In! Strudel der Brotzstadt. Roman von E. Krickeberg, (3. Fortsetzung.) Mit Eifer und Ausdauer warf er sich auf das Lernen, und dabei konnte er sich ja allerdings nicht in seine seineZ alten Gleichmuths Wiedel, ging nicht mehr verbittert und blaß umher, aber vergessen konnte er die blauen Besitzerin ihm für seine Dienste dankte. Dann kam das alte Weh und der alte Zorn über ihn und rennen reiten. „Mit tausend Freuden, Hans! Sie gen während des Tages nicht mehr oft die Gelegenheit, die Macht ihres Blickes zu erproben. Hans von Orth- „Gott fei Dank, er ist über den We.q über den Kurfürstendamm zu nehmen, wenn er nicht viel Zeit un nütz vertrödeln wollte. decken könne, dann würde er doch we nigstens imstande sein, ihr Haus zu meiden. Aber der Name Bömberg war auf dem ganzen Kurfürstendamm nicht zu finden. Die Tante mußte also wohl anders heißen, als die Nichte. Immer, wenn ei- die Straße ent lang schritt, war eine peinigende Un ruhe in ihm, und seine Augen befan den sich immer auf der Suche, ver langend und fürchtend, „sie" zu sehen. Dann fühlte er, wie tief und heiß noch die Sehnsucht in ihm schlum merte. Eines Abends, eS begann schon zu dämmern, schritt er über die Corne liusbrücke dem Kurfürstendamm z.i. Am Himmel flammte ein gelbliches Abendroth und breitete einen Schleier von Gold über die Erde. Hans blieb auf der Brücke stehen, unwiderstehlich gefesselt von dem un muthig interessanten Bilde. Die stattlichen Bäume am Wasser neigten ihre dichten Aeste von hüben und drüben über den Kanal und warfen tiefe Schatten über seine Oberfläche hin. die schwarz gegen die gleißenden Reflexe des glühenden Himmels ab stachen. Dann und wann ging es wie gel. Zitternde Wellchen rannen tr über hin und verliefen sich im Dunkel unter den Bäumen. Zur Rechten wie zur Linken bildete eine Brücke den Abschluß der Scenerie. Ihre nen Bogen erschienen wie zierliches Geflecht aus der Entfernung, und hinter ihnen schlugen die Wipfel der Bäum« zu einer scheinbaren Wildniß zusammen. Schornstein der niedrigen Kajüte stie gen dünne, bläuliche Rauchwölkchen kerzengerade zum Abendhimmel em por. Der Schiffer in Hemdärmeln, die qualmende !»rze Pfeife im Mun de, rekelte sich phlegmatisch auf einem Holzstoß, seine Frau saß, Kartoffeln schälend, auf der Kajütentreppe, und ein kleines !"Ind spielte z» de! Ba ters Füßen mit einein zottigen Svitz. Wäsche auf einer Leine leise im Abendwind schaukelte. DaS Ganze cin Bild des Friedtus, das sich hc.» Abendlandschaft. nähe strichen si« raschen, lautlosen Fluges an Hans vorüber, ihrem Nest im Thiergarten entgegen. Es ver kehrten wenige Fußgänger auf der Brücke, und nur dann und wann trollU eine Droschke mit ihrem takt r äßigen, verschlafenen Gerattel. das keinen Mißton in die Harmonie de: Abendstimmung brachte, vorüber. Jetzt aber drang fern vom Wasser her «in hastig schnaubender, fauchender Ton wi« keuchendes Athmen zu Hans und weckte ihn aus seiner Bersunken heit. Ein Schleppdampfer kam, machtvoll arbeitend, den Fluß herauf, und hinter ihm zogen schwerfällig drei hochheladene Kähne. Und nun nahte auch vom Lützowplatz laut tutend und rasselnd ein Automobil, und die Elek trische ließ ihr schrilles Klingeln hö ren. Der Friede war gestört, der Pulsschlag der Großstadt setzte mit > erneuter Kraft ein. Hans schritt weiter. Gerade als er die Brücke verließ, bog vor ihm eine große, dicke Dame vom Lützow platz her um die Ecke des Kursürsten dammeS. Hans hatte sie im Augen blick erkannt. ES war die „Tante". Sie trug einen handfesten