«rl «p. brannten hochrothe Flecken, und die sonst so fröhlichen, dunkelblauen "Augen blickten schmerzlich und wie Hilfesuchend auf das kummervolle Antlitz der Mutter, die sich zwang, es Der kleine Erich war während der Hünf Jahre seines Daseins niemals krank gewesen: vor wenigen Tagen zeigte er eines Morgens Mattigkeit Unlust, seinen gewohnten Spie len obzuliegen. Dann klagte er über Schmerzen im Kopf und in der rech ten Seite der Brust beim Athemholen. Fiebersymptome traten auf, und der Herbeigerufene Arzt konnte es den Eltern nicht verhehlen, daß der Fall, «ine hochgradige Entzündung des Jetzt saß die Mutter am Bettchen s«s Knaben und streichelte hin und «vieder mit weicher Hand über seinen blonden Lockentopf, den er unruhig >auf den Kissen hin und her wälzte. Mit angstvoller Aufmerksamkeit beob achtete sie die kurzen, raschen Athem blick nicht zu versäumen, ihm viertel stündlich die ärztlich vorgeschriebene Arznei zu verabreichen. lag. Es war Otto von Brauneck, der Bater des Kindes. ihm der Diener auf sein selben gelegenes Arbeitszimmer zu ge „Was ist das? Sind noch keine Vorbereitungen fragte er „Ich glaube des Kranken we- . aus dem Keller. Aber rasch! Ma „Um nichts besser", flüsterte Ga -gert sich." „War der Doktor hier?" Flüsternd wiederholte sie die Wei „Rege dich nicht auf", sagte Bräun lich mit Thränen füllten. „Erich ist «in kräftiger Junge; es liegt kein «Grund zu so großer Sorge vor." Gabriele antwortete nicht. Der Zknabe aber, der die flüsternden Stim men gehört, schlug die Augen auf. Ein Ausdruck der Freude glitt über slein Gesichtchen. „Ach, Papa, da bist du endlich!" ffagk er. „Ich fürchtete schon, du kä mest nicht mehr." Der Vater beugte sich zu dem Kin -Ix> herab und drückte einen Kuß auf brennende Stirn. .Marum hätt' ich denn nicht kommen sollen?" erwiderte er lächelnd. „Frei lich bin ich gekommen und hab' dir et 'was mitgebracht. Einen wunderschö nen Wald und allerlei Gethier darin. Mren, Wölfe, Füchse. Wenn du wieder gesund bist, dann gehen wk miteinander auf die Jagd." „Ja, dann spielen wir Jagd mit einander", bekräftigte der Kleine. „Mama, du und ich, alle drei. Ich bin der Jäger, du und Mama, ihr müßt das Wild vor mir zu verstecken suchen. „Du wirst aber alle Thiere todt schießen und am anderen Tage werden sie t.otzdem wieder lebendig sein, da mit du sie wieder erschießen kannst", ergänzte Brauneck. Erich lachte, aber ein heftiger Hu stenanfall unterbrach seine Heiterkeit, und die hübschen Züge seines Gesicht chens verzogen sich schmerzhaft. „Jetzt aber mußt du still liegen, mein Kind, nicht sprechen", fuhr Brauneck fort, als der Anfall vorüber war. „Sonst wirst du nicht gesund und wir können nicht mitsammen Wild und Jäger spielen." Der Knabe war erschöpft in die Kissen zurückgesunken und schloß die Augen. Gabriele träufelte ihm einen Löffel voll Medizin zwischen die tro ckenen, heißen Lippen; dann saßen die beiden Gatten eine Weile schweigend an seinem Lager. Da schlug die Uhr acht, und Brauneck schnellte von sei nem Sitz empor. „Ich gehe, meine Gäste empfangen", flüsterte er, zu Gabrielen geneigt. „Wir werden heute unser Spielchen in meinem Zimmer abhalten, und ich will den Herren beim Kommen und Gehen die größtmöglichste Behutsam keit empfehlen, damit Erich nicht be unruhigt werde". Gabriele schaute auf, und der Aus druck