem größ'n wahnmnigen Standpunkte das Wiirst' wieder ausschneid'? BoShast. Dame (die eine Perücke trägt): Mir träumte vergangene Nacht, daß mir die Haare ausfielen. Nach dem Traumbuch bedeutet das Verlust von Freunden! fängnis erhängt aufgefunden. Ursache Trost. Mutter (die ihrer fast alle falsch." Mutter: „Alle falsch? O. das scheiden kann? Das ist noch kein Grund." ! Fernrohrmann: „Aber man könn- Menschen. " i Theorie und Praxis. > Vorstand eines AlpenvtreinS: „Ich komme zum Schluss«. > Lassen Sie uns fortschaffen an unserm schönen Werke, stets eingedenk unsere! Wahlspruches: Durch Held »nd Wald, durch Eis und Schne« zum BergeS ! gipsel in Gvtieü Näh'! .. . Aber jetzt, meint Heuen, bitt' ich Sit ! um Entschuldigung, ich Sie verlasse, allein ich soll seit einer Stund« Trost: Beamter, der bei derße förderung übergangen wurde: „Mein Druckfehler. Der EiS ßes Wett saufen. ! Zerstreut. Besuch: „Ich hab« sehr bedauert, Herr Professor, daß ich der Beerdigung Ihrer Vir haben Sie doch bekommen?" Professor: „Jawohl, meinen herz l lichsten Dank auch, meine Frau hat sich sehr über den Kranz gefreut!" , Gemütlich. Kunde (nach dem er rasiert worden ist): „Was vier Stellen Blut vom Gesicht herab!" !noch, Sie seien blutarm!" Empfindlich. „Ja, Wal lum wollen Sie denn dem Herrn eine sagt als: Ich versichere Sie! Das ist I^Ul sch r^i'^be^^F°mml! Vater, als er die vielen ihm zuge dachten Geschenke betrachtet, zur Frau und den Kindern: „Ihr h?bt mich aber ein bissel zu sehr in Un ikosten gestürzt!"
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