Schiffbruch im Hase». (18. Fortsetzung.) . Und er hatte ein Ziel. Er hatte es der Festung verbracht, Tag für Tag bedacht! Und der Gedanke an dieses Ziel hatte ihn aufrecht erhalten, hatte ihn hundertmal veranlaßt, die Waffe, den. Er mußte Annette wiedersehen! Nicht nur wiedersehen. An sich rei ßen, sie halten muhte er, sonst war alles, was er für sie gethan, eine Farce gewesen, werth eines sentimentalen Possenreihers, der die klägliche Komö die, die er gespielt, hinterher beweinen mag. Aber für ihn war es einfach unumstößliche Wahrheit: Annette liebte ihn, sie mußte ibn lieben! Und wenn dieser lächerliche Lublinski da mals nicht dem Schusse eines Wahn sinnigen zum Opfer gefallen wäre, der, weil er ein Wahnsinniger gewe sen, gegen Recht und Gewissen für diesen Schuß büßen mußte, wenn er fen, einwandfreien Zweikampf den C'egner gestreckt hätte dann ja! dann wäre er längst der Glückliche, der das Weib, das die Seine werden wollte, einfach für sich befreite! An nette wäre die Seine geworden! Das war seit zwei Jahren seine Wahrheit gewesen, daran vermochten auch die ge legentlichen Mittheilungen der Schwe ster nichts zu ändern. Wessel wurde in seiner Ueberzeugung nicht einmal Hätte man ihm damals nur Zeit ge lassen, zu ihr zu eilen! Unter Küssen hätte sie es ihm zugeschworen, die Seine zu bleiben, zu harren, bis die Zeit der Freiheit auch die Zeit ihres Glückes werden könnte. Er erfand und zum Schluß sagte er sich, als wäre es das Selbstverständlichste von der ich zur ihr konim^ Einzelheiten bekannt wurden über die Ehe Annettes, und wie sie zustande gekommen, als er daß die Schlüsse schrie er doch wieder: „Nein, das Spiel ist nicht zu Ende!" Und denn entweder sie wird die Deine, oder Du verläßt sie als ein Geheilter," da hörte er nicht den leisen Spott her- herüber von der nahen rothen Kirche. Wessel hielt in seiner ungestümen Wanderung inne und zählte: eins, zwei und zog gleichzeitig seine Ta schenuhr: halb sechs! Wenn im Laufe ein Telegramm eintraf, durfte er nette heute noch sehen! In anderthalb Stunlxn konnte er vor ihr stehen und den Rllckeii. schüttelte Wie als die Uhr ausgeschlagen hatte, noch eine Weilt stehen, als wollte er jetzt die Wonne auskosten. Ueberstanden! Nun war er seltsam ruhig geworden. Langsam ging er die Treppe hinunter. langsam schritt er gegen die Bahnhos- Straße zu. Plötzlich aber überfiel ihn die Angst, er könnte den Zug versäu- Eine Viertelstunde Bahnfahrt, die ben hätte? Gleich hinter dem Sta gen den Wald bin ab. Wessel reckte sich in die Höhe, dann zog er seinen kam, wo der Wegweiser gegen den schmalen Waldpfad deutet, der ge radezu nach Stramitz führt, blieb er Und nun stand er an der kleinen Gitterthür, durch das Buschwerk sah er es, trotz der Dämmerung, die schon mußte der Pavillon sein. Während Wessel den Schlüssel in das verrostete Schloß einschob, stieg blitzschnell das Bild jenes Abends vor seinen Augen auf, an dem er diesen Pavillon zuletzt sein fürchterliches Schicksal begonnen. Er schüttelte wild den Kopf, um das Bild zu zerstören. Nichts anderes wie er sie damals gesehen in ihrer Be stürzung, den Blick des Dankes wollte er wiedersehen, den sie ihm damals nommen, gegen diesen brutalen Lu blinski. Ah, wie das quietschte, als er den Schlüssel mit einigem Kraft „Annette!" eingebüßt