Die Veihnachtstanne Von Edward Stilgebauer. I Ein müdes Jahr von uns Vom Baum des -IN wel e» Ein Jahr mit seinen Freuden, seinen Das Hoffnung, Arbeit, Glück gekostet hat. Doch eh' es geht, streicht es mit sausten D - Sorge aus der Menschheit A'-Igesicht, Ur > muß es sich zum ew'gen Schlummer Di. Aussicht, die es gab. betrügt e nicht. Dem Aermsten auch klemcS Grau lag der Doeli durch den Nebel strahlt es plötzlich Schaut nun der Kindheit längst ver gessenes Bild. Der Frühling kam, es sanlen seine Blü- Der Sommer die A-Hr- Die rothen Aepfel, die am Baume glüh ten, Warf in das GraS der Lernst, des Win- Hoffen. Vater und Mutter. Frau Martha stopfte Kinderstrüm pfe. Dazu hatte sie die beste Zeit nach gesenkt hielt. „Du... Papa!"... Keine Antwort. „Du ... Papa!" ... DaS wirkte schon eher. I seiner Zeitung. l „Aber das hat ja Zeit, Mama." Sie senkte still den Kopf. Ein un ruhiges Licht lag in ihren Augen, und der Blick wanderte in unbestimmter Sehnsucht von dem dicht beschriebenen Wunschzettel der Kinder auf den alten grünen Ranken im Laufe der fünf zehn Ehejahre rissig und fadenscheinig geworden, und gar die Borte erst den Kopf. Wie magnetisch von dem weißen Papier, das da so aufdringlich breit auf dem Tisch lag, angezogen. Das bestätigte Frau Martha. „Ja. mir wäre es auch recht. Man hat nichts wie Kopfzerbrechen und Geldausgaben. Ich bin außer mir, für Wünsche haben." „Ich werde schon einen Dämpfer vorsetzen, laß man gut sein", be- Für Lenchen (das war die Aelteste): Ein himmelblaues Tanzstundenkleid Schillers sämmtliche Werke Ein Opernglas Lackstiesel „Das Mädel ist wohl verrückt!" sagte Papa heftig. Frau Martha sah s«hr h«iß und roth aus. „Ein bißchen viel ist es ja", meinte sie kleinlaut. „Wenn man bedenkt, daß man sich selber jeden größeren Wunsch versagt." „Gewiß!" brauste der Hausherr auf. „Thut man auch! Und nu erst, Was ist denn das überhaupt für 'n Ding? Es b h Viele Märchenbücher ... Zum Donnerwetter, was denken sich denn die Gören eigentlich? Ich sitze wohl auf dem Geldsack! Nee, dieses Jahr wollen wir Eltern auch mal an uns denken! Wie sieht's denn hier aus, wo man alle Tage haust? Wie Frau Martha stopfte, als müßte sie schöne Geld! Und... und ich hätt' ' Wunschzettel so schnell über den Tisch „Das ist nun Deine Sache, Lieb chen. Du verstehst das sicher sehr gut. Gaskrone: wir schenken uns die Sa chen gegenseitig, da haben die Kinder auch ihre Freude daran." „J'.ja". sagte Frau Martha, tn dem sie den Hauken Strümpfe von sich sich blickte. „Dann erst wird es nobel bei uns sein. Du. Paul, was meinst Du zu so einem Teppich, wie Webber» haben? Hellmode mit türkisblauen und dann geben wir gleich 'ne Gesell- im Januar. Äch, Du, Paul, Er nickte vergnügt. Doch das war seltsam. Die Freude hielt nicht an. Die näch sten Abende waren doch so gemüthlich man erwartet hatte. Sie ließen zwar im ersten Augenblick die Köpfe hängen, als Mutter davon sprach, daß diesmal zu Weihnachten nicht alle Wünsche er füllt werden könnten, aber sie fanden sinn wieder. Sie lachten sogar todtlachen wollten sie sich vor dem ängstlichen Gesicht der Mutter. „Ja, ja, wir wissen ja schon! Ihr sagt das bloß so