vie Mnl sm AtmenU. Roman von H. ». Erl»». (13. Fortsetzung.) Mit einem Ruck hat sich Madeleine „Sie haben kein Recht, meinen Gat ten anzuklagen. Er that, was jeder Mann von Ehre in solch einem Falle thun würde. Er war offen gegen seine Frau, um in Freiheit offen vor Sie hintreten, um Sie dereinst wer ben zu können." Hätte sich die Erde vor ihr geöff net, Angelika hätte nicht entsetzier sein können. Erst als ein fester Griff sie am Handgelenk faßt und sie zwingt emporzuschauen, zu ihr, vor der sie sich klein und erbärml'ch fühlt, und die er doch verlassen wür de ihretwegen, wenn sie es wollte erst dann kommt, sie wieder zu sich. Wenn sie es wollte! Ihr kleiner, schwacher Wille, war er doch ein- Macht? Ihre Lippen wölbten sich, ihr ge beugter Nacken hebt sich, fliegende Röthe kommt und geht in ihre Wan gen. „Und hat er Sie nun beauftragt, mir das mitzutheilen?" Kalt tritt Madeleine von diese» holden Erscheinung zurück, deren In hültt. „Mein Mann weiß nichts von mei nem Gange zu Ihnen. Ich kam aus eigenem Antriebe, um festzustellen, wer von uns beiden im Recht ist!" Ihre Stimme klingt feierlich. „Und diesem Rechte, wenn es auf Ihrer Seite steht, hätt« ich mich gebeugt. Erschüttert hat Angelika ihre Hän de vor das Gesicht geschlagen. Ihre kurze trotzig-eitle Auflehnung ist ver sunken in Scham und Reue. „Ich will ja gutmachen," stammelte sie. „Gutmachen" wiederholt Made leine und schüttelt das Haupt. „Kein Gutmachen, nur ein Rechtmachen for dere ich von Ihnen. Prüfen Sie sich und Ihr Herz in Kraft und Wah rheit, und dann handeln Sie, wie Sie handeln müssen!" Als hätte sie ihre ganze eigene Kraft mit diesem letzten Worte er schöpft, erstickt ihr Ton, und ein fahler Schein gleitet über ihr müdes, überwachtes Antlitz. Da dringt es flehend an ihr Ohr: „Rathen Sie mir, Madeleine; fa gen Sie mir, was ich thun soll ihm sagen, schreiben, daß er mich falsch verstanden hat, daß er mich nie wiedersehen wird, daß ich kein Un recht thun will soll ich ihm so Madeleines Lippen pressen sich zu „Sie sollen nichts, was nicht Ihr eigenes Gefühl Ihnen vorschreibt. Ich habe Ihnen nichts mehr zu sagen." Damit wendet sie sich, die ausge streckte Hand unbeachtet lassend, zum Gehen. Zum Sterben müde ist ihre Seel«. seit sie irxih, um welchen Preis sie »hrem Manne feil ist. So war sie nach Hause zurückge kehrt, um den Rest des Tages in tiefster Abspannung nach all' den see lischen Stürmen allein zu verbringe». Am nächsten Morgen fand sie Hart mut über einen Brief gebeugt, ver sunken daraus niederstarrend. Bei ihrem Eintritt hob er die Augen und sah ihr mit ergreifendem Ausdruck entgegen, ohne das Schreiben zu ver bergen. Madeleine fühlte, von wem es kam, doch keine Bewegung ihres Gesichtes verrieth, daß sie alles wuß te. Da erklang seine Stimme; ein dumpfer, fremder Ton lag darin; sie bebte und schwankte. „Wir haben wohl beide, jedes auf seine Weise, nach Klarheit und neuem Boden in uns gerungen, Madeleine sie hat gesunden, wonach wir su- Gesicht streckte er ihr daS Papier ent gegen .lies, ich will kein Geheim niß vor Dir haben. Lies und be greife die Reinheit und Macht diese» «inen Kinderherzens." Er hatte sich zur Thür gewandt und war still hinausgegangen. Madeleine aber riß mit wilder Be wegung den Brief empor und las Ihr Gesicht begann zu flammen, scharf preßten sich ihre Lippen zusammen. Keine Anrede über dem Schreiben, kleine, kritzliche Buchstaben: „Stunden und Stunden habe ich das Schreiben in ihrer Hand von sich schleudern. 