vlk Llttl vom NtmeM. Roman von H. v. Erli». IIK Fortsetzung und Schluß.) 33. Kapitel. Ein harter Winter, der das Eis nicht hatte thauen lassen wollen, neig te sich seinem Ende entgegen. März stürme trugen Lenzesahnen auf ihren Flügeln. Und wie «in Sturmwind, der Wolien von Jugend, Lenz und Glück ins Haus fegte, war Komteß Ulla wieder in Hölfenstein eingezogen, hatte jedes Fältchen, das ihr etwa am gräflichen Herzen Schwiegerma mas noch unliebsam ausgefallen wäre, mit aller wärmster Liebenswürdig' keit sich glatt geplättet, gestreicbel! und geschmeichelt, bis Tante Clemen 'tine gar nicht anders konnte, als mn ihr sich jener Zukunft freuen, wo !ie so fröhlich beisammen sitzen und ein ander so lieb haben würden. Ja. hatte sogar ein übriges gethan, diese best« aller Schwiegermüt ter, sie hatte ihrem Sohne der sich auf seinem stattlichen Gute einarbeitete, dessen den Voran schlag kxd«utend übersteigende Kaus fuinine die wirtlich noble Madeleine anstandslos beglichen, eines Tages ein Villetdoux des freundlichen In halts geschrieben: „Sie ist wirklich charmant. Deine kleine Braut. Sie wird Dich hoffentlich glücklich machen. Jedenfalls sind die geordneten Ver hältnisse ein Glück, das Du ihr ver dankst. Ich werde ein häufiger Gast bei Euch sein, mein lieber Sohn und damit wir den Sommer auf Deinem neuen Besitze vereint genießen können, wäre es wohl am gerathensten, wir setzten Eure Hochzeit auf Ansang Mai fest." „Im Mai, Du. Madeleine, im Mai kriege ich endlich meinen Egon für mich ganz allein! Auffressen könnt ich die ganze Welt vor Seligte't, Dich zuerst!" So war die kleine Große nach Fal kenhagen hinübergejagt, sobald defi nitiv der Hochzeitstag bestimmt wor den war, und hatte Madelein«, de ren traurig verändertes Gesicht sie im Widerschein des Glückes geschlossen. „Aus Deinen Reiseplänen wird nun nichts, Liebste. Bei der Hochzeit, die Du gestiftet hast, darfst Du nicht fehlen. Jetzt mußt Du bleiben bis „Jetzt mußt Du bleiben bis zum Mai!" Und sie blieb blieb, wie >'e den langen, lalten Winter über geblie ben war. in völliger Weltabgeschieden heit, eifriger denn je zuvor ihren Nei gungen lebend, zu Fuß oder zu Pfero herumzustreifen, trotz Schnee und Eis. durch Wald und Feld, aus Wegen, wo sie oft stundenlang niemandem be gegnete; doch einem hin und wieder, der einsame Pfade suchte gleich ihr Hartmut Bravand. Nicht wie Fremde waren sie dann sich aus dem Wege gegangen, sondern hatten einander begrüßt und freund liche Rede gewechselt wie zwei gute Nachbarn. Sie vermochte es, hatte sich den Muth, die Kraft dazu ab gerungen, das Weib in sich schweigen zu heißen, um dem Manne, der sie nicht zu lieben vermochte und an einer anderen bittere Liebesenttäuschung er. litten hatte, in gütiger, sreundichaft licher Ruhe zeigen zu können: Ich ha be verwunden! Vergiß auch Du den kurzen, Dir von mir ausgezwungenen Irrthum unserer Zusammengehörig keit und lebe Dein neues Dasein nach Deiner Art, ohne Vorwurf, ohne Rückblick. Jedes nach seiner Art Und ihr Gesicht lächelt«, ihre Stim die er gekannt. Wo war sie, die einst sein Weib gewesen, die ihr schicksalsgläubiges .Du bist mein —" über ihn gespro chen und ihn nicht hatte lassen wollen des Zwanges ihrer Liebe zu werden? War das alles nie Wirklichkeit, war es ein wirrer Traum gewesen? Einsame Abende, doppelt öde und der Trübsal