Dämon Ehrge^ Erzählung au« der Handelt?«!» von s. > „Geh' ..." sagte sie klanglos, aber doch mit Würde. Und er schritt mit gesenktem Haupte von dannen; nur um di« Augen zuckte es in schlecht verhehlter Freude. Nun war er frei, nun ge tion einer LiebeSehe unterzugehen! Bah Liebe, das war ein Luxus für reiche Leute, den konnte er sich als junqer Kaufmann mit zweihun dert Mark Monatsgehalt nicht leisten. Klara hatte nichts, keinerlei Vermö gen, nichts als Ihre starke, große Liebe und ihre Schönheit. l in jeder ihrer Bewegungen. Um Franz Wallners Stirn breite ten sich düstere Schatten, und seine Allein, er zuckte die Schultern und versuchte zu lächeln. Das Lächeln wurde zur Grimasse. zugaben. D.e Handlung g.ng von Das Haus Brödermann >k Sohn florirte seit Großvaters Zeiten. Die Aufträge kamen aus allen Landen, ohne daß auch nur ein Reisender ent sandt worden wäre. In Paris, Lon don, Genua, in Petersburg und Franz lachte höhnisch auf. Gewiß, das Geschäft blühte. Aber wenn der Wille vorhanden gewesen wäre, wenn sich das Haus den Erfordernissen ei nes modernen Geschäftsbetriebes an >erstreut den Vortrag des grauhaari gen Prokuristen. Was kümmerte ihn Idas! Solang« Geld vorhanden war, lebte er seinen Leidenschaften ... Der Kommis Franz Wallner schritt dem alterSgeschwärzten Haus« zu, das die Firma Brödermann >k Sohn in seinen Räumen barg. In In dem hochgewölbten, breiten Haus flur, von dessen Decke allerlei sonder bares Gethier, ausgestopfte Alligato ren, eine Schildkröte, ein Sägefisch herabhingen, wie das in alten Han delshäusern Sitte war, widerhallte sein Tritt. Die breite, steinerne Wen deltreppe im Hintergrund schritt er «mpor zu den Bureauräumen. Droben grüßte er den Prokuristen mit tiefer Verneigung. Der Alte guckte über die Brillengläser hinweg „Sie kommen wieder zu spät, Herr Wallner, ich kann Ihre Unpünktlich leit nicht mehr ruhig hinnehmen." Der Kommis stotterte eine Ent schuldigung : „Familienangelegenhei ten wichtige Abhaltung werde jetzt stets auf die Minute erscheinen, Herr Müller!" Wallner trat an sein Pult. Im »Wartet nur, ihr alle! Pünktlich werde ich kommen für euch zu pünktlich! Indessen saß Klara Heyer mit todtblassem Antlitz in ihrem Stüb chen. Mit aller Liebe, deren ihr un berührtes Herz fähig war, hatte sie an Franz gehangen. Keine Thräne «ntquoll ihren Augen. Sie wollte stark sein, den Verrath des Geliebten mit Stolz ertragen und ihre Gefühle gung zu Klara enthielten. Nun sollte das alles aus sein? Vorbei, wie ein kurzer Traum, aus sägt, „seiner Schaffenskraft keme Fesseln anlegen." Ja. hatte sie Thö rin denn geglaubt, daß gerade ihre das Beste? Franz trocken, „dan,n halten sie eben Mittel zur Verfügung genossen Pro tektion oder sie hatten Glück, ganz dem wäre ihm zu eigen. Er müsse kämpfen, er woll« den Erfolg an sein« Seite zwingen." „Ja, er liebe sie nach wie vor, werde nie eine andere lieben. Nur trennen müßten sich ihre Wege. Wenn sie ihm mit echter Liebe zuge than sei, werde si« nicht sein Unglück wollen. Und er blitbe unglücklich, wenn er in bescheidenen Verhältnissen s«in Leben weiterführen sollte. So war er denn gegangen. Nur ihre Liebe, di« war geblieben, die würd« nie aus ihrem Herzen schwin den. Das fühlte das Mädchen. Jetzt erst, als sie sich dessen bewußt wurde, sank sie In sich zusammen und ihr Schmerz suchte Linderung in heißen Thränen. Ein Jahr war verflossen. Franz Wallner hatte jeden Gedanken an seine verlassene Braut zurückgedrängt und sich mit aller Thatkraft seinem Berus ergeben. Morgens war er der erste, der in den Bureaus erschien, an seinem Pult und rechnete und kal kulirte. Der Prokurist staunte zu nächst über die Wandlung, die mit Wallner vorging; dann aber wuchs sein Interesse für den strebsamen, in ! telligenten Kaufmann, der ihm gegen- Klug hielt Wallner zurück mit seinen ! Ansichten über die Um- und Ausge staltung des Betriebes, um dem Alten nicht zu nahe zu treten. Im Gegen sllllt für das kaufmännische Genie > Müllers. Schon in kurzer Zeit hatte er ge wonnenes Spiel und erreichte, daß Ihm der Prokurist weitgehenden Ein blick In alle Interna des Geschäfts ge währt«. ! Oft war Wallner zu Haufe Nächte I hindurch wach und vertiefte sich in beruflich zu vervollkommnen. ! Eines Tages sank der Prokurist mitten in seiner Arbeit von seinem Drehstuhl hinab. Ein Schlagfluß hatte sewem Leben ein Ziel gesetzt. Wallner Beherrscher der Situation. Ein Jubeln des Triumphes, das ihm in der Brust lebendig wurde, Kasscnschlüssel vom Pult des Todten an sich, zog seinen Ueberrock an und fuhr zur Privatvilla des Chefs. Auf Brödermanns Antlitz lag's einen Augenblick wie Trauer, als ihm Wallner Bericht «rstattet hatte. Allein Oberhand In ihm. „Was nun? Der Alte war todt das hieß für Ihn, sein bisher gewohntes Leben ausge ben, selbst das Geschäft leiten, die völlig fremd geworden war!" Wallner beobachtete feinen Chef mit scharfem then. Der Inhaber der Firma blickte er staunt auf. „Aber die Leitung des Geschäfts, ich bedarf doch einer unbe- Wohl tauchte jetzt in ihm der Ge danke auf, zu Klara zurückzukehren, seine Schuld zu sühnen, alles Gesche hene vergessen zu machen durch ver hatte er die Liebe zu dem schönen Mädchen nicht vermocht. Der Ehr geiz ließ ihn nicht rasten. Noch stand er erst am Anfang der Bahn, die er sich selbst vorgezeichnet hatte. „Vor wärts!" rief's mit gellender Stimme und unternahm zunächst eine Geschäftsreise, die ihn durch halb Europa führte. Zu den alten Kun ses gestellt; Franz selbst sah sich an den meisten Stätten für den Bezug der Artikel um, kurz er hielt, was er versprochen hatte. Händ«, ab«r si« gehörten Nicht ihm. Er schaffte rastlos, gönnte sich keiner lei Erholung allein, so fragte er sich bitter: „Für wen daS alles?" Und seine Gedanken gaben ihm Ant wort: „Alles für ihn, der das sauer erworbene Gut in lustiger Gesellschaft unbekümmert verpraßte." In ihm rief es dann: „Denk an Dich selbst, sieh zu, wo du bleibst!" Er ließ sich in waghalsige Speku nächst hatte Wallner Glück; die trösten und nahm weiterhin den „Kredit" seiner Firma in Anspruch... Schließlich erschöpften seine Opera durch erregte er indessen die Aufmerk samkeit der Geschäftswelt, und der alte Bankier Werthmeier, der schon Strafkammer. Dahin war es ge kommen! Die Revisoren hatten Fehl summen in Höhe von einigen Hun derttausend Mark festgestellt. Brö dermann selbst völlig hilflos überließ die Angelegenheit seinem funken, kauerte Franz Wallner auf der Anklagebank. Nun war alles gleich, sein Leben vernichtet. In ohn mächtiger Wuth suchte er sich aufzu richten da fiel sein Blick auf die Reihen der Zuhörer. Wie erstarrt blieb der Mann in seiner Stellung. Aus weitaufgerissenen, glanzlosen Augen fiel sein Blick auf ein blasses Frauenantlitz. War das nicht ... die kannte er doch ... aber, das ... Plötzlich brannten seine Wangen in heißer Nöthe „„Klara!" Jetzt hatte er sie gekannt. Das war zu viel für den gebroche nen Mann. Die Geliebte, die er treulos verlassen, um dem Mammon Nachzujagen, sie war Zeuge feiner tief sten Erniedrigung, all seiner Schmach. Wild griffen seine Hände in die Luft, er will aufspringen, seiner selbst nicht mächtig, ein unartikulirter Schrei entringt sich heiser seinen Lip- Ohnmacht hat ihn befallen. TiefeS Entsetze» herrscht im Gerichtssaal. Die Verhandlung muß abgebrochen Klara und faßte seine Hand. Als volles Stöhnen feine Brust. Müh sam suchte er Worte. „WaS willst „Magst der Welt als Verbrecher den Abgrund stürzte. Ich —Hab' Dich lieb." Einfach und schlichte kommen ihre Worte hervor. Selbst der Wärter kann seine Rührung nur mühsam verbergen. Ist daS noch der Verbrecher, der vernichtet schien von