zu haben schien, die ihn so toll gemacht. Das Kleid, das sie so enge umsloß und dessen Schleppe wie Schritt für Schritt schob Wessel sich preßte er, die Worte zerreißend, her vor: „Wie schön Du bist! Du —Du— Du —!" und drückte seine Stirn gegen ihre leise bebenden weihen Hände. Annette sah auf den Mann herab, der so in heißer Anbetung zu ihren Fühen lag. Arme, eitle, kleine Frau! Das Stärkste in ihr war in diesem Augenblicke das Gefühl der Genug thuung: sie wirkte noch! Und sie hatte den ganz klaren Gedanken: „Jetzt soll test Du ihn sehen, Lydia, ihn sehen Aber als der Mann ihre Hände gegen seine Brust preßte, unfähig, ein Wort zu sagen, überfiel sie herzliches Mitleid. „Herr von Wessi. —!" sagte sie gutmüthig und sanft, fast bittend. Da begann es in seinem Gesichte zu zucken, und der Blick wurde drohend, sein Athem keuchte, und endlich lösten sich die Worte los: „Annette, so so fremd!" Dann sprang er auf, riß sie an sich und schlang die Arme fest um sie. .Du Du!" Annette lehnte sich zurück, um sei. .Herr von Wessel!" rief sie dabei unwillig. „Das ist —" Er lieh die Athemlofe, die nun er .Das ist mein Recht, Annette," Blick, der deutlicher als seine Worte standhalten. „Herr von Wessel —" sagte sie mühsam, doch er fiel ihr in's Wort: „Um Gotteswillen, Annette, nicht diesen kalten, fremden, grausamen Ton, nur den nicht!" Er war mit ein paar Schritten vor ihr und suchte ihre Hände zu fassen. „Annette, zwei Jahre lang habe ich nach diesem Augenblicke gelechzt! Sieh mich an, was aus mir geworden ist, durch Dich aus mir geworden ist. Ich muh ja erst wieder ein Mensch werden, und Du Du sollst mich zum Menschen machen." Er preßte sein Gesicht in ihre Hände und sagte in einem so weichen Tone, „Wie schön Du bist so schön!" Unwillkürlich fuhr ihre Rechte über seine Wange, doch gleich darauf er schrak Annette so heftig, daß sie, einem inneren Drange folgend, sich erheben wollte, allein Wessel schlang seine Arme um ihre Taille und zog sie nie der. „Bleib —" „Herr von Wessel, ich bitte Sie, diese unmögliche Situation zu been den!" sagte Annette fest, so als hätte „Lassen Sie mich nicht bedauern, Ihnen diese letzte Unterredung be willigt zu haben." Traume erwacht, eine ganz andere Wirklichkeit erkennt, die sich ihm wie eine eiskalte Hand auf die Stirne legt. Die Augen nicht von Annette lassend, bewegte er sich langsam zurück und blieb dann auf ein paar Schritte Entfernung von Annette stehen. Seine Hände fuhren zur Stirne und mer heftiger. Plötzlich rief er laut: „Ja, was ist denn? Eine letzte Unterredung bewilligt zu haben —" gung ihrer Eitelkeit folgend, sich die sem wilden Menschen ausgesetzt, der ihr heute noch fremder war als gebend, sagte sie: „Herr von Wessel, ich begreife ja, daß es Sie erregen muß, mich nach so Raume, der Sie daran erinnern muß —" Er schüttelte wild den Kopf. „Er erinnert mich au g?r nichts als daß Du mich liebst, Annette. Was sich stramm auf und sah ihr starr in's Gesicht „hab' ich für Dich ge than!" terdrllcktes Schreien von Annettens Lippen, allein Wessel ließ sich nicht be irren. „Ich habe Ihnen nie das Recht ge geben —" „Nein, bestellt hast Du das un der Seite dieses Menschen fühltest." höhnischen Lachen. „Als wenn die Ehrenhaftigkeit des Mannes mit seinem Liebesverhältnisse der Seite eines