Ter Streber. Nachdem ich ein paar Studiense» -»iester in vollster Burschenglückselig leit verjubelt hatte, faßte ich de» ernsthaften Entschluß, endlich zu ar beiten. Im Frühjahr drohte mir die «rste Prüfung, und ich hatte aus srei «n Stücken meiner Mutter gelobt, sie mit Ehren zu besteh« Um recht unge stört arbeiten zu können, reiste ich nach den Weihnachtsferien zu einem Groß ohm, der in einer kleinen Stadt an der Ostsee Prediger an der dortigen Das hochbetagte Pastorenehepaar * verfügte allein über eine große Amts wohnung: alle Kinder waren verh«i rathet, die Enkel zum Theil bereits «wachsen. Doch war es selten ganz «insam im Hause mit den niedrigen Zimmerdecken und tiefen Fensterni schen die Logierstuben standen immer bereit, Gäste zu empfangen. In dem behaglichen Heim der bei den Alten fühlt: ich mich sofort wie zu Hause, so sehr, daß ich, eifrig über ineinen Collegheften sitzend, sogar »ergaß, die Tage zu zahlen, und ganz «rstaunt war, als plötzlich der März rvind zu wehen begann, und das «nd Neustadt seine Wellen dem Meere klapperten leise, und irgend eine halb vergessene Geschichte aus langst ver gangener Zeit schwebte durch das Ge- Großtantchens Lippen gefallen war, ion: „Ach Onkel Dietrich, der "Streber'!" ihr Jungen doch mit Beinamen bei der Hand seid! Streber! Das soll Spott und Tadel ausdrücken. Da Verächtliches und unterscheidet nicht, daß vieles, was so oberflächlich als Streberthum eingeschätzt wird, nur Artheil"sällt!° "bschUeßendeS «Aber es ist doch ganz bekannt, daß -Onkel Dietrich wirklich ein Streber ist. Alle sagen es —" suchte ich mich .Alle sagen es," wiederholte der alte .Herr mit einer bei seiner steten Milde H-inz außerordentlich befremdlichen „Das ist mir die rechte Be roenn eS mir nicht gelungen war, unS herauszureißen. Ja. ja, ich war ein verzweifelter Strick damals. Der war ein blondes, im Wachsthum zu- Altstadt drüben Gabriel DeekenZ hieß er. Man nannte ihn in unserer ich ihm angehängt. Daß er es darauf ansetzte, immer der Fleißigste zu sein, .daß er sich die meist erfolglose Mühe schwierig»! Aufgäben schnitt er immer wit genauer Noth so ab, daß es kein« allen Sticheleien und Hänseleien, er wußte, daß jede Klage beim Klassen lehrer ihm die offene Feindschaft sei de einen Ring um Gabriel Deelens, der als letzter die Klasse verlassen und schleunigst versucht hatte, um die voller Kehle fangen: Fuchs, Du hast die Gans gestohlen, Gib sie wieder her... die Bucht auf Schlittschuhen? Wer nächsten Mittwoch?!' ,Wer hält mit?' hieß es nun. ,Um Drei bei der alten Mühle am Wasser. Streberlein, nicht wahr, Du läufst Daß Gabriel sich, trotz seiner Zart- Euch!' Schnee?!' .Versteht sich, das Streberlein,' rief ich lachend. ,Das Streberlein! Das Streber lein,' fielen die anderen johlend ein. pünktlich auf unserem Treffplatz zur Stelle. Die Bucht war mit spiegel blankem Eis bedeckt. Wir schnallten unsere Stahlschuhe an und stiegen Unten stand der alte Müller, die Tabakspfeife schief im Munde. Wir Reife?' Der Aelteste und Vernünftigst: von mitgebrachte Vesperbrot gut schmecken. Gabriel Deelens saß abseits von uns. Er hatte nichts zu seiner leibli chen Stärkung mit. Sein kleines, Gesicht war tiesernst, das, und ich dachte voller Unmuth: .Wenn das Bleichgesicht, die Thränen weide, mit dabei ist, dasitzt, so wird Primus' helle Commandostimmc. Wir schwärmten auf das Eis hin aus. ,Wo ist Gabriel?' hieß es plötzlich. das vom letzten Abendschein purpur rothe Eis. Keine Antwort. Aber gleich daraus entdeckten wir eine kleine schmale Gestalt den gefährlichen Weg über das Eis, vor dem der Müller uns gewarnt hatte, einschlagen. Aber dieser Weg bot mehr Aussicht, im Fahne in der Faust. ,Das leichte Fedcrlein, das trägt die Molen zu. Es dunkelte rasch. Der Wind war aufgesprungen und warf sich, die Am nächsten Morgen, als ich wie mein erster Blick Gabriels Platz. fehlte es. Ich konnte kein Wort der Vermuthung hervorbringen ähnlich müssen... ,Kain, wo ist Dein Bruder?' klang es mir unaufhörlich im Ohr ich res.