der letzten Jahre zu er tl len schlaflose Nächte, wenn der Wintersturm um die alten Mauern ioste gut« Zeit, um Einkehr zu lind, leer geworden war, in der nichts mehr sich regte von all dem sehnsuchls. heißen Hossen, dem wilden Glückver ner Seit« stand und noch hinein in seine Träume raunte Reue, nutz lose. trostlose, hoffnungslose Reue. Madeleine Madeleine! W«nn es heimlich im Zimmer ra schelte, fuhr er oft empor, wähnte ih ren leichten Schritt zu hören, ei jit fühlen, wie ihre Hand sich sanft aus > seine Schulter legte und ihre weick.e Stimme sprach: „Was sinnst Du, Liebster?" Herbe, stolze Lippen, die kühl ver schlossen gewesen, um dermaleinst in det, über ihn ausgegossen, was sie an höchster Liebesfiihigkeit besessen. Und er welches Bitterste, Grau der gewaltsam seine Liebe zerschla gen. Sie haßt« ihn nicht! Freundlich grüßte sie ihn, sprach zu ihm, wenn sie ihn traf. Und ward ihm doch plötzlich, als wäre wildester Haß ihm lieber denn alle ihre Güte. Si« sah, si« sprechen hörte. Ein Ende finden! In seine Hand hatte Madeleine es ja gegeben, dies Ende, die Lösung ihres Bundes her. beizusühren. Wartete sie vielleicht da rauf? Zögerte darum, Falienhagen zu verlassen, um ihn durch ihre Ge genwart daran zu mahnen, batt> zu Er hatte sich hingesetzt, ihrem No tar zu schreiben, doch der Brief war hielten seines Vaters Hände ihm die seinen fest, als spräche vorwurfsvoll mahnend des Greises Stimme: „Warte noch, bis erstes Grün auf meinem Hügel sproßt." So wartete er denn; wartete, bis der Frühling daher kam, der ihm hartes Schassen brachte auf den ver nachlässigten Feldern draußen, und noch ein anderes mit sich brachte, höher, hervordrängte zum Licht, wie aus dem Winterschoß der Erde das neue Leben die Sehnsucht nach ihr, deren Weg er doch geflissentlich mied Sehnsucht nach jedem Wort, das einst ihr Mund zu ihm gesprochen Sehnsucht, die aus den Tiefen oer Erinnerung heraufholte, was da hin abgesunken war, ihm selber unbe wußt. Sehnsucht Sehnsucht nach ihr Madeleine sein Weib! Zusammengebrochen war er, da er es zuerst verspürt, in seine Hände hat te er sein Haupt vergraben in wil dem, hoffnungslosem Jammer. Verloren verloren! Da hatte er sie wiedergesehen ganz von fern, auf ihrem Pferde. Wie «in Toller war er ihr nachgejagt. War nur ein Zucken in ihren stieg nur ein Blutstropfen der Wirr niß bei seinem Anblick in ihre Wan gen, vom Pferde herunter wollte er sie reißen, in seine Arme hinein, in sein Haus hinein sein Weib, ihm angehörend noch ihm angehö rend Da hatte sie, ihn gewahrend, mir freundlichem Nicken ihr Thier ange- An diesem Tage hatten sie einander nicht gesprochen. Stumm grüßend war er an ihr vorbeigesprengt. Aber ein anderes sollte ihm der Tag noch bringen, bevor er zur Ruit' ging ein letzter, schriller Schlag in Scherben. Auf feingestochener Karte beehrte sich Konsul Gredighausen, die Verlobung seiner Tochter Angelik.i mit Herrn Doktor Fritz Ortlesf an zuzeigen. , Angelika verlobt das holdselige, weichherzige Kind wieder einmal in Mitleid schwach geworden und leicht getröstet, wie einmal Kinder sind! Das war ja ganz in der Ord nur darüber lachte, bis ihm die n.s Freie schritt, die brennenden zu iühltn im frischen Abendhauch. Am blühenden Wiesenrain entlanz in den Forst hinein, weiter und wei ter, bis an der Lichtung des Waldes plöxlich sein Fuß