Schuftes, der die Qua litäten des Liebhabers besitzt, gliickli für sie hat." falsch beurtheilt, Herr von Wessel " Er schüttelte den Kopf. „Dieses „Herr von Wessel" ertrag' Nach dem, was zwischen uns liegt —" „Aber, um Gotteswillen, es liegt doch nichts zwischen uns, nichts, gar Abend, der darauf folgte —" Er »ilte auf sie zu und faßte sie Thür und glitten dann durch den Raum. Plötzlich starrten sie auf eine Stelle der Holztäfelung, nahe der ilei- Mannes. Sie drängte Wessel gegen die kleine Thür und hörte kaum, daß er sagte: „Und dann warst Du frei, Annette, weil ich Dich befreit hatte Annette, ich habe Dir damals den kleinen dum men Jungen verziehen, den Probell, den Dein kokettes Spiel in den Tod getrieben!" „Das ist Lüge!" schrie Annette. Und dann suchte sie mit eine: hestigqxi Wendung die kleine Thür in den Rücken zu bekommen. Wessels eiserne Hände hatten ibre Schultern immer noch nicht losgelassen. „Ich hab' Dir ja verziehe?'!" keuchte Wessel. „Und ich werde Dir auch die neueste Laune verzeihen. Deine Ehe —" „Lassen Sie mich los!" Mit dem Ausgebot der letzten Kraft hatte Annette Wessels Hände von sich geschüttelt, jetzt stand sie, die Hände Im Rücken bergend, neben der kleinen Thür und sah Wesstl mit drohenden Auaen an. wie zum Sprunge bereit. „Ich liebe meinen Mann, hören Sie, ich liebe ihn! Und Sie verab scheue ich ich hasse Sie!" „Das ist nicht wahr! Sträube Dich nicht gegen Dein wahres Fühlen: Du liebst mich, ich weiß es, Du mußt mich lieben, muht mußt!" Er wollte auf sie eindringen jetzt wich er einen Schritt zurück; denn in dem Augenblick hielt Annette eine Doppelflinte in den Händen, die hin ter ihr an der Holzwand gelehnt hatte. Mit einem Sprung war Wessel vor ihr, seine Hände griffen nach dem Gewehr und drückten es in die Höhe, so daß Annette schmerzvoll aufschrie, weil er ihr wehe gethan hatte. Ein ! „Du —Du —!" keuchte Wessel. ' „Mich willst Du, mich Du —!" hängend. ! „Willst Du die meine sein?" schrie ! Wessel, außer sich, und als Annette „Willst Du die meine sein? Reden sollst Du!" Wie «ine Katze stürzte sie auf Wessel zu und faßt« den Lauf des Gewehres da krachte ein Schuß, es schien, als reckte Annette sich in die Höhe, dann Wessel stand wie entgeistert. Das Gewehr entglitt seinen Händen und Brustseite sickerte Blut die offinen chanisch schritt er auf ihn zu und setzte weht. Der Kics des Weges knirschte wachte Wissel. Er blieb stehen, spähte er einen Augenblick, bevor er den Schlüssel, den er von außen hatte stecken lassen, umdrehte. Es ging so» verschwand Wessel langsam im Dickicht. Stille ringsum, Todtenstille! Ge gen das vom Kerzenlichte matt be leuchtete Fenster des Pavillon» schwirrten ein paar Nachtschmetter -22. Kapitel. Im Erdgeschoß des Herrenhauses, in ihrem hübschen, geräumigen und Käthe und stichelte mit verdrossenem Gesicht an Annettens Tüllrobe. Der Gärtnerbursche hatte sich einen Stuhl tn ihre Nähe gezogen und sah mit schwärmerischen Augen zu ihr auf. .Sie sind heute gar nicht lustig, Fräulein Käthe!" „Ach Gott! Die Baronin hat so ist schrecklich, wie sich die in den letz ten Jahren verändert hat! Mir thut der Baron manchmal leid!" Käthe lachte auf. „Aber ich bitte Sie, ein Mann! Ihr Sie noch nicht gesehen, was der jetzt für Augen macht, so oft er die Ge sellschafterin nur sieht? Und