Aie Lraul um MmnU. (8. Fortsetzung.) Sie erzitterte bei diesem Gedanken. Ein Klang des Lebens, voll und wahnend an die verschlossenen Pfor ten pochend, hinter denen ihre Tage schwanden. Beide Hände fest auf die wogende Brust gepreßt, schlich sie .»aus den Zehen näher heran zu dem Platz«, auf dem der Rittmeister geses sen. Ihre Augen spähten umher fanden aber nichts von dem, was sie j suchten. Nur verstreute Zeitungsblätter, sonst nichts nichts. Er hatte die Briefe mit sich genommen. Und was suchte sie denn llber- Haupt... was veranlaßte sie zu glauben, daß es von ihm ein Brief gewesen ... ? Nach ihrem Herzen ta steten plötzlich ihre Hände, das schlug dumpf und bang. Von seinem Sohne die erste Botschaft von ihm, seit er ihn zum letzten Male gesehen. Und diese Botschaft in der geballten Faust hielt sie der Rittmeister, während er in seinem Zimmer auf und ab schritt. Wahrlich, er hatte seine Zeit gut be- nutzt, hatte sich es angelegen sein las sen, sich aus eigener Kraft eine Exi- Heimathsscholle. das er hinter sich ge- Glaubens. des Vaters Herz müsse sich dem weit austhun, d-r mit so goldenen Zauberstabe daran rührte! Wähnte nun wohl, des Vaters Segen könne dem Klugen nicht fehlen, der sich selber so goldenen Segen einge heimst hatte. Vatersegen frei lich nein, auf den hatte er nicht erst knitterten Brief. „Lieber Vater! sich Deine Wahr- Um ihretwillen sie seines Sohnes Weib seine Tochter, wie sie sich selber nannte hier in den Zei len, die jenem Briefe beigefügt wa „Lieber Bater! Verweigern Sie es mir nicht, Sie so zu nennen, und geben Sie mir das Recht, zu Ihnen zu kommen und um Ihre Liebe zu werben als Ihre Toch ter Madeleine Bravand." Madeleine Bravand er hatte ihre Zeilen nicht zusammengeballt, wie des Sohnes Brief; wie auf etwas Unfaßliches starrte er darauf nieder. Sie seines Sohnes Weib sie, die jener vordem nie gesehen, die er dacht hatte, denn er hatte ja doch Angelika er hatte ja doch diese geliebt! Oder seine Leiden- Berächtlich ein „Vater ich bin doch auch Dein Sohn!" Er klang plötzlich wieder in ihm «us. dieser qualvolle Ruf des Schei denden sein Sohn auch sein Sohn den er so niedrig einschätz te. Es hatte ihn gepackt, rüttelte an ihm zum ersten Male wollte sich ein Zweifel regen. Wenn er unge recht wäre —vielleicht ein ganzes Le ben lang ein ungerechter Bater gewe hafte Klarheit' Wer geb sie ihm? Haltung hatte deS Rittmeisters Rü cken gesteift, als er wieder in die Stube trat, in der Angelika weilte. Am Fenster stand sie und starrte hinaus auf den Hof, über den sich immer dichter das weiße, winterliche Bahrtuch breitete. Aus verlorenen Sinnen aufgeschreckt fuhr sie herum, als des Rittmeisters Hand sich aus „Vater." Er sah sie seltsam ernst Und gütig an. „Mein Kind." Und dann hatte er mit einer zärtlich schützenden G«- an die ich n» zuvor gedacht habe, weil sie Dich quälen mußte. Aber" —über sein Gesicht lief ein Zucken der eigenen Pein, feine Stimme ward ein „Ja" oder „Nein" von Dir hat nicht Oswald bloß, haben beide meine beiden Söhne Dir von ihrer des alten Mannes Brust. Du hast eine Nachricht erhalten was brachte sie Dir?" „Was sie mir brachte?" Noch einmal der hoffnungslose Blick und dann ein rauhes