De Schachmaschillt. (6. Fortsetzung.) „Ich erinn«t» mich an meine gute Tante Zenob,«- Wie sie mich als kleines Kind immer verhätschelt, wie sie mich mit Bonbons gefüt'ert und mit Spielzeug beschenkt hat. Bis ihr Mann, Onkel Jlija, eines Ta ges >n Tabak- und Cigarrettenver schleiß, den ihm die Regierung zum Dank für sein« loyale Gesinnung übertragen hatte, aufgab mit ter weit tragenden Idee, sich im Ausland« an zusiedeln und dort selber Eigaretten zu fabriziren. Wie hieß nun oie gelobte Stadt, wo man mit türkischen Eigaretten so viel Geld verdienen soll te und wo überhaupt das Geld auf dem Pflaster lag? Diese Stadt, die jetzt die Ehr« hat, uns zu ihren Be wohnern zu zählen? —" „Wollte Gott, ich wäre mit Jlija in Belgrad geblieben, wo es keinen so greulichen Winter gibt und wo er sich kein« Lungenentzündung geholt hätte!" „Die ihn in so kurzer Frist zur ewigen Seligkeit beförderte." „Das Geschäft mußte man los schlagen und wenn ich nach Belgrad zurückkehrte, was erwartete mich dort? Ohnehin hatten sie Jlija gewannt, ich aber hatte ihn noch in seinem Vor haben bestärkt und war im Unfrieden mit ihnen geschieden. Sollte ich mich mit Vorwürfen von ihnen empfangen lassen, mir daS Gnadenbrot von ih nen geben lassen hatte ich, nach dem ich das Geschäft losgeworden war, nicht ein paar tausend Mark deutsches Geld übrig?" „Und kam nicht gerade damals dein lieber Neffe zu dir, um mit dir zu berathschlagen, wie du es unter seiner Verwaltung am nutzbringendsten an legen könntest?" „Durchgebracht, verludert hast du es mir." ung, Tantchen!" „In alle Spelunken, Nachtlokale, auf alle Rennplätze bist du damit ge laufen!" „Um mir die nöthigen persönlichen Verbindungen zu verschaffen. Und „Du meinst zum Mitarbeiter ehren werther Geldleute, Heirathsvermittler und sonstiger Respektspersonen, die „Pfui über dich! Ein früherer Offi zier!" „Der seine menschlichen Pflichten Wirfst." ben?" „Erst neulich. Als ich das Glas Wechsel bezahlen. Das Geld, das „Jetzt giebst du mir wieder gute Worte. Aber keinen Dinar kriegst dir. Du sollst das ganze viel« Geld für dich behalten. Du sollst dir schöne schöne Hüte kaufen. ten Blicke der ganzen Männerwelt auf sich zog." erinnerte, hielt in ihrer Be schäftigung inne. In der einen Hand hielt sie den feuchten Teller, d«n sie aus dem Schaffe zog, in der Hand das Abtrockentuch. So schwarzen, funkelnden Augen an. „Wai soll denn das alles heißen. ihrem geliebte» Neffen versah. „Das heißt, liebe Tante," entgeg nete er ihr, sich mit wonnigem tehren." „Das ist wieder d«r blaue Dunst, den du dir vormachst. Wie oft bist „Was weiß ich?" „Der jungen deutschen Dame aus Wien." 'ß ch zumal zu Ohren gekommen wäre." „Und du hast nicht wenigstens so viel Scham besessen, ihr aus dem Wege zu gehen?" „Im Gegentheil. Ich habe mir sogar erlaubt, sie anzureden." „Und sie hat sich so eine Frechheit von dir gefallen lassen?" „Da ich noch werthvolle Briefe von ihr besitze, so hat sie eingesehen, daß dies das Klügst« von ihr ist. Sogar nnt zwar, wi? erscheint, mit einem Mann, d«r sich d«S besten Ansehens 'ch ' S H b d Briefe/' Hd ff kundigen." „Wo? B«i meinem früheren Re giment? Der Grund meines Ab- Oder in Wien? Die Geschichte ist alle^l genehmen Persönlichkeit nicht erst Be „Weshalb nicht?" „Verzeih', wenn ich einen Wunden gleich stutzig machen, und er könnte mich mit einem solchen liebend würdigen Wesen zusammenbringt. Nicht ein Krümelchen darf ich seinem mit ihm in Erfüllung gehen sollen. Darum würde es sich empfehlen, daß ihm überhaupt nicht der Genuß be besonders auch, da du jetzt ja wieder in die Reihe der Kapitalistinnen trittst. Ich wette, es wird dir so aufs