wurzelt«. Dort so nahe scheinend, a!s Vi ' dl ' StNle. '^K^ Welt hinaus. scbald si« wollte. Und sie sollte es keti'es Gutes thun. seine Bitte erfüllte. Würde sie kommen? Und wenn sie law, wie würde er es ihr sagen. nicht errieth „Geh' fort von hier setze Berqe Rinnende Minuten, von wilden Herzschlägen gezählt und sie kam nicht. zwischen den Buchenstämmen ein Heller Schimmer, der auftauchte und verschwand und näher kam Sie Sie! Madeleine Mit stockender Stimme hatte er ihr den Gruß geboten, den sie freundlich er widerte. „Du hast mich sprechen wollen Hoffentlich um keines schlimmen Grundes willen." Er antwortete nicht sogleich. Em Strahl, wie sie ihn nie zuvor in sei' nen Augen gekannt, brannte dunle'. auf sie hernieder, wie er über ihre Hand sich neigt«. „Ich danke Dir, daß Du gekommen bist." Auch in seinem Ton ein Fremdes Neues. Fragend hob Madelein« den Blick zu ihm. „Was ist es. das Du mir sagen willst?" S«in Blick hing starr an ihr. „Ich ertrage das alles so nicht mehr! Das wollte ich Dir sagen!" Hervorgestoßen hatte er es, und sie senkte tief den Kopf. Der gro ße, schwarze Florentiner, den sie trug, überschattete ihr Gesicht. „Ich verstehe nicht ganz sprich, wie Du es meinst," sagte sie zögernd. „Wozu an all das wieder rühren! Zwei Menfckzen, die eingesehen haben, daß sie Unmögliches voneinander wollten und jedes für sich ein neues Leben zu beginnen trachten, sollt« nicht rückwärts schauen." „Nein! Aber sie dürfen auch nichts Halbes thun, wie wir wie- ich cs thue und mich daran zerreibe." Jählings war sie vor ihm stehen geblieben. „Was verlangst Du von mir?" Ihr Blick, der scheu den seinen such te, tauchte in Flammen, daß er ge blendet hernieder zuckte. „Frage nicht, Madeleine thue, um was ich Dich bitte geh' fori von Falienhagen weit, weit weg und bald!" Sie weicht zurück vor seinen Wor ten, die sind wie ein Schrei „Was willst Du? Bist Du nicht frei von mir? Liegt es nicht in Deiner Hand, das äußere Band zwischen uns zu lösen? Was kümmert es Dich, wo ich meine Tage verlebe?" Blaß, regungslos steht sie da, ih re Augen sehen verloren vor sich hin aus in die grüne Waldeinsamkeit. E bleibt still, bis sie, wie aus langem Schlafe erwachend, die Hände hebt und gegen ihre Stirn drückt. „Du hast recht; zwei, die sich trenn ten wie wir, die treffen sich nicht ihre Wiesen und Aecker stehen. Ich nicht mit mir —Ein ergreifend leises Lächeln kam und ging um ihre Lippen: „Ich sehe, daß ich mir', täuschte. Ich versteh«, daß Du das Er innern löschen willst. Ich will es auch. Sobald in wenig Tagen Ulla auf Hölfenstein ihre Hochzeit gefei ert, verlasse ich Falkenhagen. Ick Wunsch." -h' ' x, Wld tb liebe Dich!" sich s ' vor ihr/hat sein Gesicht vergraben in den Falten ihres Kleides. Bewegungslos, als wäre sie zu stalt. der plötzlich verlöscht, als stre:- mer Kraft. »Laß nicht! Kein neues Selbst- nicht! Gehen will ich, bis" Jhr ruft .Lebewohl —- stalt ihm enteilt, als hätte sie Flil- den Stamm des Baumes der Madeleine gestützt, lehnt er d!