Vie Hand in den Flammen. (7. Fortsetzung.) Eine Stunde beinahe verging noch mit verborgenen, geschäftigen Vorbe reitungen für den Zug. Die leeren Räume der verödeten, zum nahen Un verwandelt/und einmal noch, wie häufig in früherer Zeit, hallten ihre Wände wider von hellen Menschen stimmen. Dann, als der Mond em porgestiegen war und einen grünlichen Silberschleier über den Hügel gebrei tet hatte, klangen verhallende Trom petenstöße weithin durch das geheim nißvolle Leuchten dieses Abends, und der Zug begann. Absichtlich hatte man ihn bis zu dieser Stunde ver zögert. Nicht als wirkliche Wesen von Fleisch und Blut, als farbige Schatten aus ferner Vergangenheit sollten seine Gestalten wirken. Der Mond allein leuchtete ihm, nahm den Gesichtern den Schein blühenden Le bens und überzog sie mit einer frem den, geisterhaften Farbe. Nur um einzelne Gruppen flammten wenige wandelnden Erscheinungen unwirNi- Musik war dem Zug ferngehalten worden; verborgen hinter den Trüm mern der Kaiserpaläste, klang sie fern her in leisen, überirdischen Weisen, als wenn das Mondlicht Stimme ge wonnen hätte und in sanften, melo dischen Wellen den Hügel umbrandete. Auf beiden Seiten des Zuges harr ten die Schauenden in stummen, re gungslosen Wänden; Wort und La chen versagten, vom Zauber des ge heimnißvollen Anblicks gebändigt. Bleich, regungslos, scheinbar dem Le sichter. j Mit leise klirrenden Ketten be schwert, mit barbarisch-königlichen Ab zeichen geschmückt, ging Bruckner lang sam im Zuge dahin. Teresa suchend, wanderten seine Blicke forschend über die dichten Reihen der Zuschauer. Zu weilen sah er ein bekanntes und in seiner Mondesblässe doch wieder frem des Gesicht. Nach dem Ruffinis hat ten seine Blicke schon bei der Auf stellung des Zuges unter den Mitwir kenden gespäht, aber vergeblich. Jetzt fand er ihn unter den Zuschauern her rcm schmalen, langen Gesicht, das Ruffinis dunkler, scharf geschnittener Kops interessant ergänzte. Was aber Bruckner weit mehr als dieser Anblick interessirte, sein Herz für einen Mo- Haß, daß Bruckner vor der Verwand lung erschrak, die das Gesicht erlitten hatte. Denn es war ihm bekannt sich ihre Augen. Das Mondlicht gehen, bis wieder frei war für sich selbst. In großem, weitgedehntem Bogen umschrieb der Zug die Grenzen des Hügels, um sich dann wieder in begann draußen ein anderes Schau spiel. Der stille Mondscheinzauber wurde gebrochen durch überall entzün dete, feste und bewegliche, weiße und farbige Lichter. Bacchantisch ertönte Ruf?n herbeigestürmt, um auf einer freigelassenen Fläche einen leiden- sunkenen Welt. rinnen zu trennen, und ein jäh auf zuckender Gedanke vermehrte seine Unruhe nur, anstatt sie zu mildern. Rasch that er eine Frage: Haben Sie einen Mann in ihrer Nähe gesehen, in römischer Feldherrntracht?" Karoline überlegte einen Augen blick, dann sagte sie: „Ja, solch einen Mann habe ich gesehen. Er war aber Bruckner zwang sich gewaltsam zur Ruhe. „Bleiben Sie hier an diesem Platz, damit ich Sie bestimmt wieder finden kann. Ich will Teresa suchen. Zu wirklicher Unruhe ist hier auf die- Anlaß. Ich hoffe, daß ich Ihnen die Gräfin bald wieder zuführen kann, und daß wir den Tag zusammen ver gnügt beschließen." all das Glück dieses Tages nur Irr thum gewesen? War die Geliebte nicht um seinetwillen gekommen, fon- Hastig, die Blicke nach allen Seiten gespannt entsendend, eilte Bruckner auf den bekannten Wegen dahin. Sein Mißtrauen trieb ihn, Teresa nicht in dem bunten, bewegten Gewühl auf dem eigentlichen Festplatz zu suchen. Sein erster Gang war zu den stillen, selbst geflüchtet hatte. Nach allen Suchende mit immer stärker und angstvoller