Auflachen. ten." Schritten hatte der Rittmeister das Zimmer wieder verlassen. Angelika hatte den zerballten Brief emporgerafft, kaum daß ihre bebenden Madeleine sein Weib! Baronesse von Falken sein Hartmut Bra vands Weib. hatte. Ihn, den sie selber hätte den muchig bekannt hatte. „Ich liebe Liebe Liebe als sei die Be -14. Kapitel. Festesschmuck. Dicht drängte sich am Abend die Menge der Gutsleute um den die Rampe hinaufrollenden Wa schriüen die beiden durch den blu mengeschmückten Vorsaal. Diener ris sen vor ihnen die Thüren der im Erdgeschoß liegenden Gemächer auf. Zimmer, Säle in langer Flucht, fürstlich eingerichtet, im Kerzenlicht strahlend, voll harmonischer Farben pracht. ein überwältigendes Bild des Reichthums, so sah er zum ersten Male sein künftiges Heim, das Reich seiner Frau ein Reich des Glan zes. vor dem er geblendet die Augen hätte schließen mögen. Auf dem Ulmenhofe hatte es keinen Luxus ge geben. und auch sonst hatte Hart mut.Bravand nie. auch nicht als" Zu schauer. an den Gaben des Ueberflus ses theil gehabt, und nun breiteten sie sich vor ihm in aller ihrer leuch tenden Fremdheit aus; und er war fortab ihr Herr, ihr Gebieter. Zwei Arme legten sich auf sein« Schultern. „Du bist in Deiner Hei math. Liebster. Mag mit Dir da» Glück darin wohnen." Und zärtlich an seine Brust schmieg te sich seines Weibes Kopf. Seine Lippen berührte» leise ih« Stirn, dann schob er sie sanft zurück. Gatten. wozu also das Wort fürchten? Zahl- Sitz zurück. „Weiche mir jetzt nicht aus, Lieb ster, ich bitte Dich darum. Ich weiß, Du bist ungern nach Falkenhagen ge- Mit finster gefalteter Stirn sah „Muß ich mußt Du es? Mußt den wahren Grund, der alles erklären müßte, willst Du, darfst Du nicht ehrlich und offen Dich aus sprechen. Nicht zu mir, Deinem Weibe, aber zu Deinem Bater?" „Nein." ter seinen liebsten Sohn noch einmal sterben sehen." Als sei plötzlich vor ihren Blicken ster. Liebster Du!" M /lsch ' "b „Arbeit? Mir scheint hier alles stig rief „Scheinen Dir der Arbeitskräfte zu viel auf Falkenhagen, so entlasse doch Ulm/nh? Boter. Tiefes Mitleid " Kein: Hand streckte sich ihr entge gen, ein verschlossenes Gesicht blickte sie an; langsam gab der Rittmeister Antwort. .Ich verweigere Ihnen den Eintritt Ei« ei», wenn Sie es so wünschen." Vor ihm her schritt Madeleine in das Haus. Drinnen öffnete er ihr die Thür des Wohnzimmers. „Wollen Sie Platz nehmen Sie hätten sich und mir diesen Besuch sparen sollen, Baronin." „Baronin? —" Madeleine hatte sei ne Hand ergriffen. „Ich trage ei de mit ihm unter seinem Gram die verschlossene Pforte seines Bater hauses. sitz nicht trösten?" Er fragte das im Tone so bitterer Geringschätzung, daß das Blut heiß in Madeleines Wangen schoß. Ihr Blick ruhte fest auf dem Rittmeister. „Kennen Sie so wenig Ihren eige nen Sohn?" Er zuckte müde die Schultern. „Nehmen Sie immerhin an, daß Ihre Kenntniß die bessere ist." „Sie ist es auch! Ich habe ihn er kannt und an ihn geglaubt vom ersten Augenblicke an, da wir uns gegenüber traten. Dieser Glaube hat mich an ihn gebunden, hat mich gezwungen, um seine Liebe zu werben." „Sie Baronin?" Ein Ruf des Unglaubens.... Sie nickte mit einem stolzen Lä cheln. „Ja, ich. Und