von Eharlot Straft er. ' TÄ"vo?/ il,m/sem und fei» Ich schwöre denn, dieweil ich Zeuge bin. Daß seine Lippen hier und hier geweilt, Sterue" >md"d->S fiir manche« Lahr. Was d» erträumst, was deine Sehn sucht heilt. Sei dir a»S mir, dem Briese, mitge teilet. 1 Verirrt. dischcn von Millu Sietarl Den ganzen Tag hatte November dämmerung geherrscht, jetzt war es Abend. Ueber Tarrawopols eisbedeckte Ebe ne schlich der Felsenschatten, erschreck! gleichsam, daß er sich hinauswagte auf die schneebedeckten Schollen, die dort draußen wie im weißen Toten hemd in der gefrorenen See lagen. Ein schwacher Widerschein des schei denden Tageslichtes hing an den Fels spitzen; dahinter stand der Himme! kalt und düster, wie aus mattgeschlif fenem, grünem Glas, und der Nebel huschte gleich einem grauen Spuck den Abhang hinunter. Im Schutze der Lappenhiitte, die dort an der Küste stand, saß ein Wols und blinzelte mit den Augen. Je dunkler es wurde, desto mehr er weiterten sich seine gelben Pupillen, und als endlich die Felsenschatten ihr: schwarzen Arme ausstreckten, öffnete er seinen hungrigen Rachen und bellte heiser in die Nacht hinaus. Da ließ sich von fern her ein Knir schen und Kratzen vernehmen, das immer deutlicher wurde. Fünf Schnee schuhläufer tauchten aus der Dunkel heit vor dem Felsen auf und glitten einer hinter dem anderen daher auf die Hütte zu. Als der erste ganz nahe war, schoß der Wolf wie ein Pfeil da- Der Mann stieß den Stecken neben der Hütte in den Schnee, schnürte sei aus dem Rücken getragen, von sich. Unterdessen waren die anderen vier herangekommen. Sie machten es men, den Ranzen auf dem Rücken, das Messer an der Seite. Sie woll ten hinüber nach Sulitelma und hat ten Per Jakob als Wegweiser ange nommen. Weil der Schnee so lose Fliihjahrsvorräte geplündert. Ver geblich hatte Per Jakob sie davon zu rückzuhalten versucht, vergeblich ge sie auch diese ausrauben möchten. Ihr Kauderwelsch verstand er nicht, und so saß er abwartend und ten, alle fünf hockten ums Feuer, und der rote Flammenschein tanzte über die Gesichter. Sie hatten harte, mür rische, runzlige Züge, und der Schme. der aus ihren Mützen P» Ja!ob feinen Kaffee Feuers, allmählich den harten Ge sichtszügen der Finnen ein weicheres Gepräge gab und ihr Geschwätz in dem unverständlichen Finnisch belebte. ländisch sprachen. Große Scheiben schnitten sie von dem gestohlenen Renntierfleifch ab. welches sie sich schmecken ließen. Eine Flasche Branntwein war in einen der Kaffee- Worte und Gebärden ,eugten von »xlliger Berauschtheit. Plötzlich sMiig einer auf taumelte zu Per deutend: „Du, noch mehr Fleisch da, mehr Kaffee?" „Weiß nicht". Per stopfte seine Pfeife und ergriff mit Kaffee gefüllt, hinauswarf. „Halt, nun ist's genug!" schrie Per mit donnernder Stimme. mit trotzigem Grinsen starrte er aus gerade ins Gesicht. Per Jakob tau still °bist"so sollst "du "sehen!"" schrak brütend hockte, reifte der Plan in ihm, das Gesindel zu verlassen. Mochten sie sich selber über die Felsen zurecht e'genartigen Vorboten eines Schnee sturmes. Ein eigentümliches Knistern in der Lust, ein Wimmern und leises sprang auf, er hatte frischen Kaffee „Hast du Wasser?" fragte er den rückwärts und brummte: „Hol' dir!" Das war es, was Per wollte. Er wendete sich und gab seinem Schnee ein und eilte durch die Nacht davon. „Wo bleibt Per?" rief einer der Finnen, als das Geschwätz einen Au genblick nachließ. Wie ein Schuß trafen diese Worte. Alle lauschten eingestehen, soeben dasselbe gedacht zu haben. Aber, da es nun ausgespro chen war. verhehlten sie es nicht län ger, und brennende Weidenzweige aub dem Feuer reißend stürzten sie nach der Stelle, wo die