Die heilige Pflicht. (2. Fortsetzung.) „Stimmt!" gab Wilberg zu. „Lei der trank ich, ehe ich hinging, auch noch eine Flasche Wein, und in mei ner Ausregung stieg mir daS Zeug nur noch mehr in den Kopf. Trotzdem wäre es ganz sicher nicht zu Hand> greiflichkeiten gekommen, wenn der Halunke es nicht geflissentlich darauf angelegt hätte, mich zu reizen. Er behandelte mich so von oben herab wie einen Stiefelputzer und sagte mir mit einem höhnischen Lächeln, das allein schon genügt hätte, einen Menschen um alle Ueberlegung zu bringen, die schändlichsten Frechheit ten ins Gesicht. Da kam denn zu letzt, was freilich besser nicht gekom men wäre: ich schlug ihm mit der Faust in» Gesicht, daß ihm das Blut aus der Nase lies. Und als er nach dem Revolver langte, den er auf seinem Schreibtisch liegen hatte, riß ich ihm das Ding aus der Hand. Dabei ging der Revolver los. An das, was weiter geschehen ist, kann ich mich nur noch ganz dunkel erin nern. Ich weiß bloß, daß ich ein paar Figuren oder Vasen herunter geworfen und vielleicht auch sonst noch einiges entzweigeschlagen habe. Auch daran, daß ich mit zwei Schutz leuten in einem Wager gefahren bin, habe ich noch so eine unklare Erinnerung. Aber daß man mich ins Narrenhaus gebracht hatte, er^ ich kann Ihnen nur die Versicherung fehlbar'' wirklich verrückt werden würde, wenn man mich etwa noch länger hier festhielte." Er hatte sich gewaltig in Hitze ge redet. Sein Gesicht war dunkelroth geworden und große Schweißtropfen standen auf seiner Stirn. Begütigend legte ihm der Medizi nalrath die Hand auf die Schulter. .Nehmen Sie sich eine frische Ciga re, mein bester Herr Wilberg. Sie haben die Ihrige ja vollständig zerrissen. Und dann lassen Sie auch weiter ebenso vernünftig mit sich sprechen, wie Sie mir soeben die traurige Geschichte Ihres Familien zwistes erzählt haben. Ich kann ohne nähere Kenntniß der Verhält nisse natürlich nicht entscheiden, ob Sie bei der Beurtheilung Ihrer Kin der und Ihres Schwiegersohnes durchaus gerecht sind, aber ich kann Ihnen mit gutem Gewissen ver sichern. daß ich in alledem nichts von einer Geisteskrankheit zu entdecken vermag." „Gott sei Dank!" brach Wilberg mit einem befreiten Ausathmen aus. „ES ist das größte Glück meines Le gen Geschichte gerade an Sie kom men mußte. Herr Geheimrath! Sie lassen mich doch gehen nicht wahr?" „Das lann ich nicht so ohne wei teres, Herr Wilberg! Es wäre ge gen meine Pflicht, und es läge nicht einmal in Ihrem eigenen Interesse. Bitte, hören Sie mich jetzt eben so ruhig an, wie ich Sie angehört habe! Sie sind mir von der Polizei zur Beobachtung Ihres Geisteszu standes übergeben worden, und man es nachher heißt, der Äuqust Wil- ' d S" d s Ach oder zehn Tagen wieder entlassen hat, ist doch der beste Beweis für Ihre geistige Gesundheit. Und heut zutage, da der Kamps ums Da leicht genug vorübergehend in den Verdacht geistigen Gestörtseins gera then." Wilberg stöhnte. „Zehn Tage! Da» ist ja schrecklich! Wenn ich's nur ausholte! Man ist doch hier unter lauter Verrückten!" Zimmer in einem besonderen Pavil lon anweisen, de: ausschließlich mit ruhigen Patienten belegt ist. Sie können sich selbstversiundlich jede be- . liebige Lektüre kommen lassen und sind auch in Ihrer Freiheit nur in soweit beschränkt, daß Sie mir Ihr Wort geben müssen, sich nicht von dem Grundstück der Anstalt zu ent fernen." „Das ließe sich ja hören. An der Lektüre ist mir weiter nicht viel ge legen. Wenn ich