ich that mehr noch ich hielt ihn fest, als sein Stolz sich gegen die reiche Frau sträubte, und ich war es auch, die ihn zu der schnellen und stillen Berheirathung drängte, da wir ja beide wußten, wie vergeblich unsere Bitte gewesen wäre, Sie möchten unsern Bund segnen " Des Rittmeisters Blick ruhte scharf „So viel wäre Ihnen der Mann werth gewesen, der nichts zu geben hatte, als nur sich selbst?" schlug hell in ihr Gesicht. ich ihn gesehen." Der Rittmeister hatte eine leise Be wegung gemacht, als wolle seine Hand sich nach Madeleine ausstrecken, aber schlaff ließ er sie wieder auf das Knie herabsinken. Dann sagte er halblaut: „Möge der so reich Beschenkte stets sein Glück recht zu würdigen wissen." Madeleine hatte die warme Regung gefühlt, und mit gesteigerter Herz lichkeit rief sie: „Er wird kein Glück empfinden, ehe Sie unseren Bund nicht gesegnet ha ben, denn über alles gilt ihm sein Baterhaus." Jede Weichheit war wieder von dem alten Manne gewichen, als er zwischen den Zähnen hervorpreßte: „Das Haus wird ihm ja verbleiben, Sie schüttelte sanft den Kopf: „S^e Ben^, Gl b s de sst s das Wort — „aber ich kenne so wenig wie Sie selbst die wahre Ur sache jener verhängnißvollen Stunde. verschlossen stellen meiner Bitte ein star res Nein entgegen," rief Madeleine und etwas Hoheitvolles lag in der Art, wie ihre schlanke Gestalt sich aufrichtete: „So spreche ich denn nicht stelle an Ihre Gerechtigkeit die Fra ge: Ist es Ihr Wille, daß heimlich die Finger auf Jhr«n Sohn deuten sollen, wie auf einen Schuldigen, den eigene Bater gerichtet, verstoßen Des Rittmeisters Gesicht bli«b un- Person, „So muß ich wohl jetzt von Ihnen gehen. Doch gestatten Sie mir noch eine Frage: Ist Angelika noch in Ih rem Hause? Ich habe» den Wunsch, sie lu begrub««!." Grenzenloses Staunen trat auf des Rittmeisters Gesicht." hen?" Sie lächelte ernst. „Ja. Sie wissen, meister Antwort. „Sie ist nicht zu Hause. Irgendwo auf den Feldern sucht sie fröhliche Zerstreuung." Durch die Bitterkeit des Tones Hang die Liebe, die der Rittmeister von dem Todten auf Angelika llber- Der Rittmeister blieb stumm. Auch zum Gehen wandte, neigte er nur schweigend den Kopf. Aber feine Augen blickten lange noch auf die Thür, die sich hinter ihr geschlos sen. Auf den Feldern draußen. Aufrecht im Wagen stehend, die Hände auf das heftiger schlagende Herz gelegt, blickte Madeleine hinüber zu ihr, die ihrer und des leisen Rä derrollens nicht gewahr wurde. Madeleine entstieg dem Wagen und trat auf den Feldweg hinüber. Da hatte Angelika sich gewandt, ein er starrender Blick, und durch ihre Ge stalt ging ein sichtbares Erschrecken. Madeleine Madeleine von Fal ken! Sein Weib, an das sie Tag um Tag gedacht, aber ohne sich klar zu machen, wie sie ihr wohl gegen übertreten sollte, wenn einmal ihr« Wege sich kreuzten. Nur ein undeutliches Stammeln kam über ihre Lippen, und einen Au genblick faßten ihre zuckenden Fin ger die ihr dargebotene Hand, um alsbald wieder zurückzugleiten, wäh rend Madeleine lächelnd sagte: „Ich freue mich, Sie doch zu sehen, liebe Angela. Aus dem Ulmenhofe hörte ich, daß ich Sie vielleicht hier „Auf dem Ulmenhofe." Mit trsticktem Tone preßte es Angelika