Die Erben von s?ilkenW. Kriminalroman von Erich Ebenstem, I. Am Morgen des 17, Mai standen zwei Frauen unschlüssig vor d<n> Trödlerlad«» der Wittwe Rabl in der B-rggasse. Obwohl es bereits halb neun Uhr und alle anderen Läden vsfen wa ren, rührte sich hier nichts. Di« Tür blitb »«rsperrt. die Holzladen vor dem »einen Auslagelasten herab gelassen. . Es war den Frauen ! beiterinnen, deren Männer lürz.ich bei einem Gerllsteinsturz verunglückten und nun im Spital lagen peinlich. hi«r so lang« vor aller Leule Aug«» stehen zu müssen. Wußte doch jedermann, daß „Mul ter Rabl" g«l«aentlich Geld an Leut« lieh, die unverschuldet in Not gekom men, Allerdings nicht bedingungs los. wie der Jude Herzmann zwei Straßen weiter denn sie vergewis serte sich vorher sehr genau, ob es auch „ordentliche, arbeitsame" Leute wären, denk „für Lumpen riskiere ich mein sauer Erworbenes nicht", wie sie zu sagrn Pslegte. Aber dann tat sie es dafür auch nicht gegen Wucher zinsen, sondern nahm prinzipiell nicht mehr als drei Prozent. „Ich schäme mich halbtot , flu sterte die «ine der Frauen nun der andern zu. „Daß wir nichts kaufen wollen, sieht uns jedermann an. Aber es war nicht nötig, daß die Leute hier herum, die uns kennen, just erfah ren, in welcher Verlegenheit wir uns bekinden. Wo sie nur bleibt, die Mutter Rabl?" Ein Schuster, der eben aus seinem Laden nebenan trat, grüßte die bei den Frauen. Dann sagt« er. aus ihren Mienen ihre Verlegenheit er ratend: „Ich würde Ihnen raten^ Rabl zu warten Sie ist sonst stets di« erst«, di« ihren La den öffnet. Wahrscheinlich ist si« krank. Wollen Sie mit ihr sprechen, gehen Si« li«ber zu ihr in die Woh "".Wohnt si« denn nicht hi«r?" „Nein! Am Lad«n ist keine Woh nung. Aber dort unten am Ende der Straße in dem kleinen Haus, das im Garten steht und dem Major v. Brankow gehört, bewohnt sie Zwei Stuben in der Mansarde. Sie können gar nicht fehl g«hen." Di« Frauen dankten und entfern en sich eilig. Das bezeichnet« Haus, ein altvä terlicher Giebelbau, enthielt nur eine größere Wohnung im ersten Stock werk, die der Hausherr bewohnt«, deren Fenster aber, gegenwärtig alle durch Rollbalken verschlossen waren. Im Erdgeschoß wohnte links die Hausbesorgerin, Frau Moser, rechts gab es zwei Stuben ohne Küche, die bisher als Magazin vermietet waren, gegenwärtig aber von einem jungen Sprachgelehrten bewohnt wurden, der sie der ruhigen Lage wegen mie tete. Von den zwei kleinen Mansarden wohnungen stand die «ine le«r, di« an dere gehörte Mutter Rabl. Frau Moser, eine behagliche rund liche Wiiwe von fünfzig Jahren, reinigte eben den Flur, als die beiden Flauen nach Mutter Rabl fragten. „Mutter Rabl? Ja, ist sie denn nicht längst in ihrem Laden? Ich habe sie heute noch mit keinem Auge gesehen!" „Nein, der Laden ist geschlossen" „I, da müssen wir gleich mal nachsehen! Wird doch nicht lrank sein, die gute Mutter Rabl?" Alle drei stiegen die Treppe hin auf und klingelten wiederholt an Frau Rabis Tür. Aber es rührte sich hig noch ganz munter und vergnügt, weil ihr Patenkind, der junge Herr Lehrer Eisler, sie besuchen sollte!" Inzwischen kam der Briefträger hinzu. Er riet, einen Wachmann zu lag Mutter Rabl steif und starr in Eine halbe Stunde später war das stille, freundliche Gartenhaus von einer dichtgedrängten