Schirm in der Rechten, auf den sie sich ener gisch stützte, und neben ihr lief ein edelrassiger russischer Windhund in gesetztem, würdevollem Tempo. Ein angetrunkener Arbeiter kam ihnen unsicheren Schrittes entgegen. Er gestikulirte vor sich hin und schien in radaulustiger Stimmung. Die ihrer ganzen Art nach auffällige Da me, die mit der majestätischen, selbst bewußten Haltung ihrer gewichtigen Persönlichkeit daherstolzirt kam, schien den Zorn des Proletariers in ihm zu erregen. Er blieb stehen, stierte ihr entgegen und rief ihr etwas zu. was HanS nicht verstand. Sie beachtete ibn gar nicht, aber der Hui'd ging Knurren um ihn herum. Plötzlich heulte er laut auf, ein tückischer, bru taler Fußtritt hatte ihn getroffen. Sein« Herrin fuhr herum und rief rasch befehlend: „Gofpodin hierher!" und der Hund, der eben dabei war, wüthend und zähnefletschend gegen seinen Beleidiger anzuspringen, ge horchte augenblicklich, wenn auch knur rend und mit rückwärts gewandtem Kopf. Die Dame öffnete ein eisernes Git terthor zum Borgarten eines der Häuser, in dem sich jedenfalls ihre Wohnung befand, und wollte hinein treten. Aber "der Betrunkene hatte seine Tücke noch nicht ausgetobt. Mit einer Fluth von Schimpfworts stürzte er ihr nach. Sie zog schnell hinter sich die Thür in's Schloß, doch der Hund sprang schäumend vor dem Betrunkenen. „Sofort lassen Sie die Dame in Ruh." nen Fäusten gegen ihn, und als er «inen Offizier als seinen Widersacher erkannte, entfuhr ein Wuthschrei sei- Hund hat doch nach mir gebissen! „Halten Sie den Mund", herrschte ihn Hans an. Er wandte sich der Ueberfallenen zu „Gnädige Frau, es thut mir f«hr leid, daß Sie dieser brutalen Beleidigung ausgesetzt gewe sen sind. Seien Sie versichert, daß ich für die Bestrafung des Missethä ters sorgen werde." Sie stand noch auf demselben Fleck und sah dem Vorgang offenbar in h "/"si Aufregung aber den noch immer knurrenden Hund hielt sie am Halsba d fest. „Ich danke Ihnen", sagte sie mit ihrer tiefen, rauhen Stimme. Das kla ganz und gar nicht über schwenglich, sonde.n etwa in demsel- den gleichmütigen Ton, mit dem sie »uch für das Aufheben eines entfal lenen Gegenstandes gedankt haben Würde. Man merkte, ihr erschien es selbst verständlich, daß ein Herr einer Da me Ritterdienste erweist. „Lassen Sie den Kerl gehen! Ich der Polizei angezeigt wird". Und zu dem Menschen gewandt: „Marsch, pascholl! oder ich Hetze Ihnen den Hund auf den Hals". Mit verbisse ner, heimtückischer Miene trollte er sich von bannen. „Wenn Sie nicht gekommen wärOi, hätte ich ihm mit meinem Schirm fort, „denn den Hund konnte ich in Wahrheit nicht auf ihn loslassen, er hätte ihn zerrissen. Aber es ist bes ser so, man besudelt sich nicht gern i seine Hände mit solchem Gelichter." Ihre Sprache hatte einen stark ost preußischen Akzent, und ihr Beneh-. men war von der ungeschminkt frei- miithigen Art, wie es manchen Guts besitzerfrauen vom Lande eigen ist, die der Etikette nur gerade die aller nothwendigsten Konzessionen machen. Er konnte ihr jetzt voll in's Gesicht sehen, und wieder war er srappirt von ' dem kühnen Schnitt ihrer Züge und dem herrischen, selbstsicheren Aus druck in ihnen. Diese Frau hatte sicher kein allzu weiches Gemüth, sie und ließ sich wohl kaum durch irgend Gesicht keineswegs. Es sprach viel mehr etwas Offenes, Freimüthiges und Verläßliches aus ihm. Die Au gen blickten scharf und klug, und um stolze Schönheit gewesen, und erst daS Alter und der Fettansatz hatten die reinen Linien verwischt. das