her vor. „Sie kommen von dort?" „Ja," sagte Madeleine einfach. „Ich bin seit seit kurzem mit meinem Gat ten auf Falkenhagen. Sie wissen um unsere Berheirathung, nicht wahr?" Unablässig ruhte ihr Blick aus An gelika, die dadurch immer verwirrter wurde. Glück wünschen mußte sie nun wohl, ihr, der Glücklichen Antwort geben mußte sie doch, klare Antwort; nicht so hilflos, haltlos dastehen vor ihr. Wie immer, wenn sie sich nicht zurecht fand, faltete sie die Hän de und senkt« den goldschimmernden Kopf. „Ja, ich weiß und ich Sie Sie" Nein, nicht Glück wünschen! Sie konnte es nicht, konnte es ihr doch nicht zurufen: „Ich beneide Dich, Du Glückliche, Reiche Du Starke. Stolze ich, di« Arme und Schwa che!" In Madeleine ward es bei dem Anblick der Hilflosigkeit stiller. Ein wenig sich Angelika zuneigend, wieder holte sie deren stockendes „Sie Sie —" „Sie haben Sie keinen Namen für mich, jetzt, da wir den gleichen tragen? Mollen Sie mich nicht Made leine nennen, wie ich Sie Angela nen ne?" „Ja. ja!" Wie erlöst klang es. Ma deleine. nicht Frau Frau Bra vand und freier hob sich ihr Kopf, und sicherer klang ihre Ant wort, als Madeleine fragte: „Gedenken Si« dauernd auf dem Ulmenhofe zu bleiben, Angela?" „Ach nein!" Sie erschauerte leise! „Ich bin immer nur vorübergehend Bornstadt wiedersehen." In Angelika aber regte sich plötz lich der Haß. Wollte sie sich zei gen, brüsten vor ihr mit ihrem Glück? Das bittere Lachen des alten Manne» tauchte in ihrer Erinnerung auf: „In Deinem Witwenjahr haben sie anderwärts frohe Hochzeit gehalten." Ihr« Augen gingen an ihrem „Ich besuche keine Gesellschaften Auch Madeleines Blick streifte über Angelilas schwarzes Gewand. Tie fe Trauer ja, zu tief beinahe „Wi/ müssen uns wohl über man ches noch besser verständigen, als dieses flüchtige Zusammentreffen es erlaubt. Darum eben hoffe ich, daß von ihr gegangen war. Ein Bild holdester Aniiiuth, sie sah es wohl, empfand den ganzen Reiz ihrer Ei genart, wußte, es war die Art, die auf den Mann bestrickend wirkt in ihrer weichen, zarten Schutzbedürstig keit. Sie wußte auch, sie selber be saß wenig oder nichts von solchem Reiz. Und dennoch nahm si« es aus sich, ein Bild aus ihres Gaiten Herz zu bannen, das die erste Stelle ein nahm. nach der sie selbst begehrte. Nicht nur im Alltag sein guter Kame rad, in heißen Stunden seine Frau, nach der seine Arme sich streckten sein Weib wollte sie sein für ihn, der Erde einzigstes Weib! Und die andere sollte er in Wahrheit ken nen lernen. Er sollte Angelika seyen lernen auf dem hohen Thron, auf den seine verherrlichende Anbetung sie gleichen! Dann würden ihm die Au gen aufgehen! ' Am Abend, als sie traulich bei sammensaßen. war Madeleine dicht an ihren Gatten herangerückt: „Ich war auf Ulmenhof, Hartmut, bei Deinem Vater." Wider ihr Erwarten veränderte sich kein Zug seines Gesichtes; er verrieth weder Ueberraschung noch Erregung. „Du hast einen vergeblichen Weg gemacht," entgegnete er nur. „Und weiter nichts, Liebster?" Er sah an ihr vorbei und zuckte die Schultern. „Wozu? Ich kenne meinen Bater und schließlich auch mich. Es gibt Risse, die" müde brach er ab. Madeleine blieb ein paar Sekunden lang still und blickte auf