Ter Zerstreute. ' Bin galanter Mann trägt das Ja» quettchen seiner Frau; kvaß er's auch mitnimmt in die Schule, ist nicht schlau And zieht er's gar noch an, so kriegt er's G'schau! Doppelsinnig. Nach beendigter Uebung reitet ein Hauptmann an der Spitze seiner Compagnie vom Exercierplatz stolz den Thoren der schwäbischen Residenz »u. Plötzlich wird die Rosinante, die sonst an Sanftmuth nichts zu wün schen übrig läßt, zum großen Erstau nen des Hauptmanns unruhig und beginnt, hauptsächlich mit der Hin terhand, die tollsten Sprünge auszu führen. Verwundert über das eigen thümliche, ganz ungewohnte Gebah ren des Rosses, wendet sich der Haupt mann an den Flügelmann der vorder sten Section: „Grenadier Wörle, sehen Sie mal nach, was der Gaul hat!" uff ihm!" Ein Wetter, Sie effen ja schon das fünfte Schnitzel?" .Nur der Zitronen scheibe wegen.. > der Arzt hat mir genmensch auftritt): „Na, so a mise rabler Schwindel! Am Zettel heißt's Schlangenmensch,... wo hat er denn Im Bett' liegt ruhig Onkel Fritze Mit feiner spitzen Zipfelmütze. Zum Abendbrod verzehrt er hier 'nen Rettich und 'ne halbe Bier. Dabei jedoch wird er gestört, Weil er durch's offene Fenster hört. Wie draußen jemand ohne weiter's Jn's Zimmer steigt auf einer Leiter. So 'was verursacht immer Schrecken; Deßhalb thut Fritz den Kopf verstecken Den Rettich jedoch hält er fest. Nun schleichen sich auf leisen Sohlen Heran die Räuber mit Pistolen. Den Rettich mit der Wurzelspitze, Den halten sie für Onlel Fritz«. .Buin.bum" da knallt's »Ei Jetzt ist er sicher mausetodt." — So denken cynisch beide Schacher, Doch hat der Rettich bloß zwei Löcher. Kriegt Fritz iiii linken Arm den Die Mordgefell'n packt kalter Graus. Der Böse fürchtet stets Gespenster, d tA st'"sch Der Onkel denkt erstaunt: „Ei —ei?" / Dabei zu ihrem Mißgeschicke „Wie kommt jetzt das?" denkt Onkel Fritze. und wackelt mit der Zipfelmütze. Auch ein Motiv. "ivie kommst denn Du dazu, jetzt schon zum Sträflicher Miß- Maßlrua Mi'ch getrunken hat!" Der Besuch. „Wir sind für heute Abend einge laden", sagte der Großhändler, der eben aus seinem Zimmer trat, damit beschäftigt, seine Schlafrockschnur zu knüpfen. Er war vor wenigen Mi nuten nach Hause gekommen, und klein und untersetzt, wie er war, pustete er noch nach der Anstrengung des Treppensteigens und Umkleidens. „Wohin denn, Papa?" Ein junges, blondes Mädchen mit einem lebhasten, rundwangigen Ge sichtchen drehte sich vom Büffet um, wo sie gerade alle Trinlkannen und Becher ordnete, die ihr Vater zu Weihnachten bekommen hatte: Beobachter gewesen wäre, hätte er ei nen röthlichen Schimmer bemerken können, der über die klaren Züge sei ner Tochter huschte, aber er sah sie nicht weiter an, sondern begann auf und ab zu gehen. „Ja, das heißt", fuhr er fort, „man kann es eher einen Zufall nen nen als eine Einladung. Ich traf Wenmark auf der Straße, und er meinte, ich könnte doch ganz gut zu ihm nach Haufe kommen und mit sei nem Schwager ein Spielchen machen. Man sollte doch am Heiligendreikö nigsabend irgend etwas anfangen." „Aber dann bist ja nur Du einge „Nein, was Dir nicht einfällt! Du kannst ja Deine Kinder mitbringen, hat er gesagt." „Glaubst Du, daß er auch Karl meinte?" fragte das junge Mädchen zögernd. „Sie kenne» ja nur mich. Karl war nicht mit, als wir Besuch bei ihnen machten, und er war auch nicht zu Hause, als Frau und Fräu lein Wenmark mir den Besuch erwi