22. Kapitel. „Bitte lies!" Gräfin Clementine von Hölfenstein überreichte ihrem Sohne ein frühmor gens empfangenes Billet. Er »s, las und leate es zusammengefaltet wieder in seiner Mutter. „Herr Bravand und Gemahlin be dauern, krankheitshalber unsere Dinereinladung ablehnen zu müssen. Ja, liebe Mama" mit ironischem Lächeln zog er die Schultern in die Höhe —, „da scheinen wir eben mit dem Anbieten unseres Lössels Suppe ben!" Der Gräfin Züge wurden grüble risch; sie schüttelte den Kops. „Nein, etwas anderes ist der Grund dieser Absage. Mir ahnt, aus Falkenhagen hat der Konflikt be gonnen. Nicht nur von uns, von aller Welt zieht sich Madeleine in letz ter Zeit auffällig zurück —" „Um uns vielleicht eines Tages durch die Mittheilung eines glückli chen Kamilienereignisses zu überra schen." „Das sind unpassende Bemerkun gen, lieber Egon," verwies die Gräfin mit sanfter Entrüstung ihres Sohnes Zwischenruf, um alsdann mit der eigenen Menschenfreundlichkeit ihre düsteren Prophezeiungen weiterzuspin- schon eingetroffen sein. Madelein« bereut, der Konflikt ist da, spitzt sich zu und das Ende dieses abgeschmack ten Eheromans steht vor der Thür: Skandal, Trennung! Du aber, lieber Egon, was sagtest Du dazu, wenn es wirklich soweit käme?" „Ich, Mama?" Die schweren Lider des Grasen sanken müde über di, Augen herab. „Du meinst, ob ich im: eventuell als zweite, verbesserte Auf lage dieses Eheromans mit Vorwort Bravand und Motto: „Ende gut, al les gut" gefallen könnte? Werde pflichtschuldigst darüber nachdenke« und mich zu diesem Zwecke sogleich in eine stimmungsvolle Umgebung versetzen. Leb wohl, Mama." Ein galanter Handkuß auf die miit terlichen Finger, und mit schlürfendem Schritt verließ Egon das Zimmer. Draußen schwand das leise, ironische Lächeln, das bisher um seine Lippen gelegen, und während er von dem Hauptweg des Parkes in einen schma len, von Buschiverk umstandenen Seitenpfad einbog, starrte er so nach denklich ernsthaft auf seine Stiefel spitzen nieder, als lese er von ihnen das Schlußkapitel seines eigenen Le bensromans. Und wer war dieses Romans Heldin? Madeleine! Vor seinem Geiste stand sie plötzlich, wie sie hier an seiner Seite gewandel»; ihr seines, seltsames Gesicht lächelte zu ihm auf. Da glitt es raschelnd an ihm hin welke Blätter im Oktobersturm! Welke Ma nne aus iiefem Traume aufgerüttelt, hob er den Kopf, strich sich über die Stirn, hielt den Schritt inne und richtete seine Augen mit festem Blick auf einen Punkt. Ein reizvolles Friihlingsbild in des Herbstes buntem Rahmen: Auf einet Bank unter einer gelb und roth ge färbten Buche saß Ulla, die Arme um ihre Knie geschlungen, den blonden Kopf tief auf die Brust herabgeneigt, vor sich hinausstarrend und grübelnd in schwermuthsvoller Bersunkenheit. Mit ein paar raschen, leisen Schritten war er an ihrer Seit«. .Nun, gnädigste Dame Ulla, wo drückt der Schuh?" Platz. „Wer hat Dir denn was gethan, kleine