ihre im Schoße ruhenden Hände nieder. „Ich habe auch Deines Bruders Frau gesehen und gesprochen, Hart mut." Wie ein Blitz zuckte sein Blick über ihr vorgeneigtes Antlitz. „Madeleine ich bin Dir gegen über ehrlich gewesen, muß ich Dich daran mahnen? Was willst Du jetzt von mir?" „Was ich von Dir will?" Sie hob die Augen zu seinem starren Gesicht Bewegung hatte sie ihn umschlungen. „Dich will ich, Dich! Ganz will ich Dich haben. Deswegen Verlangteich danach, mit Dir nach Falkenhagen zu kommen. Denn fern von hier wärest Sie erschrak vor der Kälte feines Auges, haschte nach seiner Hand und hielt sie fest. „Hartmut, jeder Tag kann ja auch für Dich eine Begegnung nicht beide suchen, diesem Tag gleich müthig entgegenzusehen, statt ihm ängstlich auszuweichen? Wir leben in der gleichen Welt, und wir wollen uns hier doch nicht abschließen wie Einsiedler? zeigen wollen wir uns „Es ist selbstverständlich, daß hier für Deine Wünsche entscheidend sind, Madeleine. Du hast si« nur zu äu-. Bern." Er hatte es ruhig gesagt, war auf gestanden und ging sehr rasch, sehr unvermittelt aus dem Zimmer. Draußen schritt er gesenkten Haup tes d«n breiten, hellerleuchteten Korri dor hinab. Nicht ihr ausweichen kein Mei den ein Begegnen. Langsam hob er die Hand und preßte sie gegen die Stirn. IS. Kapitel. Hartmut und Madelein« hatten be gonnen, in der Nachbarschaft Besu che zu machen, den ersten bei den Hölfensteiner Verwandten. Boller Aufregung war die Dienerschaft her beigestürzt, als die Falkenhagener Equipage mit den beiden Bollbluttra kaum geringerer Aufregung war im Vorsaal das junge Ehepaar von Ulla in Empfang genommen/und in den Salon geführt worden. Dann war Komteß Ulla hingeeilt zu Cle mentine, der sie, wie ein wohlgeschultes Hoffräulein ihre Erregung meisternd, aber doch fast athemlos meldete: „Sie sind da Madeleine und und er!" „Du siehst erhitzt aus, lieb« Ulla." würdevoll, trat an den Toilettentisch, nahm das Krjstallsläschchen mit engl,- schein Riechsalz, athmete mit geschlos senen Augen den belebenden Geruch Zimmer. (Fortsetzung folgt.) Air die Köche. Waffeln. Man rührt Pfd. >eklärte Butter mit zehn nach und ,iach dazugefügien Eidottern zu Schaum, giebt ebenfalls nach und »ach unter fortgesetztem Rühren >4 Pfd. feines trockenes, leicht erwärmtes Nehl. etwas sehr fein geriebenen Zucker, den festen Schnee der zehn Ziweiß und 1 Pint zu Schaum ge schlagene saure Sahne dazu, füllt von »ein Teig die mit Butter ausgestri chenen Waffeleisen und bäckt darin vorsichtig die Waffeln goldbraun. Fein« Fleischsülz«. Drei oder vier gut gereinigte Kalbsfüß« werden in Stücke gehauen und nebst dreiviertel Pfund magerem guten Schweinefleisch und ebensoviel Kalb fleisch mit dreiviertel Pint Wasser auf gelindes Feuer gestellt. Dazu giebt man Salz. I—2 Scheiben geschnittene Zwiebeln, ein Lorbeerblatt, I—21 —2 Nel ken, 6—6 Pfefferkörner, 6 Löffel guten milden Essig, eine kleine Ober tasse Weißwein und den Saft von 2 Citronen. Das Fleisch wird sehr weich gekocht, wobei man den sich bil denden Schaum öfter fortnimmt; dann wird es herausgenommen und, nachdem es abgekühlt ist, in Würfel geschnitten. Die Brühe muß mit den Kalbsfüßen recht kurz einkochen. Dann