Am Hochzeitstag. (9. Fortsetzung.) 13. Kapitel. zurecht, ihn um das Zimmer des Assistenzarztes Doktor Gerling befragte. Ueber zahllose Stiegen und durch lange, schmale Herzlichkeit, mit der Rudolf Ger- Zu: h s g 5 „Ich hoffe, daß Sie nicht den Arzt Beistand zu bitten." „O so hat sich das alte Lei- Er war ein Mann von guter Er ziehung, und sein Beruf hatte ihn gelehrt, auch die größten Ueberra schungen wie etwas Natürliches hin doch vortrefflich zu verbergen. „Verzeihung." sagte er höflich, „ich wußte gar nicht, daß Ihr Herr Neffe wieder in München ist." Tödtlich erschrocken zuckte Frau Margarete zusammen. Sie war todienblaß und ihre Lippen zitterten, als sie fragte: „Persönlich nein. Aber Fräu lein Eva sprach mir einmal von ihm. Und sie sagte mir, daß er der Fami lie viel Summer und Sorge berei tet hätte." Ein tiefer Athemzug der Erleichte rung hob die Brust der Frau. Wenn er nichts weiter wußte, so konnte sie die begonnene Lüge durchführen. Und es gab ja nun ktinen Weg mehr zu rück. Da es einmal gesagt sein mußte, sprach sie ohne Zögern, aber in einer hastig monotonen Art, die ihn besrem habt seinetwegen," erwiderte sie aus seine letzten Worte. „Vor sechs Jah re,: haben wir ihn aus den Augen ver er vor zwei Tagen plötzlich austauch te. Er hat sich in aller Welt umher getrieben, wie er sagt." Verlegenheit, was cr ihr antworten sollte. Er zog aus ihrem Benehmen und dem, was ihm Eva von diesem sich d td so ist Ihr Her: Neffe leidend^" «ganzem Herzen Dank dafür, daß er 5 sie nicht mit Fragen nach irgendwel ' chen Einzelheiten quälte. „Ja er ist krank," bestätigte sie. „Bei seiner Ankunft habe ich nichts könnten, Herr Doktor " Rudolf Gerling sah auf die Uhr. gleiten, so will ich sogleich mit Ihnen gehen." l' ß si d G „Ich habe lediglich als Arzt ml« Ihrem Neffen zu thun, Frau Willi sen. Und es würde sich schlecht mit meinem Beruf vertragen, wollte ich hatte, war wahrlich nicht danach an gethan, sie zu beruhigen. Mit zit ternden Händen öffnete sie die Woh- Kenntniß daß Sie gekommen sind," sagte sie. „Er ist etwas menschenscheu, und da er selbst seine schlechtcrt. Mit hochgeröthetem Ant- Fieber. ich geholt habe. Er weiß nichts wei ter, als daß Sie mein Neffe sind und vor zwei Tagen nach sechsjähriger Abwesenheit hierher zurückkehrten. Er hegt keinerlei Mißtrauen, und Sie „Aber mußte es denn gerade er sein?" stieß Herbert verzweifelt her vor. Ihr festes Auftreten hatte sei sehlt. „Er ist bei der Polizei und man hätte doch am Ende jedem anderen Arzt dasselbe erzählen kön nen, wenn es schon so ganz unerläß hen und Sie sich damit abfinden müssen. Bitte bereiten Sie mir nun keine Schwierigkeiten zu fürchten Haben." Ergeben ließ er den Kopf wieder auf das Kissen fallen und suchte nur mit den Fingern sein wirres Haar zu ordnen. „Nun so lassen Sie ihn denn hereinkommen!" sagte er. „Aber ich trage nicht die Verantwortung sür die Folgen, die daraus entstehen kön nen. Und es ist, bei Gott, eine un nütze Quäler-i." der Art. wie Willigen von ihrem Neffen gesprochen hatte, auf den Anblick eines elenden und verkom i menen Menschen gefaßt gewesen war, so mußte ihm das Aussehen desKran ten ein: Ueberraschung bedeuten. Die ses schöne Männergesicht mit den 'großen, flammenden Augen und der > °r-chtooll-modell!rten weißen Stirn Rudolf blieb der Bitte eingedenk, vorübergehendes Unwohlsein handelte. Auf den ersten Blick hatte er gesehen, daß der Kranke sehr hohes Fieber haben mußte; und noch ehe er mit ihm niederneigte. „Aber wenn Sie mir das Glas Wasser reichen wollten, Herr Doktor dort auf dem Tisch er hatte die Augen geschlossen und schien völlig theilnahmslos. Als Ger ling ihm aber am Ende das Fieber „Jch habe Sie belogen," flüsterte er heiser. „Ich weiß, daß ich krank bin schwer krank. Gibt es noch eine Möglichkeit für mich, gesund zu wer- Wahrheit! Werde ich sterben?" geschah b ? lss chen über Ihre heutigen Befürchtun- Herbert Frank hatte die Worte Jetzt--rgr.fs er seine Hand und druckte „Ich danke Ihnen! Und Sie men die Sache nicht allzu ernst dar stellen nicht wahr? Es liegt mir unendlich viel daran, daß Sie Oberhand über seine Vortheile. Und Willisen. Und es ist wohl dos beste, wenn ich Ihrer Tante so gut die Wahrheit sage wie Ihnen. Es ist ja überdies schon ver Pflege wegen d!