Der heilige Sebastian. de Linden, verwitterte Bänke, bier feuchte Tische, Speisereste und Brot- Fensterlein sehen. War es Zufall, Der Herr Doktor schluckte täglich blühender Mohn und blonde Zöpfe wie goldene Nehren herniederlnchten. Er war Stammgast im „goldenen klein war, wurde er Lipperl genannt später Philipp. Der Slernbräu war ein etwas rauher, aber herzensguter Kronentaler, Maßkrüge und Stamm gäste, sondern auch viele Patenkin der. Darunter Lipperl. Neben dem betbuch und dem Stoss zu einem An zug erhielt Lipperls Mutter vom Sternbräu das er wolle und aß fleißig, und eines Tages Paten als Rechtspraktikant. Der Sternwirt pflegte nicht viel zu lobe», Dukaten und nach einer halben Stunde stellte Franzi, des Wirtes Töchterlein, eine duftend gebratene auf den Tisch. In diesem erhabenen Augenblicke entschied sich Philipps Herz: Sie und andere! Er te er Philipps Rechtsbeistand. und so Herr'n!" Der Wirt sprach't und ve deckte sich wieder. Alles was an Räuspern und Husten zurückgehalten Auch damals gab es schon alte »nd junge Tritsch- und Tratschweiber. Und die tuschelten sich etwas Uder anderen sagte, blieb es ein so stren ges Geheimnis, daß es eines Mor ivurde über das Geschwätz kreuzfuch tig. Er beschloß mit Franzi zu reden. »nd aus Franzis Augen entgegenlach te, vertrieb das Gewitter. „Ich hab' mit dir schimpfen wol „Jch Hab's g'hört, am Markt steckt alleweil der Philipp bei dir." „Ich läug'n 's net, Baterl, daß ich ihm schon a paarmal am Markt be g'saqt hat. hat g'lög'n." „Also paß aus, Franzi. Ich, dein alter Vater, mein' Dir's ja gut," g'essen." ' d w s ' Recht soll ausdeutscht werden?" gab Franzi etwas boshaft scherzend zu- „Was hast g'sagt?" „Ich hab' nur schnell Hoppla g'- sagt. weil mir beinah' der Finger- ten eines Zaubers, der ihn seine iu» bulistische Absicht völlig vergessen ließ. War das eine schöne Heimlich' des Sonnenscheins hinein. „In. was is denn jetzt das?! Da hängt ja gar a Phodergraphie. WaZ b s treiben ... Und du, du hängst das Bildl in deiner Stuben auf? Schämst Pfannenflicker? Was ist er denn? „Wirs ihm deine Kyst net vor, bitt', du hasi es seiner Mutter <il- hervor und küßte immer wieder das Bildchen. Der Alte hat in seinem blinden Eifer nicht daran gedacht, Es mag zu scharfen Auseinander setzungen zwischen dem Sternwtrt und Philipp gekommen sein. Phi lipp pumpte in seinem Zorn den Al- Hauskäppchen gar würdevoll beklei det, trat am Morgen Philipps Brot entzieher in Franzis freundliches Ge war sie heute auch gelaunt. „Was verschafft mir schon so früh die große Ehr', den Herrn Stern „Dös wo net brennt hat, glaubst?" Und sie fügte bei, wie das Bildchen durch den Sonnenschein, der in den vielen Pfeil' im Leib. Ich hab' ihn kauft." heraus, dann zuckte es um feine Mundwinkel. „Das wenn halt deine Mutier Gott Hab's selig erlebt hatt. Saß Mit diesem Wunsche verließ er die Stube. Franzi wollte hellauf la chen, aber die Pietät gegen die Mut sonst. Lipperl andererseits sllhrte zur Aus söhnung. Als nach einiger Zeit das rechtsgelehrte Patenkind nun gar mit seinem Dekret als Assessor vor dem Alten trat, da konnte der nicht mehr jungen Leutchen nachgeben. Und er legte die Hände glücklicher Menschen Dann aber führte Franzi ihren Vater und Philipp in ihre Stube. „Du, Bater, schau Dir einmal den „Ja mein", sagte er, „was soll'» sein? 