meine Morgenzei tung haben kann, bin ich schon zu- Kisten Cigarren kommen lassen dürf te und dann ein Glas Bier am Mittag und am Abend ist mir doch wohl erlaubt?" „Gewiß! Und wenn's statt des einen Glases mal zwei werden, werde ich gern ein Auge zudrücken. Die Hauptsache ist, daß Sie die Geduld nicht verlieren und sich nicht über jede Kleinigkeit aufregen. Dann wird die Zeit, die Sie hier zubringen, nichts anders als eine sehr wohlthätige Er holung und Ausspannung für Sie bedeuten." Da mußte August Wilberg aber mals lachen. „Sie sind ein famo ser Mann, Herr Geheimrath! Schließlich werde ich mich noch bei dem Herrn Regierungsbaumeister dafür bedanken müssen, daß er mich im Interesse meiner Gesundheit hat ins Narrenhaus bringen lassen. In Gottes Namen also! Wenn ich erst wieder draußen bin, werde ich's den Herrschaften schon bewei sen, daß ich meine sünf Sinne noch beieinander habe." 2. Kapitel. Vor dem prunlvollen Gebäude der Norddeutschen Jmmobilienbanl hielt mit scharfem Ruck ein eleganter Wagen. Der große, schlanke Herr, der ihm entstiegen war, wandte sich an den respektvoll salutirenden Kut scher. - t cht Uhr Abends abzuholen, Meinicke, denn ich werde taum früher fertig werden. Friedrich aber soll pünktlich in einer Stunde mit dem Braunen hier sein. Zu einem kurzen Spazier ritt wird's wohl reichen." „Zu Befehl, Herr Direktor!" „Fahren Sie nicht zu schnell. Es scheint doch, daß der Fuchs immer noch ein bißchen lahmt. Adieu, Meinicke!" „Guten Morgen, Herr Direktor!" Der Pförtner, der längst dienst eifrig den schweren Thürflügel des Eingangsportals aufgerissen hatte, lüftete mit kühnem Schwünge feine goldbetreßte Mütze, als der vornehm aussehende Herr mit freundlichem Kopfnicken an ihm vorüberging. „Wünsche gehorsamst guten Morgen, Herr Direktor!" rief er. Der Begrüßte wandte sich noch einmal nach ihm zurück. „Wie geht's heute Ihrer Tochter, Tur loff?" „Viel besser, Herr Direktor! Der Doktor meint, daß sie jetzt schon anfangen könnte, von dem Wein zu trinken, den Herr Direktor ihr ge schickt haben. Gefahr, sagt er, wäre „Gratulire von Herzen. Bestellen Sie Ihrem Töchterchen einen schönen Gruß, und daß ich an einem der nächsten Tage mal selber nachschauen würde, wie es ihr geht." Mit raschen, elastischen Schritten stieg er über die breite Marmor treppe in das erste Stockwerl hinauf, um sich durch das von einem Bureau diener behütete Vorgemach in sein Arbeitskabinett zu begeben. Auch dies hohe und luftige Zimmer war mit derselben verschwenderischen Pracht ausgestattet, die sich schon in der Außenarchitektur des Bankge bäudes kundgab. Niemand, der hier eintrat, hätte sich dem Eindruck ent ziehen können, daß nur ein kommer zielles Institut von großer Bedeutung und glänzenden Erfolgen feinem er sten Leiter einen so luxuriösen Ar beitsraum zur Verfügung zu stellen vermögt. Aber auch der Mann, der sich jetzt in den mächtigen, kunstvoll geschnitz ten Schreibsessel niederließ, paßte sei ner äußeren Erscheinung nach vor-» trefflich in diese Umgebung. Von mehr als mittlerer Größe, hatte seine Gestalt jene jugendliche Schlankheit und Biegsamkeit, die sich nur durch fortgesetzte energische Lei besübung bis in die reiferen Man- ! neideten gesellschaftlichen Höhe ein« Vorgeführt hatte. Erich Dorning griff nach dem Hörrohr des Fernsprechers auf sei nem Schreibtisch und erbat sich den Besuch eines Prokuristen. Mit jener Grundzug seines Wesens auszuma chen schien, besprach er mit