Di? Lim! vom UllttnU. Roman von H. v. Erlin. (16. Fortsetzung.) Während er liest, geht ee plötzlich zu einem Sessel und läßt sich da rauf niedersinken, als versage ih',l die Kraft des Körpers. Und dann lieft er noch einmal langsam Wort Ich habe gethan, was ich nicht thun durste, so Dir nicht thun durfte. Vec zeih es mehr. Und wenn ich Dir Unruhe geschaffen, so laß mich Dir als erstes sagen, mir ist nichts zuge stoßen, was Dich zu ängstigen braucht. Als ich Fallenhagen verließ, da stand nichts Klares in mir, lein bestimm tes Wollen. Ich war gegangen, ohne zu wissen wohin und ich fand nicht den Weg zurück. Ich hatte mich in mir selbst oerloren. Das ist vorbei, ich habe mich wieder. Auch über Dich wird größere Ruhe gekommen sein. Laß unS zu vergessen suchen, was wild ausbegehrende Leidenschaft :n unserer letzten Stunde zu viel gespro chen: laß uns Worte vergessen. Sie Dir weh thun müssen so wie mir. ' Was jene Stunde geschaffen, bleib!. Du bist frei nach Deiner Aebe Wahl. Und ich gebe Dich frei nicht in Bitterniß und Groll, sondern mit dem heißen Wunsche, daß Dein künf tiges Glück sühnen möge, was mein mit letzten Bitte. Bleibe Du für das erste noch auf Faltenhagen. Laß uns für eine kurze Weile noch nach außenhin zusammengehörig schei nen, laß nicht mein Fortgehen allen dafür gelten, daß sich zwischen uns in feindseliger Heftigkeit ein Bruch vollzogen. Wir wollen uns lösen von einander würdig und in Ruhe Erfülle meine Bitte, bringe mir dieses Opfer Du bringst es zu unser al ler Bestem. Ich werde zunächst reisen, ein Brief von mir nach Hölfenstein wird erkla ren, was an meinem raschen Fort weiß ich nicht, wohin ich gehe, doch ich gebe Dir die Adresse an, durch die Nachrichten an mich gelangen wer- Madeleine." Und Du lebe wohl Made leine. Und Du lebe wohl Made schah. nicht das fürchterlichste, sie lebt, sie lebt! 2 8. Kapitel. Heimgekehrt zu ihren Eltern war Angelika: sie hatte sich heimgeslüchtet, keines Denkens, keines Ueberlegens mehr fähig, nur hilfsbedürftig, hun gernd nach Zärtlichleit und Trost. Und doch hatte sie nicht zu reden gewagt von dem. was Mutter erschrecktes Fragen nur in lautes, fassungsloses Weinen ausge brochen und hatte schluchzend gestam nie zurück." Kopfschüttelnd betrachtete sie der Konsul. „Was fehlt Dir, was ist gesche hen?" „Nerven", flüsterte Frau Gredig haufen ihrem Gatten zu. „der Schre- — WaS hals «S denn, daß Unschuldig, bist Du doch schuld?^ eitel. Schuldig, doch schuldig gewor den! Nichts Böses dabei gedacht, nichts Böses gewollt und doch durch Deine Schuld ein Menschengliick ver nichtet vielleicht ein Menscheme- Jn sich zusammengekauert saß sie in der Sofaecke, als der Konsul, eine Depesche in der Hand, zu ihr trat. „Für Dich, Angelila," sagte er kurz und sah sie durchbohrend an. „Nach schluchzender, lachender Laut brach Sie lebt« lebte! Da in ihr'n Händen hielt sie die Erlösung aus „Von Madeleine Nachricht. Sie ist verreist. „Alles, alles ist gut wird wie> Sie flüstert eS vor sich hin, da stebt neben ihr der Konsul und streckt die Hand aus nach der Depesche, „Was ist das sür eine Nachsicht, die Nachricht, di« Dich so aufregt?" „Sie lebt!" Zurufen will sie es ihm, und ist doch weiter zurück geglitten, in die Fensternische hinein. sche in winzige Stücke, die sie zu sammengeballt in der Hand hält, und schmiegt sich dann an den Vat<r chelnd. „Ein Geheimniß, Papa frag' nicht danach. Es ist ja alles wie der gut."' Er schiebt sie von sich und blickt sie mit strengem, eindringendem Blicke an. „Was wird wieder gut werden? sagt ihm das erste, das ihr einfiel, „Auf Seehof der Doktor dort, „Doktor Ortleff? Ist von ihm diese passen zu mir." Der Konsul gibt keine Antwort. Es macht ihn betroffen, was Ange „Hat der Doktor bereits in b:- stimmter Weis« Dir —" Sie unterbrach ihn, sehr roth ge worden. „Nein das heißt aber ich möchte noch nicht so schnell ich Und noch am selben Tage wurde sollt«, vielleicht die Dauer des Wid dern begann. Unter dem