Große, daß Du auf so ungemüthliche Gedanken kamst?" Ein wehmüthiges Lächeln schlich um ihre Lippen, verschwand aber sofvlt Trauer sagte: „Siehst Du. Egon, habe ich denn nicht auch am Ende recht, mir den denn eigentlich auf der Welt?" Die kleine Große machte verblüffte Augen. „Aber D'i, das thäte ich doch schrecklich gern, wüßte ich nur einen, der mich möchte." Graf mit Augenzwinkern. „Ich ach Du lieber Gott" sie zuckte die Achseln und wars sich tief seufzend an die Banklehne zurück, „darauf kommt es nicht an. wo ich Alle Achtung!" las.^ „Ach Du, das verstehst Du nicht! »Jeden anders als den andern Du sprichst ein großes Wort gelas sen aus. Im übrigen ist es nicht Dame Ulla, daß Du mich so mangel haft in Dein Vertrauen ziehst. Wenn schon, denn schon! Alles oder nichts!" Unsicher sah si« ihn von der Seite an. Meinte er wirklich, daß sie —. Sein Gesicht war jedenfalls ganz ernsthaft. Zudem sie wa ren sich innerlich näher getreten, feit das Geheimniß des gemeinsamen Frühschoppens sie verband. Und stockend klang es von ihren frischen Lippen: .Du kannst ja rathen, Egon. Sieh mal daß die Madeleine heute für sich und und ihn unser« Einladung Verdutzt der Graf auf. .Nanu! Was hat denn das Ehe paar Bravand mit Deinem Herzens kummer zu thun?" Ein Blick in ihr blutrothes Gesicht Liebesträume. „Also der Ulmenhofer ist einer von den beseligten Beiden? Ullachen, Ullu chen, was machst Du für Geschichten!" Und noch immer lachend, klopste er auf seine Knie, indessen sie em pört aufgesprungen war und ihre wer es ist. Doch gerade, gerade sollst Du es hören, daß ich Madelei de!" Ihr Fuß stampfte den Boden. Schönheit! Und recht gehabt hat Äa- „Was nicht mehr, Ulla?" Weiter im Text, sonst sonst rathe le? Du, hm?" Große außer sich, und dicke Thränen „Also ich" folgerte der Graf in Kürze und Bescheidenheit und „Mädel, Du allerliebster Kerl, Du sie zu ihm und schlug ihm auf die Schulter. „Wenn ich nun aber irgendwoher Große?" .Ulla Ul la vom Parleingange her. »Die Tante." flüsterte Ulla. .Die künftige Schwiegtrmama," gab er ebenso zurück und schlug sich nach gestohlenem letzte« Küßchen mii drolligem Gesichte feitswärts in dl, Büsche. Gluthrvth stürzte Ulla der Gräfin entgegen. Glimpflicher Tadel em rasen, Kind. Ich habe einen Austrag für Dich. Du wirst, sobald der Wagen bereit ist, nach Falkenhagen und ganz tiefsinnig wunderte sie sich selbst ob aller Wunder dieses Tages. Denn ein Wuiider, ein Wink des Htm. Niels schien es ihr, daß jetzt, gerade in diesem Augenblick, sie ihr Weg nach Falkenhagen führen sollte. Zu Ma deleine der Glücklichen der Lie sie und hörte nichts, nur das Pochen ihres Herzens vernahm sie und dazu ein einzig Wort: „Thu's thu's." Müßigen Gedanken nachhängend, wie si« so viele Stunden des Tage verbrachte, saß Madeleine im behag lichsten ihrer Zimmer, als ihr Ulla! Besuch gemeldet würd» und diese selbst alsbald über die Schwelle trat. Ei nen leisen Freudenschimmer auf dem schmal und auffallend bläh gewor denen Gesicht, streckte sie der Kommen den beide Hände entgegen. „Grüß Dich Gott, liebes Kind." Alles, was Ulla hatte sagen, brin gen wollen, erstickte ihr vor Madelei nes verändertem Anblick, und dumpf beklemmend breitete