Schneeschuhe stan den. „Verflucht!" Schreckerstarrt entdeckten sie, daß Per sich davongemacht, der Brannt weinrausch verflog vor dem Bewußt^ ten die Schuhe fest und machten sich auf den Weg, dem Verschwundenen Vom Felsen her klang das heisere B'llen des Wolfes, der heranschlich und das langsam verglimmende Feuer umkreiste. Mit lüsternen Augen und hungrig geöffnetem Rachen kam er eS ja gerade! Keiner kannte den Weg; ebensogut könnten sie sich auf eigene Hand nach das nicht gelingen? Sie trauten es sich zu, dies Unternehmen, kühn ge inacht durch den reichlichen Brannt weingenuß. Aber wie, wenn es ihnen nicht gelang? Dann waren sie hei matlose, in der Einöde verschlagene Elende, fern von Weib und Kind. Bah, es würde schon gehen! Sie waren so starke, große Männer, und die sechs, sieben armseligen Meilen über die Klippe würden sie schon fer tigbringen, wenn nur das Wetter halbwegs freundlich blieb. Aber das schien nicht so; denn nen Spur folgend, zur Hütte zurück gehen wollten, packte sie der Sturm voller Bosheit und überschüttete sie mit riesigen Schneeflocken. Ein Weilchen verfolgten sie die Spur: dann mußten sie den Versuch aufgeben, da Sturm und Schnee bald alles vertilgt hatten. Mühsam schritten sie vorwärts. Dichter und dichter umhüllte sie der Schnee; er raubte ihnen den Atem und prickelte wie Nadelstiche auf der Haut. Schneidend drang die Kälte durch ihre Joppen und rötete ihnen Nasen und Ohren. Das war kein guter Anfang. Da ragte eine Klippe vor ihnen aus; ein paar Zwergbirken waren in der Nähe. Gegen die Klippe gelehnt, hielten sie Rat und untersuchten ihren Proviantvorrat. Vier Tage würden sie damit wohl auskommen, mein ten sie. Das gab ihnen Mut, und sie machten sich daran, eine Art Schutz- Hütte zu errichten, indem sie einige Zwergbirken abbrachen und gegen die Klippe stellten. Darüber legten sie kreuzweise die abgeschnallten acht Schneeschuhe und packten die Ranzen darauf. Dicht aneinander gedrängt, hockten sie darunter, die Pelzmützen tief über den Kopf gezogen, um Wärme bangend und sorgend. Um einer dichten Schneedecke zu. Zwei Tage raste er so wie ein aus gelassenes Füllen. Und als er sich müde getobt und sich irgendwo unter den Felsen zur Ruhe gelegt hatte, da war weit und breit nichts als Schnee bald da höher aufgetürmt. Während dieser Zeit war an eine Fortsetzung des Weges nicht zu den ken gewesen. So gut es gehen woll gekocht, wobei ihnen glücklicherweise das Stückchen Felskante sehr zustatten kam. Nun aber krochen sie über die zlut; langsam rollte der Vollmond hinter dem Felsen hervor, erst einer riesigen Feuerkugel gleichend, die, erkletterten jenseits die Uferhöhc. Rasch wollten die Kameraden ihnen hatten sie die Hälfte zurückgelegt. da stolperte der einc, trat fehl, die dünne Schneekruste barst, und beide Männer stürzten in den schwarzen, klaffende-i Spalt. Schrill und jäh, wie ein heiserer Schrei, klirrten die Schneeschuhe an zen Spalt lag ein Schneeschuhstecken; sonst war nichts zu sehen. Vorsich tig glitten die beiden am Flußrand fiel das Flußbett ab, das Wasser schoß rauschend dahin. Der Mond sandte sein bleiches Totenlicht her nieder, und schwarze Schlagschatten lagen bis weit über die Schneewehen am Ufer. Sorgfältig wurde jede klei ne Höhlung mit dem Stecken durch forscht, jeder Schatten erschien ihnen wie ein Menschenkörper. Endlich gelangten sie zu einer Stelle, wo das Wasser langsamer floß und teilweise gefroren war. Da zwischen den Steinen, leise schaukelt: das Wasser den Körper, so daß es aussah, als bewege er sich. Sie zogen unter den zusammengeklebten Haaren sickerte Blut herab, das aus einer Kopfwunde kam: er und standen vor dem Toten, der