dem Ein tretenden verschiedene geschäftliche An gelegenheiten, die einer raschen Ent scheidung harrten. Er fragte nicht diel, denn er war offenbar über alles, was zur Rede lam, so gut unterrich tet, daß es für ihn leiner weitläufi gen Informationen mehr bedurfte, und obwohl fich's bei dieser und je ner Sache um Hunderttausende han delte, erfolgten seine Entschließun gen doch mal so schnell und so bestimmt, als hätte über das Ja geringste Ungewißheit bestehen kön- Jn weniger als einer halben Stunde war alles erledigt, und die erforderliche Zahl von Unterschriften geleistet. Der Prokurist hatte sich eben mit achtungsvoller Verbeugung zurückgezogen, als der mit dem Amte des Thürhüters betraute Diener ein trat. „Herr Regierungsbaumeister Nis sen wünscht den Herrn Direktor zu sprechen." „Ich lasse bitten." Der Gemeldete trat über die Schwelle, ein zierlich gebauter, fast magerer, junger Herr mit schmalem, durch ein sorglich gepflegtes, fahl blondes Spitzbärtchen nicht eben son derlich verschöntem Gesicht und von beinahe geckenhafter Eleganz der Klei dung. „Guten Morgen, verehrter Herr Direktor! Ich störe doch nicht?" „Wenn Sie in Geschäften kom men niemals. Darf ich bit ten?" Er deutete auf einen neben seinem Schreibtisch stehenden Sessel und lehnte sich abwartend ein wenig in den seinigen zurück. Der Regierungsbaumeister stellte seinen spiegelblank gebügelten Cylin derhut vorsichtig auf den Teppich und neigte, wie zu vertraulicher Mit theilung, den Oberkörper ein wenig vor. „Ich habe ein Glöcklein läu ten hören, lieber Direktor! Sie spekuliren auf die Ländereien am Kanal?" „Ihr Glöcklein hat da etwas ge läutet, Herr Regierungsbaumeister, wovon ich selber bis zu diesem Au genblick nichts wußte." Nissen lächelte verschmitzt. „Na türlich! Geschäftsgeheimniß! Ich würde auch sehr erstaunt ge wesen sein, wenn Sie es mir ohne weiteres zugegeben hätten. Aber wenn ich Ihnen nun bezüglich eines großen Theils dieser Terrains ein Anerbieten, machen könnte ein sehr vortheilhaftes Anerbieten, Herr Di rektor?" „Für vortheilhafte Anerbieten sind wir selbstverständlich immer zu ha ben. Darf ich bitten?" „Sie würden also kaufen? Un seren ganzen Komplex längs des Ka nals?" „Ihren Komplex, Herr Baumeister? Ich wußte bis jetzt nicht, daß die Ländereien in Ihren Besitz überge gangen seien." und meines Schwagers, sondern das meines Schwiegervaters. Aber Sie wissen doch, wie es um Wilberg steht?" „Woher sollt- ich das wissen? Ihr Herr Schwiegervater ist mir persön lich vollkommen fremd." „Nun, es hat doch in allen Zeitun gen gestanden, und in der Gesellschaft ist zu unserem Verdruß wahrhaftig mehr als genug darüber geschwatzt worden. Er ist —" Dorning bemühte sich nicht eine Theilnahme zu heucheln, die er nicht empfand. „Das ist für Ihre Frau Gemahlin und für Sie gewiß sehr bedauerlich, Herr Baumeister", jagte er kühl. „Aber ich verstehe nicht, in wiefern Sie dadurch die freie Verfü gung über das Eigenthum Ihres Schwiegervaters erlangt hätten." einer sttien auch einstwei len noch nicht die Rede. Die Sache liegt vielmehr so- Wilberg, dessen von uns längst erkannte Geisteskrank heit sich neuerdings bis zu richtigen Tobsuchtsansällen gesteigert hatte, befindet sich auf polizeiliche Anord nung feit acht Tagen im städtischen Irrenhause vorläufig noch zur Beobachtung seines Geisteszustandes. Aber hinsichtlich des Ergebnisses die ser Beobachtung gibt es für uns, die wir den allmählichen Verfall mit