sich eine tiefe Traurigkeit über sie. Auf den Ze wum zu athmen, brachte sie der Tante Auftrag vor und hörte die sanft be ruhigende Antwort der müden, sum kommen so erschüttert hatte. „Ich lasse Tante Klementine für ihre Aufmerksamkeit herzlich danken, es hat nichts Schlimmes auf sich mit meinem Befinden. Aber Du, wie geht es Dir, Kleine?" „Ach, ich —". Zwei nicht eben kleine, dicke Patschhände drücken sich gegen die übervolle Brust. „Ich habe ja so schrecklich viel er lebt und wollte Dir erzählen, woll te wollte so furchtbar viel noch wie furchtsam ringsum. „Nun?" fragte Madeleine lächelnd und zog den Besuch mit sich auf de,i es nicht?" „Ich weih nicht, mir ist es so ko misch, als ob hier aus Teilten dicken Teppichen Gespenster schlichen " Tief senkten sich die Wimpern über Madeleines Blicke, sekund»' lang preß ten sich ihre Lippen fest feinande:. dann sagte sie gütig un freundlich „Das macht die große Stille, die bei uns herrscht. Aber man gewöhnt sich daran. Also beichte, Ullachen, was Du erlebt hast." Die dicken Pausbacken wurden roih und blaß. „Erst muß ich Dich etwas fragen, Madeleine." Noch ein zitternder Athemzug, als gelt« es ein schweres Wort zu be wältigen, dann stürzte es über Ullas Lippen: „Nicht wahr, Du weißt doch, was Liebe ist?" w«iß w«iß alles thun alles?" Voll Staun«» sah Madeleine in Ullas glühendes, erregtes Gesicht uns griff nach ihren Händen. „Wie sq>l ich Dich denn verstehen. Kleine?" „Nicht fragen, Madelein«," tönt? es flehend zurück »bitte, bitte, nuc antworten. Darf man alles fü» Inbrunst in Ullas Zügen. Armen vor Madeleine niederzustür zen. „Dann thue ich es eben und bettele ne!" , , „Jetzt sage mir zunächst vernünftig. Du tolles Ding, was willst Du, was meinst Du denn?" ten!" „Wer ist denn dieser Edl«, wie?" „Das ahnst Du nicht?" fragte sie „Egon! Wer sonst!" „Egon —?" Als hätte sie nicht recht puttel, wenn er Geld hätte! Madelei ne^ — —" Und km!der dies rühren l»- die sie ihre Lippen preßte .Madeleine, hilf uns! Du bist ja so unendlich hast keinen Menschen „Was ist Dir?" Kopf in die Polster. Bei „Liebst Du ihn denn so sehr und lievt er Dich desgleichen?" „Ja, o ja!" Ullas heißen, rothen Kopf an sich gepreßt, verharrte Madeleine eine Weile still und regungslos. Ihr fen! Allzeit hatte sie es sich ersehnt? Golden« Schätze ausschütten dürfen Bes „Ich danke Dir!" hätte sie auf die hernieverhauchen mögen, die solches „Es ist ich Dich l „Du solltest mich um solche Dinge nicht befragen, Madeleine! Was Du mit Deinem Vermögen zu beginnen „Es ist gut, sagte sie kühl und „Vielleicht leistest Du Ulla inzwi schen ein wenig Gesellschaft." Als Madelein« einige Minuten spä ter wieder in den Salon zurückkehrte reichte ihr ein verschlossenes Couvert. „So, Du tapferer Anwalt Du, dies für Deinen Schützling." Ein Blick voll schwärmender Gluth, ein flüsterndes: „Madelein«!" als Antwort, dann sprang Ulla von ih> Komteß Ulla? Was bereitet sich vv? gibt es Neues dort?" „Das Neuest«, nun, das wißt jedenfalls schon selbst. Angelika: Seehof." Ein Laut wie ein erstickter Schrei Ulla stellte und mit Selbstbeherrschung fragte: „Was sagst Du? Wir haben nichts „Nicht?" staunte die Kleine. ,E» Ulla zuckte unsicher die Achseln. „Ich