derten. Sie haben ihn überhaupt nie gesehen." „Du mit Deinen Besuchen! Ihr sollt alle miteinander mit, Du und und all die andern „Geht es nickt? Ich muß Dir sa sich schickt. Ihr geht alle mit, und hatte sie sich nicht vorgestellt. Ihr war sie in Farm einer größeren Abendgesellschaft vorgeschwebt, wenn möglich mit Tanz. Sie würde ihr neues, mattblaues Kreppkleid mit den das sie eben erst bekommen, und das er, Anton Wenmark, der Dozent, nicht auf den Weihnachtsbällen ge sehen hatte, bei denen sie sich getrof fen. Das letzte Mal hatte er ihr ge sagt, daß seine Ferien bald zu Ende wären und daß er nach Upsala zu rück müßte. Aber er hoffte, sie wür den sich noch vorher sehen. Und nun sollten sie sich wirklich noch einmal treffen! Aber wie! Nicht auf einem Ball. Keine Musik um sie. Kein Tete-a-tete in einer Fensternische mit einem wehenden Fächer zwischen ihnen, keine wetteifernden Kavaliere, beschloffen: wenn alle Kinder mit gehen sollten, so wollte sie zu Hause bleiben. So ging sie nach Tisch nnt sebr leidender Miene wieder zu ihrem Vater. Sie hatte solche Kopfschmer zen, daß sie nicht mitkommen konnte. blätterte die Zeitung um. „Was sind das für Geschichten! Nun will ich, daß Du mitgehst." Sie stand mit der Klinke in der Hand da. „Aber ich kann doch nicht fühle..." „Bah, ein bißchen Kopfweh! Ich bin Freitag in die Verwaltungsraths sitz'.lng gegangen, obwohl ich Zahn schmerzen hatte. Nimm Dich zusam men und sieh vergnügt aus!" gnügt sah sie gerade nicht aus. Um halb sieben Uhr begab man sich fort. Zuerst ging der Großhändler selbst, und dann alle seine Kinder, zehn, Martha zwölf, Sven zehn, Gu stav acht und Signe sieben Jahre. Als der ganze Gänsemarsch in das Wen anderen folgten nach. Da war er! Ha, er erkannte sie! Sie vergaß alle Verlegenheit und allen Verdruß, so lange er warm Ihre Hand hielt und ih: für das letzte Mal dankte. ten, denn eine dritte kleine Hand schob sich zwischen sie. Es war Signe. die sich beeilte, ihre Begrüßungspslich ten zu erledigen. Sie konnte nicht warten. Der Dozent gab ihr einen Hand schlag und sah sich ein wenig erstaunt um. Er hatte offenbar keine Ahnung gehabt, wie viele Schwestern und Brüder Hedwig befaß. „Nun, das ist nett", sagte er, „das ist sehr nett, daß Sie Ihre Geschwi- Gwubte er, daß sie es war, die sie mitgenommen hatte? Hedwig fühlte, wie sie immer röther und röther wur de, und war froh, als Frau Wenmark sie fortzog, um Thee zu trinken. Da standen nur ein halbes Dutzend Tas sen auf dem Tisch, aber das Stuben mädchen kam gleich mit noch ein paar herein. Die Kinder wurden auf Ses seln vertheilt, und nachdem sie ihren Thee getrunken hatten, versuchte die Tochter des Hauses sie mit Spielen im Speisezimmer zu unterhalten, während die Erwachsenen sich in die anderen Zimmer zerstreuten, theils um zu spielen, theils um zu plaudern. Alle Menschen waren freundlich und artig gegen Hedwig, aber sie konnte es nicht hindern, daß sie sich an diesem Abend verlegen und fremd fühlte, und am meisten Anton Wen mark gegenüber. Das Gespräch zwi schen ihnen wollte nicht wie sonst in Gang kommen. Aber sie wurden auch nicht in Frieden gelassen. Gerade als sie von dem kommenden Frühlingssest in Upsala sprachen, kam Martha und hängte sich an Hedwig, den Arm um ihre Schulter und hörte mit der ge spanntesten, unbehaglichsten Aufmerk samkeit zu. Und dann war es auch unmöglich, seine Gedanken zusam menzuhalten und