tie fem Schmerze seit Jahren verfolgen mußten, nicht den geringsten Zweifel. Wir werden genöthigt fein, ihn al» unheilbar und gemeingefährlich für den Rest seines vermuthlich nicht mehr sehr langen Lebens in irgend einer Privatanstalt unterzubringen. Dann !vird ihm natürlich von Ge richts wegen ein Pfleger bestellt wer den. und da wir auch schon wissen. schen Interessen ganz und gar in meinen Händen liegen wird. Wenn benswürdigkeit hatten, mich durch Ihre freiwilligen Mittheilungen im vorliegenden Fall dieser Mühe zu überheben, kann ich Ihnen schon jetzt erklären, daß Sie mir nicht legiti mirt scheinen, ohne Vorwissen und Einwilligung Ihres Schwiegervaters irgend welche Verhandlungen über den Verkauf seines Eigenthums zu führen. Die von mir vertretene Bank wenigstens würde sich unter keinen Umständen auf solche Verhandlungen einlassen." Der Aerger und die Enttäuschung spiegelten sich sehr deutlich auf Nissens schmalem Gesicht. „Das ist ja sehr offenherzig, Herr Direktor," sagte er mit einem Klang von Ironie in der Stimme, „aber wohl etwas zu kurz entschlossen vielleicht für einen mit so großer Verantwortlichkeit bela steten Herrn." Erich Dornings schönes, ruhige» Gesicht wurde sehr ernst. „Ich habe nicht mehr das Vergnügen, Sie zu verstehen. Herr Regierungsbaumeister Nissen!" „Nun. ich meine, daß es Ihnen doch wahrscheinlich recht unangenehm sein würde, wenn Ihnen durch Ihre etwa» zu weitgehende Weigerung, mit mir zu verhandeln, das Geschäft schließlich ganz und gar entginge. So preiswür- Stunde mein Pferd zu einem Spa zierritt bestellt, auf den ich nicht gern verzichte." des Gespräches nach keiner besseren Entschuldigung suchte, ließ Nissen noch deutlicher empfinden, daß der noch gern zu Ihren Diensten sein. Ich habe die Ehre, Herr Direktor!" „Guten Tag, Herr Nissen!" Als sich die gepolsterte Thür hinter dem Fortgehenden geschlossen, schüttel te Dorning den Kops. „Widerwärtig!" festhalten." Bekanntenkreise des Bantdirektors > angehörten. Im flotten Galopp an B d' W d M'd Rothe. „Ach ja, ich erinnere mich. lassen." „Wenn Sie gestatten, werde ich mir sein." „Ohne Zweifel, Fräulein Burk- Hardt, sich mein spießbür- Leutnant Wilberg zuvor. „Sind Sie wirtlich ein so musterhafter Ord nungsmenfch, Herr Direktor?" fragte er lachend. „Ich dachte, die Herren au« der Bankwelt und von der Börse könnten es auf ihrem Ritt nach dem Glück mit der Rücksicht auf die be stellten und ungeernteten Felder der anderen auch nicht immer gar so Es klang zu harmlos, als daß man eine Bosheit hätte dahinter argwöh nen können, und Dorning, der sich im Seite der jungen Dame gesetzt hatte, gab denn auch mit freundlicher Ruhe zurück: „Auf den einen oder den an deren mag Ihre Vermuthung schon zutreffen, Herr Leutnant! Aber ich denke doch, daß es auch in der von tion frisch-frei-fröhlicher Rücksichts- Regel nicht die Demüthigen und Tu- Sieges zufällt." Erfahrungen sind wohl nicht reich ge er's versteht." te Wilberg zu. „Natürlich sind ei habt." Gewinn bringen kann." „Interessant na, ja. Wenig stens in einem gewissen Sinne. ten aus ihrer Vergangenheit erzählen. Sie soll ja in Budapest bei der Ope ivies, sie zu seiner Gemahlin zu ma chen. Es heißt, daß sie sich damals nur recht schwer entschlossen habt, Stürmen eines genußsrohen Lebens gerettet hatte, und die verlockende Aussicht auf eine nahe Witwenschaft brachten die Stimme ihres Herzens augenscheinlich nach kurzem Bedenken zum Schweigen." Die in