weiß nicht. Ich hab's erst ge stern gehört und mich dann nicht doch so viel anderes —! Und jetzt" sie athmete hoch auf. ihre Erregung verwischt« alles andere Interesse zärtlich an ihre Lippen. Madeleine» Briefs für Egon! Die len. ,Komme morgen zu mir, lieber V«tter; wenn es Dir ernst ist mit Deiner Liebe zu Ulla, so will ich an ihr wie an einer Schwester Handel«. Madeleine." .Ullamädel —" „Du, ich habe gebettelt sür Dich!" Jubelnd stürzte sie in Egons Ar- Gräfin Klementine starrte ein« Weile sprachlos auf die Gruppe, die Lorgnette entfiel ihr, und mühsam stammelte sie: „Aber Kinder, das ist ja unerhört! Schämt Ihr Euch denn nicht? Ich hätte doch wohl zuerst ge fragt werden müssen!" Niemand hört auf den Vorwurf! Ueber dem jungen Paar rauscht mit mächtigen Fittichen das Glück! 2 3. Kapitel. Abermals stehen sie einander ge genüber; regungslos und stumm- Und doch weiß Madeleine, was in ihm vorgeht. Sie sieht, was seine Au gen sehen, und hört, was unabläs sig in ihm klingt: .Auf merkwürdige, unerklärliche W«ife in den See gj stürzt." Aus merkwürdige, unerklärlich« Weife. d l ' l Ihr ist's als müsse sie es ihm iil das verstörte Gesicht schleudern: .Nicht um Deinetwillen geschah es. Ein Zufall hat verschuldet, was eine neue Schmerzensglori« um sie weben wird!" Em Aufschluchzen und alles vergef lag, 'stürzt sie hin zu ihm, leiden» fchaftlich seinen Arm umklammernd. .Was soll denn mit uns werden, wenn Du Dich so vor mir verschließt? Ich fühle doch mit Dir, weiß doch, was Du jetzt denkst, fürchtest —" „Dann schweige." Rauh schiebt er sie von sich. .Nein, nein! Zu lange schon schwieg ich! Hartmut, ein Wahn täuscht Dich, Du kennst sie ja nicht, die Du liebst, sonst könntest Du in dieser Stunde nicht so bangen." „Du, suche sie jetzt nicht vor mir herabzuwürdigen!" » Madeleine lächelte bitter. „Ja doch, ja doch! Wieder von Heldenthum umgeben, und es ist auch ein unfreiwilliges Bad, dessen Tragik in einem tüchtigen Schnupfen gipfelt, was kümmert das einen, der da glau ben will!" „Madeleine! Aus Dir spricht Haß " „Und wäre es der Fall, haßte Namen trägt, sie selbst hasse ich nicht. „Dein Unglück?" wiederholte er langsam, „das Du Dir selbst aufge zwungen hast, das von Dir zu wer fen jeden Augenblick in Deiner Macht steht!" „Wenn ich Dich aufgebe, Hartmut?" .Ja!" Schritt um Schritt weicht sie von ihm zurück; schmerzersllllt klingt ihre Stimme an sein Ohr: „Also umsonst mich gedemüthigt. um einen Weg zu Dir zu finden alles, alles umsonst " „Was Dir diese unselige Verbin dung an Leid geschaffen, weißt D» sehr hoch einzuschätzen, Madelein«." „Und was Du, was sie darum gelitten, das weiß ich in frevelnd« Selbstüberhebung nicht zu schätzen so meinst Du es, nicht wahr?" Es liegt etwas wie Hohn in ihrer Stimme. „Ja, das ist meine Meinung! Und ich sage Dir" sein Ton schwillt an „was sie in ihrer Schwachheit konnte, ist mehr und größeres gewe sen! Von ihrem höchsten Opfer weiht Du kaum, doch gedenke ihres Brie fes, gedenke daran, wi« sie still deu Muth des Entsagens gefunden." „Das ist nicht wahr!" Hoch aufgerichtet steht Madeleine da. „Was ist nicht wahr? Doch vergiß nicht, daß das Weib, das Du ankla gen willst, vielleicht zur Stunde krank den, für