Meng« jwn. Frau Mosers „gute Stuse" wurde von dem Unlerfuchungsrichter Dr. Wasmut beschlagnahmt, der darin, nachdem der Lolala»g:nschein oben beendet war, Berhöre vornahm. Dos in dem der Mord ge schah, war zurzeit schwach besetzt. Da der Hausherr vor einigen Tagen mit Frau und Tochter zum Srmmerauf enthalt nach Buchenberg in Oberstei nur Frau Moser und der junge Gelehrte. Dr. Richter, oben in der Mansarde Mutter Rabl. Der Mörder hatte also leichtes Spiel gehabt, besonders da der ein leine Gefahr für ihn bildete. Der junge Gelehrte arbeitete, wie Frau Moser angab, an einem, wissen-' schaftlichen Wert, lebte nach der UHr, verließ feine Wohnung nur morgens auf zwei Stunden, um einen Spa sich absolut um nichts in seiner Um- Jede Partei besaß enien eigenen Hausschlüssel. Um neun Uhr wvrde das Tor von der Moser versperrt, nachdem si« stets vorher noch Um schau im Haus« gehalten hatte. Auch gestern war di«s geschehen, ohne daß sie etwas Verdächtiges be merkt oder nachher gehört hätte. Als sie schlafen ging, war oben bei Frau Rabl deren Patenlind, der Leh rer Felix Eisler, zu Gast. Er sollte, wie Mutter Rabl der Moser erzählt hatte, heute früh eine neue Stellt irgendwo in Obersteier mark antreten, und war aus die sem Anlaß von ihr zu einem Ab schiedsessen für gestern abend geladen worden. Wie lang« er g«bli«ben, wußte die Moser nicht. Sie schlief von zehn Uhr an in einem Zuge bis früh. Er wurde von der Hausbesorgerin als «in s«hr n«tt«r junger Mann, solid, ordentlich und dankbar gegen sein« Wohltäterin, Mutter Rabl, geschil lert. Dr. Richter befand sich momentan noch aus feinem Morgenspaziergang. In den beiden Stuben der Ermor deten herrschte furchtbare Unordnung, All« Laden waren aufg«zog«n und durchg«wühlt, die Kassen g«öfs»«t, so gar das Bettzeug herausgezerrt. Offenbar hatt« es der Mörder nur auf Bargeld abgesehen, denn Schmuck und andere Wertsachen fanden sich in Menge vor. Ob er Geld gefunden oder Mut ter Rabl dieses in ihrem eisernen E«ldschrank im Lad«n aufbewahrt habe wie die Hausbesorgerin ver mutete, mußte erst durch Unter suchung des Geldschrankes festgestellt In der Küche fanden sich mehrere blutgetränlte Tafchentüchter, mit T. E. gezeichnet, die nach Frau Mo sers Angabe dem jungen Eisler ge hörten. Sie und eine Waschschüssel, in der man osfenbar etwas Blutge tränktes zu reinigen versucht hatte, li«ß«n zu«rst «in«n bestimmten Ver dacht gegen das Patenlind der Er mordeten auskommen. stand, daß die Hausbesorgerin am Morgen die Hausflur vollkommen ordnungsgemäß versperrl und sämt liche Fenster geschlossen gefunden hat te. Der Mörder mußte also wohl einen eigenen Torschlüsse! besessen haben. Frau Moser obwohl sie die Möglichkeit d«r Täterschaft des jun gen Eisler aus das lebhafteste bestritt —mußte zugeben, daß Felix Eisler einen Torschlüsse! besaß. Da er öf ter des Abends zu seiner Firmpatin kam wenigstens war es bis vor kurzem so gewesen hatte sie selbst ihm den Schlüssel machen lassen, um ihn nicht hinabb<gl«it«n zu iniiss«n, »renn er fortging. Sehr eindringlich befragt, mußte die Moser auch zugeben, daß in der letzten Zeit das früher sehr herzlich« Verhältnis zwischen Mutter Rabl g«worden war. Aber der Mörder sei er deswegen doch gewiß nicht gewe sen! Darauf wolle sie ruhig einen unzweise'hast A^ den wir bald Haben. Dann wird man ja seden!" Während all dieser Feststellungen war «in gluttrasi«rt«r blonder Mensch anscheinend harmlos im Haus her umgeschlendert. Er trug keinerlei Abzeichen und beteiligte sich nicht offiziell an der Untersuchung. Aber seinem schar fen, spürenden Blick war nichts ent gangen. Untersuchungsrichter gekommen war. der berühmte Privatdetektiv Silas Hempel aus Wien war, der gegen wärtig bei seinem Jugendfreund Dr. Wasmut zu Besuch weilt«. Wenigstens hieß es so. Möglich uich, daß er in Verfolgung irgend ei ner Berufisache nach G. getoinmen war, man wußte das bei Hempel nie genau. Jedenfalls hatte Kommissar Erkin ger ihn mit unbegrenzter Hochachtung begrüßt und sein« Leute angewiesen, Herrn Hempel in jeder Hinsicht ent gegenzukommen. Man war so ziemlich fertig mit der Lokalaugenscheinaufnahme, und Silas Hempel stand anscheinend ge langweilt an einem der Fenster in Frau Mosers Stube, als Dr. Was „Es tut mir leid, lieber Silas, daß Du umsonst Deinen Kaffee kalt »verde ti' liehest. Hätte ich gewußt, daß es sich um einen gemeinen Raubmord handelt, würde ich Dich nicht animiert haben, mitzugehen. Aber so geht es in diesen Provinzne stern: Nie «in interessanter Fall! Nie etwas Besonderes! Wenn ich d«nl«, ,Woher weißt Du denn schon daß der Fall nicht interessant ist?" unterbrach ihn Hempel lächelnd. „Mir scheint das noch gar nicht so ausge „Bah es ist doch klar: Raub mord! Der junge Eisler wird Geld gebraucht haben, die Alte wollte es nicht geben da schlägt er sie eben tot!" „Nicht sehr einleuchtend, da sie ihn sehr gern gehabt und er ein beschei dener, dankbarer junger Mensch ohne nennenswerte Passionen sein soll! Auch spricht manches überhaupt ge gen Raubmord. Es scheint ja nichts „Ich wette, wir finden den Geld schrank im Laden leer! Der Laden schlüsse! ist nirgends zu finden. " „Wenn auch! Ein Raubmörder läßt nicht Brillantohrgehänge von großem Wert und goldene Uhrletten liegen!" „Wenn er klug ist, ja! Denn sie verraten ihn zu leicht." geschmolzen verlaufen. Üebrigens—" Frau Moser trat herein und winkte dem Untersuchungsrichter. „Der Herr Dr. Richter ist eben „Natürlich! Bitten Sie ihn sofort 11. „Dr, Ernst Richter, Privatgelehr ter", wie aus der Visitkart« stand, grauen Augen und einem buschigen, kohlschwarzen, sehr wohlgepflegten kinger besonderes Gewicht auf seine Aussage. „Darf ich fragen, wie lang« Sie ten. „Gewiß! Ich zog am 15. April und zivei Tag« hier." „Kannten Si« Frau Rabl und ihren Schützling, den jungen Lehrer Eisler?" erschien auf Dr. Richters Gesicht. „Nicht das Geringste. Ich arbeitete „Fast sofort! Ich litt einige Nächte mir deshalb durch Frau Moser ge stern Chloral holen. Die Wirkung des Mittels war vorzüglich." »Und vorher? Hörten Sie k«in Geräusch an der Haustür? Ihre Wohnung liegt ja dem Tor am näch sten!" „Nein! Ich hörte nicht das Ge ringste, Üebrigens war ich so ver tieft in meine Arbeit, daß ich «t -waig« Geräusche sehr leicht überhört gegen Abend die Fenster offen? Man übersieht ja wohl von Ihrer Hause?" „Jawohl! Aber ich halte meine Fenster stets geschlossen. Ich bin zu" über die traurige Sache!" Es war klar, daß weiteres Fragen zwecklos geivese.i wäre. Man ent- Hier hatte Mutter Rabl ihr Bar beholfcuin Buchstaben das Wort „Te wo"rden°" '""g«w°rf«n