« Stirn Am Ende —! AIZ hingen Bleigewichte an seinen Füßen, schreitet er vorwärts nach Dort hinter den uralten Ulmen se'n glückloses, einsames Vaterhaus und dort hinter schwarzer Pforte lie seine Gefährten hinfort feine Todten. Rückwärts aber Als brenne loderndes Feuer ihm im Nacken, wendet er den Kopf, starrt, verwandelt sich und wirst die Ar me empor mit wildem Laute. Mitten auf dem Wege, wo sie von gereckt, das Gesicht weiß wie Blüthen schnee. den Blick nach Ulmenhof ze richte? Madeleine! Nicht von ihm geschieden, zurück gekehrt! Und hinweagewischt vom Antlitz Stolz und Kraft und stille Ruhe, als wären sie nie darin gewe sen, nur Sehnsucht, verzehrende Sehnsucht, die die Arm« breitet nach seinem Vaterhause. „Madeleine! Mein Weib mein!" Stammelnd, jubelnd hat er sich ihr entgeyengeworsen und sie an seine Brust gerissen, als wolle er sie zerbre cben, sic mit Küssen sie mit Das Thor vom Ulmenhofe stößt er zurück, und als ihr Fuß des Hau ses Schwelle berühren will, hebt er sie hinein trägt sich das Glück über des Hauses Schwelle mit der Liebe jauchzendem Siegesgeschrei: End«. Wer ander« «ine Grud« grSdt. Eine amüsante Kulissen - Ge schichte erzählt eine Pariser Zeit schrift. In einem Borstadtthe^ter in einem großen Heldendrama „Na- Kaiser und d«n General Berthier. Im dritten Akt sollt« der Kaiser vor seinen Soldaten eine Proklamation verlesen, die ihm der General über geben. und da dies« Proklamation ziemlich lang war. hatte der Schau spieler sich nicht die Mühe gegeben, sie auswendig zu lernen, sondern las sie wirklich ab. Zu seinem Entsetzen bemerkte er nun eines Abends, daß Berthier, anstatt ihm wie immer das beschriebene Blatt hinzureichen, mit einem diabolischen Lächeln ihm ein leeres Blatt Papier gab. Was sollte er thun, wie sich aus der Schlinge ziehen? Zuerst fiel ihm nichts ein und er begann mit erstickter kam ihm die Erleuchtung, er wandte sich zu Berthier und sagte laut zu ihm: „General, Sie, den man immer an meiner Seit« gesehen hat, in Aust«rlitz, in Jena, in Auerstädt, in Eylau und Friedland, Sie, dessen Tapferkeit sich so oft und glänzend Beweis meiner Freundschaft, zum Dank für Ihr« Hingebung und Ihren Muth empfangen, General. Sie hab«n er iderte schl 112 rti : meine Wiege stand in keinem hohen Hause ... Ich muß Ihnen zu mei ner Schande gestehen, ich kann nicht Und nun flüsterte Napoleon Berthi«r in's Ohr. Der jetzt seinerseits Blut und Wasser schwitzende Berthier Aus der Zukunft. Ange von Kleiii-Lisbeth hat sich einen hes tigen Katarrh zugezogen. Ein guter Bekannter des Papas erkundigt sich Der Pechvogel. „Also Sie glauben nicht, daß man in Monte-Carlo Geld gewinnen kann?" „Das habe ich nicht gerade sagen wollen. Sie können ein oder zwei Tage Sie Glück haben. Aber das Endresul tat bleibt sich immer gleich; ein Tag ein altes Sprichwort... und das Stammkapital geht schließlich auch noch drauf...Die ersten Male em pfindet man es recht bitter, aber schließlich gewöhnt man sich daran, „Ich kenne aber Jemand," unter brach ihn Albert von Gienne, .dem es anders ergangen und dem es gelungen ist, das rebellische Roß, das wir len!" „Nein, durchaus nicht; es ist keine eine Thatsache. Ich erzähle Ihnen, was ich erlebt und gesehen habe." „Wenige von Ihnen haben Georges Gouard gekannt. So banal auch das Lob sein mag, das ich ihm spenden muß, er halte fast alle guten Eigen schaften an sich, die ein Mann haben kann. Seine breite, stolze Stirn zeugte von Intelligenz und Offenheit, und sie log nicht. Das schmale, reine Oval seines Antlitzes wurde durch zwei klu ge, frohe, stahlblaue Augen verschönt. Ich habe Gelegenheit gehabt, ihn auf die Probe zu stellen; ich habe ihn stets tapfer