klopfendem Herzen. Dort gab es tiefe, weltfremde Verborgen heit ; dort, von Schrecken und Freud« oder Sinnen und Kummer still zu be kämpfen. Aber ihr Gewand, ihre Figur, ihre Flucht in Einsamkeit, jetzt ein leises Geräusch. Die Gestalt hab den Kopf und wandte das Gesicht nach dem Kommenden hin es war Weh, daß er durch Mitleid und ein guter Arzt weiß doch noch ein Mittel für sie, das wenigstens Linde rung bringt, wenn auch nicht Heilung. neue. Während seiner Worte war sie wieder tief in sich selbst versunken und stand so geistesabwesend vor ihm, Das ist ja so die Frage der Aerzte, nicht wahr? Aber ich habe Ihnen schon gesagt, Sie können mir nicht diesem frohen Feste mit nach Hause nehme, das ist die Erkenntniß, daß ich mich monatelang von einem Schur- würdiges. Hier innen, ganz tief darin" sie hatte die Finger ihrer linken Hand fest mit ihren Spitzen aneinander gepreßt und schien damit in ihr Herz hineinbohren zu wollen „habe ich seit langer Zeit instinktiv gefühlt, daß es ein Schurke war, den ich geliebt habe. Ja, geliebt ge liebt geliebt trotzdem, obwohl eine warnte. Vielleicht war es die Gefahr, die mich reizte bei dieser Liebe, wie es ja auch Menschen gibt, die zu wilden Bestien in den Käsig gehen und sich von ihnen liebkosen lassen. An eine Bestie unier den Menschen, an ein wildes, raubgieriges Thier, das nur an sich und seinen Hunger denkt, habe ich mein Herz, mein Gefühl, mein und rascher, mit immer größerer Lei denschast und Heftigkeit gesprochen. Ganz nahe war sie vor Bruckner hin- und sagte in eine kleine Pause ihrer ungestümen Rede hinein: „Es ist Rechtsanwalt Russin!, von dem Sie sprechen, Marchesa, nicht wahr?" zu. Dieser Mann, der mein Geld liebte, hat mich um dieses Geld ge um das Geld gebracht hat, mich ver läßt, weil ich dieses Geld verloren habe nicht wahr, Herr Doktor, das Feste, weil ich noch zweifelte, obwohl war. Ja, selbst als ich mir dies Ge alles sagen?" „Weshalb?" Nachdenklich sah sie sprach z Ich sll zugesprungen wäre und sie aufgefan gen hätte, Sie stützend, hielt er sie halb umschlungen und sprach mit eili „Beruhigen Sie sich, Marchisa, ich bitte Sie um Ihre: selbst willen, Sie Tie sich zu Ihrem Wagen siiyren.' Sie müssen zur Ruhe kommen um Sie nickte. .Ja, bringen Sie mich fort. Ich will allein sein. In der Einsamkeit, in meinem Zimmer kommt mir viel leicht ein hilfreicher Gedanke. Aber ich bin schwach, die Knie zittern mir. Führen Sie mich, Doktor, ich bitte Sie." „Gewiß, Marchesa, gewiß. Und morgen sehen Sie vielleicht mit anderen Augen in die Welt. Kommen Sie nur, ich geleite Sie." In der plötzlichen Schwäche, die der Leidenschaft gefolgt war, stützte sich die Marchefa schwer aus Bruckner, der sie mit seinem Arm noch immer um schlungen hielt. So stiegen sie Seite an Seite den schrägen Boden hinab, dessen Unebenheiten der Doktor vor wo der Schatten des Eichendickichts eine tiefe Finsterniß schuf. Von dort klang jetzt plötzlich ein leises Ge räusch auf sie zu, und emporschauend sahen sie, wie aus den dichten Schat ten eine Gestalt sich loslöste, auf sie zukam und in das volle, klare Mon deslicht heraustrat. Es war. als wollte der Geist einer Priester!», die hier ehemals gewaltet hatte, sie hin wegweisen von verbotener Stätte, so hob sie den Arm gleichsam abwehrend gegen die beiden auf. Aber mit einem leisen Ruf, der halb Schrecken, halb Freude war, er kannte Bruckner das Antlitz der uncr- „Doktor Bruckner!" Mit einem schneidenden, schmerz lichen Ton klangen die beiden Worte, mehr geflüstert als gesprochen, tauchten Erscheinung, daß die Mar chesa und ihr Begleiter für einen Augenblick nur stumm und erstaunt auf sie hinzuschauen