interessant zu sein, wenn man beständig an die Kleinen drüben im Speisezimmer denken mußte. Ihre Mutter war seit meh reren Jahren todt, und Hedwig wußte nur zu gut, daß man für alle ihre Mängel in Aussehen, Kleidung und Benehmen die große Schwester ver antwortlich machen würde, die sie nicht besser erzog. Anton Wenmark war auch förm licher und stilvoller als sonst. Hed wig war es, als folgten seine Augen ihr mit einem wunderlichen Ausdruck. Er hatte sich wohl eine andere Vor stellung von ihr im Alltagsleben ge iliacht. Davon war sie überzeugt. Sie erschien an diesem Abend nicht vortheilhaft, das fühlte sie; und wenn er früher irgend ein Interesse für sie gehabt hatte, so verschwand es jetzt, ohne daß sie etwas dazu thun konnte, ihn an sich zu fesseln. „Kommt, wir wollen ein lustiges Sitzspiel spielen! Ihr sollt alle mit dabei sein", sagte Fräulein Wenmark in der Salonthür, Signe an der einen Hand und Sven an der andern. Nach einem allgemeinen Aufbruch nahm man die Stühle ein, die die Kinder draußen im Speisezimmer in einem gewaltigen Ring aufgestellt hat ten, und das Spiel begann. Als es im besten Gang war, bemerkte Hed- während sie unverwandt Gu stavs lange Beine betrachtete. Und was war es auch nur, was um seine schlenkernden Hosen baumelte? Sie rückte näher zu ihm, um besser zu schwarz. Sie bückte sich hinab und „Was ist das, Gustav?" Gustav versuchte ungeniert auszu sehen, riß die Füße zurück, verbarg sie, so gut es sich thun ließ, hinter Schuhen?" „Hörst Du nicht? Was hast Du „Ein Taschenmesser...?" flüsterte Willi, Malm hat nie welche." der ihren Platz in dem Sesselring ein und versuchte sich zur Aufmerk samkeit für das Spiel zu zwingen. Aber es wollte nicht gehn. Unauf hörlich beschäftigte sie der Gedanke: was wird man von uns glauben? Und das machte sie noch befangener als früher. . weil zum Souper gedeckt wer den sollte. Hedwig erhob sich froh, den vielen Blicken entschlüpsen zu können. Und als die meisten von der Gesellschaft hinein zu den Herren gin gen, um dem Spiel zuzusehen, be nutzte sie die Gelegenheit und kroch den Schoß und zeigte ihr die verschie denen Photographien in einem Al- Das kleine Mädchen saß mit dem einen Arm um ihren Hals da, wäh rend sie fleißig die Blätter wendete, und plauderte und fragte nach allen Herren und Damen. Aber Hedwig antwortete ganz abwesend. Sie war in ihre eigenen Gedanken vertieft. Warum suchte er sie gar nicht auf? Er machte sich also nichts aus ihr. Auf den Bällen hatte er sich ihr un aufhörlich genähert. Aber hier in seinem eigenen Hause vernachlässigte er sie. Sie war also in seinen Augen gesunken... Eignes Fragen kamen jedoch im mer spärlicher. Ihr kleines Köpf chen sank auf die Schulter der Schwe ster, und das Album begann aus ihrer Hand zu gleiten. Hedwig be merkte es erst, als es nahe daran war, auf den Teppich zu fallen. Da griff sie hastig danach, legte es auf den Tisch, brachte das Köpfchen mit den geschlossenen Lidern und dem üppigen, blonden Haar in eine be quemere Lage, verschlang, die Hände um die weicht Kindergestalt und ver sank wieder in ihre Gedanken. Sie hatte einige Augenblicke so gesessen, als sie plötzlich merkte, daß jemand neben ihr stand, und als sie sich rafch umwandte, sah sie auch, wer es war. Der Dozent stand da, ganz ruhig auf eine Stuhllehne gestützt, und be trachtete sie unverwandt mit einem Ausdruck, als hätte er schon lange dagestanden. „Wie