Von diin Gelde, das teils in sauber nach ihrem Wert zusammengebunde nen Scheinen, teils in alten Gold münzen bestand, schien nichts geraubt. Auch zwei Sparkassenbücher lagen un berührt auf einem Pack Pfandscheinen. Die Herren sahen einander ver blüfft an. Wozu war der Schrank erbrochen worden, wenn der Räuber das Geld liegen ließ? Vielleicht ist er bei der Arbeit ver scheucht worden? Ohne Geräusch kann die Geschichte hier schließlich doch nicht abgegangen sein?" meinte der Polizeikommissär endlich. Silas Hempel lächelte. Zum er heit das Wort. »Sie vergessen, daß wir den Laden ordnungsgemäß versperrt vorfanden! Auch nahm sich der Mörder offenbar Zeit, das Testament zu lesen. Das sieht gar nicht nach „verscheucht wor lich —" „Ich Hab's!" rief Dr. Wasmut gleich der absolute Beweis, daß kein anderer als Felix Eisler die Tat be ser Verfügung keine Ahnung und ließ das Geld erst liegen, als er noch Lesung des Testaments begriff, daß sollte er auch nur stehlen? Di: AUe ganz klar!" Silas Hempel sagt« nichts. Er hatt« das Testatment gneommen und Die alte Frau schreibt: „Ich wün. sche, daß m«in Erbe, Felix Eisler, das ihm zugefallene Geld in dem „Das klingt ja recht mysteriös," sagte Dr. Wasmut etwas spöttisch. „Na, darüber iverden wir ja näheres „Oder auch nicht. Sieh Dir mal das Datum an. Wasmut. Das Te stament ist vom 8. Mai, also erst vor blllsst an. „Das wäre sonderbar! Was denkst Du nur von der ganzen Geschichte?" sen, vorzeitig allzu bestimmte Schlüsse zu Ziehens Vielleicht ist es doch kein Aminen als Hempel zuckte die Achseln. „Das herauszubringen, ist Deine Grund alter kriminalistischer Erfah rung, Deine Schlüsse allein auf In dizien aufzubauen. Man kann eben- Allen gesucht haben als Geld. Nur das Motiv allein lann mit posi tiver Sicherheit zum Täter führen antwortete Wasmut mit einer ganz leisen Gereiztheit im Ton. „Schließ lich bin ich doch kein gar so grüner gerabdrücke und in dem persönlichen Verhalten Eislers zu liegen. Warten wir dies ab." 111. der weinumrankten Veranda der klei nen Villa, die ihr Gatte für diesen Sommer in Buchenberg gemietet hatte. Obstbäumen und Matten eingenestelt dos Dorf lag. Hier gab es weder Fabriken noch einem stillen, glückseligen Leuchten im Auge auf die Dächer des Dorfes hinab. Welches Glück, daß Felix gerade Felix Eisler. Ja das Schicksal hatte es uner- Mama Zwischen ihr und der Mutter stand der gedeckte Mittagstisch Man war tete nur auf den Major, der seltsa daß sie alles ins Wasserbad setzl?" „ !><>!»' iii>>, als ob er auf Anlaß wartete!" lachte Melitta sorglos. .Du weißt doch ihm ist nicht wohl, .Mela gerade Du solltest jetzt ich meine nur so ... Papa ist schrecklich verärgrrt, >.aß Eisler —" „Na ja ste haben Papa freilich nicht gefragt, wen sie für Buchenberg -rnennen dürfen! Aber ich kann doch nichts dasür! Und ich finde es sogar ganz unbeschreiblich reizend! Dis Schicksal ha! Papa bestraft für seine Hartherzigkeit!" „Du nimmst alles so leicht, Mela! Hast Du denn gar leine Angst, wenn Papa zankt? Ich fürchte mich „Jch niemals! Das gehört so ,<» seinem Wesen. Er ist eine cholerisch? Natur und dabei doch so grundgui! Er me'nl ja nie die Hälfte von dem, was er sagt." „Bah! Kampf ist Leben!" „Und was soll denn nur werden ans Dir und Eisler, wenn er nicht nachaibi?" „Ein