vermochten. Der Arzt aber faßte sich rasch, machte sich von der Marchesa los und ging mit ausgestreckten Händen auf Teresa zu. Doch sie erwiderte seine Begrüßung nicht. Sie wich einen Schritt vor ihm zurück, ein Beben durchlief ihren Körper, und ihr Gesicht verhüllend, brach sie fassungslos in lautes Weinen „Um Gottes willen, was ist Ihnen, Gräfin?" rief Bruckner. „Ich bin so glücklich, Sie endlich gefunden zu haben! Ich habe ja nach Ihnen ge sucht und gesucht." wehklagend, mit ebenso schneidendem Ton wie die ersten Worte, die sie ge sprochen hatte, klangen diese hinter Gesicht verhüllten. „Aber glauben Sie mir das nicht? Ich bitte Sie, was ist denn geschehen? Was hat Ihr Vertrauen zu mir er schüttert? Weinen Sie doch nicht so, ich bitte Sie!" Wortlos, hilflos blickte Bruckner, def „Jch lasse Sie hier mtt ihr", „Aber, Marchesa" Sie hatte sich selbst und ihre welt- Aber hier ist ein trefflicher Arzt war verhallt. Ist einer tiefen, plötz lichen Stille standen Teresa und Bruckner einander Einen was die Marchesa gesagt hat? Aus führte?" „Ist es denn wahr ist es denn wahr?" „Was meinen Sie?" „Ich danke Ihnen, dann ist alles l' Jh s ' l ihr Gesicht überzog. „Sie sind ein Mann," sagte sie halblaut, „Sie ver stehen mich nicht. Die Marchesa, die > hat es gewußt, warum ich weinte." „Gräfin Teresa! Wie gern würde ich glauben, daß auch ich Sie verstünde! Nur der Muth fehlt mir, Ihre Worte so zu deuten, wie ich es l möchte. Nur der Muth, Ihrer Thor i Darf ich^sagen Sie es mir darf > ich glauben, daß es Eifersucht war?" Sie antwortete nicht, sie schaute „Teresa, Teresa! Ist es denn > möglich? Eifersüchtig ist man doch : nur auf einen Menschen, den man , fen?" l Jetzt richtete sie den Blick fest auf ihn, ihre ganze Gestalt schien sich zu , heben und größer zu werden, wie > wenn der Stolz über ihr Gefühl sie > wachsen ließe. „Ja!" sagt? sie schein klingenden Zittern im Tone, das tief , ftes Empfinden verräth. „Ja, ich > liebe Sie!" „Teresa!" „Seit ich es von Ihnen gehört habe, ! damals nach dem Abend in Santa Maria degli Angeli, daß Sie mich ' lieb haben, ist auch mir mein Gefühl ' klar geworden. Ich war in d» Irre , seitdem aber ist mein Weg mir deutlich gewiesen. Und ich weiß auch - Sie erinnern sich, wie wir in der . Villa Borghese von der irdischen und himmlischen Liebe gesprochen haben - daß dies die reine und echte Liebe > ist, die vom Himmel kommt. Das gibt mir den Muth, es auszusprechen — dies eine Mal." > „Warum nur einmal? Wieder und > wieder will ich es von dir hören, dag du mich liebst. Es ist ja das Größte, > BeglUckendste, was du mir sagen kannst. Und wenn du dich vor den Worten scheust, ich kann es auch ver» > stehen, wenn du so zu mir sprichst," > Er war zu ihr hingetreten, hatte sie > mit seinen Armen umschlungen und küßte sie wieder und wieder aus den leicht geöffneten Mund. Bleich mit - geschlossenen Augen, lag sie in seiner Umarmung und schien mit dem - MoMicht zugleich seine Küsse durstig „Du Gute Schöne Liebe!" , ,flüsterte Bruckner, um wieder zu schweigen, wieder zu küssen und end , !!ch zu fragen: „Eifersüchtig bist du aus mich gewesen, du thörichtes Kind? Warum denn, wie bist du aus solche , Gedanken gekommen?" Jetzt machte sie sich ein wenig von ihm frei und sah ihn lächelnd an mit großen, schimmernden Augen. „lch glaube, daß es in meiner Na tur liegi, eifersüchtig zu sein. Viel leicht ist es das italienische Blut in mir, von meiner Mutter her. Neu lich schon, auf dem Pincio. bin ich eifersüchtig gewesen, weil ich dich dort mit dieser Marchesa Mezzara zusammen sah. Und als ich nun Bäume, als ich sah. wie du diese selbe Frau in den Armen