ausgestreckt im Schnee lag. „Mikko, da ist nichts zu machen!" graben wollen wir ihn!" Mit großer Mühe gruben sie mit den Stecken in den Schnee eine Ver „Wollen wir beten, Jakkola?" Mikko hustete, er nahm die Pelz- Leise und stockend kamen die Worte über seine Lippen, bald aber klang seine Stimme laut und sicher, er hob Gespensterhaft leuchtete der Mond, „Amen", sagte Mikko, und Jakkolä Ernst, die Mütze in der Hand, stan den sie gesenkten Kopfes. Nichts störte das große Schweigen, selbst das un durch die leuchtend helle Nacht über „Hallo, Jakkola, hallo!" Mikko stand einsam in der Däm er einen Schimmer von dem Kamera den durch den Nebel gesehen; aber, nun es auch zu schneien anfing, war still und rief. Zwei Tage waren sie seit Pinnis Begräbnis ins Blaue hinein zwischen Seine Stimme schien in dieser dik ken, grauen Luft zu ersticken, die un hörbar daherkam aus leisen Schnee fußen, von allen Ecken und Kanten herab, um ihn mit weichen Armen zu umfangen. Er lauschte so ange strengt, daß er das Schlagen seines Herzens hörke, und dabei siel ihm Jakkalos Warnung ein. daß sie ver loren wären, wenn sie nicht zusammen blieben. Aber das war leichter ge sagt als getan. Heimtückisch und plötzlich, ohne daZ geringste Vorzeichen, hatten Nebel und Schnee sie überfallen. Diese ver wünschten Schneeflocken! Langsam, unaufhörlich, dicht sanken sie herab, jede Spur auf dem zudeckend in Bewegung in der erdrückenden, angstvollen Stille und Enge. „Hal —10, hal—-lo!" laut, de? durch all das Fallen und Flirren durch das Grau kam? Seine Stimme klang schrill, in den höchsten Tönen, er strengte sich so an, daß er blutrot im Gesicht und seine Kehle heiser war. Und wieder hörte er die Antwort, undeutlich, sonderbar, wie aus einer anderen Sie schien seitwärts von der Höhe zu kommen, aber Jak kolaS Spur war doch geradeaus ge gangen! Nun ja, doch ganz ge wiß Jakkola war umgekehrt auf sein Rufen, war aber im Nebel an ihm vorbeigegangen und seitwärts hingeraten, gewiß, so mußte es sein: Mikko verließ die bisher verfolgte Richtung und glitt, so rasch er könn te, aufwärts. Ungefähr nach einer Stunde blieb er abermals stehen und rief. Deutlich kam die Antwort zu rück. Immer rufend eilte er vor wärts, immer näher erklang die Ant wort, plötzlich aber blieb alles still. Mikko lauschte angstvoll, der Stock zitterte in seiner Hand, er beugte sich er sich und begann aufs neue mit seinem „Hallo!" Lange, lange hinter her kam sein Ruf, bis zu einem Ge flüster abgeschwächt, wieder, aber nun erklang er hinter ihm. Und mit ein mal wurde es dem Unglücklichen klar, welch Narrenspiel diese verwünschten Felsen mit ihm getrieben. „Jakkola. Jakkola. Hilfe!" Mikko schrie, daß es ihm schwarz vor den Augen wurde, schrie wie ein Wahnsinniger, um seine Angst zu be täuben, schrie, nur um einen Laut zu keit, die ihn umschlich, in der ihn die leise und unerbittlich fallenden Schneemassen zu ersticken drohten. hörte er, wie das Echo in dem Fel sen seinen letzten Verzweiflungsschrei zum Leben erwachte, aber damit kehrte auch ein Rest seiner Energie zurück. Er schnürte seine Schuhe ab, grub eine tiefe Höhlung in die Schneemai- Mit einem Schreck erwachte er plötz lich, etwas schien ihm die Brust ein zudrücken. Es war so finster um ihn war er tot. lag er im Grabe? Seine Füße stießen an etwas Wei ches, das nachgab, und gleichzeitig fiel schüttelte alle Schlaffheit und Mil lich! rollte seine grüngoldenen Strah len zum Zenit empor. Mikko zitterte vor Frost, und der Hunger nagte bis fest und hielt Umschaut Wohin sollte her, leuchteten hell auf und erloschen gerade über Mikko. Aber schon flammten sie abermals auf, in bitter kalt war; mühsam bahnte