's ist halt der heilige Seba stian." teil." terte. " „Holl Teifi", rief er, „ah ch ah da hört sich doch alles a —, der Herr Assessor. A so Toller Jubel folgte diesem scherz haften Wutausbruch des Alten, der lachen mußte. Dann aber frug er Philipp: „Wie hast denn dös g'macht, daß dich mit so viel Pfeil' im Leib Hilst abphodergraphiere» lassen kön- Jetzt gab's erst recht ein Hallo, heilige Sebastian in Gestalt des Bild sic in der Lage gewesen, ihren ge liebten Lipperl in Gestalt des Pfeil gespickten Heiligen in ihrem Zimmer anwesens. Mit ihnen zog auch der Glückliche Jahre folgten. Aber alles Irdische hat sein Ende. Händen uiid am Philipps- und Se bastianstage schmückt sie das Bildchen mit einem frischen immergrünen Kränzchen. ras Glü<lt>ri»gen»« Hufeisen. Weit verbreitet ist der Aberglaube, daß ein Hufeisen, das man aus der Straße findet. Glück bringe. Nur wenige aber dürften den Ursprung dieses Aberglaubens kennen. Die Sitte, die Pferde zu beschlagen, kannte man schon mehrere Jahr- Norwegen benutzten häufig für diesen Zweck sehr wertvolle Metalle, wie Gold und Silber. Es ist also leicht eines der wertvollen „Eisen", das sich vom Huf eines Pferdes losgelöst hatte, fand. Später liehen auch die Lehnsherren ihre Pferde beschlagen, und sie hatten es gern, wenn ihre Rosse die kostbare Zier verloren, weil sie sich auf diese Weise gegen ihre Basallen generös zeigen konnten. A>» Englands Gesandter im Jahre 1616 seinen Einzug in Paris hielt, gab er Befehl, daß sein Pferd nur leicht be schlagen werden solle; so oft das Pferd dann vor hochgestellten Her ren und Damen vorüberging, ließ er Stelle, der ein neues „Eisen" an den Huf schlagen mußte. Der Ge sandte wollte auf diese Weise den Parisern seine Freigebigkeit zeigen, zur großen Befriedigung der braven z« gespannter «rwartun«. Aufgeregt schritt er auf und nie der; feine Augen blickten suchend nach sie wohl endlich kommen mag?" mur melte er vor sich hin. „Es ist schon fünfzehn Minuten über die verab redete Zeit, und sie ist noch nicht da!' Und er schritt wieder auf und me> der, fuhr sich erregt durch die Haare; er fetzte sich, aber die Unruhe wollte nicht weichen, er sprang aus und blickte durch das Fenster auf die Straße. Endlich! Endlich! Er hörte die trippelnden Schritte ihrer kleinen Fühchen ... sie kamen näher und näher. Die Türe öffnete sich ... . Sie war's . . . Sie, die längst Erwartete. Neues Wort. Afrikarei fender: „Das Geräusch ließ mich Ele santentritle vermuten ich durch- Pri«;essiu Zounenichein. Peterle stand mitten auf dem Hof im Schatten der alten Linde. Seine nackten Beinchen kamen aus blauen in «iner grauen Leinenschürze mit Er hätte die eine Spitze seines großmächtigen Frühstücksweckcns ab gebissen und dann in» dem Finger ein Loch in das weiße. weich« Innere gebohrt. Die zu Tage geförderten Brocken verteilte er gerecht unter die Hühner, di« ihn von allen Seiten umgackerten und mit denen er sich weltvergessen halblaut unterhielt. „Da, Rotkopf, das ist für Dich! Warte doch, Weiße, Du kriegst doch auch noch was ab!" Fritz Friesen klappte das Skizzen buch zu. Er saß auf der Bank, die und hatte das Buch auf dem Knie, mit «iligen Strichen den Jungen, die Hühner, «in Stück von der Wand deS „Da wirst Du wohl hungern müs sen, wenn Du alles den Hühnern gibst, Peterle," sagte er, während er die Farbstifte in das Holzkästchen schob. Peterle fuhr aus seinem selbstver