Siegel tiefster Verschwiegenheit theilte sie mit. daß sie eigentlich so halb und ha!b Wo war er? War er Madeleine gen, der wieder und wieder seiner Liebe Todeskampf durchlitt. Seine Liebe zu Angelika, diese hehre An bis sie selbst über ihre Zukunft ent ber vergangen und er harrte des Ta ges, da ihm die Mittheilung wurde, daß sie jenen Schritt gethan, der nur mit ihm vor dem Gesetz zu lösen. Bis dahin erfüllte er, um was sie ihn gebeten, blieb er der Sachwalter ih res Besitzes. Und weil er sich nun mehr auf Falkenhagen nur noch als solcher fühlte, so nahm er mit der Verantwc tlichkeit dieses Platzes auch dessen Pflichten auf sich. Und erst, wo er keinen Theil mehr an dem Besitze zu haben glaubte, den er ver waltete, wie ein treuer Angestellter, Falkenhagen, von seinen Leuten, die ihn täglich in ihrer Mitte sahen, seine Tüchtigkeit schätzen lernten, als solcher vorausgesehen, als sie ihn um sein Bleiben gebeten? Hatte ihm Madeleine den Abschied von allem, was ihren len?... Der Abschied ganz ein anderes senkte sich auf ihn hernieder: schwer und schwerer, brannte hinein in ihn ihr Morl, das sie zu ihm gespro chen: Inhal/. lichen Licht, stand auch vor dem alten Manne, als er sich hinabbeugt« über Angelilas blonden Kopf, sie zum Ab. „Auf Wiedersehen, Vater," hatte sie zu dem Rittmeister gesagt. Er aber schüttelte still den Kops. „Kein Wiedersehen aus Erden, mein geliebtes Kind. Eines Vaters Dank wird Dich allzeit segnen. Du aber vergiß den Schatten Deines jungen Lebens und laß hinfort die Sonne leuchten über Dir. Lebewohl, meine henden Schritten fast hinaus durch das Thor des Ulmenhofes ins neue Leben hinaus! letzte karge Glück, die letzte Liebe. Einlaß begehrend, um aus ein Gre:- fenhaupt den letzten, furchtbarsten Streich zu fällen. er ihn langsam erbrach und mit der müden Theiliiahmslosigleit. die er für alles hatte. lesen begann.^ gen möchte, falls Sie denselben nichi bereits durch Ihren Sohn Oswald erfahren, lommt zu Ihnen, um, so zuflehen für alles, wodurch ich mich vor Ihnen schuldig fühle. Denn ich war es, der Oswald zuerst in jen'i, loren, die ihm anvertraut waren. Ich selbst sah leine Möglichleit vor mir, auch nur einen geringen Theil der IS,OOO Marl zu beschaffen, und statt leicht selbst Oswalds Vorgesetzter — Schneeweiß das Gesicht, die Augen erloschen, so in seinem Sessels zu genen zwiefach neu sich emporzwin gend. Ein Hämmern, Toben, Brechen ruber hm eine Stimme wie „Du thust mir unrecht, Vater!" Der Rittmeister hatte sich erhoben, war in sein Schlafzimmer hinein- d 's W'll > ch ren Ausdruck des fahlen Gesichtes z> Wagen stieg. Mit fester Hand klopfte er an das Bureau des Justizraths Clausen. Hatte derselbe, als er des Ritt führt? Rittmeister. Was verschafft mir Ehre Ihres Besuches?" sein?" ' I ' .Ihr Sohn hatte in sich das Zeug Manne seines Alters fast stets zutage Der Justizrath wiederholt sei»? Aufforderung, seine Stimme klingt, wie man zu einem Schwerkranken spncht. nichts, das Sie sich Pflichtver ! „Ich gab Ihnen der Wahrheit ge> , mäß Antwort, Herr Rittmeister. Die Bedeutung Ihres weiteren Fragens I »Ist ste Ihnen unverständlich? Au? lhre Ehre, lhr Manneswort, bereits geantwortet." Vor des Rittmeisters Augen will es dunkel werden, unter seinen Füße» fühlt er ein Schwanken. Verwei gertes Ehrenwort. Er beißt die Zähne aufeinander, reckt sich auf, als wolle er beweisen, daß noch Manneskraft in ihm lebt, jeden Schlag empfangen, ertrag'n kann. So tritt er dicht vor den Ju stizrath hin. „Mein Sohn ruht seil nahezu zwei Jahren in seinem Grabe. Daß^ich Uches zu Ihnen gekommen bin. Und wenn Sie als Mann vor mir schwei gen wollen, so spreche ich zu Ihnen als Vertreter des Rechts und beschwö re Sie verbergen Sie mir nichts, nichts was in irgendeinem Zu sammenhang mit meinem verstorbe hatte zwei Söhne, Herr und es ist um beider willen, daß ich zu Ihnen lam. Und um der Ge rechtigkeit willen, die ich beiden schul de, stelle ich an den Rechtsvertreter Recht