starke Roth ihres Gesichts nicht sein ästhetisches Gefühl. Sicherlich „Kannte er Sie denn, gnädige Frau?" „Bewahre! Meine Persönlichkeits komii.l hierb:! auch gar nicht in Be tracht, es ist mein Stand, gege.. den sich seine Tücke richtet der Haß der Besitzlosen gegen die Besitzenden. Da versäuft solch ein Patron alles, wissen, und möchte den, der mehr hat,! als er selber, am liebsten gleich mit! seinem Geifer ersticken. Diese Leute j machen e» einem wirklich schwer, ihnen Wohlthaten zu erweisen. Wenn man es nicht der Allgemeinheit wegen höchste. seine Frau. Er war im Garten hin ter dem Hause beschäftigt gewesen und erst von feiner Frau herbeigeru fen worden. Auf der Straße blieben zusammen, grüßte militärisch und wollte gehen. Die Dame reichte ihm ihre volle, kräftige Hand mit festem Druck: „Adieu, Herr von Orthmann, noch mich freuen, Sie wiederzusehen." Erwartet« sie, daß er ihr einen Be such machte? Nimmermehr, das war schon der Nichte wegen ausgeschlossen was verlor er auch dadurch, daß ihn diese Frau für unhöflich hielt! Es war ihm sehr peinlich, vom Zufall mit ihr zusammengeführt wor den zu sein, aber bei dieser Gelegen- v. In den nächsten Tagen hatte er wieder einen Anfall seiner Schwer muth. Der Baron Soltei, der so etwas wie eine Art Verantwortlichkeit für den alten Freund fühlte, weil er hauptsächlich auf sein Betreiben und dank seiner Konnexionen aus einem Kegiment der Provinz in die Garde nach Berlin versetzt worden war, meinte, bei einem so hartnäckigen Uebel könne nur eine Gewaltkur hel fen. Und als sie eines Abends vom Training in Karlshorst kamen, nahm er ihn unter den Arm und sagte: .Jetzt sind Sie mein Gast bei ei nem Glase Wein! Ich habe Brickett und Dornbach auch gebeten und ein Zimmer im Kaiserkeller für uns re- — es wird sehr lustig i „Mit oder ohne?" ! „Natürlich „mit"! Orthmann, seien Sie kein Frosch!" i Hans war stehen geblieben. ! „Ich kann solch Gethue in den Tod nicht leiden!" fuhr Soltei in gemach ter Entrüstung fort. „Wenn Sie von irgend einem moralischen Raptus be fallen sind wie es auf Chin fisch heißt, weiß ich leider nicht —, so ma ch«n Sie das allein mit sich im stillen Kämmerlein ab und verekeln Sie uns nicht unser bißchen Junggesellenfrei heit, indem Sie sich neben uns sünd haften Epikuräern als den Prüden aufspielen." „Sie wissen, daß das gar nicht meine Art ist, Alexander, und sollten mich darum nicht in eine mir selber widerwärtige Rolle drängen. Ich will Sie nicht in Ihrem Vergnügen stören, kann es aber nicht mehr in der alten Weise mitmachen. Es kommt bei jedem mal die Zeit, daß er fühlt, er ist über die Jugendeseleien hinaus, bei einem früher, beim andern später das können Sie ebensowe nig hindern, wie das Grauwerden Ihrer Haare." > „"ch Thorheit! Das Mädel ist's mit den blauen Augen, das hat sie ganz und gar verdreht gemacht. Heiliges Kanonenrohr, muß daS ein könnte man doch versuchen, ob sich s nicht auf irgend eine Weife der Sache nähertreten ließe, die Kleine wird ja unter, und Hans bog aus dem Men schengewühl in eine der stilleren Sei tenstraßen ein. Hier blieb er stehen, und, dem Freund mit einem ernsten, vorwurfsvollen Blick in'S Auge se hend, sagte er mit Nachdruck: „Wenn ein anderer wie Sie, Alex ich ihm auch eine andere Antwort darauf geben. Von Ihnen weiß ich, daß wirkliche Theilnahme aus Ihnen Standpunkt nicht anders auffassen können. Ich muß Sie aber bitten, nie wieder der jungen Dame zwischen uns in dieser Art zu erwähnen, ich sagte Ihnen bereits, daß es sich