TenaThorbMs Trntr. llioman »on Elisabeth Gie^ickr. tS. Fortsetzung^ Im Näherkommen faßte sie ihn ins Auge. In dem etwas aufgedunsenen Gesicht saßen ein paar kleine, halb geschlossene Augen, die bartlosen Lip pen waren fest zusammengepreßt so fest, als ob sie sich nie öffnen würden, um ein Geheimniß preiszu geben. Lena blieb stehen. .Sie werden sich erkälten," sagte sie und wies auf den nassen Boden. Er sah auf. „Wenn ich mich er kälte, danach fragt keiner was," ent gegnete er brummig. „Sie sehen ja, daß ich es thue." „He!" Er lachte auf. „So'n ver nehmes Fräulein!" „Es würde mir leid thun, wenn Sie sich erkälteten. In Ihrem Alter Er nickte mit dem Kopf. „Ja, ja." Lena trat ihm einen Schritt näher. »Also stehen Sie auf von dem kalten Stein. Sehen Sie. Ihre Füße stehen ja auch in einer Pfütze. Kommen Sie, ich will auch ins Dorf. Wir können ein Stück zusammen gehen." „Na," er stand schwerfällig auf, .so feine Begleitung ist mir lange nicht angeboten worden." Er lachte und sah sie mit einem verschlagenen Seitenblick an. „Kennen Sie mich?" fragte Lena, langsam neben ihm hergehend. „Ich bin Fräulein Thorbeck." „Thorbeck" wiederholte er und nickte mit dem Kopf, „ja, Thorbeck." „Ich habe gehört, daß Sie schon lange hier in der Gegend sind. Sie haben auch meinen Bater und meinen Onkel gekannt?" „Ja", sagte er kurz, fast abweisend. „Sie haben sie gut gekannt Sie haben —" sie suchte nach Worten, „Sie haben allerlei mit ihnen ge habt —" Ein schneller Seitenblick traf sie, und er knurrte etwas. „Sie sind doch vor Gericht gewesen und haben Aussagen machen sollen —" Sie sah ihn gespannt an. Er überhaupt nicht zu ihm gesprochen hätte. Da trat sie plötzlich mit schnellen Schritten vor ihm hin, so daß er stehen bleiben mußte, sah ihn scst an und sagte: „Das war doch Ihr Pflegesohn, der junge Mann, der zu meinem Bater gekommen ist und Forderungen ge stellt hat. Was hat er von ihm ge wollt?" der Bengel lügt? Ich will da nichts überhaupt so schwach ist." „Das ist nicht wahr, Sie wissen es noch," rief Lena jetzt heftig, „Sie wis men, ein furchtbarer Gedanke, den sie nie ganz ausgedacht, nie ganz klargemacht hatte und der doch dage- Gerechligteit entgehen, vor einem biininlischcn er sich ja Sie lief jetzt förmlich, so leicht war Als sie nach Hause kam, war eS schon fast Zeit, Toilette zu machen. Der Tisch war fertig gedeckt und mit Blumen geschmückt. Lena blieb hin ter einem der hohen, lederbezogenen die alten Familienstücke der Thorbecks. Dann wandte sie sich plötzlich um und ging durch verschiedene Zimmer, bis sie an der Thür des Saales stand. Es war ein schwerer Gang, den sie jetzt thun mutzte Abbitte leisten für eine schwere Gedankensünde, die Es herrschte schon graues Dämmer licht im Saal, als sie eintrat, nur dort oben am Fenster, wo das Bild ihres Bater hing, fiel ein letzter, röthlicher Strahl der niedergehen- Mensch aus Fleisch und Blut, dem sie ein furchtbares Unrecht beichten sollte. Einmal blieb sie stehen und schlug die Hände vors Gesicht. War es möglich? Das hatte sie gedacht das, was sie sich auch jetzt noch nicht eingestehen wollte von ihrem eige nen Bater? es nicht gedacht nie! Nicht ein einziges Mal hatte sie es in ihren Gedanken in Worte geformt. Denn, wenn sie es vorher gedacht hätte, warum sollte sie es jetzt nicht mehr thun? Weil ein alter Mann auf der Landstraße ihr gesagt hatte, er wüßte von der ganzen Sache nichts! Das nicht! Sie ging weiter, bis sie vor dem Bilde stand. Sie that einen einzigen Blick in das kalte Gesicht dort auf der Leinwand, und da wüßte sie plötzlich sie hatte es immer gedacht, und sie dachte es auch jetzt noch. Es! Worte gab sie ihm auch