gessenen Gespräch mit den Hühnern Böses, wenn man sein Frühstück mit den Hühnern teilte? „Ich bin aber gar nicht hungrig, Onkel Maler! Ich viel dazu gegessen so viel Peterle zögerte. Damit das Geschenk an sxine Lieblinge möglichst klein, nicht als «in Opfer, erschiene, mußte das Maß für jene Nahrungsauf nahme sehr hoch gegriffen w«rden. Fritz Friesen lächelte über dies« selbstlose Notlüge. „Willst Du Bil der besehn, Peterle? Das hilft viel l«icht g«gen Bauchschmerzen." Der blonde Bub ritt auf seinem Knie und begutachtete ernstlich jedes Blatt des Skizzenbuch«s. „Das ist Schmidt-Hinrichs Haus. Das ist das Schloß von Gallberg. Das ist die Windmühle Du, Onkel Maler, die Flügel müssen aber viel länger sein! der Ecke ein um Monate zurückliegen des Datum trug. „Aah, Onkel Ma- Mit sparsamen, hauchzarten Blei stiftstrichen war ein Mädchenkopf auf das Papier geworfen. Hinter lan gen Wimpern blickten die Augen hin aus in weite Ferne. Der Mund schien sich unbewußt zu einer leisen Frage öffnen zu wollen. Peterle, ehe der Deckel zuklappte, „zeig' nochmal das Bild von der schö nen Dam«. Das ist wirklich eine zu schöne Dame! Du, Onkel Maler, ist das Deine Frau?" Die großen Menschen, besonders die absonderlichsten Handlungen. Weshalb fuhr ihn dieser Onk«l plötz lich an, daß er ein ganz dummer sondern sei die Prinzessin Sonnen schein, die schönste Prinzessin auf der ganzen Welt? .... Natürlich bist Du berechtigt, eine Aufklärung für mein fonder- Zeitungen meinen Namen nennt, nach dem ich sogar als Frucht all der Plackerei 'des letzten Winters eine gen vor der verschlossenen Tür: Herr Friesen ist auf unbestimmt« Zeit ver reist. Ich weiß auch alles, was Du sagen willst, Eberhard: es sei schon nicht mehr Leichtsinn, sondern Verbre chen, gerade jetzt meinem alten Ein samkeitshang nachzugehen und mich auf einem weltentlegenen Bauernhof zu verstecken. Lieber, alter Junge, ich habe nie zu Dir davon gesprochen, den vier Vormittagen in meinem Atelier noch ein fünfter hinzugekom men war, -in d<m nach fele! zusammenstehen, so ist sie doch da, ich kann sie sehen, ihre Stimme hören es ging einfach nicht mehr. Du kennst sie gut genug, um mir zugeben zu müssen, daß mein Herz sich das Feinste und Beste ausgesucht hat, was es finden kann, und Du wirst über diese Seit« der Angelegen heit keine großen Deklamationen von die völlige Aussichtslosigkeit Fal ein anderer Kerl kommen, als solch armseliges Malerlein, der nichts hat als seine Pinsel und sein bißch«» Ta lent! Ihr Vater. d«r großmögende Herr Senator, würde mich wohl für verrückt halten. Tu mir die Liebe, Eberhard, und laß di« Sache hiermit begraben sein. Schreib' mir nur, daß Du ihren Vater besucht und mit irgend einem Grund dazu bestimmt hast, daß Hella keinen Unterricht mehr bei mir nimmt. Dann verspreche ich Dir, in ein paar Worten zurückzukommen und mich in zwischen, so gut es geht, zurechtzu rücken. nes Unglücks, einen fünfjährigen Bauernbub, der Hellas Kopf in mei- „... und nicht wahr, Tantchen, Du verargst es mir nicht, daß ich Dir von alle dem schreibe, wenn es vielleicht „unpassend" oder „nicht mädchenhast" ist, etwas derartiges nicht für sich zu behalten. Aber sich, Tante Phinchen, ich hab« ja m«ine Mutter nicht mehr gekannt, und Vater hat mich zwar sehr lieb, aber Ich hab' also gar niemand als Dich, und zu einem mußte ich einmal davon sprechen. Wenn