Sie mich erschreckt haben! Was thun Sie da?" rief Hedwig ner vös aus. Er kam heran und setzte sich neben sie auf's Sopha. „Ich studire", ant wortete er. „Ich habe geglaubt, damit seien Sie schon fertig", sagte sie mit einem Versuch zu scherzen. „Nein, ich habe heute Abend viel „Von mir?" „Nein, von Ihren Geschwistern." Er stützte den Ellenbogen auf den Tisch und hielt den Kopf so in der Hand, daß der untere Theil des Ge- Augen beherrscht wurde. Hedwig hatte nie früher gesehen, wie schön und innig und gut die blicken konn ten. Es war ihr, als sähen sie sich in sie hinein. .Als sie sich an Sie hängten und an Ihnen zogen und in Ecken iner von Kleinen da, die den Arm so fest um Ihren Hals schlinkt und so geborgen an Ihrer Brust schlum mert. Sie lächelt mit ihrem kleinen, offenen Mund. Sie liegt so gut. Wissen Sie, was sie mich lehrt?" „Nein". „Wollen Sie es wissen?" ten ein wenig. „Dann will ich es Ihnen sagen, aber nicht jetzt. Darf ich zu Ihnen „Ja", sagte sie leise. Jede artige Phrase starb dahin, bevor sie sie noch aussprechen konnte. „Morgen?" „Ja". Sie saßen schweigend da. Einen Augenblick wagte Hedwig wieder in seine Augen zu sehen. Aber die strahlten jetzt so. daß sie nicht mehr wagte, hineinzublicken. Die Hausfrau trat ein. Das Zim mer füllte sich mit Menschen. Man stand auf und begab sich in den Spei sesaal, um zu essen, und Hedwig folg te dem Beispiel der anderen. Aber sie bewegte sich die ganze Zeit wie im Traum. Sie sprach, plauderte und lachte, hatte aber die ganze Zeit das Gefühl, als sei sie weit weg von alle dem. Erst als lie das Zimmer ihrer kleinen Geschwister betrat, wo sie das Licht auslöschen sollte, fand sie sich selbst wieder. Sie streichelte und küßte sie einmal um's andere. Es war ihr, als hätte sie früher nie ge wußt, wie lieb sie sie hatte. Und vor Signes kleinem Dettchen siel sie auf die Knie, bohrte den Kopf in die Kis sen und preßte den warmen, kleinen Körper an sich. Was war es, das sie ihn gelehrt hatte, das kleine, ge liebte Ding? Sie wußte es ganz genau! Der zerstreute Profes sor. Emma: „Papa, ich habe eine Stecknadel verschluckt!" — Papa: .Da ' Das LiebcSzeichen. Köchin (zu ihrer Freundin): „Sieh' mal dort den Grenadier; ich glaube, der liebt mich, denn wenn er mich sieht, legt er immer die rechte Hand so schön an den Magen!" Finger). Der Religionslehrer: „Na was hast du denn?" Der kleine Cohn: „Ich wollte bloß sagen, meine werden mir sehr willkommen sein! Ihre Gattin beim Besuch nicht den neuen Pelzmantel anhätte Sie Nur deswegen kommt sie Familicnconversation. Onkel: „Also denkt euch, Kinder, die große Stellung als Hauptkassirer >ei der Bank ist mir zugefallen." Der kleineKarl: „Wann wirst du durchgehen?" Muttersprache. „Ich lisch. Welches ist denn nun Ihre Muttersprache?" „Beides." „Wieso beides?" „Meine Mutter sprach! auch deutsch und englisch." Höflich. Genau nach Vorschrift. Frau: „Um Gottes willen, Mann, jetzt um ein Uhr kommst Du aus der Kneipe, und der Arzt hat Dir doch nur zwei Glas Bier erlaubt." Mann: „Nun ja, er hat aber gesagt, ich solle sie recht langsam trinken." Bon Stufe zu sagte mir, dreiundvierzig Stück seien erlegt, ..der Förster dreiundsechzig und der Oberförster gar vierundacht zig Stück!" schmanse. Frau! „Aber Mann, heute bist Du aber sehr bekneipt wirft denn den Weg nach Hause auch sehen?" Mann: „O ich ich
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