heut' sind beide in der Stadt." .Der Baron ist doch heute Mittag zog das Tüllkleid über des« Plättla diese Fräulein Else, diese hochnäsige Person fliegt! Haben Sie eine Idee, wie eifersüchtig die Baronin ist! Mtin Gott, sie kennt sich aus. Wenn ich andere Frauen doch auch sein; und wenn eine Alte einen so schönen Mann hat —" „Sie sind ja ganz begeistert von unserem Baron, Fräulein Käthe!" sagte der Bursche eifersüchtig. Gerade wollte Käthe antworten, als die Köchen die Thüre öffnete und athemlos fragte: Herrn Baron verliebt bin!"^ „Ach, lassen Sie doch diese Dumm heiten! Haben Sie denn nicht den Krach gehört? Es muß Jemand ge schossen haben!" „Vielleicht der Herr Penzler,/der paßt ja auf einen Fuchs," erwiderte der Gärtnerbursche gelassen. „Mir zittern die Knie, so bin ich erschrocken!" sagte die Köchin und ließ sich auf einen Sessel fallen. „Bin ich erschrocken!" wiederholte sie. „Pfui Teufel! Soll doch der Herr Inspektor wo anders schießen, aber nicht im Garten. Daß ihr Zwei nichts Käthes Bett begann zu schlagen. „Herrgott, schon acht!" rief die Köchin entsetzt und sprang auf. „Ich bin mit dem Nachtmahl noch nicht fertig." i „Wirklich schon acht?" meinte Käthe. „Ist das ein Wunder, daß die Gnädige mich so lange in Ruhe ge lassen hat!" „Vielleicht sollten Sie doch einmal nachsehen, ain Ende ist ihr was, Z^er Als sie sie öffnete, stand Else vor ihr. „Guten Abend!" Elfe trat in das Zimmer. Gegen Käthe gewandt fragte sie: „Ist die Baronin ausgegangen?" fefaal noch in ihrem Zimmer ist." „Vielleicht ist sie im Zimmer des Herrn Baron," sagte Käthe mit einer Raume, der im Erdgeschoß lag. und dessen einziges Fenster in den Park mündete; etwas muffige Luft erfüllte eine Leidenschaft des Stubenmädchens, wo sie ein offenes Fenster sah, mußte sie es schließen. Ohne auch nur den Hut abgelegt zu haben, schritt Else zum Fenster, um es zu öffnen und die frische Abendluft hereinzulassen. Sie wollte sich ein wenig hinauslehnen, fuhr aber im selben Augenblick „Still, Elfe, still, ich beschwöre Siel Ich bin's!" Sie sah in das im Mondlichte gei sterhaft fahle Gesicht Hans von Brie fendorf's, hörte seinen keuchenden Athem, als er sagte: .Um Gotteswil len, Else ein Unglück Angstvoll griff Elfe nach seiner! Hand. „Else —' Das klang wie Verzweiflung. Da» Mädchen rüttelte seinen Arm. Welt!""" Arzt holen!" Gesicht. .Annette?" Da füllten sich die Augen des Man nes mit Entsetzen. Er ließ den Fen sterrahmen los und wankte einen Schritt zurück. Mit einer raschen Be wegung schwang Else sich über die Augenblicke neben Hans, dessen Arm sie heftig erfaßte. .Komm doch zu Dir Sie sollen auch die Thüre, die aus dem Vor räume in das große Mittelzimmer führte. Der matte Lichtschein der Ker zen fiel bis an die Schwelle. Else ließ Hans los und stürmte hinauf. , Mit einem Aufschrei blieb sie plötz lich stehen und starrte auf den Körper, der so leblos auf dem Teppich lag. Nicht lange; bald war sie wieder die klar denkende, energische Else Lutter. Sie kniete an Annette nieder, fahte nach der Hand, versuchte, die vielleicht Lage zu bringen dabei griff ihre Rechte in die kleine Blutlache, die sich auf dem Teppich gebildet hatte, und ihr Blick fiel auf die Doppelflinte ne ben Annette. Da wurde sie von einem wahnsinnigen Entsetzen gepackt, ihre Blicke suchten