Du ihn kenntest, würdest Du mich natürlich noch weit b«ss«r verste hen können. Während der letzten vier herrlichen, schrecklichen Monate habe ich fast jeden Tag Unterricht bei ihm gehabt, in seinem Atelier, oder auch draußen im Freien. Und jedesmal habe ich neue Wert« des Künstlers und des Menschen in ihm gesunden. Ich weiß sehr wohl, er sieht als Lehrer mit Interesse meine Arbeiten durch, hilft nach und gibt Anweisun gen, damit bin ich aber auch für ihn erledigt. Was soll sllr einen Mann und Künstler wie ihn auch ein neunzehnjähriges Mädchen für Inter esse bieten? Sorge brauchst Du Dir um mich nicht zu machen. Tante Phinchen. Ich will jetzt ganz still und tapfer fein und vielleicht findet sich später auch »och irgend ein Gebiet, auf dem ich arbeiten und Gutes stiften kann. Du bist ja auch unverheiratet geblieben, Ich werde auch nach seiner Rück kehr keinen Unterricht mehr bei ihm nehmen. Vorläufig wohne ich hier bei meiner Freundin Edith auf dem schönen Gut ihrer Eltern in Gallberg und warte, daß Vater, den die Ge holt. Wir wollen dann in die Schweiz ..." » « « „So, Peterle, meinetwegen kannst Der Bub hatte als geduldiges Mo dell auf der obersten Querstange des Zauns vor der Fohlenkoppel gesessen. Die nackten Beinchen kletterten jetzt Er stellte sich hinler Friesens Feld stuhl auf und sah zu, wie als Reh men zu seinem Bilde auf den noch weißen Teilen des Gartens die alten Eichen des Gallbergfchen Parks em porwuchsen. Auf dem Fußpfad, der hinter den Haselsträuchern von den Wiesen her nach dem Schloß hinaufführte, wur den leicht« Schritte laut. Peterle mußte rasch mal nachsehen, wer da wohl ginge. Die junge Dame erschrak ein wenig, als es in den Büschen raschelte und der kleine Wegelagerer plötzlich vor ihr auftauchte. Dessen erst neugierige Augen nahmen, je länger er sie ansah, einen strahlenden Glanz an. „O Tante," sagte er ehrfurchts voll, „Du bist die Prinzessin Sonnen schein." Hella lächelte. „Nein, mein Jung«, da irrst Du Dich. Ich bin keine Prinzessin." Peterle ließ sich nicht beirren. „Doch, Du brauchst mir gar nichts vorzumachen, Tante Prinzessin. Ich weiß es ganz genau. Der Onkel Maler, der Dich in sein Buch abge malt hat, hat es mir selbst gesagt. Und er hat mir gesagt, Du bist die schönste Prinzessin in der ganzen Welt." Maler, Onkel Maler, Deine Prinzcf sin ist da!" inaih längerem Bedenken): „Ich bitt' ergeben!», ich nehm' die Strafe an!" Splitter. Des Glückes Schoßkinder lernen nie auf eigenen Füßen stehen. Der erste Schritt ist oft der halbe Weg. „'s 's Leben!" Einer Ungetreuen. Erst wollt' ich's im Briefe ihr sagen. Wie schnöde sie sich betragen, Wie, herzlos, sie selbst sich entehrt, gen: Sie war mir das Porto nicht wert. Schlechte Ausrede. Sein« Geschicklichkeit. „Ist der Doktor Murgler «in geschick ter Arzt?" sten Krankheit im Handumdrehen die schwerste." Feine Na se. „Mensch, wie „Ich roch gerade KnoblauchwürH chen, und ich weiß, daß Du die frü her immer gern gegessen hast!" Ein Schlaukopf. chen essen?" Fräulein: „Meinetwegen! Um was dreht es sich dabei?" Herr: „Nun, verliere ich, dann geb' ich Ihnen einen Kuß; verlieren Sie, dann müssen Sie mir einen ge ben." Mehr als verlangt. Vater der Braui: „Ihr Werbung ehrt mich, aber haben Sie auch Brot für meine Tochter?" Konditor: „Brot? Kuchen will ick ibr geben!"
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