Redlichste verdient hast/ Ruhe: „Also nicht nur, daß ich dir vor den Leuten selbst als deine Kö^in keineswegs zu winzigen Fuß den schon etwas «in- und niedergetretenen, auch nicht mehr ganz sauberen, dicken, und in wohlgezieltem Wurfe, mit ge diegener Wucht, flog das Geschoß Lazar an den Kopf. nachdenken. Einstweilen adieu!" Er ging. Der zweite Pantoffel erreichte ihn nicht mehr, da er in richtiger Bor aussicht rasch die Thür hinter sich Zuzog. , , , das kecke Barett. Sabin«, die nun ihr Leid von ge stern Abend wieder abgeschüttelt hat te, mit fröhlicher Miene „voraus von Suckow begegne. Denn dann steh' ich überhaupt für nichts. Es chen an die frische Luft sollst. Wie doch mit. Noch nicht ein einzige? Mal hast du mich aufs Eis begleitet. Wo ihr's doch so wunderschön hier habt. Paß auf, das Herumlaufen wird dir gut thun. Komm!" Schmeichelnd hielt Sabine die Schwester umfaßt, aber Hertha schüt telte den Kopf. „Nein! Laß mich." entgegnete sie „das Laufen strengt mich noch an! „Du Hertha." Sabine drückte sich noch fester an sie. „Was denn mein Gott? Mach' mich doch nicht ungeduldig." euch Beiden?"^ zu erfahren." Unsinn? Was fällt dir denn über „Alfo verzeih'! Natürlich ist «S Hertha war allein. Eine Kraft, die bisher unbewußt in ihr geschlummert hatte, war seit gelesen, daß die Natur jedem ihrer Geschöpfe ein« Waffe mit in den Le- — so dem Weib^ ber. Aber sie fand auch zugleich eine Rechtfertigung für sich. Wenn sie sich nicht mit aller Kraft zusammen nahm, so würde Hr Wesen für Er den? Ihm die Wahrheit gestehen? War ihr da» bei seinen Ansichten, die er so offen gegen sie auSgefpro lich erschienen, so jetzt, wo sie in ihrem Schweigen über jenes Erleb nis gegen verharrt war, wo sie merte Miene zur Schau und nun nur fest bleiben darin! Das Ge spräch jetzt mit Sabine, die mit ih ren scharfen Augen beinahe einen Verdacht geschöpft hatte, war eine Probe daraufhin für sie gewesen, mit deren Ausfall sie zufrieden sein konnte. Jawohl, die Waffe der Ber wenn iHr diese vorläufig auch nur zu einem bloßen Bertheidigungszweck dienen konnte, zu ihrer augenblick lichen Sicherheit. Was würde dieser Mensch gegen sie beginnen? Denn daß er etwas gegen sie im Schilde führte, war au ßer Zweifel. Ein Rettungsgedanke tauchte mit einemmal vor ihr auf. Daß ihr dieser Gedanke nicht schon vorher gekommen war. Daß sie erst eine qualvolle Nacht darüber zuge bracht hatte. Und wie einfach, wie sonnenklar lag er nun vor ihr da! Fast, daß ihr nun wieder ganz leicht ums Herz wurde. Geld!!! Wenn man ihm Geld bot, daß er ihr die Briefe zurückgab! An was anderem konnte ihm denn gelegen sein? Sie besaß ein kleines Kapital, über das sie frei verfügen konnte. Und wenn er die ganze Summe verlangte. Wie gern wollte sie ihm das kleine Opfer bringen, daS so geringfügig im Ver hältniß zu dem Preise dafür war. Wenn Erhard dann nach dem Ver schwinden des Geldes fragte, so wollte sie schon eine Ausrede finden. Aber bevor Hertha ihren Gedan ken weiter nachhängen konnte, ver nahm sie die Klingel. Bald darauf überbrachte ihr Emma eine Karte. Es war, als hätte derjenige, mit dem sie jetzt im Geist beschäftigt war, schon auf sein Stichwort gewartet. Sie kämpfte nicht lange mit sich, dann sagte sie: „Ich lasse bitten!" Herr Lazar Blaska trat ein. Obwohl er eine tadellos« Toilette gemacht hatte eleganter schwarzer Rock, schwarze Krawatte, graue Bein kleider, strohgelb« Handschuhe, Cy linderhut und so wirklich wieder den Eindruck nicht nur eines voll kommenen Gentl«man, sondern auch den eines schön«n Mannes erweckte, begriff Hertha in diesem Moment bei seinem Anblick nicht, was sie auch nur rein äußerlich