um ein ehrenwerthes junges Mädchen handelt." „Ich bitte Sie, Soltei..." w' d l?" H ns mußt Sie waren wieder in die Friedriche straße eingebogen und ließen sich lang sam vom Menschenstrom treiben, der Tie Theater und Konzertsäle hatten ihr« Pforten geschlossen, die Restau rants und Cafes füllten sich von Die beiden Offiziere hatten sich „Ueberraschungen?" antwortet: Sol tri auf des Freundes Frage. „Etwas Besonders ist's nicht! Jetzt im Scmm-r ist nicht viel los in Lerlin, die Theater sind geschlossen, aus den Sommerbühnen spielt zweite und dritte Garnitur! Hab' Ihnen doch neulich schon von den Stars aus dein Wintergarten erzählt! Da ist Miß Atlanta, der dressirte Asse..." .Wer?" .Sie tritt mit Affen und Hunden auf, hat üppiges rothes Haar, natür lich Kunstprodukt Knochen wie «in Kürassier, die echt sind, und ist im Allgemeinen ein schönes Frauenzim mer. Stammt angeblich aus dem hintersten Westen Amerikas, das nach ihre?» Englisch zu schließen, in der Gegend von Rixdorf oder den Reh bergen bei Berlin liegt. Die an dere, Mademoiselle Olympia Evo lutionen auf dem Silberdraht ist offenbar von den Zigeunern aufgele sen. Daß das in Frankreich geschehen sein kann, will ich nicht bestreiten. Sie ist klein und zierlich wie .-ine Japanerin, dabei schwarz und feurig, mit Augen so blank, als wären sie auf der Knopfgabel geputzt aber wild wie ein Mustang. Nehmen Sie sich ror der in acht, Hans, die läßt sich die Kandare nicht anlegen, und ihre Mutter ist stets als schützender Engel bei ihr. „Keine Sorge! Und die Her ren? Ist außer Bricklett und Dorn bach noch Jemand da?" „Es ist möglich, daß Dornbach den Referendar Jobst von Steinrücker mitbringt. Ich Hab's ihm freigestellt. Die beiden sind verwandt und gute Freunde, und Steinrücker hängt sich an den Better, weil er immer Jeman den braucht, der ihm das Rückgrat steift jetzt mehr als sonst." „So, was ist's mit ihm?" Hans fragte gleichgültig. Er hatte den Referendar nur einmal gesehen und interessirte sich nicht weiter für ihn. Im Gegentheil, er hatte keinen allzu günstigen Eindruck von ihm empfan gen. Hans von Orthmann war em'ru higer, zielbewußter, charakterfester Mensch, der mehr zur praktischen Le bensweisheit, als zu idealen Ueber schwenglichkeiten neigte. Sogenannt« Genies waren ihm ein Greuel, und Steinrücker war solch ein Genie. Mit seinen rothblonden wuschig«n Haaren, dem blassen Teint und dem affektirt idealischen Zug in seinem Benehmen kam er ihm beinahe wei bisch vor. „Nun, er hat doch «inen musikali schen Tick, wie Si« wohl wissen wer den, und jetzt soll er ernstlich damit umgehen, umzusatteln und Klavier virtuos«, Opernsänger oder was weiß ich, zu werden. Das wird «ine harte Nuß mit der Frau Tante zu knacken geben." „Was hat denn die Tante damit zu thun?" „Verx mucli, mein Lieber, sinte malen si« das Brünnlein ist, aus dem Steinrücker sein goldenes Wasser schöpft." „Wer ist di« Dam«?" „Sie kennen sie sicher! ES ist eine stadtbekannte Persönlichkeit, di« Grä „P-rfönlich nicht, aber man hört ja oft von ihr. Sie steht an der Spitz« vieler Wohlthätigkeitsbestre bungen, wird b«i Hofe empfangen .." ben und höchsten Kreisen! Ich bin versichert, Sie sind ihr auch schon per sönlich begegnet. Sie ist überall, wo etwas los ist, und zu übersehen ist Gräfin Anastasia wahrhaftig nicht! Lust daß er die Wölfe machen wird, ist nicht anzunehmen." .Berheirathen will sie ihn auch?" Mädchen vom Lande sein eine Nichte der Gräfin, erst kürzlich plötz lich irgendwoher aus d«r Versenkung sentabel, also