ziemlichen Staunens malte sich in ihren Gesichtszügen. „Wie?" sagte sie, „du hast deinen Herren nicht abgesagt? Du findest ein Vergnügen daran, dich dem Kar- Brauneck zuckte die Achseln. „Liebe Gabriele, du hast hier eine pessimistische Neigung, das Leben furchtbar tragisch aufzufassen." Ein Seufzer entrang sich Gabrie lens Lippen. „Aber, liebe Gabriele", sagte er mit schlecht verhehlter Ungeduld, „das geht doch an, daß ich die d^e halten, aber einem Manne nicht." Vom Bette her tönte ein leises Stöhnen. gen. Er aber schüttelte verneinend den Kopf. „Otto, bleibe bei uns, bleibe bei deinem Kinde! Ich bitte dich!" „Aber, ich gehe ja nicht fort. Ich verlasse doch weder das Haus noch selbst die Wohnung." „Bleibe hier, bei Erich!" geh' denn! Geh' zu deinen Genossen, geh' dem entsetzlichen Vergnügen nach, das du nicht entbeh ren kannst! So mächtig hat der Dä mon des Spieles deine Seele um strickt, daß du ihm dein Vermögen zum Opfer brachtest, das du deinem Sohne hättest erhalten sollen. Jetzt siehst du deines Kindes Leben bedroht doch auch das hält dich nicht zu rück. Für dein Weib und dein Kind ist dein Herz erkaltet. Und die Flamme jener unseligen Leidenschaft verzehrt es." Fast unhörbar leise hatte Gabriele diese Worte hervorgestoßen. Aber Otto war keines entgangen. Er er bleichte. Einen Herzschlag lang be gegneten sich die Blicke der beiden Gatten. Dann senkte Otto den Kopf, wendete sich langsam um und verließ geräuschlos das Gemach. Einige Minuten blieb Gabriele re gungslos stehen und starrte auf die Thür, durch welche er sich entfernt hatte. Dann kehrte sie mit schleppen den Schritten an Erichs Lager zu riick. mit seinem Händchen über ihre Hand, die auf seinem Bette ruhte. „Weine nur nicht, Mama, liebe Mama!" Erich log. Er log, um seiner ge liebten Mutter, die er traurig sah, zu verheimlichen, daß er litt. Der Glückliche wußte noch nicht, daß es einen Kummer gibt, heißer, bitterer, trostloser, als selbst der eines Mutter herzens am Schmerzenslager des Kin des: der Kummer um eine verlorene Seele, die uns theuer ist. Brauner! war in sein Zimmer ge ter/ aus, als er sich allein sah. Aber was nützte es ihm? In wenigen Mi nuten mußten si: ja doch kommen, zu fürchten und zu hassen vermeinte. ! Er seufzte tief auf, warf sich in einen Fauteuil, und die Arme auf die . Seitenlehnen gesliikt. verbarg er den Kopf in seine Hände, i Die Worte seiner Frau hatten ihn ! mächtig erschüttert. Sie hatten sein im Grunde leicht bewegliches und l weiches Gemüth im tiefsten ausge > iMlt. Blitzartig zog das Bild sei- jener furchtbaren Leidenschaft, deren Sklave er geworden. Ja, Gabriele hatte Recht. All seinen Besitz hatte sein eigenes, das seiner Mutter, das ihm wenige Jahre nach seiner Berhei rathung zugefallen war, und jenes eines Oheims, den er beerbt hatte. Nur einen kleinen Rest nannte er noch sein eigen. Er hatte seinen Sohn zum Bettler gespielt. Aber nicht das allein: Er war noch tiefer gesunken als Gabriele ahnte. Nicht nur das Laster das Verbrechen hat seine Hände besudelt. Als fast sein gan zes Kapital vergeudet war und er sich am Rande völligen Ruins sah, da war eine entsetzliche Versuchung an ihn herangetreten. Schleichenden Schrittes erst, in flüchtigen Umrissen deutlichere Formen an und lockte ihn immer lauter und dringender. Ein böser Zufall, der ihm einen Genossen