i Ein Räuberstreich. »Mit dem Auto denkt ein jedes »Geht's doch besser als per ,p<?<les .Ach, des Frühstücks Wonnen schmeckt' T' l' deck' Nie, w,e hier b-»n^> ' ' '' «Diese beiden satten Leute Liefern gute Beute heute." »Wir halten fest und treu zusam »Den höheren Gesellschaftskreisen Muß man auch höhere Plätze weisen." Ist sicherlich ein Hochgefühl!" Das Fichtclgebirge. In der letzten Geographiestunde ist das Fichtelgebirge besprochen worden. Seiner Lage nach hat es der Lehrer „das von Deutschland" genaniit, Da die Kinder aber auf den schö nen Vergleich nicht mehr kommen, stellt er schließlich die nachhelfende Frage: .Was ist denn der Mittel» tung erhellt wird. .Nun, Paul, so Paul erklärt stolz: „Das Fichtelge- „Nin die Wände hochzuklettern". „Schade, daß ich meine schönen I habe!" Splitter. „Ich bin gespannt, auch Ihre Meinung zu hören", sagt mancher Ausruf eines fleißigen Jnseraien- Lesers: „'s ist erstaunlich, wie oft sich .seltene Gelegenheiten' bieten!" nebenbei" sagen. Taktlos beleidigend. Sagst du dieser Dame ins Gesicht, Ihre Wangen sind bleich, ha t. Oder gar, sie habe hübsch angesetzt, Da hast du sie sicher tödtlich verletzt. Entweder »der. Vetter: Hast du dich nun zu et was entschlossen, Röschen? Cousine: Das steht bei mir fest, August, entweder werde ich weibliche rathe! Das AuSstellungSvuuder. veltere ellzze »on Harri, Ritsch. , Erich Heiser hatte in seiner Bater stadt vier Jahre gelernt und dann eine Reihe von Jahre» in Berlin. Wien, Paris und London „studirt". Es mag anmaßend klingen, wenn ein Schuster geselle von seinen Studien spricht, aber Erich Heiser fand das nicht. Ihm war es ernst, denn er hielt sein Hand werk für eine Kunst, die nicht erlernt, sonder» studirt sein will. Als er 28 Jahre alt geworden war. glaubte er so befestigt in seiner Kunst terstuhle eines hochwohllöblichen deut schen Bürgerthums bestehen zu können. Da er neben seinen Studien auch ein eifriger Münzensammler war. sich als Moderner aber nur auf die gangbar sten Sorten der Gegenwart beschränkt hatte, konnte er es wagen, den Titel eines Gesellen mit dem wohlklingende ren des Meisters zu vertauschen. Vor zehn Monaten hatte Erich Heiser in der Pragerstratze in Dres den, der vornehmsten Geschästsstrahe der Residenz, einen schönen Laden be zogen. Große, moderne Spiegelschei ben, vornehm gepolsterte Sitzgelegen heiten, weiche Teppiche und eine graziöse Verkäuferin mit deutscher und englischer Zungengvmnastik' wa ren vorhanden; nur die Kunden fehl ten. Trotz verzweifelter, kostspieliger Reklame - Anstrengungen, die Heiser in London kennen gelernt hatte, blieb das „taufende" Publikum aus, und der junge Fußkllnstler lernte nur das „laufende" kennen: das achtlos an sei nem. mit Sorgfalt und eleganten Schuhen ausgestatteten Schaufenster vorüberwanderte. Das kaufensollende Publikum blieb also nur vorüberlau fendes; dafür liefen ihm aber die laufenden Busgaben nicht davon. Die blieben und kamen in immer vermehr ter und verbesserter Ausgabe wieder. Erich Heiser sah seine Ersparnisse ebenso langsam wie sicher schwinden, und er verwünschte leise und zuletzt laut sein Pech, das ihn nach Dresden geführt hatte. Milli Kratzebraus, die graziöse Verkäuferin, blickte bereits mit vom Mitleid getrübten Blick auf den schmerzbewegten Chef und studirte in ihrer vielen freien Zeit die Stellen angebote im Dresdener Anzeiger. Denn daß das nicht mehr lange dau ern könne, hatte Milli nicht ihr Ver stand. sondern ihr Geliebter gesagt, der bei eben der Bank in Amt und Würden stand, der Erich Heiser seine Ersparnisse übergeben hatte, um sie im Laufe von zehn Monaten mittelst des ebenso bequemen wie schmerzlosen Checksystems wieder abzuheben. MilliS Schatz wußte, das Erich Heisers