zu der Friseur schönheit dieses Mannes hatte hin ziehen können. Bon Neuem schlug hatte sie jetzt abzuschütteln. Es galt jetzt nur noch, zu einem geschäftlichen Resultat mit diesem Herrn zu kom- lerunbefanzensten Lächeln sogleich das Wort „daß ich den Herrn Gemahl nicht antreffe. Um so mehr Dank haben. Pardon, daß ich von der gilli gen Erlaubniß, den Herrschaften mei ne Aufwartung erweisen zu dürfen, „Welche Summ« verlangen Sie?" sagte sie jetzt. .Bon welcher Summe spreche» ich Kavalier bin." „Also was wünschen Sie von mir?" „Welchen anderen Wunsch sollte ich haben, meine gnädige Frau," lächelte ' Sch'tt "ck durchschaute, beruhigte sie sogleich in diesem Punkte. bitte, keine Furcht, kein Miß inüssen —" „Was für ein Band?" entgegnete sie in abermals glühender Scham vor sich in seiner Thorheit und Unbe dachtsamkeit dazu verleiten ließ, einige Briefe zu beantworten, die ihr ein fremder Mann geschickt hatte, ein Mann, der schon damals, als er die ses weltunkundige Kind in seine Ge walt zu bekommen suchte, nicht mehr auf den Namen eines Ehrenmannes Anspruch hatte. Also, was wollen S»/ fuhr sie fort, die Zügels über si^ Nähe. Sie wagen, weil mein Mann Ihre wahre Art nicht kennt und Ihnen diese Schwelle zu überschreiten. Sie wagen das. weil Sie Mittel in der Hand zu haben glauben, mich zu Mädchenjahre nun gestehe eine Thorheit, die noch Gott sei Dank sich! ganz in den Grenzen der Unschuld Mittel? Wird jeder Versuch von Jh verstiindnisseS bin. Ja ich muß um die Erlaubniß bitten, das aussprechen zu dürfen Ihrer Ungerechtigkeit. lichen Wunfcbe Ihres Gemahls und um mir diese Briefe zurückzugeben?" „Ihnen oder Ihrem Herrn Ge mahl." d " wünsche, was wäre Ihr Preis?" „Die Hand Ihrer Schwester!" er widerte Lazar. Preis. Ich habe Ihnen diesen ge „Wir wollen ernstlich miteinander reden. Ich habe Ihnen b««M Gkkir geboten, und Sie sollen die Summe „Meinen Schatz für schnödes Geld hergeben? Sie unterschätzen, gnädige Frau, den Werth, den er für mich be sitzt" „Aber sehen Sie denn nicht ein, wallte Hertha jetzt auf „daß daS, undiskutirbarr Unmöglichkeit ist?" Gnädigste? Ich bin gewesener Offi zier, ich habe einen ehrenvollen Ab schied erhalten, und auch der Beruf, dem ich mich jetzt ergeben habe, ist, wenn auch nur ein bescheidener, so doch von keinem Makel behaftet, ich bin Journalist. Zugegeben, daß ich meiner Frau damit kein besonders glänzendes LrZ bereiten kann, so hege ich doch zu der Liebe und auch zu dem Einflüsse der Verwandten das vertrauen, daß sie meinem Fortkom men förderliai sein werden und mich wird." „Und daß man Sie in Wien aus einem Club gejagt hat?" „Es war ein Unglück, daS nun Vergessenheit deckt." „Und ich sollte dazu schweigen?" „Schweigen um Schweigen, mein« gnädige Frau." „Und Sie glauben, daß ich meine Schwester zwingen könnte, Ihre Frau zu werden?" „Das beanspruche ich einstweilen ''Daß Sie mir Gelegenheit geben, mich mit dem gnädigen Fräulein nach Möglichkeit bekannt zu machen." „Damit Sie an ihr dieselben Kün ste wie einst an mir versuchen?" „Nur damit ich meine bescheidenen Korzüge vor dem gnädigen Fräulein entwickeln kann. Vielleicht mß es mir gelingt, mir ihr Herz damit zu errin gen." „Und wenn ich Ihnen nun sage, daß ihr Herz bereits vergeben ist?' „DaS gnädige Fräulein ist ver lobt?" „Wenn auch noch nicht verlobt, so könnte daS doch sehr bald der Fall sein." „So gebe ich meine Hoffnung noch nicht auf." „Wenn ich Ihnen aber wiederhole, daß ihre Neigung so fest ist, daß Sie sich nicht die mindeste Aussicht machen können?" „So bitte ich, meine Gnädigste, mir die Probe darauf zu gestatten." „Und was verlangen Sie dabei von mir?" „Daß Sie mir