und aufopfernd gefunden. Außerdem war er ein Mann, der in beitete; ein Frühaufsteher! Den größten Fehler, den mein Freund hatte, war der: er war ein zu kämpfen halte, darüber lassen Sie mich schweigen. Nach sieben Jahren eines endlosen Kampfes lachte ihm endlich das Glück; er fand eine ehren hafte und glänzend bezahlte Stellung in einem großen Banthause." ~Ja, in dieselbe Frau, und als er sich sagen konnte, daß er der Gelieb ten eine sorgenlose Existenz bieten Ein Jahr später fiel das Bankhaus, in welchem Georges angestellt war, wie Er verlor seine Stellung, die er sich mit viel Mühe errungen, gerade zu der Zeit, wo seine Gattin ihm ein reizen des Töchterchen schenkte! daß das Unglück gerade ihn verfolgte? Warum hatte er kein Glück? Gab es kein Mittel, das Glück zu zwingen? Dieser Gedanke verfolgte ihn den gan ren?" Heilanstalt?" „Nach dem PKre-Lachaise?" „Er reiste nach Monte Carlo. Mißgeschick. Seine Reise hatte natür lich nicht den gewünschten Erfolg ge- Dieser ersten Reise folgte bald eine zweite. Es wurde bei ihm zur fixen Idee, daß das Glück, das ihn so lange geflohen hatte, ihm endlich lächeln müßte. ES kam nur auf das System an! kamen immer mehr ins Elend. Sie lebten auf Credit, und als die Liefe ranten sich weigerten, weiter zu bor- Trödler. Aber die Hoffnung auf einen unerwarteten Glücksfall verließ ihn nicht einen Augenblick; dieser Gedanke allein gab ihm die Kraft zu leben. Er wußte so überzeugend zu sprechen, daß ich manchmal selbst daran glaubte und für ihn hoffte. Stellen Sie sich mein Erstaunen vor. als ich eines Morgens einen Brief aus Monaco bekam, der also lautete: Glück zu zwingen. Seit vier Wochen, lieber Albert, d. h. seit dreißig Tagen, gewinne ich mit einer Regelmäßigkeit, die fast ans Phantastische grenzt. Ich verfolge ein System, über welches ich mir jahrelang den Kopf zerbrochen habe, und es ist scheinbar gut. Zuerst habe ich angefangen, IVO Francs zu gewinnen, dann 200, dann MO. Jetzt schon ist mein Kapital groß, und mein täglicher Gewinn wird sich noch ins Phantastische steigern. Nur noch vier zehn Tage, sche Epistel: Lieber Freund, damit Du Namen beim Credit Lyonnais gezogen habe. Laß Deine Blicke zärtlich darauf ruben und schicke ihn mir umgehend aus Svv.tXX) Francs! „MO,(XX) Francs!" riefen mehrere. „Sie haben diesen Check gesehen, ihn ohne es zu ahnen. Aber noch ein wenig Acht Tage später erhielt ich aus Marseille folgendes Telegramm: bei mir. Brieftasche und Taschen sind vollgestopft. Fahre mit dem Süd-Ex preß. Bin Montag früh 3:53 Uhr in Paris". Ich muß Ihnen gestehen, meine sichter. Bald sollte ich den Grund erfahren. Ein furchtbares Eisenbahnunglück hatte auf dem Bahnhofe in Charenton stattgefunden. Der Süd-Expreß war mit einem andern Zuge zufammenge ten. eine» Eindruck, den man nie wieder vergessen kann. Das Klagen und Aech zen der Verwundeten zerriß einem die einem das Herz still zu stehen drohte. Nie hätte ich geglaubt, daß solche Lau te aus einer menschlichen Kehle kom felt nach Vater, Gatten oder Sohn. Es war furchtbar! Auf der Unglücksstätte halfen ten. Beim Anblick mußte man vor Entsetzen erbleichen. Blut, nichts als Blut, verstümmelte Leichen überall. Ich rief laut: Georges! Aber meine Stimme verlor sich in dem Stöhnen Für die Küche. Gedämpfter Haddock. Wenic der Fisch geputzt und abgeschuppt ist. wird die