zuführte, der unentdeckt und erfolg reich die Bahn des Verbrechens schon betreten hatte, gab den Ausschlag. Seine letzten schwindelnden Skrupel waren besiegt und er erlag.... Das war es, was er, in sein In neres schauend, gewahrte. Er wußte, daß es keine Umkehr, keine Rettung Ein schmerzliches Stöhnen entrang sich Ottos gequälter Brust. Da schellte die Klingel an der Eingangs thür; im Vorzimmer wurden Stim men laut, und er sprang empor. Sein- Gäste trafen ein, jetzt war nicht die Zeit dazu, sich düsteren Betrach tungen hinzugeben. Wozu auch? Vielleicht würde endlich das Glück ihm hold und wer weiß, vielleicht ließe sich, wenn nicht alles, so doch ein Theil des Verlorenen zurückerobern. Nicht alles Unrecht, das in der Welt geschieht, gelangt zur Enthüllung. Wie viele Schurken und Verbrecher, schlimmer als er, bleiben unentdeckt und erfreuen sich ungestört der golde nen Früchte ihrer Gaunerstreiche. Otto trat den Eintretenden grü ßend entgegen; bald folgten andere, und eine Viertelstunde später saß die Gesellschaft vollzählig beim Spiele. Drüben aber lehnte Gabriele am Bette des kleinen Erich und sandte aus gläubiger Seele ein inbrünstiges Gebet zu Gott empor, daß er ihr Kind vom Tod« und ihren Gatten vom Untergang in Laster und Ver kommenheit, dem schlimmeren Tode, Die Stunden verrannen. Tiefe Stille herrschte im Zimmer deS Kran ken. Otto hatte Wort gehalten; kein Laut drang herüber von der lustigen Spielgesellschaft, den Schlummer des Knabe» zu stören. Aber Erich schlief nicht. Wohl hatte der Husten nach gelassen, aber der Athem drang in kurzen, hastigen Stößen aus der Lun ge und das Fieber steigerte sich stetig. Einige Male hatte der Kleine nach dem Vater gefragt und Gabriele ihm geantwortet, daß er in seinem Zim mer sei, ob sie ihn herbeirufen solle. Erich schüttelte den Kopf. Er glaub te, daß der Vater schlafe und wollte ihn nicht seinetwegen wecken lassen. Mama weilte bei ihm, er war ja nicht "ck d' Z' um Stunde floß in den Schoß der Unendlichkeit. Mit unermüdlicher Pünktlichkeit reichte Gabriele dem Kinde die Arznei, träufelte einen kühlen Trank zwischen die heißen Lip pen, lockerte seine Kissen. Von Zeit zu Zeit durchmaß sie mit unhörbaren Schritten das Gemach. Eine qual volle Unruhe hatte sie ersaßt. Sie wußte und sie fühlte es, daß die Stunde nahte d«r Entscheidung über Tod und Leben. Mitternacht war vorüber. Mit stockendem Herzschlag stand Gabriele über Erich gebeugt und lauschte. Ihr hatte plötzlich geschienen, als ob die stoßweisen Athemzüge des Kranken von einem leisen, röchelnden Geräusch begleitet wurden, und eine furchtbare Angst hatte sie an der Kehle gepackt. Da machte Erich eine Bewegung und setzte sich im Bette aus. wie fühlst dii dich? Besser?" „Wie ich mich fühle?" wiederholte der Knabe. „Besser, viel besser. Nur so sonderbar ist mir zu Muthe, und heiß Aber das thut nichts, Mama, Gabriele ging. Als sie, die Reihe li? und wvrde, als sie die Portlere zurückschlug, die jenen Raum vom Salon trennte, Zeugin eines Auf tritts. der, sie mit tödtlichem Ent setzen erfüllend, ihr« Schritte hemmte. Sie sah folgendes: Mehrere Herren waren von ihren wild und verworren durcheinander. Einer derselben hielt mehrere Karten in der Hand, die er den andern Spie „Da seht!" rief er. „Da habt Ihr den Beweis. Die Karten sind mar in's Angesicht. „Elender