glückliches Paar natürlich! Was denn sonst, Mama? Wir geben doch auch nicht nach! Und das Schick sal ist für uns, das siehst Du j> jetzt " „Für wen ist das Schicksal?" fragte eine tiefe Baßstimme bintcr ihr, Melitta fuhr herum und be regnete dem funkelnden Blick ihres Vaters, der eben auf die Veranca heraustrat. „Für Felix und mich!" antworiete sie unverzüglich kampfbereit. Aber der Major war ausnahms weise nicht aufgelegt, den Fehdehand schuh zu ergreifen. „Suppe auftragen!" kommandierte er und band sich die Serviette u»,. Die Suppe war nicht so heiß, wie er sie sonst wünschte. Das Gemüse etwas eingedickt durch das lange Ste hen. Die Biskuitomelette sogar be trächtlich zusammengesunken. Frau v. Brankow schielte ängstlich nach ihrem Gatten und wurde ab wechselnd rot und blaß jetzt wür de ja das Donnerwetter gleich los platzen ... Aber es geschah nichts. Der Major etwas schweigsa mer als sonst etwas weniger bei Appetit vielleicht auch —aß ganz ruhiz und sprach von harmlosen Erst als Melitta ihm den schwar zen Kaffee eingegossen und die lange türkische Pfeife hingelegt hatte, griff er plötzlich nach ihrer Hand und zog sie neben sich auf das Rohrsofa nie der. erzählen, warum ich so spät zu Tisch kam. Aber laß den Kopf nicht hän gen zeig, daß Au ein tapferes Soloatenkind bist der Kerl wär's ja auch bei Gott nicht wert, wen» Du..." „Felix! Es betrifft Felix!" un terbrach ihn Melitta, die leichenblaß geworden war, angstvoll. „Es ist pa so rede doch!" Der Major, an Umschweife wenig gewöhnt, sah ihr ernst in die Augen und sagte dann kurz: „Nein. Aber verunglückt wäre, ehe er das ... ab«: wozu Dich zappeln lassen? Man hat Eisler vor einer Siunde verhaftet Melitta blieb ganz ruhig. Ein tiefer Atemzug, der wie Er leichterung klang, hob ihre Brust. „Welch eine unsinnige Beschuldi gung!" sagte sie dann mit verächt lichem Zucken der Lippen. nun enttäuscht, daß Melitta kein«? Trostes bedurste. „Du gl.iubst es wohl nicht?" frag te er gereizt, „Nicht eine Silbe! Natürlich nicht" Gründe..." „Scheingründe, Papa. Verlaß Dich „Na höre, Mädel, Du bist von ei der seine Verhaftung leitete: Alles, kommt gar nicht in BeirnHt." „Erzähle, bitte alles, was Du weißt, Papa. Aber hübsch der Reihe nach, ja?" Der Major tat ihr den Willen. Melitta unierbrach ihn kein einziges Mal. Sie war blaß geworden im? versank dann in nachdenkliches „Na also. jetzt glaubst Du es wohl auch?" schloß der Major be friedigt. „Und nun schlag Dir den elenden Kerl so schnell wie möglich auS den Kopf. Ich sagte ja immer Melitta schnellte plötzlich empor. „Nein! Jetzt erst recht werde !ch zu ihm halicn! Ich es glauben? Nie mals! Niemals sage ich Dir, PA pa!" (Fortsetzung folgt.) Für die Äiiche. Gtmilsepfannkuchen. Ir gend ein Gemiiserest läßt sich verwen den. Hat man einige Eßlöffel kaltes, oder gehacktes Fleisch, Schinken, Zunge oder dergleichen, so verseinert es daS Gericht. Das Gemüse wird mit ge kochte», gestainpsten Kartoffeln und I Ei gut gerührt, dann je nach der- Dicke der Masse mehr oder weniger Mehl daran gegeben, oder die Mass» erst mit etwa? Milch verdünnt, gut durchgerührt, ein halber Teelöffel Backpulver hinzu getan, mit dem nö tigen Salz gewürzt und dann auf offener Pfanne gebacken. Anstatt Mehl kann man auch trockenes Brot warmem Wasser