>! Fiebe»s infornnrt hatte. Frau Wi?iscn öffnete die Thür des Wohn zimmers, als sie fein Kommen hörte. V.iruhe. «Es ist etwas sehr Ernstes „Ich werde die Pflege meines Nef- zu, Frau Willistn? -- Ich habe dem Mit gesenkten Blicken hatte Fra» Margarete ihn angehön. Jetzt reich- Herr Doktor!" sagte sie leise. „Aber Ich ich muß Sie bitten, nicht da- Es blieb eine kleine Weile still zwi schen ihnen. Dann fügte sie unsicher Patienten zu bekümmern. Und wenn es so in Ihren Wünschen liegt, werde ich Ihren Neffen gern auch fernerhin vorausgesetzt. Daß ich Sie meiner Verschwiegenheit ausdrücklich versiche re es ist wohl nicht nothwendig, Frau Willisen." sie ihr Amt als Pflegerin auf. , 14. Kapikel. ihr darum zu thun, schon Mit ihren ersten Worten alle Besorgnisse und Bcdenklichkeiten der in der That et ossenen Wohnungsthür so zu Fra» Willisen gesprochen. Obwohl sie sür ihren Besuch in der Goethestraße Gesicht der Matrone zuzuwenden. „Wo ist mein Mann? Seit . beinahe zwei Wochen bin ich ohne nen?" -r hier. Aber er wa? sehr krank." Ungestüm erfaßte die junge Frau > .Krank sagen Sie? Sehr! krank? Vielleicht in Lebensgefahr?" machte, ihren Schleier gelöst, und , Frau Willisen war überrascht von j der Schönheit dieses bleichen, rassigen > Gesichts. j „Und jetzt? Ich darf ihn doch sehen?" soll so wenig als möglich sprechen. Aber Ihnen den Zutritt zu Ihrem Gatten zu verwehren, wäre eine Grau- Ob nun die Meinung, die sich Frau Willisen bisher von der un belannten Gattin des Flüchtlings ge- Tochter vor sich habe, von der in Herberts Briefen wiederholt die Re de gewesen war. Sie hatte beim Le nie war diese Regung so stark gewe sen wie jetzt, da sie sah, mit einer wie anmuthigen Hausgenossin ihr l „Daseist Porträt Ihres Töch ne recht unvortheilhafte Amateurpho sie es sei." „Fräulein Willisen ist den Tag Frank? Er ist sehr glücklich, Sie Hinsicht freilich hat Eva sich um Jh war. Und als die gastfreundliche , Frau sich schon an der Schwelle dis >kret wieder zurückgezogen und leise die Thür hinter sich ins Schloß ge drückt hatte, warf sie sich neben dem l Bette in die Knie, um Herberts auf gerichteten. von Kissen unterstützten Oberkörper mit ihren Armen zu um- „Mein Geliebter! Mein Süßer, Einziger, R-sn! Habe ich dich end- Kranke:, war ein zugleich scheut und glückliches Lächeln, als er in die glän zenden Augen seines jungen Weibes sah. „Ich konnte dich nicht benachrichti gen. Margot." sagte er leise. „Und ich wollte ja auch nicht, daß du dich um mich ängstigen solltest." .Als wenn die Ungewißheit, in der ?es^'" „Eine Andere? Wer soll damit ge« „Ich habe draußen das Bild des finde, sie ist gefährlich hübsch." Herbert schüttelte den Kopf. „Ach, wenn du wüßtest, wie wenig nißkrämerei und alles Unwahrhasligc zu sein." „Ich werde nachher mit ihr reden. kann, er wird doch nicht etwa eines Tages Verdacht schöpfen?" „Bon ihm fürchte ich nichts. Ob der Polizei ist —" „Im Dienst der Polizei? Ja, »m denn nicht neugierig, es zu erfahren?" „Gewiß! War doch bei aller Freude bei Frau Willisens Mittheilung fast (Fortsetzung s-Igt.) muß ich schon sagen, die Aus schönes Stück Geld." Für die Hüche. Danziger Klopp s. Maa stände, 2 Theelöffel Salz, Thee löffel feinen Pfeffer und 2 Eßlöffel Kartoffel- Beignets. löffeln werden geschält, gerieben unl» gewogen. Aus 1 Pfund Kartoffel» nimmt man entsprechend Butter, rührt sie in Reibnaps zu Sahne, fügt 2 Eier, die geriebene Citronenschale,und heißem Backfett (halb Schmalz, halb» berkl ö ß e. 1 Pfund Rindsleber, gute Löffel Mehl, etwas Pfessrr Fischsuppe. 1 Pfund kleinere etwas geriebener Semmel, Salz unk Pfeffer. Man formt mit Hilfe vo» etwas Mehl daraus kleine Klößchen die man in kochendem Wasser rasch Griesklöße. Man schneidet Klöße und siedet sie in Salzwasser 10—2 t) Minuten, je nach der Größe. Kalbskoteletten in Lyon naise bereitet man, indem man !>,> Eßlöffel Fleischbrühe, ein Eßlöksek Gefüllter Schellfisch. Pfund schwerer Schellfisch. Derselbe kleinen Zwiebel und etwas Majoran, recht sein gewiegt. 2Vy Unze Butter wird zu Sahne gerührt, ein gan- und Pfeffer dazu gegeben und dan?» alles mit obiger Masse innig ver mischt und in den Fisch gefüllt. Der? Einschnitt näht man zu. So kommt herstellt: In cirka 2 Unzen Butter
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