in der nächsten Zeit, sagen wir zu Sonntag über acht Tage, eine Einladung zum Mittag essen schicken. Meine Adresse steht auf „Niemals!" „So wäre unsere Unterredung zu Ende und ich darf mich der gnädigen Frau empfehlen?" „Und wagen Sie es nicht mehr, Ihren Fuß in dieses Haus zu setzen," rief sie ihm, von Zorn überwältigt, nach. Der Rittmeister wandt« sich zum Gehen. Er hatte schon die Thür erreicht. Mit stürmisch wogender Brust stand Hertha da, noch immer den erhobenen Arm mit gebietendem Finger nach der Thür gestreckt. Aber kraftlos, als dieser Mensch jetzt die Hand aus die Klinke legte, ließ sie den Arm wieder sinken. „Halt!" klang es mit dumpfer Stimme hinter ihm her. Er blieb stehen. „Und meine Briefe?" fragte sie ton los. Lächelnd wandte sich BlaSka noch einmal um und mit tadelloser Ver beugung sagte er: „Morgen früh wird sie der Herr Gemahl mit der Post erhalten unter eingeschriebener Adresse." Dann öffnete er die Thür. Ein unterdrückter Aufschrei folgte ihm aus ihrer gemarterten Brust. „Bleiben Sie noch!" der mitten in dem Gemach« stand. „Es ist gut," kam eS dann in lal lerden, abgerissenen Lauten von ihren „Küß die Hand, gnädige Frau." Herr Alaska verabschiedet, sich. Mit einem Jubelschrei zwei Briefe Wirkung hervorbrachte, Kenntniß. „Na, weißt du," sagte er dann mit geheucheltem Ernst, .für so eine Sorte Julia noch lieber.^ (Fortsetzung folgt.) Mir die Köche. oder in einer Schüssel in die Küche ge stellt, weil er im Warmen schneller schmierig wird. Ist dies geschehen, so zerläßt man ein Stück Butter in einer sondern gieße ihn in eine klein«, recht tiefe Schüssel und stülpe dann zu Tisch die Käseglocke darauf. Dieser Käs« kommt jedem anderen seinen Dessert, Käse gleich. Schottische Fleischklöß chen. Man hackt mageres, rohe» Rindfleisch oder beliebiges Wildbret mit gutem Rinderfett recht fein, ver mischt dies mit 2 —3 Eiern, einen» Löffel Mehl, etwas Sahne oder I—21 —2 Löffeln Rothwein, Salz, Pfeffer un>» giebt etwas Butter dazu, läßt da» flüssige Fett bräunlich werden, legt die- Gurken hinein und läßt sie in der Speckbrühe mit Essig, Salz und Zucker weich dämpfen. DaS Gemüse wirk zuletzt abgeschmeckt und die Sauce mit etwas Kraftmehl verdickt. BeliebiA kann man die Speckwürfel wieder hin eingeben. Schwarzer Magister. (Auf lauf von Semmel mit Ein Pfund gute fleischige Backpflau vom Tage vorher sein können, werden in Scheiben geschnitten und in Butter auf beiden Seiten gelblich gebraten. Eier mit —A, Pint Milch verquirlt, gießt dies über die Masse und legt ein paar Butterflöckchen darauf. Der Auf ken. Eine gut zurechtgemachte, vom Fett befreit«, g«fp!ckte Hammelkeule oder ein Rücken wird in zerlassene, ge bräunte Butter gelegt und bei Zugie ßen von kochendem Wasser oder Brüh» und fleißigem Begießen gar und weich gebraten. Ungefähr «ine halbe Stund«, ehe der Brat«n ganz weich ist, schnei det man zw«! bis drei fein geschälte, frische Gurken ohne Kerne in dünne Scheiben, giebt sie in die Bratenbrühe, läßt sie darin weich dämpfen, verdickt die Sauce mit etwas in Wasser ver quirltem Kartoffelmehl und schmeckt sorgfältig ab. Der zerlegte Braten wird mit den Gurken auf einer er- Gebackene Kartoffel» Rouladen. Man kocht am Tage vorher eine Anzahl Kartoffeln in der zuziehen, zu reiben und zu wiegen. Auf ungefähr 1 Pfund Kartoffelmasse rührt man Pfund Butter zur inasse, Pfund Mehl, 2—3 ganze goldbraune Kruste haben. Zucker und 1 Quart Wasser, läßt bei« dem Syrup, schraubt die Gläser fest zu. und läßt sie 20 Minuten im Wasser- Nach 20 Minuten nimmt man die Glä ser heraus, läßt fi« auskühlen und stellt
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