gießt man sie durch ein feine» Brühsieb, mischt das Fleisch damit (wenn es reichlich Brühe scheint, kann man etwas davon weglassen), giebt eine fein geschnittene Pfeffergurke da zwischen, verrührt die Masse gut, da mit die Sülze bunt wird, giebt alle» in eine irden« Schüssel oder einen breiten Topf und stellt die Sülze zum Erkalten. Dann wird sie gestürzt und Kartoffelsalat mit ro th «nRü b e n. 2 Pfund Salat kartoffeln werden, mit Zugabe von ei nem Löffel Küminelkörn«rn, in Was ser gar gekocht, abgegossen, abgezogen man in Wasser gar gekocht, abge schält, in Scheiben geschnitten und mit den Kartoffelscheiben gemischt. gössen und der Salat abgeschmeckt. Zu Rindfleisch sehr passend. Einfaches Hammelfleisch gericht. Das Hammelfleisch (Schulter- oder Rippenstück) wird in Portionsstücke zerlegt. Diese brät man in zerlassener. g«lb gemachter Butter ein Weilchen an, stäubt I—21 —2 Löffel Mehl darüber, läßt dies Färb« nehmen und füllt «twas Wasser oder leichte Brüh« auf, so daß das Fleisch eben bedeckt ist. Inzwischen hat man beln oder kleine ganz« Zwiebel darin» giebt di«s zu dem Fleisch, läßt da» Ganze langsam kochen, bis daS Fleisch fast weich ist, fügt 3»—36 geschälte od«r in Stücke geschnittene Kartoffeln dazu, läßt sie auch mit darin w«ich kochen, schmeckt nach Salz Schüssel an. Gebackener „Pike" in Teig- Hülle. Di« Pikes nxrden ausge nommen. gut gesäubert und abgetrock net. Die Filets trennt man längs des Rückgrats ab, entfernt durch einen flachen Schnitt mit scharfem Messer di« Haut, schneidet das Fleisch in schräge, 2—3 Finger breite Streifen und beizt diese mit einem Lössel Oel, 12 Tropfen Magis-Würze vermischt hat, einigen Petersiliensteiigela. Salz und weißem Pfeffer ungefähr 4S Minuten lang. Gleichzeitig rührt man Pfund Mehl und eine Pris« Salz mit reichlich einviertel Pint kal tem Wasser zu dickflüssig glattem Teig, rührt diesen 10 Minuten fort, vermischt ihn dann mit ungefähr ein» zehntel Pint bestem Oel, und zieht kurz vor dem Gebrauch den sestge» schlagenen Schnee von 3 Eiweiß dar unter. Nun säubert man die Fisch schnitten, die man inzwischen mehr mals gewendet hat, von den Gewür zen, taucht sie mittels einer Spick nadel Stück für Stück in den Teig, daß sie vollständig darin eingehüllt sind, giebt sie in das heiß« Back schmalz, in dem man sie zu schöner Farbe bäckt. Man kann dazu ein« Tomaten- oder Remouladesauie rei chen. Graupensuppe mitMohr rllben. Man rechnet für einen Tel ler Suppe einen schwachen Eßlöffel mittelfeine oder grobe Graupen, die man nach Waschen und Abtropfen mit kaltem Wasser, etwas Butter und Salz in gut emaillirter Kasserolle oder irdenem Kochgeschirr (in Eisen geschirr sollen Graupen nicht gekocht werden) aufstellt und über gelindem Feuer sehr langsam ausquellen läßt. Inzwischen hat man ungefähr ein bis anderthalb Pfund Mohrrüben geputzt, in Scheiben geschnitten und in Wasser mit Butter und Salz weich gekocht. Beides, Graupen und Mohrrüben, werden nun gemischt, falls die Suppe zu dicklich ist, mit etwas Brühe oder Wasser verdünnt, gut abgeschmeckt und nach Bedarf mit Salz gewürzt. Zuletzt gibt man etwas feingehackt» Petersilie dazu.
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