mit einem Wort: haus back«n, «in Mthlsüppchen. das sich wi« Oel auf Steinrückers hochgehende Wogen der Phantasie legen wird. Der Referendar Jobst von Stein rücker war früh zur Waise gewor feine wirklich« Tant«, aber di« in timste Freundin seiner Mutter gewe sen war, hatte sich des mittellosen Knaben angenommen und wahrhaft mütterlich für ihn gesorgt. Ja, oie erstaunlich« Thatsache bestand, daß die „Gräfin Anastasia, Excellenz und Riesendame, eine Affektion für den kleinen, zierlichen Jobst von Stein rücker besaß," wie Soltei sich aus drückte. Neben der Arbeit für ihre Supp«nkllch«n und Kleinkinderbe- Wahranstalten fand sie Zeit, sich um feine Zukunft zu sorgen. Er hatte nach zwölf Semestern „eifrigen" Stu diums endlich d«n Referendar gemacht und sollte nun den Salto mortal« zum Ass«ssor wag«n. Soltei lachte nur dazu. „Das Steinrückerlein! ES schadet auch gar nichts, wenn er darauf ver zichtet er paßt nicht zum Juristen! Er mit seiner Künstlermähn« im ern sten, würdigen Talar, einfach eine Karikatur, dasselbe, als ob ich einen Pastor oder Professor vorstellen follte!" Beruf ergriffen?" fragte HanS. „Du lieber Gott, damals ein Jün gelchtn von neunzehn Jahren! Die Sultanintant« hat einfach die Thür zur heiligen Justitia aufgemacht, und der Neveu ist gehorsam hindurchspa ziert schließlich ist die JuriSpru zier werden kann." Hans zuckt« die Schultern. „Mir kann's ja gleich sein! Aber ich muß gestehen, mein Fall ist d«r Stein rücker überhaupt nicht. ist nicht er sich nun wieder, wie Sie meinen, zu der Heirath Pressen lassen wird .... nun, wenn die Vicekusine damit andern etwas an." „Warum soll si« denn auch nicht! Sie ist eltern- und mitt«llos, wie der Steinrücker, und ob arm, unterdrückt, abhängig und sehr wahrscheinlich eine einer reichen Tante ein warmes Nest bereiten zu lassen, selbständige Ge bieterin eines Hauswesens eine Frau zu sein, die ihre Roll« spielen tann ... da ist doch am Ende die Wahl nicht schwer, venr olck kel lov, werden nicht di« meisten Ehen bei uns auf di«fen vernünftigen Er wägungen aufgebaut? Werden wir liches Futt«r!" VI. seinen guten Freunden im Besonderen unbegehrte Wahrheiten ins Gesicht sagt«, in d«r Art verwöhnter Kinder, die sich alles erlauben dürfen. Ge aufgefaßt. Man lachte, zuckte die Schultern oder zog ihn auf und ber kehrte trotzdem verbältnißmäßig gern mit ihm. da in seinem Wesen etwas Einschmeichelndes lag, das besonder» ! die Damen bestach. (Fortsetzung kolzt.) Von oben herab. Ballon- Protz (auf der Chaussee ein Aato er blickend): „Wie nur sowas den Leu ten Vergnügen machen taan!^ Fiir »ir Küche. tofseln. Man schält die Kartoffeln und mißt sie; auf ungefähr ein Quart ganze Kartoffeln thut man 2 Eßlöf fel reines Schmalz od«r „Drippings", Abfüllfett, in eine tiefe, eiserne Pfan ne oder in einen Kochtopf, das Fett läßt man heiß werden, legt die Kar toffeln hinein, streut Salz und Pfef fer darüber, legt «inen f«ftfchließend«n Deck«! auf und stellt den Topf iir einen recht heißen Backofen. Man läßt das Gericht Stunde zugedeckt, h«bt dann den Deckel ab und wendet die Kartoffeln von Zeit zu Zeit um, da mit sie ebenmäßig bräunen. Man sei aber behutsam, denn sie sollten heil bleiben. Will man anrichten, so leg« man die Kartoffeln in eine heiße Schüssel. Wer es wünscht, kann die Kartoffeln erst 6 oder I<Z Minuten abkochen, jedoch wird ein« gute Kar toffel auch schön mehlig und zart ohn« F«instes Hühn « rgel«e. Man kocht «in Supp«nhuhn in weniz Wasser weich. entfernt Haut und Knochen von demselben