Haut abgezogen und daT Fleisch vorsichtig von den Gräthen ge löst, in die Pfanne gelegt, mit perube nein Käs« (Parmesan- oder Sch>o«i z«rkäse) und Paniermehl und Salx bestreut. Dann wird Butter zer'afsen und Petersilie kurz darin gedämpft. Dies gießt man über den mit Citro nensaft beträufelten Fisch und läßt alles zusammen etwa eine viertel bis eine halh« Stunde dämpfen. Man ler virt «ine feine Sauce hollandaise dazu, und um die zur Sauce nötbige Fisch brühe zu erhalten, müssen die Grätben und der Kopf abgekocht werden. Es empfiehlt sich, die Fischportionen etwas reichlich zu bemessen, denn das Übrig gebliebene giebt im Verein mit der Sauce hollandaise einen ganz vorzüg lichen Fischpudding. Pikantes Ka-toffelmu s. Die geschälten, in Stücke geschnittenen Kartoffeln werden in Salzwasser gar gekocht, abgegossen, abgedämpft und dann durch den Kartoffelquetsche! ge drückt. In einer Kasserolle läßt man etwas Milch erwärmen, giebt ein Stückchen Butter dazu, schüttet die Kartosfelmasse hinein und kocht sie unter beständigem Rühren recht glatt. Wird das Mus zu steif, muß genü gend Milch nachgegossen werden; man thut daher gut, diese Reserv«milch ge wärmt bereit zu halten. Das Mus wird dann nach Salz abgeschmeckt, schnell mit I—Obertassen1 —Obertassen voll geriebenem Schwei,rrtäse durchge rührt und in erwärmter Schüssel an gerichtet. Geschmortes Kalbfleisch. Man läßt etwas zerschnittenes Sup pengrün, ein bis zwei klein« Zwiebeln, einig. Pfeffer- und Gewürzkörner in Pwt Wasser eine Stunde kochen und gießt die Gemllsebrühe durch ein fori weich geschmort. Geröstete Leberschnitten. Gebern von zahmem oder wildem Ge- Weibbrotschnitten gegeben. Koteletten von Rinds-» suppenfleisch. Das kalt ge wordene Fleisch wird in nicht zu mitbraten lassen. Gebackenes Haschee. Man hlickt beliebige gelochte oder gebraten« tiefen Teller voll geriebener, Tags zuvor gekochter Kartoffeln, Salz, Pfeffer, geriebene Semmel, ein Ei und ein paar Löffel saure Sahn« mit dem Fleisch, daß die Masse breiig erscheint (man kann auch bestrichene Form und läßt das Gericht in mäßiger Ofenhitze eine Stunde backen. Schw«in«sleisch-Ragout. Man schneidet die Reste von gelochtem oder geschmortem Schweinefleischs oder beiseits, bis man die Sauce fertigge macht hat. Dazu läßt man zwei bis drei Löffel Mehl in zerlassener But ter bräunen, verkocht diese Einbrennt mit Wasser oder Brühe, giebt Salz, etwas Psesfer und milden Essig, klein« in fein« Streifen geschnittene Mixpickels und Kapern, fowi« ein Stück Würfelzucker dazu, läßt Alles mit etwas Weißwein und Citronen faft pikant und läßt die Fleifchwürfel in der heißen Sauce aufwärmen. Ko weil sie dann hart werden. Hammelfleisch mit Rüben. Man schneidet oder hackt ein Stück Hammelfleisch (die Rippe) in Stücke, wällt sie in schwach gesalzenem, sie dendem Wasser ab, kühlt sie mit fri schem Wasser, läßt sie abtropfen, be stäubt sie mit Mehl und legt sie in eine Kasserole mit siedender Butter, in der man sie etwas andünllen und gelblich werden läßt. Dann gießt man kochendes Wasser dazu und läßt das Fleisch langsam weich dämpfen. Di« geputzten, mit warmem Wasser ge wenig Wasser nebit Butter oder Fett langsam halbw«ich gelocht, giebt si« zu dem Fleisch, aber so, daß die Brühe nicht zu läßt al- in Butter brau gero tekm
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