die Thüre ja, da stand Hans, stand er, dem die starre Frau auf dem Boden Gattin war, und der unter dem goldenen Joch ge seufzt hatte; stand und sah mit irren Augen zu dem Mädchen hin, rang nach Worten, ohne einen Ton über die „Todt?" röchelte er fast tonlos. Er vernahm, wie Else ausschluchzte, fühlte, wie sie sich an ihn anklammer- Schulter sinken ließ. Sein Blick glitt Da schlugen Worte an sein Ohr. „Herr Baron!" Wie vorwurfsvoll das klang. Else fuhr hastig zurück, und Hans wandte zu ihr gedrungen waren. In der Thüre stand der alte Penz ler. „Um Gotteswillen, Herr Baron!" Mit ein paar Schritten stand er sanft niedergleiten. „Herr Baron, ich habe Sie verge bens im Walde erwarte!." Er wies mit der Hand nach der Todten. „Und hier ist Schreckliches geschehen!" .Ja, Schreckliches, Herr Penzler. Vor einer halben Stunde trat ich hier ein, um mich umzukleiden weil ich Lnht sah, dachte ich. Sie er warteten mich hier und als ich eintrat —" „Ging wohl Ihr Gewehr los, Herr Baron?" ergänzte Penzler mit einem Blick, in dem Schmerz und Entsetzen lagen. Hans reckte sich und sah Penzler mit weitgeössnUen Augen an. „Penzler!" schrie er dann aus. Der Alte neigte den Kopf vor. Nach einer Weile sagte er langsam, jedes Wort betonend: „Wenn einer zwischen zw« Frauen steht, Herr Baron?" Er wandte den Kopf gegen Elfe. .Wenn einer die Jnnge im Arm hält, Herr Baron, während die andere —" Er fuhr sich mit der Hand über di« Augen. Dann ging er langsam auf Hans zu und legte ihm die Rechte auf die Schulter: „Herr Baron, sie hat Sie sehr lieb gehabt." „Um Gotteswillen, ist ja ent setzlich!" Else stand, beide Hände gegen die Tischplatte gestützt, und sah athemlo» auf die beiden Männer. Nachdem Hans die letzten Worte gesprochen hatte, glättete sich ihre Stirn, ein tiefer Seufzer entrang sich ihrer Brust. Sie hörte Penzler jetzt sagen: Er schüttelte den Kopf. „Daß ein« Todte hier liegt, Herr Baron, das denke ich; und daß ich um den Arzt auch nicht mehr Hilfen kann." Seine Zähne knirschten aufeinander. .Ich habe die Augen gesehen, Herr Baron. Baron— und ich bin ein alter Jäger, gesehen —" Einmal umzusehen, verlieh er den ! Pavillon. I Hans die Augen gegen ! Da faßte er das Mädchen mit bei» > sie —l' (Fortsetzung folgt.) Air dir Küche. < Einfaches Hammelfleisch gericht. Das Hammelfleisch (Schulter- oder Rippenstück) wirz in Portionsstücke zerlegt. Diese brät man in zerlassener, gelb gemachter Butter ein Weilchen an, stäubt I—2 Lössel Mehl darüber, läßt dies Far be nehmen und füllt etwas Wasser oder leichte Brühe auf, so dah das Fleisch eben bedeckt ist. Inzwischen hat man ein großes Stück fetten in grobe Würfel geschnitten, auf der Pfanne zerlassen, mehrere zerschnitte ne Zwiebeln oder kleine ganz« Zwie beln darin, giebt dies zu dem Fleisch, läßt das Ganze langsam kochen, bis das Fleisch fast weich ist, fügt 30 —> Ein schönes Stück Rindfleisch (ein man es ab, spickt es gleichmäßig de streut es mit Salz, legt es in eine Pfanne mit gelb gemachter Butter, cholderbeeren dazu und läßt das Fleisch unter fleißigem Begießen auf allen Seiten gehörig bräunen. Dann giebt man etwas Wasser dazu, be streicht den Braten mit saurer Sahne und gi«bt auch an die Sauc« spät«r etwas saure Sauc«. Im Of«n wir!» der Braten schön gar und weich ge braten und die Sauce