Schurke!" Otto fuhr vom Stuhle auf. Asch fahle Blässe bedeckte seine Wangen. Seine Lippen zuckten. Dumpfes Schweigen lagerte sich plötzlich über die Gesellschaft. „Die Pflichten der Höflichkeit als stammelte Otto nach einigen Augen blicken. „Nichtsdestoweniger werden S^' — gegen den g'/^en- Ein Hohngelächter beantwortete Braunecks Worte. „MU einem Falschspieler schlägt von ihren Plätzen. Thürschwelle. Ein dunkler Schatten legte sich ihr über die Augen. Aber sie schrie nicht aus. Sie brach nicht Weggehen gerüstet, erreichte sie das Zimmer ihres Kindes. Dort sank sie lautlos an Erichs Bettchen nieder. M " s u n glückli mir nach ihren Klängen. Du und Papa... Er war verschieden, eine Lungen li-"st —erlöst^ wie folgt schildert: „Am 23. Juli 1847 befand ich mich in Gesellschaft der empor, und so war der noch lebende Junge gerettet. Wir hoben ihn hinein in einen gerade herbeikom sluthen." Ein Musterpartilula r i st. Bayer (bei schlechtem Wetter in Verlin): „So a saupreußisches Wet ter!" Ei« Ehrgeiziger. Es schlug eben zwei. Um diese Stunde fanden im Winter die Lei chenbegängnisse statt. Da fing ja auch schon die kleine Bimmelglocke an, ein kurzes Aufhorchen in jedem Hause, jetzt mußte das volle Geläute einsetzen, der letzte Liebesdienst oder vielmehr die letzte Ehre, welche die Kirche gegen angemessene Bezahlung jedem Bürger erweist. Wer war denn gestorben? Man kannte doch sonst jedes Ereigniß aus dem Städtchen? So, das ist etwas anderes, die kleine Glocke bimmelt allein weiter, es ist also einer aus dem Armenhaus, der beerdigt wird, der nicht einmal so viel hinterläßt, daß seine Erben ihm das volle Geläute bestellen können. Der platte, unpolirte Armensarg ist es, der gleich vorbeigetragen werden wird, gefolgt von zwei oder drei Mitinsassen des Armenhauses. Das ist keine Schau, die einen Bürger an's Fenster oder vor die Thüre zieht, als wenn ein Reicher hinausgetragen wird zur letzten Ruhestätte und man sich überzeugen will, wie viele, viele Bürger dem Todten oder auch nur sich selber die Ehre geben. ! Plötzlich hört man im Nachbar hause die Fenster aufreißen, die Hausthüre klappen, ein Zuruf zwi schen zweien, zwischen dreien, man reißt auch sein Fenster auf, und die, welche alle Fenster schon besetzt sehen, eilen vor die Hausthiire, und trotz der Kälte und des tiefen Schnees stehen wie in einem Nu vor jeder Hausthiire Gaffer, stecken aus jedem Fenster Köpfe und siehe, eben als der kleine «Zug mit dem Armensarge vorbeigeht, ! reißt jeder die Mütze vom Kopfe, > denn die Majestät des Todes zwingt zur Reverenz, ob sie sich in einem irdischen Armen oder Reichen offen bart und der alte Armenhäusler da bekonit ein so zahlreiches Spalier, sein Sarg wird von so vielen Bür gern gegrüßt, als wäre er der reichste und angesehenste Mann der Stadt gewesen. Ach, und er war der Aerm fien einer und der wenigst Angesehene gewesen, der alte Wicke. Selbst in seiner Jugend war er wegen seine? schwachen, gebrechlichen Körpers, sei ner unansehnlichen schiefen Figur von Gesellschaft und Kameradschaft aus geschlossen gewesen; dann war er Schweinehirte, ja wohl, zugegeben, ein treuer, gewissenhafter Schweine hirte, so lange, wie er irgend etwas thun konnte, fast bis zu seinem sieb zigsten Jahre, und nun war er schon fast zwanzig Jahre im Armenhaus vergessen worden. Was zog also alle