jetzt Ohne rechts und links zu sehen ging sie wieder aus dem Saal und schloß mit zitternden, eiskalten Hän den die Thür hinter sich ab. Im Wohnzimmer begegnete ihr Frau von Bechtritz, die sich mit aller lei Fragen an sie wandte. Da fiel ihr wieder ein, daß heute Herr von Höge kam. Sie nahm sich zusammen, Höge. „Ein reizender Mensch? Ein zu reizender Mensch!" sagte sie im mer wieder. „Und so fein und ge bildet. Wie er nett zu erzählen ver stand, nicht? Man sieht doch gleich, bereit sei. Inzwischen saßen Lena und Höge sich in der Bibliothek gegenüber, sie ersültte. dem, was für daS Innenleben das Schicksal ausmacht. Beide jung und elternlos, beide hier aus eigenem Bo- Er machte sie nun aufmerksam auf ihre Rechte und Pflichten, auf die Pflichten vor allen Dingen. Er sagte Art waren die Pflichten, die er ihr zeigte, als die, auf die Onkel Somm sie aufmerksam gemacht hatte. Feundliche Worte an die Leute rich ten und die Gutsakten studieren, das war ja im Grunde so unwesentlich. Tiefer sollte sie greifen, sich verant wortlich fühlen für das Wohl und Wehe eines jeden, der unter ihr stand. Dann gab es Arbeit auf Thorbecken, und je mehr die Pflichten, die sie jetzt vor sich sah, sich häuften, desto größer wurde ihr Muth zum Weiterleben. Das dankte sie ihm, und in den nächsten Tagen, wenn sie auf Schwie rigkeiten stieß, wenn sie bei diesem und jenem nicht wußte, wie sie es angrei fen sollte, dann fachte sie: „Ich frage Sie sahen sich nun häufig. Er sprach bei seinen Ausritten auf Thor becken vor, oder er kam im Wagen hinüber und blieb zu Tisch. Schon nach kurzer Zeit merkte sie die günstige Wirkung seiner Rath schläge. Ihre Gedanken waren abge lenkt, sie hatte keine Zeit zum Grü beln. Es vorging oft ei» ganzer Tag, müde, daß sie einschlief, so wie sie das Licht auf ihrem Nachttisch ausge löscht hatte. Dabei war es im Grunde ja nichts Besonderes, was sie that, sie sagt- sich das selbst. Jede Gutsfrau, die sich ihrer Pflichten erinnerte, that wohl dasselbe. Aber sie wäre, wenn Höge sie nicht darauf aufmerksam gemacht hätte, nicht so leicht von selbst daraufgekommen. In Steinmühlen hatte kein Mensch an solche Sachen gedacht. Sie war ja doch schon fast siebzehn Jahre alt ge wesen, als sie es verlassen hatte, sie hätte es also gewußt und wäre mit herangezogen worden, wenn jemand sich um die Leute gekümmert hätte, in dem Sinn«, wie sie jetzt hier anfing, es zu thun. Vielleicht lag es daran, daß keine Herrin auf Steinmühlen ge wesen war. Ihr Vater hatte wohl kein Talent dazu gehabt. Und sie selbst hatte auch, dank ihrer Erzie hung, den Leuten nur hochmüthig und voller Prätenstonen gegenüberge standen. Das Leben in der Fremde hatte diese Eigenschaften ja etwas gemildert, aber vielleicht wären sie doch hier auf Thorbecken unter den ähnlichen Lebensbedingungen wieder gekommen, wenn Höge sie nicht auf eine andere Bahn gelenkt hätte. Manchmal vermißte sie es trotz aller Arbeit doch, daß es so gar leinen ge selligen Verkehr in der Gegend gab. Noch war ja Höge da, aber wenn der nun auch ging! Sie war in Paris zu sehr an geistige Anregung und abwechslungsreiches Großstadtleben gewöhnt gewesen, um es jetzt leicht ent behren zu können. Wenn die grauen Herbftnebel die ganze Landschaft ein hüllten und Frau von Bechtritz an den langen stillen Abenden eine Patience nach der andern legte oder sich in Ver muthungen erging, wie der Zeitungs roman endigen würde, dann erfaßte sie manchmal ganz plötzlich eine Sehn sucht nach dem, was sie dort schon ganz gedankenlos genossen hatte,, nach dem flotten, eleganten Straßenleben, nach den Kunstausstellungen und Theatern, als habe sie ihr Paradies damit