mit dem Nischtkrie gen, damit wir uns nachher am heili gen Abend um so doller freuen." Und Bubi, der Kleinste, meinte sogar energisch: zu bestimmen Muttis Das Christkind noch nicht die richtige Vorfreude im Und des Abends, wenn die beiden Weihnachten. Sie hatten sich schon Teppiche ange sehen auch. Zum Heute war Schneesturm draußen. Als Paul, weiß wie ein richtiger Schneemann, erst sehr spät des Abends Thür stehen. „W ... was machst Du denn da?" Sie stotterte und strich sich das Schläfe zurück. „Ach, bloß so 'n bißche» die Borte hab' ich festgenäht; man fällt ja sonst „Ja," sagte er, „es ist die höchste Sie nickte. Und dann schössen ihr plötzlich die Thränen ins Gesicht, und sie wußte nicht warum. aus der Thüre ging, um das verspä tete Abendbrot für Paul hereinzuho len. was sehr umfangreich zu sein schien. Der Mann hob die Schürze und ließ sie sofort wieder fallen. Deckel?"""" Blumen im Was war denn? Warum freute «r sich denn nicht über diesen Fleiß? stand. „Komm' doch mal, bitte, her, Papa." Großen. Wie der leibhaftige Früh lingstag sah das Mädel aus. „Ein himmelblaues Tanzstunden mußtc er unwillkürlich denken. „O ja, gut stehen würde es der hübschen Krabbe schon." „Papa... was ich Dir noch sagen wollte... ich kann gar nicht einschla zu Weihnachten haben, wenn das alles so viel Geld kostet und ihr das zu was anderem braucht. 810 ß seid doch ein bißchen lustig wie sonst vor Weih nachten. ja? Du spielst nie Klavier mehr. Mutti singt nichts mehr, und eS der gut. Väterchen."... Zwei Arme hoben sich... de, große Mann mußte sich sehr tief bücken, „Du bist ja thöricht, Mädel. Was sollen wir denn haben? Viel zu thun Spätdienst haben aus der Post 'st „Ja, ja", nickte das Backfischchen. „Ich glaub's schon. Väterchen." Der Mann fühlte die heiße Mäd ten und hielt still. „Nu schlaf man, mein Töchting, es geht auf Mitternacht." Als er wieder ins Wohnzimmer trat, war der Tisch schon gedeckt. Während er aß, blickte er sehr viel zu der stillen Frau hinüber, die an einem neuen Knabenanzug nähte. „Hübsch!" sagte er ermunternd. „Der braune Sammt soll wohl für Bubi sein?" Sie nickte. „Ja, und eine Pferdeleine hat ihm Lenchen auch selber gemacht. .2ch^- Uards weiße Valenciennesspitze dazu und näh's selber, das Tanzstunden kle^?"... Paul, merkst Du nichts?" „Na, sieht der Teppich nicht plötzlich „Hab' ich mit Sauerkraut abgerie ben. Wie neu, was?" „Wie neu!" wiederholte «vergnüg^, rutscht. ausmacht... gesund sind sie. brav sind sie. dankbar. Woher soll denn da die Weihnachtsstimmung herkommen. macht?" „Ja. woher?" fragte er und faßte sein Weib um. „Wir sind Rabeneltern. Schatz!" Sie hob den Kopf und schluchzte den nassen Augen und dachte: „Herrje was hast Du für eine hübsche Frau! Was haben Deine Kinder für eine prachtvolle Mutter!" Er konnte gar nicht anders, er Mie ich mm .Miillerchm iipM u»i! mMsM. Mein Mütterchen war längst da oben im Himmel, aber jetzt ist es Das ist «ine sehr merkwürdige Ge schichte, die sich g«rad« um Weihnach ten zugetragen hat. meiner Seele lieblich leuchten wi« zw«i rand. Ihr« poesievolle Seele verbrei tete einen gar berückenden Veilchen erschien so jung, daß die Leute, welche