Bürger und Bürgerinnen an Thür und Fenster? Das Gefolge war doch wie die Ausstattung das bei Armen häusern herkömmliche! DaL Gefolge bestand aus einigen Armenhäuslern, aber dicht hinter dem Sarge schritt ernst und gemessen, und da die Armen nicht gewagt hatten, sich neben und hinter ihm anzureihen, allein wie ein nahe verwandter Leid tragender ein gut gekleideter Mann mit langem weißen Bart; es war der Lehrer der jüdischen Gemeinde. Im ersten Augenblick wollte man cher Mund sich spöttisch verziehen, und auf manche Lippen drängte sich ein leichtfertiger Witz, der sich auf den Leidtragenden und den früheren Beruf des 'Verstorbenen bezog, doch auch jetzt trug die Würde des Todes den Sieg davon, man schaute ver wundert aber still und ernst dem selt samen Leichengefolge nach. Selbst bei der Rückkehr vom Friedhofe unterließ man trotz der gespannten Neugier das Fragen, und erst Abends, als er in's Herrenstübel des Gasthofes eintrat, bestürmte man den Lehrer, um den Grund des seltsamen Ereignisses zu erfahren. „Als ich vor 42 Jahren hierher kam", erzählte er, „da wußte ich noch nicht, daß man in unseren bergigen Straßen bei Winterglätte nur mit Filzüberschuhen und stachelbewehrtem Stocke gefahrlos gehen kann, und so kam es, daß ich beim ersten Glatteise an steiler, abschüssiger Stelle fiel und mich schwer am Kopfe verletzte. Der jetzt Verstorbene war in der Nähe, und so schwach und gebrechlich er von jeher war, er hob mich aus und trug mich nach Hause. Meine Frau wollte ihm zwei Albus reichen für seine Bemühung, er aber lehnte das Geschenk ab mit den Worten: Meinen Lohn hol' ich mir schon, wenn der Herr Lehrer wieder auf ist. Am zweitfolgenden Sonntage, als ich schon das Bett wieder verlassen hatte, erschien er in seinem Sonntagskittel und an der Thüre stehen bleibend, drehte er verlegen seine Pudelmütze ich zu ihm. „setzen Sie sich," und rückte ihm einen Stuhl an den Tisch. Dann schenkte ich ihm einen Schnaps ein und legte ihm. in der Meinung, daß die ihm von mei ner Frau gereichte Gabi zu klein ge wesen sei, vier Albus neben das Glas. Der Mann wurde immer ver legener, er vermochte oder getraute sich nicht, seine Gedanken in Worte zu kleiden. Endlich schob er die vier Albus beiseite. „Ach, Herr Lehrer." sagte er. „wie gut könnte ich die vier Weißpsennige brauchen, aber ich will sie nicht, ich will was anderes fordern." „Na, heraus damit," sagte ich. es haben." „Den Schnaps will ich trinken," antwortete er,, „aber anstatt des Gel des sollen Sie mir versprechen, daß Sie, wenn ich sterbe, hinter meinem Sarge hergehen." haben. „Ach, Herr Lehrer," sagte er weich, „ich bin so arm; wenn ich einmal hergeht." ds Gld" redete ich ihm zu. „ich kann ja eher sterben als Sie." „Nein, Sie sind zehn Jahre jün ger als ich," entgegnete er. Reihe." „nehmen Sie das Geld und essen Sie was Gutes dafür, ich verspreche Ihnen, daß ich, wenn ich Sie über lebe, hinter Ihrem Sarge folgen werde." „Nein," wiederholte er noch einmal bestimmt, „das Geld nehm' ich nicht, dann sind Sie mir die Begleitung schuldig und müssen mit mir gehen." Was sollte ich thun? Ich gab ihm das Versprechen, und er ging fort, ohne das Geld zu nehmen. Einige Leute, denen ich damals diese Geschichte erzählt hatte, lachten über den armen Teufel, der die ihm so nöthigen Groschen ausgeschlagen hatte, um sich einen