Bankconto aus dem Gefrierpunkt an gekommen war. Auch der Barometer stand auf dem Gefrierpunkt; denn es war Anfangs Januar. Milli las im Anzeiger; Hei ser berechnete trübselig, wie viele. Paar Schuhe er anfertigen könne, wenn nur der fünfzigste Theil aller vorüberwan dernden Erdenpilger sie bei ihm be stellen wollte. Er war im Geiste gera de bei einer Vergrößerung seiner Fa brik, die er ebenfalls nur im Geiste befaß, angelangt, als Milli vergnügt ausrief: „Das wird aber fein!" „Nicht wahr?" erwiderte Heiser gei stesabwesend und in dem Glauben, daß der Ausruf des graziösen und auch etwas kapriziösen Fräuleins sich auf seine verklärten Träume und Be „Aus solch einer Ausstellung muß es herrliche Dinge geben", suhr Milli fort und schnalzte mit dem spitzen Ro senzllnglein. Da ihr kluger Geliebter, der dem hübschen, aber nicht übermä ßig gescheiten Fräulein für gewöhnlich die Wirklichkeit zurückgekehrt. „Was für eine Ausstellung und was für herrliche Dinge?" fragte er „Na, die Kochkunst-Ausstellung!" rief Milli verwundert und gab ihrem Chef das Zeitungsblatt. Erich Heiser' las und erfuhr warf Milli KratzebrauS einen ärger lichen Blick zu. Doch die las bereits wieder die ..Heiraths - Sehnsuchtsecke" lebendigen Hoffnung, daß sich darin vielleicht eine passende „Anstellung" für Milli finden werde. Erich Heisrer hatte in Paris einmal den alljährlich wiederkehrenden „Salon culanaire" gesehen, wo die Kochkünstler von Paris ihre der Ver nichtung geweihten „Gemälde" und „Skulpturen" ausstellen. Er erinnerte sich deutlich des Eindrucks, den diese Ausstellung des Luxus und Ueberflus ses auf ihn gemacht hatte. Er benei dete diese ..Künstler" darum, daß sie ihre Werke, die sie „bewundernd un tergehen sahen," öffentlich vor einer eleganten Welt zur Schau stellen doch auch einmal ausstellen dürfte!" hatte er damals neidisch gerufen. Plötzlich sant Heisers Kops tief auf die Hände: hinter der glatten, weißen I Stirn malten und die Ge lich sprang er auf und ries ganz be geistert: „Das thue ich! Es geht, muß gehen!" Milli sah den Chef erschreckt und fragend an. Sie konnte doch wohl ver langen, daß er ihr eine Erklärung für sein merkwürdiges Verhalten gab, das sie jäh aus beschaulicher Ruhe auf schreckte. Doch der Prinzipal beachtete die berechtigten Erwartungen seines Personals nicht und schwieg. Da rang sich von Millis rosigen Lippen das offene, aber nicht ehrende Bekenntniß los: „Er scheint verrückt zu werden!" Doch sie sagte es leise, weil sie wußte, daß das Bankconto des Chefs Die Wochen gingen wie im Fluge dahin, und die Kochkunst-Ausstellung wurde im Beisein einer ebenso elegan ten, wie sachverständigen Menge er öffnet. Ein bissiger Kritiker behaupte te sogar, daß hier unter seiner Hülle ein viel sachkundigeres Publikum zu sammengekommen sei, wie ein paar Straßen weiter in einem anderen Tempel, wo andere Künstler andere Kunstwerke ausgestellt hatten, zu deren Herstellung auch Oel, aber im kalten Verfahren, nöthig gewesen sei. Der Kritiker meinte die zu gleicher Zeit stattfindende Gemälde-Ausstel lung einer bekannten Künstlergruppe. , Das elegante Publikum staunte die ausgestellten Leckerbissen gebührend an, doch vor einem eleganten Glaskasten staute die Menge sich ganz besonders. Die hinten Stehenden, mit Kraft und Ausdauer, aber nur mit geringem Er folg nach vorn Drängenden, sahen nichts, vernahmen dafür aber abge rissene Laute: „Der Mann ist kost bar!" „Ist der Kerl verrückt?" Unbezahlbar!" „Aber seine Sa chen sind schick!" Todtschick!" „Der Mann hat sich im Lokal geirrt." „Sein Handwerk »ersteht er aber." „Er macht sich über uns lächerlich." „Nein, er weiß, wo uns der Schuh drückt." Bis zum Abend wurden vor diesem Schrank sieben Ohnmachtsanfälle, einige