flottem Tempo dahinrollen de Equipage war inzwischen so nahe gekommen, daß sich sowohl die sehr elegante Toilette der im Fond des offenen Wagens sitzenden Dame wie das reizende, pikante Gesichtchen unter dem breitrandigen in allen Einzelheiten erkennen ließen. Fräu lein Burkhardt hatte sicherlich nicht übertrieben, als sie mit einer gewis rektor gewendet, unter leichtem Kopf neigen den Gruß der beiden Herren erwiderte, war von so anmuthiger höchsten Raffinement ausgebildete Ko ketterie oder die sonnigste HerzenS heiterkeit auf einem weiblichen Ant litz hervorzuzaubern vermögen. spöttische Bemerkung über seine In sassin auf den Lippen, aber Dorning hiuderte ihn. sie auszusprechen. -inzuholen." (Fortsetzung folgt.) Für »ie Küchr. Deutsche Suppe. Junge Möhren. Spargel und Zuckerschoten nebst gehackter Petersilie in die Suppe. Ein guter einfacher Ku chen. Man reibt 1 Talie Butter zu und gut 2 Tassen Mehl mit 2 Tliee cken wird. Gebackenes Fleischgericht. Man wählt hierzu die zähen Theile Fleisch fein. Auf jede 2 Tassen ge- Brodtrumen. 2 Eßlöffel süßen Rahm oder Fleischbrühe oder Wasser, Eßlöffel Zwiebelsaft, 1 Theelöffel ge hackte Petersilie, 1 Theelöffel Salz Theelöffel Pfeffer. Ofen backt man dies Gericht, giebt aber nur >/» Tasse Wasser in die Pfanne, um das Anbrennen zu ver» feste Schüssel man mit But cken mit Weißwein und Kräutern. Der Rücken wird »ach Belieben gespickt oder ungespickt butter sowie Vz Pint Wasser und und Salz bei, deckt einen gut schlie ßenden Deckel auf und läßt da» Fleisch über gelindem Feuer 3 bi» 4 Stunden dünsten. Wenn zuviel Flüssigkeit verdünstet, ist etwas nach zufüllen. Man giebt dann heiße» Wasser und ab und zu einen Löffel Weißwein dazu. Wenn das Fleisch gar ist, hält man es auf einer Schüs sel warm, verkocht die Sauce mit 3 bis 4 Unzen in Mehl gerollter, mit gehackter Petersilie durchkneteter But ter, fügt noch einen Löffel Weißwein oder milden Elsig dazu, schmeckt ab Gute, einfache B r o t k l ö ß e. gedrücktes Brot, 1 Eßlöffel Butter, 1 Ei, 1 Theelöffel Salz und so viel Mehl, um einen steifen Teig herzu stellen. Statt des Brotes kann man auch kalten, gekochten Kornmehlbrei nehmen und das Ei sogar noch weg fallen lassen. Gemüsesuppe. Man schnei det einige große oder ein gutes Bünd chen kleinere geputzte Mohrrüben in Würfel (von jedem Theil daS gleich« Gewicht), ebenso zieht man das glei che Gewicht grüner Bohnen ab und schneidet sie feinstreifig, läßt in der Kasserole Butter heiß werden und dünstet das Gemüse unter fortwäh rendem Rühren darin 10 —15 Minu ten durch. Dann gießt man so viel kochendes gesalzenes Wasser dazu, al» man Suppe braucht, und läßt auf chcn, ohne daß sie zu seh» zerfallen. Indessen hat man nebenher einen klei nen, in einzelne Rosen zerlegten Kopf Blumenkohl und mehrere kleine ge schälte und scheibig geschnittene Kar toffeln gar gekocht und abgegossen, ihut beides nebst etwas Tomatenmu» an die Suppe, schmeckt sie ab, giebt nach Geschmack Pfeffer und Salz dazu. Fifchfalat. Mehrere Stücke Aal in Gelee, gekochten Lachs, Zander oder ewen anderen beliebigen Fisch und e.nen schönen Vollhäring schnei det n.an in nette Stücke, besprengt sie etwas mit Estragonessig, ordnet sie hübsch auf einer Schüssel, ver ziert sie mit Sardellen, Sardinen, Oliven, Kapern und Krabben und legt um die Schüssel einen dicken Kranz von gelbem und rothen Apik. Man gibt außerdem noch Mayonnaise dazu. '
Significant historical Pennsylvania newspapers