sein Schicksal fühle. Ein verächtliches Zucken entstellt Madeleines fchmerzerfülltes Gesicht. .Nicht sie, nur mich klage ich all, „Was willst Du?" In seiner Stim- —?! Wann —' „An jenem Zage, bevor sie ihren Ab» schiedsbrief an Dich schrieb/ (Fortsetzen? folg».) Fö? die l Rinderbraten au 5 Wild pretart. Das Fleisch soll gut Schwanzstück von 2—3 Pfund, klopft wird es abgetrocknet, mit Speckstrcifrn gespickt, mit Salz bestreut, nebst 3-4- Wacholderbeeren in siedend heiße But bestreicht man das Fleisch niit fetter saurer Sahne und fügt während der Bratzeit, die 2 —3 Stunden dauert» auch der Bratbrühe nach und nach A Pint saure Sahne, im Nothfall ein wenig siedendes Wasser bei. Wen» das Fleisch mürbe ist, wird die Sauce mit etwas siedendem Wasser losge kocht, durch ein Sieb gerührt unk nach Belieben mit etwas in saurer Sahn« verquirltem Kartoffelmehl, dicklich g«kocht. Ein wohlschmeckender Pudding. Man vermengt Pfund Mehl, 2 gehäufte Eßlöffel Zu cker, i/. Theelöffel Salz. 1 Thee löffel Backpulver und 3 Unzen gehack tes Nierenfett gut und verarbeitet möglichst rasch so viel kaltes Wasser hinein, daß man den recht lockere» Teig ausrollen kann. Eine Pud dingsorm streicht man mit Butter aus, streut geriebenes Brot hinein und legt Boden und Seitentheile mit dem V? Zoll dick ausgerollten Teige »us. Dann füllt man die Form bis etwa 2 Finger hoch unter dem Rand mit entsteinten Kirschen und dem nö thigen Zucker bei sauren Kirschen Ist reichlich, bei süßen iveniger Zucker erforderlich legt eine Decke von ausgerolltem Teig darauf und drückt diesen mit dem überstehenden Teig fest zusammen. Die dicht verschlos-- fene Form stellt man nun in einen größeren Tops mit kochendem Wc.fser. das die Höhe der Form hat, und läßt den Pudding ununterbrochen drei Stunden, beliebig auch länger, kochen. Er darf erst kurz vor dem Essen her er ein« feine hellgelbe Farbe, sehr locker« schmackhafte Kruste, und der auslaufende Saft ist reichlich als Bei» gäbe vorhanden. Gefüllte Schweinsbrust. Die Schweinsbrust wäscht man. trocknet sie sehr schnell sorgfältig ab. löst das Fleisch von den Rippen, streicht die unten angegebene Füllung darauf, rollt das Fleisch und näht es zu oder umwickelt es mit Baum wolle. Zur Füllung läht man eine feingehackte Zwiebel mit 3 Unzen fein gehacktem Speck gelblich rösten, fügt 2/2 Pfund enthäutete und geschabte Kalbleber, ebenso viel seingehacktes mageres Schweinefleisch, etwas an geweichte Semmel, Salz. Pfeffer, 2 Eier dazu und vermischt Alles recht gut. Nun legt man die Brust in «ine Bratpfanne mit wenig Wasser, läht sie im eigenen Fett im Ofen un ter öfterem Begießen gar macht, nachdem das Fleisch weich ist. die Sauce mit etwas Braunmehl sei-- mig. Glasirt« Bratkartoffeln. schält sie. Inzwischen läßt man in zu hoher Kasserolle Butter heiß wer den, giebt die Kartoffeln hinein, streut erst nach dem Räuchern geschieht. Sonnenschein - Kuchen. Man schlage das Gelbe von 7 Ei ern mit Powder-Zucker chen gebacken werden muß. die sem Rezept wird weder Backpulver noch Cream of Tartar gebraucht. Der Kuchen ist von feinem Geschmack und kehr zart und wird von Herren be sonders gern gegessen.
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