wird, wenn, sie von der Sahne nicht dick genuz ist, mit etwas in saurer Sahn« ver quirltem M«hl verkocht. Nach Be lieben wird sie vor dem Berkochen mit Mehl durch ein Sieb gerührt. Hammelrippen mit Zwie b«lsauc«. Einige Zwiebeln hackt man sehr fein und schwitzt sie iir Butter gelb. Eine gut eingekockte Bechamelfauce zieht man mit einige!» Eigelb ab, mischt die Zwiebeln dar unter und rührt die Sauce bis an'» Kochen, woraus man sie oom Feuer nimmt und mit ein paar Tropfen Würze verfeinert. Die Hammelrippen brät man recht im Saft, überzieht sie mit der Sauc«, streut frische, in. But ter geröstete Semmelkrummen darü ber, schiebt das Gericht einig« Augen blicke in den Ofen, ordnet dann die Rippchen im Kranz« an und giebt rasch auf. Feine Kapernsauce. Man dünstet in etwas zerlassener Butter 2 Löffel Mehl braun, verkocht die se Einbrenne mit etwas Brühe (im Nothfall Wasser), fügt eine kleine Obertasse dicke sauere Sahne, etwa» Salz, 2 Eßlöffel Kapern und etwa» Citronensaft dazu und schmeckt sie ab. Kartoffeln mit Schwei» nefleisch. Man belegt den Boden einer Kasserolle mit gebröckeltem Rindsmark, schneidet rohe Kartoffeln in Scheiben, vermischt sie mit Salz, Pfeffer, etwas gewiegter Petersilie und Zwiebln, legt die Hälfte derselben in den Tiegel, giebt dann ungefähr I—Pfd. junges, in kleine Stück chen geschnittenes Schweinefleisch nui die Kartoffeln und deckt das Fleisch mit der anderen Hälfte der in Scheie Ken geschnittenen Kartoffeln zu, zieht Pint gut« Fleischbrühe darüber und läßt das Ganze in «wer Röhre I^/2 —2 Stunden dünsten. Hammelbraten mit Reis g«dack«n. (Restverwendung). Der übrig geblieben« wir!» in gleichmäßig«, nette Schreiben ge schnitten, während man ungefähr S Unzen gut gespülten, gebrühten unl» abgetropften Reis in Wasser mit But ter und Salz oder in leichter Fleisch brühe weich quellen läßt, aber so, die Körner ganz bleiben. Nun streicht man eine feuerfeste Form oder Schüs sel mit Butter aus, legt «rst eine Lag« Reis hinein, den man mit .in nig trockenem Käs« b«streut und mit etwas zerlassener Butter überfüllt» darauf legt man eine Lage Hammel fleifchscheiben, wieder Reis, wieder Fleisch, obenauf Reis. Diese oberste Schicht Reis wird dicht mit geriebe nem Käse bistreut und mit Butter beträufelt. Dann wird di« Schüssel in den Of«n g«stellt und das Gericht in mäßiger Hitze schön braun gebacken. Als Sauce paßt am besten eine Pilz sauce mit gehackten, vorher in But ter gar gedünsteten Pilzen (Champig nons). Hat man keine Bratensauce, so macht man hochbraune Mehlein brenne, verkocht sie mit Brühe oder Wasser, würzt sie nach Geschmack und gibt gedünstet«, gehackte Champignon» Eierrahmtorte. Man be'egt «ine Tortenform mit dünn ausgeroll tem Blätterteig und breitet darauf ein« beliebig« Obstsorte aus. Es knnir eine Marmelade von Aprikosen, Kir schen, Aepseln oder Pflaumen fein. Hierauf kocht man einen Eierrahnr von süßem Rahm, Eidottern, Zucker und Gewürz «ach Belieben (Citrone- oder Orange). Nachdem er dick ge worden, gießt man ihn langsam in die Tortenform und überstreicht alle» mit steifem Schn«: von Eiweiß. Zu letzt siebt man Zucker darauf. Die Tort« ist sehr fein und muß sorg fältig eine gute halbe Stunde in ei nem nicht zu heißen Ofen gebackei». werden.
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