^.. AH .Gott fei gelobt,' dachte ich, ,Ga- Hinter ihr erblickten wir den bestürzt ! ,Jst ist mein Sohn Gabriel hier?' stammelte die Frau. höhten Platz. .Frau Deelens, was ist denn vorgefallen? Richtig, Gabriel fehlt ja heute.' Er führte die Wanken de zu der ersten Bank, mit einer nem Sitz weisend. Gabriels Mutter war dem Umsin ken nahe. ,Er ist fort, mein lieber, Worte ,!lluf Bucht rend des strengen Winters Eis ge- Klasse Gabriel das Leben verbittert seine Mutter nähte für Geld. Zwei Eltern als Pflegekind zu uns sieh fitzt sie und hört die alte Geschichte mit ehrt." Laichen in der krausenden, hastenden Abend legte mir Tantihen ihre Rechte leicht auf die Schulter: ,Und daß Du mir den Onkel Dietrich nicht mehö .Streber' schiltst! Fernerstehende Tas fliedersarbige Kleid. sailles abgehen, auf dem Bahnhof von St. Lazare sich fast schon in Bewe gung setzte, stieg Fräulein Eugenie einer Heirath seines Sohnes ohne Mitgift nichts hören wollte. Die jungen Leutchen nahmen sich den vä- Hals. Die Idee, daß dieses Kleid ihr Glück bringen müsse, verließ sie heute Kirch« sah. Wieviele Jadre find Int der Chef und Fabrikant selbst! Er hatte viel Glück, und jetzt in seinen alten Tagen ist er Millionär in ihr das guterzogene, bescheidene Mädchen da, sie sieht nicht ein Zwar braucht unser Zeitalter Geld, viel Geld ... .aber wir singen doch schließlich auch ohne einen Gro schen an! ... Wirtlich, ein reizendes Mädchen, und wie das sliederfarbige Kleid ihr steht! Von Kapitalien dürfte bei ihr wohl nicht die Rede sein, sie hat leine Brosche, kein Arm band, nicht einmal eine Uhr! ... ge rade wie meine Elise, als wir uns heiratheten ... ihre ganze Aussteuer bestand in dem fliedersarbigen Kleid j... und übrigens hab ich nicht Geld genug für Zwei? ... Wie wäre i es, wenn ich für den Sohn um sie > anhielte? .... Dummheit! alle Leute werden mich auslachen! ... und wenn schon! Vielleicht hat daS Schicksal sie mir gerade in den Weg geführt! ... Und der Sohn? ... Na, der soll . es mal wagen, mir zu widersprechen! j... Und wenn sie mir einen Korb giebt?. . . Mit hunderttausend Francs jährlicher Revenuen ist es kaum zu ab, so hab' ich mich geirrt ... wo nicht verheirathe ich den Jungen, erhebend. „Mein Fräulein, gestatten Sie mir, für meinen Sohn um Ihre Hand an- Thür des Abtheils, sobald er den Al fentlich verstandigen Sie sich Beide Fiirsterlatei». »Es passiren doch manchmal zu merkwürdige Dinge," sagte der alte Oberförster, „kürzlich kam da meine Frau ganz aufgeregt zu mir hereinge laufen und rief: „Schnell, schnell, unser Hühnerhaus brennt und die Hennen sind noch alle drin!" Ich natürlich raus wie der Wind, nehme die Gartenspritze und in zwei Minu- ist daS Feuer gelöscht. Nun slugS angesengte Federn ganz unverletzt waren. Aber, nun kommt daS Merkwürdige: in der Aufregung hat ten die Hennen alle gekochte Eier ge »Nun, Jean, dir scheint es jetzt ! sehr gut zu gehen; bei deiner vorigen Herrschaft hast du doch immer geklagt, daß alles so knapp zuginge?" „Na, wie du siehst, geht doch auch jetzt alles noch knapp zu!" » » Am besten geeignet. Ein Kaufmann genoß den nicht gerade be neidenswerthen Ruf, die schlechteste Waare in der ganzen Gegend zu füh ren. Er hatte schon viel Unangeneh mes deswegen anhören müssen, aber was ihm neulich passirte, war selbst für sein dickes Fell etwas zu stark. Ein kleines Mädchen betrat seir-n Laden und forderte: „Zwei Pfund von Ihrem besten Thee, Mutter will damit Ratten vergiften; und ein Verbrechen oder Alkohol? „Sie, Herr Wachtmeister, hup haben Sie nicht hup gese hen, hup wer das Schlüsselloch hup gestohlen hat?" hab«- Ze^i tg « mii B^^Hotelgast^Jch ner Nachtrag diese Nacht 1 Uhr 35 Minuten Erdstoß im Hotel ver lebt 5 Mark ... bitte! (zur Mutter): Mutta, was ist denn döS, a Regenbogen? Mutter: Woast, vereint bleiben!" Sehr natürlich. Frau A.: Warum ist denn Ihr möblirter Herr ausgezogen? Vermietherin: Weil er eingezogen wird.
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