er sich einen Weg durch die hohen Schneewehen, aber unermüdlich suchte er, vorwärtszukommen, wußte er doch, daß es das Leben galt. Die Morgen röte war längst zur Abendröte ge worden, ohm daß sich die Sonne ge zeigt hatte. Solange der Himmel noch rot leuchtete, war Mikko stark und zuversichtlich. Es war, als strö me ihm Wärme und Kraft von dor! zu, wo er wußte, daß es Menschen und Nahrung gab. Als aber die Nacht kam mit ihren funkelten und das Nordlicht schaurig unheimlicher als das des Tages; Mikko fiichtete sich, er meinte, etwas herankriechen zu fühlen, das sich an ihn schmiegte. Ermattet sank er zu kurzer Rast nieder. War es eine Strafe des Him mels, die sie alle getroffen? Der Ge danke ließ ihn nicht mehr los, er pei nigte ihn. Pekke und Pinni waren Schiicenebel verschwunden, und er war verurteilt, langsam zu vergehen in du ser grauen Einöde, wie ein Licht, das Muni? da ließ das Kratzen im Halse nach, aber das Nagen und Brennen im Magen dauerte fort. Ein Paar- .'r seinen Stecken und machte sich tau melnd auf den Weg. Die Felsen, denen er zu Ansang Himmel. Oder wäre, es dieselben? Wozu sollte er weitergehen? Er würde nie an Ort und Stelle kommen, Mikko drehte sich um; soweit das Au schläft, schläft. Hast du Böses getan? Nein? Wer haha haha!" Da schrie Mikko gellend auf: „Teu fel, weißer Teufel, lache nicht! Stirb! Stirb!" Wie rasend schlug er mit seinem Stecken um sich, seine Au- Langsam begann sich der Himmel zu röten, als Mikko noch einmal er wachte. Er nickte dem wohlbekannten Leuchten zu und versuchte, aufzuste hen. Etwas Merkwürdiges befand sich da vor ihm im Schnee, es schien Holz zu sein. Vorsichtig kroch Mikko heran und stieß dagegen, eine Tür ter eine Holzbank hervor, worauf ! etwas Moos lag. Schwerfällig ließ Mikko sich darauf niedersinken und streckte sich aus. ! Durch den Türspalt sah er einen draußen. Das Holz knackte und kni sterte in der Kälte, aber Miko dachte, daß er es köstlich warm hätte. Er ward, mit feinem Licht die Berg» , spitzen rötete, lag Mikko in tiefem Schlaf um nie wieder zu erwachen. unter feinem Griff den eingeätzten Bibelspruch zeigte: „Tue nichts Bö ses, so widerfährt dir nichts Böses." Dieses Schwert war das „Richt schwert" der vier Brüder Markus, Jakob,, Andreas und Johann Bickel, räum von 31 Jahren (1660 bis 1691) nich. weniger als 315 Verbrecher vom Im Jahre 1680 ereignete es sich zum Tode geführt wurden. Der Kai sten Brüder, Markus und Jakob, ih rer Amtspflicht mit solchem Anstand, solcher Kunstfertigkeit und solcher „Ak -kuratesse" wie auch „sonder Plagh ehesten dieses Ehrendiplom verdienten, weil ihre Heilkuren zum sichersten Er gebnis führen. Einbildung. Leutnant (als ihm vom Storch zwei Mädchen beschert werden): „Da sieht man's wieder, wie die Mädel auf mich ver — Das kann er gleich. Mama (beklagt sich beim Onkel): „Unser Fritzchen kann das R so schlecht sprechen." Onkel: „So, na dann komm' mal her, mein Junge. So. Und nu», sag' mal ganz laut: Rindslops!" Fritzchen: .Zu wem denn. Onkel?" Wörtlich befolgt. „Ja. freilich!" sagte sie. „Die Strümpfe müssen wohl heute noch fertig werden, da Sie so fleißig daran stricken?" meinte Andler. „Ah na", lächelte die Frau, „sell g'rad' nit. Aber i will dem Wirt 'n „Dem Wirt?" fragte Andler er staunt. „Ja, dem Wirt", wiederholte sie, „denn schauen S', wie i in seiner An recht fleißigen Besuch!" A bisse! zurück. S ch u l i n s p e k t o r (der zur Vi tis,e Fräulein heran und flüstert ihr ins Ohr: „Mein Fräulein, ich liebe Sie!" Das Mittel übte prompt seine .So voll war ich noch nie! H«ut'. ist es aber zehn Jahre daß mir meine Alte durchgegangen ist."
Significant historical Pennsylvania newspapers