uns oft Arm in Arm singend und scherzend durch Feld und Wald ganz wund«rbar zu sehen, wie mein kleines Mütterchen mit jedem Jahre um «in Jahr jünger zu werden schien. Mütterchen krank. Das Herz that ihr so weh. sagte es, und der Doktor sagte, es sei sehr gefährlich, und «r woll« nur gleich ein Radikalmittel verschreiben. Und als mein liebes Mütterchen das Radikalmittel genom men hatte, legte es sich auf das grüne Sofa in der blauen Stube und war mein Vater und der Herr Doktor. Ich aber glaubte es ihnen nicht und habe damals nicht eine «inzige Thräne geweint. Ich wußte «s ganz genau: Mein Mütterchen tonnte mich gar nicht so verlassen, ohne mir noch ei lieb« Gott", wie sie es ja sonst immer that, selbst wenn st« nur schlafen ging für eine einzige Nacht und nicht täuscht. nacht hindurch allein lassen. Ich wollte aber nicht. Tief in d«r Nacht, als schon alles schlief in dem stillen Hause, schlich ich zu meinem Mütterchen hin und stellte all« di« Wachskerzen, die für unsern Weih nachtsbaum bestimmt gewesen waren, der vielen klein«», bunt«n Kerzen. Ach, und sie war so himmlisch schön, so schön, wie ich noch nie ein freuen müsse wie alle die andern Kinder in txr ganzen weiten Chri stenheit. Aber mein Mütterchen blieb still, mäuschenstill, und w«nn ich mich zu ihm niederbeugte, um ihm die wächsern bleichen, glänzenden Wangen hatte. . von ihm? ab«r es war mir so >'lom men zu Muthe, als müsse mi." j«tzt mein eigen Herz auch stille stehn, hätte ich gern geweint, aber ich konnte nicht. Am andern Morgen war Weih nachten. Doch «s brachte uns Nie auch mein Mütterchen immer recht lieb gehabt hatt«. D«r war Tischler und bracht« einen Sarg, einen sehr schönen Sarg, bei dem er sich beson ! weg und trugen es auf den weißen Friedhof. Da sah ich, wie «in grs- heZ Leichentuch ilb«r die ganze Welt lusgebreitet lag, aus dem die lalilen bes Mütterch«n. selben Zeit in Wi«n ein kleines Mäd kiißten und weinten vor Freude und Entzücken des Wiedersehens. Aber lange ließ das in der That nicht auf war, und pflückten Veilchen und Ver- Elscnspiick. Im Märchenwald, in verklungen«? Zeit. Gab's Räthselzaubergewalten, Da spuckten im Mondschein vol? Lieblichkeit Holdselige Elfengestalten. Das ist vorbei, und der Wald ist Kein Elfenfuß schwebt aus dem Moose, Die Elfen gehören den Todten. Es warnt eine Tafel am WaldeSrand: .Das Spucken ist verboten!" Ein Schlauer. .Pass' auf. Leit«r fällt!" ' „Keine Angst, ich halte mich schon fest!" Ter gewitzt« Raucher. Ich knauserte im Leben nie, Tante: Und was spielst du denn da. Lieschen? Lieschen: Ich spiel« nur Papa und Mama. Ich bin di« Mama, die das Mäh-Mäh ist d«r Papa. Luftschiffer-Tentsch. „Mensch, wat hast De anjestellt?" „Baum umjelandet." Neues Wort. „Dem Haupt mann -k ist ja seine Charge genom den!" fo?u?'mcht 'Zufriedenheit ausgefallen ist. Er läßt zur Bespre chung blasen, und als endlich das Offiziercorps »ollständiq beisammen ist, hält er folgende Ansprache: „Me,ne Herren, es freut mich, Sie ulle gesund und wohlauf wiederzuse hen das ist aber auch das einzig«, was mich heute gefreut hat. Dank«, meine Herren!"
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