der Wucht des dem Leben? Voll richtet sich Wall- Strafanstalt harrt «in Weib auf ihn, dessen Glicht noch immer den Reiz Seite des Mädchens nieder und be deckt ihre Hände mit Küssen. Aber sie duldet es nicht. „Nein, Franz, ausrecht wollen wir Hand in Hand schreiten die beiden weiter in den sonnigen Herbsttag hin ein, zurück in das Leben. Ter Sklave des Kaufmanns. In einer kleinen Stadt des Ostens lebte einmal ein Kaufherr, der hatte kein Wort? Den Eltern that da» f«hr weh. Eines TageS der Kaufherr war weggegangen, der Sohn faulenzte sprach die Mutter: „Mein Lieblina, mein Augenlicht was ficht Dich an? Warum scheust Du die Menschen? Mach Deinem Vater keine Schande geh . hin und verkehr« mit Deinesglei- Darauf der Sohn: „Liebe Mut ier, ich ginge herzlich gern, aber ich zu kaufen." Als der Vater heimtam, that er hundert Zechinen in einen Beut«! und Mann aber musterte stumm nie ge schäftig« Menge. Wer kam die Straße herab? Ein Ausrufer. Trieb sieben Pferd« Basar: W«r giebt mehr?" Als sich Niemand meldete, war der Handel in Allahs Namen richtig, und der junge Mann führte feine nig und fragte, wer nun die Pferde warten sollt«. Denn er selbst sei alt, und der Junge wolle nicht ar beiten. Man sollte sie lieber zurück geben. Mann nicht» wissen. „Ich hab« sie gekauft und —mein sind sie, und kein« Widerrede." Wieder faß er zu HauS, that nichts und sprach auch kein Wort: „Mein Sohn, mein Liebling, was ist Dir wieder?" fragte die Mutter Junge ging wieder in den Basar. Als er vor dem Cast saß, kam ein großer Zug von Menschen vor über ein Begräbniß. Der junge Mann sprang auf, folgte dem Zug in die Moschee, wusch sich gleich den Als der Zug aus den Friedhof mitten der Straße und rief: „Dieser Leichnam ist mir hundert Zechinen schuldig geblieben. Ich laß ihn nicht begraben, ehe er sie bezahlt hat und wenn er nicht zahlt, will ich ihn in hundert Stücke hacken." Sprach's, schwang den Säbel da siel ihm der junge Mann in den „Recht hast Du gethan, mein Sohn! Ich liebe Dich nun doppelt. Hier hast Du hundert Zechinen und geh Deinem Vergnügen nach!" Also saß der Junge am Morgen wieder vor dem Cafö. mert's Dich, wenn es ihm Freude machte? des Kaufherrn Sohn kauft« den Sklaven und brachte ihn „Was soll der mlld« Sklave?" fragte der Vater. „Er soll meine Pferde pflegen." Und dabei blieb es. Der Sklave wartete die sieben Pferde, ging mit ihnen täglich in den Wald, ließ sie weiden und brachte am Abend siebrn Bündel Holz aus ihnen heim. Der junge Kaufherr aber liebte es, mit ihm zu gehen, redete mit ihm und theilte mit ihm sein Zimmer als wäre der Sklave ein vornehmer Ka- Dem Vater gefiel's nicht sonder lich. „Mein Sohn," sprach er, „geh lie- der einer Beschäftigung nach, halt Dir einen Lad«n im Basar t«r es müsset! aber Waaren da rin sein, wie sie kein Mensch in die ser Stadt verkauft. Laß mich in die Fern« ziehen, um diese Waaren einzukaufen." „Wie viel G«ld brauchst Du?" „Eine Last Zechinen." „Gutt Und wohin willst Du wandern?" „Nach Kairo." „Geh ich bin's zufrieden." Am Abend erzählte der Junge sei nem Sklaven von dem Entschluß und fragte ihn: „Willst Du mit mir gehen?" »Ja, Herr ab«r Du mußt mir schwören, alles, was wir auf der diges Gut, mit mir zu theilen. Die Hälfte mir, die Hälfte Dir was imm«r auf mich falle." Sklave?" Fuß Sklave aber sagt«: „Herr, fürchte Dich nicht! Sitz ab von D«in«m Hengst, gib mir Dei ne Kleider und Waffen Du aber bleib mit den sieben Pferden im Buschwerk." Kaum war di« Verkleidung vollen schlug stand das Leben still. Sie fen. Auf dem Felsen über der Lichtung war ein Thurm erbaut für die Wächter des Schahs von Kairo, die Wege und Stege von Banditen säu „Wie heißt das Mädchen und in als Schwi«gersohn willkommen. ES gab ein großes Fest und Gela ge acht Tage und sieben Nächte. Als die Braut dem Bräutigam zugeführt werden sollte, nahm der Sklave den Herrn beiseite und sprach glaubst berühre das Mädchen nicht, ehe wir nicht zu Hause sind." Der Kaufmann versprach es und beschritt das Brautgemach. Der Sklave aber ging in seine Kammer. Am Morgen wollte der Kaufmann wieder nach dem Basar, aber der „Rüste Dich zur Rei^.'