hieltest" (Fortsetzung folgt.) Guter Erfolg. Ein Erfin der eines Haarerzeugungsmittels er hält eines Tages von einem seiner Kunden nach der Anfrage, ob das Mittel genutzt und gewirkt habe, die Antwort: Ja, meine Frau hat's aus Versehen umgeschüttet und auf dieser Stelle wachsen jetzt lauter Kaktus. Wie er's meint. Reisen der: Der Eisenbahn - Unfall aus der Strecke Karlsfeld —Wtlschhaus ist ÄSche» Schweinskeule mit Oli ve nfau c e. Von einer frischen Pfeffer ein, brät si«, indem man et was Wasser in die Pfanne füllt uni» die Keule darauf legt, unter Hinzu fügung von einem Glas Weißwein, einigen Löffeln mildem Essig, einen» Lorbeerblatt und zwei entkernten Ci» tronenscheiben bei fleißigem Begießen gar und saftig, legt auf eine er- Man kocht das Gericht eine halb« richten muß man noch einen halben Theelöffel Maggi-Würz« und eine» Theelöffel gehackte Petersilie durch- Zigeuner - Gulyas. Fünf Zwiebeln werden in 3 Eßlöffel Fett oder Speck geröstet, bis di« Ränder gelb anlaufen. Dann kommen rasch nacheinander ein gehäufter Theelöf fel Paprika, ein Theelöffel Salz, «in wenig Kümmel und hierauf Pfund geschnittenes Rindfleisch dazu. Hat dies alles dreiviertel Stunden ge schmort, so wird Pfund Hammel» Nun kommt l/z Pfund Schweine fleisch, nach einiger Zeit «in Vs Pfunv Kalbfleisch, und nach einer weiteren womit es fertig gedünstet wird. , Schweizer gefüllte- Kräpfli. Zum Teig nimmt man Pfund Mehl, 3 Unzen Butter, Unze Zucker, 3 Eßlöffel Wasser, zum mit einem großen Ausstecher (Größe eines Wasserglases) Boden oder Plätzchen davon ausgestochen, diese Apfelscharlotte. Gut« Aepfel Scheiben, setzt Pfund Zucker, Glas Weißwein, einige Eßlöffel Rum und kleine Rosinen zu, bringt die Masse in eine Kasserolle und dünstet sie eine halbe Stunde. Dann bestreicht man eine Form gut mit geschmolzener Butter, schneidet Semmel in Schei ben, taucht sie in zerlassene Butter, belegt mit derselb«» Boden und Sei» tenwände der Form, legt dann die Acpfel hinein, bedeckt diese wieder mit Semm«lschnitt«n, stellt die Form auf das Gitter in den gutgeheizten Ofen, bäckt sie anderthalb Stunde, bestreut die Scharlotte mit Zucker und Zini met und richtet sie mit W«infauc« an. Lammragout im Reis» rand. Das Fleisch eines gekochten, in der Brühe erkalteten LammrückenS oder einer Keule wird in zierliche Scheiben geschnitten und in folgender Sauce erwärmt, ohne daß es kochen darf. Ein Löffel Butter und ein Löf fel Mehl werden gelblich geschwitzt und mit etwas Lammbrühc zu einer sämigen Sauce verkocht. Dann legirt man sie mit zwei Eigelben, schärft mit Salz, ein wenig weißem Pfeffer und dem Saft einer halben Citrone, giebt kleine sauber vorbereitete Cham pignons und zuletzt etwas feingewiegte Petersilie hinzu. Ein halbes Pfunv blanchirter Reis wird mit etwa» Lammbrühe weich gekocht, doch muß er noch körnig sein. Dann vermischt man ihn mit einem eigroßen Stück Butter und zwei reichlichen Löffeln geriebenen Parmefankäse, füllt ihn in einen mit Butter ausgestrichenen Reisrand, läßt ihn 15 Minuten im Ofen backen, stürzt ihn auf «ine Schüssel und richtet das Ragout in der Mitte an. Lendenbraten mit Kar toffeln. Eine gehäutete und ge klopft- Rindslende wird gespickt, in eine Pfanne in reichlich aufsteigende Butter gelegt und sofort mit letzte rer begossen. Nun läßt man den Braten in verschlossener Bratröhre ei ne Stunde unter fleißigem Begießen gar werden. Eine Viertelstunde vor dem Garsein bestreut man ihn mit feinem Salz und richtet ihn dann in halber Rundung aus einer Schüssel an. Die leere Mitte füllt man mit Wasser und einer Messerspitze Fleisch» extrakt.
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