leichte Verstauchungen und neunundzwanzig schwere Taschendieb stähle gezählt. Und die Abendblätter entschleierten das wunderbare Geheim niß auch denen, die ihres Ohnmachts anfalles, ihrer Verstauchung, ihres an ihnen verübten Diebstahls, ihrer Bescheidenheit, ihrer Kleinheit oder anderer Ursachen halber nichts gesehen hatten. In dem umlagerten Schrank befan den sich die von Erich Heiser, Prager stratze 138, ausgestellten Gegenstände. Sie waren nicht aus Hammelfett, Tragant, Marzipan, Mehl oder Fleisch verfertigt, sondern aus jenem thierischen Produkt, das bei Lebzeiten das Fleisch in angenehmer Rundung umspannt und nach Absolvirung eines umständlichen Verfahrens Leder ge nannt wird. Es war zwar feinstes Juchten-, Glac6- und Chevreaux- Leder, aber ei war doch immerhin Leder! Und das hatte mit einer Koch kunst-Ausstellung nur sehr geringe Berührungspunkte. Dem Koch ist es zwar ganz natür lich, wenn er bei Ausübung seiner Kunst Schuhe trägt, doch hat dieser Umstand auf das Gedeihen feiner Er zeugnisse wohl keinen besonderen Ein fluß. Kurz, männiglich ainüsirte sich über den verrückten Kauz, der seine Stiesel auf einer Kochkunst-Ausstellung zur Schau stellte und somit den Besuchern dankbare Gelegenheit zu billigen zusammengekocht," sagten die einen. „Eine höchst lederne Ausstellung," witzelten die andern. Doch schon am nächsten Tag gingen und fuhren Viele nach der Pragerstra ße 138, um den originellen Kauz per sönlich kennen zu lernen. Da sie das ten, bestellten sie sich Schuhe bei ihm. Darauf hatte Erich Heiser gerechnet und deshalb hatte er seine eleganten Schuhe in der Kochkunst-Ausstellung zur Schau gestellt. Man hatte ihm das allerdings nicht leicht gemacht, einem Male in Mode und über den Berg. Sein Bank-Conto schwoll wie der an und Milli Kratzebraus studirte nicht mehr die Stellenanzebote. Sit hatte auch gar keine Aelt dazu. Doch so viel Zeit erübrigte sie doch noch, um Etich Heiser in sie verliebt zu machen. De» Bankbeamten ließ sie schießen, ihr gefiel jetzt Heiser besser. Und als die Halme auf den Fluren anfingen braun zu werden, wurde Milli erst roth und divnn blaß, denn der Standesbeamte hatte sie mit feier lichem Ernst gefragt, ob sie Erich Gottlieb Willibald Heiser zum Manne nehmen wolle. In holder Verwirrung sagte sie „yes", weil sie ja eine gebil dete Verkäuferin mit englischen Sprachkenntnissen war. Und auch Erich Gottlieb Willibald Heiser ver sprach sich in seinem hellen Glück und stotterte „oui". Er hatte eben nicht umsonst in Paris studirt. Die Gtwiffeusehe. Eine glückliche Ehe kann nach Ue berzeugung romantisch angehauchter Menschen nur aus d«r Basis einer heißen und himmelstürmenden Liebe bestehen. Um die Alltäglichkeiten, um die vielen Kleinlichkeiten des Lebens zu überwinden, gehört beim Eingehen > einer Heirath ein solcher Ueberschuß an Illusionen, an Zuneigung, an Aufgehen in der anderen, der gelieb ten Person, daß wenn ein großer Theil dieses Ueberschusses schon ver nügend bleibt. um die Prosa und die graue Wirklichkeit nicht allzu rauh zu empfinden. Doch alle Behauptun gen, alle Gedanken darüber, wie man das Problem einer Eh« lösen kann, sind ja eigentlich zwecklos. Was man soeben als Norm aufgestellt hat, zer schlägt sich schon im nächsten Augen blick, wenn man «in Ehepaar trifft, das auf einer ganz anderen Basis geheirathet hat, und das dennoch eine glückliche Ehe geführt hat. Eheglück und Eheleid sind ganz in dividuell zu beurtheilen, und dennoch haben sich große und bedeutend« Män ner immer wieder die Aufgabe ge stellt. ein Buch übr di« Eh« zu schrei ben, und in diesem Buch von den Erfordernissen zu sprechen, die noth wendig sind, um eine glücklich« Ehe zu führen. Der Schriftsteller Hein rich Lhotzky gibt nun in