einweichen, dann fest ausdrücken und mit den Händen sein reiben, damit es ohne Klumpen ist. Wer mit Eiern nicht zu sparen hat. gebrauche eins mehr, da es die Pfann kuchen verfeinert, Käse. man 2 Pfund Kartoffeln, di: man am folgenden Tage reibt. In 2 Un zen Butter schwitzt man Unz?n Mehl gar, gibt die Kartoffeln hinzu dünstet sie unter Rühren gut dam'.t durch, rührt darauf 1 Pint halb Milch, halb Sahne daran, so daß ein geschmeidiger Teig entsteht, und fugt dann noch so viel kochendes Wasser, in dem einige Bouillonwürfel gelöst werden, hinzu, als man Suppe ge braucht. Sie muß unter Rühren 1l) bis 15 Minuten kochen, wird dann durchgestrichen, mit Salz und Pfeffer abgeschmeckt, mit 2 Unzen geriebenem Parmesankäse gewürzt und dann über kleinen gerösteten Brotwürfelchen an gerichtet. Kartoffelmus mit Herin gen. Man kocht geschälte Kairos feln gar, gibt sie durch den Kartoffel quetsche? (Ricer) und bringt sie in den Kessel zurück, worin man auf jedes Quart Kartoffeln reichlich Tass? Milch erhitzt hat, dann kommt ans das angemessene Maß Kartoffeln ebenfalls 1 Butter, nack)? Hammelrippen mit Zwie bel 112 a u c«. Einige Zwiebeln hackt man sehr s«n sie in But recht im Saft, überzieht sie mit der Sauce, streut frische, in Butter gerö stete Semmelkrumen darüber, schiebt das Gericht einige Augenblicke in den Ofen, ordnet dann die Rippchen im, Kranze an und gibt sie rasch auf. > Gedeckter Apfelkuchen.' Zwei Fünftel Pfund Mehl, S Unzen Butter, 4 Eßlöffel Zucker und Eßlöffel Essig werden zusammen gut verarbeitet, dann in zwei gleiche Teile geschnitten und ausgewählt. Mit dem einen Teil belegt man ein Kuchen blech, gibt feingeschnittene Aepsel dar auf und bestreut dieselben mit Zucker, feingeschnittenen Mandeln, Rosinen und beträufelt sie nach Geschmack mit etwas Arrak. Darüber legt man cen übrigen Teig, bestreut ihn mit grovge stoßenem Zucker und bäckt ihn in nicht zu heißem Ofen lichtbraun. Alan kette von Huhn. Zwer gesengt und gewaschen, roh in Stücke geschnitten, in heißer Butter leicht ge dämpft, ohne daß sie Farbe bekom men, mii einem Löffel Mehl aufge stäubt, mit Fleischbrühe, Weißwein, Zitronensaft und etwa» Suppengrü nem weich gekocht. Die Sauce wird abgegossen, dicklich eingelocht, mit Zi tronensaft abgeschmeckt und mit drei Eigelb abgezogen, über die Geslügel sriicke durch «in Sieb gegossen. Die Hühnerftück« werden dann in der Mitte einer tiefen Schüsstl angerich tet, mit den Nudeln umlegt, die Sauce darüber gegossen und mit gewackter Petersilie bestreut. Kohl Pastete. Bon 3 Pfd. Rindfleisch und Pfund Rinder- Milchbrod und fünf Löffeln V^ilch bratet sie braun. Dann streicht man eine Form mit Butter aus, bestreut si: mit Reibbrod, legt eine Lage ge hobelten, weißen, frischen Kohl hin ein, daraus die Klößchen, Sabnt. Salz, Bouillon, wieder Kohl u. s.w., bis die Form voll ist. Man deckt die Pastete mit einem Buttert-ig zu (zwei Löffel Butter, zwei Löffel Sah ne, Pfund Mehl), bestreicht sie mit Gefüllte Tomaten, Man schneidet oben am Stiel ein Dickelchen ab, höhlt die Tomaten ziemlich aus, streicht das Mark durch ein Sied, vermischt es mit Bratwurstfülle, ge weichter Semmel und Ei, mit einge- Semmel, bäckt si« im Ofen und be träufelt sie mit etwci Gewürzfauce^
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