Mann für sein Leichengefolge zu sichern. Sie sind alle längst dahingegangen, und so weiß jetzt Niemand mehr von dem längst verflossenen Borfall. Vor einigen Tagen kam ein Mäd chen aus dem Armenhaus zu mir, die mir folgendes ausrichtete: „Der alte Wicke liegt im Sterben, aber er will noch vorher wissen, ob Sie daran denken, was Sie ihm verspro chen haben." Ich schickte ihm ein Fläschchen Wein und ließ ihm sagen: „Ich habe mein Wort nicht vergessen und werde es halten." Heute habe ich nun meine alte Schuld bezahlt." Kein Laut wurde in dem sonst so lauten Raume gehört, als der Lehrer seine Erzählung beendigt hatte, alle saßen sie still und nachdenklich, bis der immer weichherzige, gutmüthige Apotheker die Stille unterbrach: „Wenn ich gewußt hätte," sagte er, „daß der alte Schweinehirt so eh^ hinter seinem Sarge gegangen." Wie freundlich muß der Stern des Verstorbenen an diesem Abend herab geblinkt haben auf den schneebedeck ten Hügel, der sich über seine irdische Hülle wölbte, und auf das liebe, unter den Schneedächern schlum mernde Heimathsstädtchen, in dem sogar einer der anerkannten Honora tioren bereit gewesen wäre, ihm die letzt- Ehre zu erweisen. Oder hat gar sein Stern, als er diese frohe Botschaft hörte, einen Freudensprung gethan, daß er wie eine Stern schnuppe durch den unendlichen Wel tenraum dahinschoß? Wt« die Ra»t«u»n schlafen. Da der Mensch etwa ein Drittel seines Lebens im Bett zubringt, Ist es kein Wunder, daß er seinem Ruhe platz eine gewisse Sorgfalt zuwendet und auch größere Ausgaben dafür nicht scheut. Im Allgemeinen ist das nicht gerade gesundheitsförderliche Fe derbett jetzt wohl schon meist durch Matratze und Decken verdrängt. Die französischen und auch die skandinavi schen Betten sind wegen ihrer Härte bekannt. Die norwegischen sind so eingerichtet, daß sie zum Gebrauch erst aus einem Winkel hervorgezogen wer. den. Auch in Schweden sieht man, wenigstens in beschränkten Wohnun gen. dreitheilige. ineinander schiebbare Bettgestelle mit dreitheiligen Ma tratzen. die erst in der Nacht in brauchbare Form gebracht werden. schöne Hängematten aus Gras u,:d verstehen sie auch hübsch zu färben. Die Japaner liegen auf Matten, die lich das reine Marterbett. Die Chi le», ihre Matratzen und Decken be stehen aber nur aus Matten. Im Winter legen sie noch für die Nacht dicke, mit Baumwolle gefütterte Klei der an. Die wenigsten Umständlich. Der Ortspfarrer visitirt die LEIB?" Der sehr wohlbeleibte er: Wanst." Paulchen: „Onkel, laß mich doch mal deine Affen sehen." Onkel (erstaunt): „Meine Af fen? Wie soll ich denn zu Affen Paulchen: „Papa sagte doch neulich zu Mama, du hättest dir schon manchmal einen Affen gekauft!' Gutes Vorbild. Isaak: .Sag' einmal, warum hast Du Dir gekauft eine Katz?" Kohn: „Damit mein kleines Moritzchen sieht, daß Gut vertheilt. Bei der kehrt. Der Mann ist ein altes Weib, Anzüglich. A.: „Nicht wahr, das Feuilleton in der „Morgenzeitung" ist nicht von Dir?" B.: „Stimmt! woher weißt Du das?" A.: „Weil es fo brillant geschrie ben ist!" hat." „Und doch welch' häßliches Mundwerk." Also doch! Backfisch (am Beleidigt. Sie auf der Welt waren!" Mißverständniß. „Wann ! haben Sie denn Ihre Gattin kennen ! gelernt?" „In der Ehe.' I Touristen-Deutsch. «„Reizendes Kind, diese Sennerin!
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