seinem Wert: „Das Buch der Ehe" seine Anschau ungen über die Ehe, besonders über die Grundlage, auf der ein« Ehe auf gebaut werden soll. Er neigt der Ansicht zu. daß es nicht die Liebe, be sonders nicht die blinde Verliebtheit sein soll, die ein Paar zusammen führt. Für ihn ist die Ehe eine Grün dung. bei der der Verstand klar prü fen soll, die Vernunft mitsprechen, allerdings in anderer Beziehung, als man gewöhnlich annimmt, wenn von einer Bernunfiche die Rede ist. Der gegenseitige Besitz soll genügen als Be sitzthum und Grundlage für ein« Eh«. Vermögen ist durchaus nicht erfor derlich, denn der bedeutende Schrift steller spricht die Ansicht aus, daß nicht diejenigen Ehen die glücklichsten sind, in denen alles glatt und gut geht, sondern die Ehen, die alle Schwierigkeiten glücklich überwinden können. Die Ehe ist für Lhotzky nicht das Ausruhen, si« ist nicht der Hafen, in dem man endlich zur Ru he gelangt, im Gegentheil, sie ist eine Gemeinschaft freier Geister, die sich täglich ohne jedweden Zwang das Geschenk der Liebe geben. Die Ehe soll also nicht durchaus «ine Liebes ehe, sondern eine Gewissensehe sein, denn die Liebesmöglichteit im Men schen erblüht ihm. wie die Meinung ist. durchaus nicht nur einmal. Der Mensch. Mann und Frau, sind durchaus in der Lag«, sich oft und tief zu verlieben, und mit dieser Thatsa che wäre eigentlich jeder Liebes«he sofort der Tod gesprochen, wenn man anfängt, sich für einen anderen Men schen mehr zu interessiren. als für den eigenen Mann oder die eigene Frau. Ist die Ehe aber eine Gewis sensheirath. so berücksichtigt man. daß man ein Mensch, ein freier Mensch ist. der wohl Gefühle haben darf, die eigentlich störend für das Zusam menleben in der Ehe sind, die er aber bekämpfen und beherrschen muß. Da rum sollte man die Gewissensehe der Liebesehe vorziehen. Man muß sich fragen, wenn man eine Heirath schlie ßen will, ob man auch wircklich mit diesem Menschen inGemeinschaft wird leben können. Jemehr den Geschlech tern gleiche Berechtigung eingeräumt wird, desto größer wird auch die Ver schiedenheit unter den einzelnen Mit gliedern der Geschlechter. Ferner muß man wissen, daß beide Theile, die eine Heirath eingehen wol len. sich der besten Gesundheit erfreu en und daß man die Möglichkeit die reichsten sein, denn niemals bindet das Band der Freude Menschen so fest aneinander, wie das Band ge- Leides. Also die Gewissensehe ist nach Lhotzkn daS Ideal. Freilich wird «ine Gewissensehe niemals ohne !ht- Ter Pfeifer. S Z Spieli^an^ Ich bin nicht nur ein Pfeifer, Pfeif' ich besonders schön? Der Triller bläst und Läufer Die hat mich einst im Glücke Nein, auch ein Pfiffikus. Mit meinem Schatz geseh'n. Ich pfeife Lieder, Schleifer Mein Schatz hat mich verrathen. Mit echtem Spielmannseifer Zog einen Andern vor. Zu Jedermanns Genuß. Der ihr wohl mit Tiraden Doch an der alten Brücke Bezaubert hat das Ohr. Doch nun ich kann's begreifen Und er macht ihr Verdruß. Ich kann das Land durchstreifen. Auf ihre Liebe pfeifen Als munt'rer Pfiffikus. Ein neues Verkehrsmittel, das die armen Fußgänger in den StaiH setzt, alle Hindernisse zu .über» springen". Aus Gegenliebe hofft er stets, Da kam der Unglücksbrief. Recht kalt und herzlos lautet er. Sie schrieb: „Mein werther Herr! Mich freit ein anderer." Das war ein Schlag für Fridolin, Er brach ihm schier das Herz, Sein Inneres bäumte sich vor Wuth, Bor Wehmuth und vor Schmerz. Doch sich wie Mann, Ersatz, kiren?" Wenn. Im Hause gegenüber zeigt Am Fenster sich im vierten Stock Frühmorgens stets ein Mädchentopf, Umrahmt von goldigem Gelock. Das rothe Mllndlein ist besetzt Von glänzend weißen Perlen dicht» Ist schon ein köstlicher Genuß:
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