und Gerechtigkeit, Wahrheit, die Spn Blick hat sich erhoben, trifft fort in Sicherheit zu bringen." Des Rittmeisters Lippen öffneten und schlössen sich ein paarmal lautlos, „Ich verstehe doch recht Sie waren verreist hatten Oswald Tiefes Mitleiden, Bereuen fast, daß gar nickit Kenntniß gekommen. seines Bruders statt die Papiere deutete gegen den Tresor „ver schlossen hatte." desselben. Wir haben nur wenig Worte gewechselt." Dort dort das blanke Blitzen blank, wie ein Pistoleu laus dort— klirrende Schlüsse! dort dort —. Zitternde Finger haben sich ausge streckt, deuten hinüber auf den eiser nen Schrank. „Dort was bewahrten Sie dar-?! aus an dem Tage?" „Wichtige Akten und eine währenc meiner Reise hinterlegte Summe von 15,000 Mark/ Der Streich war gefallen und lein Laut zitterte ihm nach, als tief zur Brust herab ein Greisenhaupt sich senkte. Mit ausgestreckten Armen war der Justizrath auf den Rittmeister zuge stürzt, einen Sinkenden, zu Tode Ge troffenen zu halten. ES war nicht von Nöthen. len schwer und einzeln, wie Tropfen glühenden Herzblutes, die Thränen. „Herr Rittmeister bei meiner Mannesehre! Ich schwöre es Ihne?., ich fand alles in tadelloser, bester Ordnung." Der Justizrath rief es. und d?: „Sie fanden alles in bester Ord nung. Ich danke Ihnen." Hin zur Thür war er gegangen, die Hand ausstreckend, die nach der Klinle suchte. Der Justizrath eilt«, für ihn zu öffnen. Er sprach 29. Kapitel. Sohnes Oswalds Bild. Seineü — du d G 's Augen, sieht Mannesehre, sieht Bru gegen einen Ehrvergessenen! Vor die Augen hält der Rittmeister die Hände geschlagen, es rinnen nicht er will sie nicht sehen, so nicht sehen will nicht will nicht! Will nicht glauben, so alles te es ihm denn gesagt, daß das Schmachvollste in Wahrheit geschehen, so kein Rütteln, kein Deuteln, Die Wahrheit, die voll« Wahrheit- Einer, ein einziger nur wußte sie — Nichts Leidenschaftliches. Heftige« in ihm. ausgelöscht, die Bitterkeit der letzten Begegnung mit feinem Vater, dem na n doch an. wi« er es vor sich sieht, da« Thor seines Vaterhauses, fluthet em por in ihm. di« ganze wilde Woge sprengt durch das Thor über den Hos hinüber zu seines Vaters Stube, und da— am Fenster, gegen di« ter. Nicht sterbend, nicht todt schon, wie die Furcht in ihm gezittert hatte, da» Langen, nicht wieder zu spät zu lom« Lebend, aufrecht stehend und Fortsetzung folgt.) i?Sr >ix Aüchr. Arme Ritter mitJohan niSbeer - Geschmack. Brot oder Semnit! werden in dicke Schei ben geschnitten. Auch Zwiebäcke las sen sich verwenden. Die Schnitten werden auf «ine Schüssel gelegt, ein Ei in 1 Tasse leicht gesüßtem Johan-- nisbe«rsast gequirlt und damit die Gebäckscheiben begossen. Sie müssen durch daS Einweichen gut auflockern dürfen aber nicht zerfallen. Man wendet die Scheiben dann noch in ge schlagenem Ei und Milch sowie in ge riebener Semmel und bäckt sie auf beiden Seiten schön goldbraun. Mit Zucker bestreut werden sie warm ser virt. Man kann auch Vanillesauce dazu geben. Treffliches Spinatge« richt. Der Spiiiat >wrd sauber ae- und in einem Kessel bringt man je nach der Menge des Gerichts auf 2 Tassen Spinat 1 großen Eßlöffel Butter oder Abfüllfett leicht zun» Pfeffer und einer Prise Muslat- Refte von fettcm Fleisch. Pfeffer, 1 Ei. hartes Weißbrot, in Nieren aufToast. Man locht Eßlöffel Mehl, schlicht gemessen, und- Kloßteig und formt gleichmäßig große rund« Klopf« daraus. Von 2 bis Löffel Äehl wird in zerlassener But man mit Pint Brüh« (im Nothfall ch«n Zucker verlocht, abgeschmeckt und mit I—2 in Wasser oder Weißwein verquirlten Eidottern abgezogen. Di« richtet. Rheinisch« Suppe. Eiir fleischiges Huhn setzt man mit Wur zelwerl und Salzwasser auf, locht e» weich, löst das Brustfleisch und alles übrige weiße Fleisch von den Knochen, Löffel Mehl braun, verlacht di«fe Ein» brenne mit etwas Brühe (im Nothfall Wasser), fügt «in« lleine Obertasse dicke sauere Sahne, etwas Salz, 2
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