und hackt di« Brust und das beste Fleisch fein. Di« Hühnerbrühe, di« stark gewürzt sein sollte, kocht man noch etwas ein, gibt auf jede Tasse der Brühe gibt man Z di« Masse in einem Doppelteste!, bis sie sich verdickt. In 4 Eßlöffel der kalten Hühnerbrühe löst man 1 Eß löffel Gelatine auf und thut dies in die heiße Brüh«. Man fügt 1 Tass« gehacktes Hühnerfleisch hinzu un» wenn es kalt wird, 1 Tasse dicke, fest« Schlagsahne. Ist alles gut vermischt^ ringt von frischem Salat. Salat von Spargel. Mai» läßt den Spargel, es können Spar» Stangen schneidet man in kleinfinger lange Stücke, ehe man sie theilt. Dann schmilzt man ein Stück Butter, rührt «inen Kochlöffel Mehl hinein, kocht dies mit etwas Spargelbrühe auf. salzt und Pfeffert und läßt es erkal ten. In einem Napf rührt man drei Eidotter, gibt langsam das Erkaltete so lange, bis eine schöne, dicke Sauce entstanden ist. Sollte sie durchs Ste hen zu dick werden, so fügt man noch etwas Sparg«lwasser hinzu. Die Spargelstücke gibt man in die Sauce, läßt sie ein« Stunde unter öfterem Mischen darin und richtet sie in einer Glasschale an. Hierzu kann man auch zur Hälfte Blumenkohl n«hmen. Flamländif che Suppe. Mohrrüben, weiße Rüb«n und ge schälte, gewaschene Kartoffel werden in Scheiben geschnitten und nebst zwei gerösteten Brodschnitten, Pfeffer und Salz mit 2>/h Ouarts Wasser weich gekocht. Dann streicht man di« Suppe durch ein Sieb, kocht sie noch einmal auf, fügt etwas Brühe, einen Löffel frische Butter und ebenso viel fein ge hacktes Kerbelkraut dazu. Fisch in Gele«. Man wche ir zu fett ist. in so wenig Waffer wie möglich. In «in Beutelchen bindet man 2 Nelken, 2 Lorbeerblätter, 3 Pfefferkörner und legt dies Beutelchen zu dem Fisch und läßt es mit ausko chen. Der Brühe gibt man 1 Eßlöf fel Essig oder 1 Eßlöffel frischen Ci tronensaft b«i und Salz nach Ge schmack. Der Fisch darf nur langsam koch«n und der K«ssel sollte fest zu gedeckt sein. Ist der Fisch gar, so ent fernt man die Haut und Gräten und zerpflückt d«n Fisch in kleine Stück«. Di« Fischbrühe kocht man ein bis auf Tuch Eßlöffel Gelatine, da» man in 2 Eßlöffel kaltem Wasser auf geweicht hat; man siebt die vermischt sie mit dem Fisch und thut alles miteinander in eine, mit kaltem Wasser ausgespülte, Form und setzt es zum Erkalten an einen kühlen Platz. Anstatt der Fischbrüh« lana man auch «inen Citronengelee berei ten. Man nimmt dazu d«n Saft tiner großen Citrone, 1 Tasse Wasser und 1 gehäuften Eßlöffel aufgelöste Gela tine. Rings um das gestürzte Fisch gericht legt man frische, grüne Gur tenscheiben auf den Teller und füllt etwas Mayonnaise über die Gurten. Rinderragout mit Sar dellen. Der übriggebliebene Braten wird in seine Scheiben geschnitten und möglichst in heißem Wasserbade biZ sast zum Kochgrad in folgender Sauc« erhitzt. Zum Kochen darf das Fleisch nicht kommen, weil es dadurch leicht zäh wird. Von zwei bis drei Löffeln Mehl bereitet man in zerlassener Butler «ine hellbraune Einbrenne, ver kocht sie mit Wasser oder Brühe, der übrigen Bratensauce, etwas Pfeffer und Gewürz, sowie vier bis fünf ge wässerten. «ntgrätei«n. in kleine Stü cke zerlegten Sardellen und schmeckt si« ab. Wenn man die Sauce pikanter wünscht, kann man sie mit etwas sehr mildem Essig, b«sser noch mit etwa» Citronensaft würzen. Das Ragout wird mit zusammengerollten halbir ten, entgräteten Sardellen und Mix pickles garnirt und Kartoffelmus od«r auch Beschamelkartofseln dazu st reicht.
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