^sprach^er, schmeide schenkn, wie Deine Rosse nur tragen können. Meine Wäch ter werden Dich bis an die Grenze Die Wächter begleiteten de» Kauf herrn Sohn und seine Braut nach der H«imath. Hinter ihnen der Sklave, und auf sieben schwerbela denen Pferden di« Mitgift. Wie lang auch di« Reife währte endlich kamen ihrer Hei» ging's am Friedhof vorüber. „Halt!" rief der Sklave und siel dem Hengst seines Herrn in die Zü gel. „Hilt, und folge mir auf den Friedhof! Wir woll«n theilen, was Du erworben hast." wir nach Haus kommen! Dann sollst Du Dein Theil haben, als wärst Du m«in leiblicher Bruder." „Ich will nicht, Herr! Hier, gerade am Grab, sollst Du mit mir theilen. Als der junge Kaufmann sah, daß sein Sklave unerbitterlich blieb, faß er ab und theilte die Mitgift: vi«r Pferde dem Sklaven: drei behielt er selbst. „Ist es recht getheilt, Sklave?" noch die Braut." Der junge Kaufmann erschrak. „Bruder in Allah wie willst Du das Mädchen theilen?" Die Leute standen ringsum und Der Sklave aber sagte: „Wir Ha ben's geschworen, so müssen wir'» halten todt oder lebendig, di« Hälfte ist mein." Und des Kaufherrn Sohn: „Ich Hab'S geschworen, so will ich's hal ten todt oder leb«ndig, die Hälft« ist Dein." Da drängte d«r Sklave den Herrn beiseit«, nahm ihm den Säbel und schwang ihn über des Mädchen» Haupt. Zweimal setzt« er die Scheide gerade über d«m Scheitel an, holt« aus und fragte: „Ist'S so gerecht getheilt, Herr?" Dann aber stieß er das Mäd chen Zurück, warf den Säbel zur Er- Jch schenke Dir alles führ Gut und Blut nach Haus!" Sprach's, stampfte in die Erd« und verschwand in seinem Grab. Weinend um seinen treuen Skla ven zog der junge Kaufmann in sei nem ein. Verschluckte Schriftstacke. Daß Schriftstücke verschluckt wer den, Verbrechern nichts Sei« Sch«jsft/chon sie sich gamentstücke zu kauen. So zehrte er eines Tages „in Gedanken" eine wichtige Urkunde und mußt« als Schriftstell«r sich Constantinus Jahrhundert lebte, hatte in seinem „Politischen Jtinerar durch Deutsch den Brief bis aus den Fetzen ?er noch neun Jahre, 1362—1370, als Oberhaupt der katholischen Kir- Redakteur: „Ihre Novelle ilt viel zu lang, Sie müssen kürzer schrei ben." Junger Schrift st eller: „Mein Gott, noch kürzer? Diesmal habe ich mich ja schon so kurz gefaßt, daß fast gar nichts mehr übrig geblie ben ist." zahlen Sie mir pro Zew, wo» »tz Ihnen solch« Benräg« send«N Als nun bei der ersten Probe «in werthvolles Mitglied des Tenors, ein angesehener Kaufmann, sich gestattete, „Ihn Uhr geht wohl nach?" Mit kein Bewerber gebeten?" „Nein, all« habtn bisher darum gebettelt." Tie Wahrheit. Der Scheikh Abdull-Jfafa lang weilte sich. Da ließ er seine rum langweile ich mich?" Darauf antwortete der erste: „O Herr, Deine Frage kann niemand beantworten denn niemand vermag Deinen Geist zu erkennen!" Der Scheikh winkte und der Weis« wurde gehenkt. Da sprach der zweite der Weisen: „O Herr! Du langweilst Dich, weil ei nichts gibt, was Deinem weisen Ver stand zur Befriedigung gereichen kann!" Auch der zweite Weife wurde gehenkt. Der dritte aber sprach: „O Herr, Du langweilst Dich, weil Du vi«l zu dumm bist, Deinen Geist zu beschäftigen!" Da rief der Scheikh: „Du Hundesohn, Du hast recht! Doch weil Du die Wahrheit gesprochen, wirst Du nicht gehenkt, sondern ge- Jmmer galant. Si« (nach dem Scheidungsur theil): „So, Du Scheusal, jetzt sind wir geschieden. . . . Nun wünsche ich scheiden lassen sollten!" Wofür de n n ? Ein Batail- Praktisch.
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