zurückgelassen. Eines Nachmittags holte sie sich ihre Pariser Erinnerungen vor, Bilder der werte, Photographien großer Künst ler oder Künstlerinnen, Theaterzet tel, die ihr einen geistigen Genuß wie der in Erinnerung brachten. Sie hatte das alles, seit sie in Thorbecken war, nicht angesehen. Frau von Bechtritz interessirte sich auch für die Bilder. Sie war acht Tage in Paris gewesen, als sie Lena abgeholt hatte, war ihr mit schweigendem Staunen zu und ihr nicht von der Seite gewichen, aus Angst, daß jemand sie französisch anreden könne. Nun frischte sie ihr Gedächtniß auf. Hier hatten sie Seife gekauft und dort Kaffee ge trunken. Sie erkannten all die Stra ßen und Plätze wieder. Lena lebte sich ganz hinein in ihre Erinnerungen. Sie erzählte und be das, was sie schon wußte, mit heißen Wange» und glänzenden Augen, und einmal legte sie beide Arme auf die als wollte sie sie alle an ihr Herz ziehen und sagte: „Ich bin ganz in Paris." Frau von Bechtritz konnte manchmal zimmer, und hier haben Sie ein gan zes Schloß" Frau von Bechtritz sagte immer Schloß „und das Es der. „Thut es Ihnen leid, daß Sie da fortzegangen find?" Zlun blickte Lena aus, aber Frau sähe/ „Nein/ sagte si« langsam und zö gernd, „nein —" zubrächte. Lena Thorbeck war über den Wirth schaftshof gegangen und schlug nun den Weg nach dem Dorfe ein. Sie hatte kein besonderes Ziel dort. Es hatte tagelang geregnet, und jetzt, wo es endlich aufgehört hatte, wollte sie noch ein wenig Luft schöpfen. Der Boden war ganz aufgeweicht, auf dem aus gefahrenen Wege standen große Was serlachen, von den Bäumen, die hier und da verstreut standen, trovfte es. Fern am Horizont, wo die Sonne eben untergegangen, war der Himmel ganz hell. Ein kaltes Licht ging von dort aus. Das Dorf war wie ausgestorben, nur ab und zu kläffte mal ein Hund. In den Häusern war noch kein Licht, obgleich es innen schon ganz dunkel sein mußte. Wo eine Hausthür auf stand, iah man ini Hintergrund ein Herdfeuer leuchten. Seitlich auf einer kleinen Anhöhe lag die Kirche und da hinter der Friedhof, auf dem das Erbbegräbniß der Thorbecks einen großen Platz einnahm. Vom Thurm schlug eben eine Uhr in dünnen, zit ternden Schlägen. Lena überlegte einen Augenblick, ob sie hinaufgehen sollte zu den Gräbern, als sie auf der einsamen Dorfstraße eine einzelne Gestalt mit schnellem, geschäftigem Schritt auf sich zukom men sah, in der sie beim Näherkom men die Gemeindeschwester erkannte. Nun blieb sie stehen und wartete. Sie interessirte sich für dies junge Ge schöpf, das, kaum älter als sie selbst, ihr Leben dem ernsten Samariterdienst geweiht hatte und immer mit dem gleichen stillen, unbeweglichen Gesicht zu den Kranken, Sterbenden und Un „Haben Sie viel zu thun?" fragte Lena nach der Begrüßung. Schwester Marie nickte. „Ja, die Leute haben jetzt Zeit, krank zu sein." „So, also nichts Ernsteres?" „Doch, Stephensen geht es sehr „Was fehlt ihm?" „Er ist neulich, als er sehr betrun ken von der Ziegelei kam, hingefallen und nicht wieder aufstehen kön dere Kranke. Frau Bartrain ist letzte Nacht sehr schwer mit Zwil lingen niedergekommen, die muß ich Schwester, daß es Essen holt. Und wenn Sie gute Nerven haben." „Ich will es jedenfalls versuchen! ich muß so etwas doch lernen." mich?" sagte er." „Ja. Ich will zu ihm gehen." Le- Haus?" „Sie wollen mir etwas sagen, Stephensen. Sie wissen etwas —" „Ja", sagte er langsam, „ich weiß alles. Ich allein. Ich habe es vor Gericht abgeschworen. Aber sterben Will ich nicht damit." Lena setzte sich auf einen Stuhl, der am Bett stand. Ihre Lippen waren ganz trocken, und ihr Herz klopfte wie rasend. Würde sie nun endlich die ganze Wahrheit erfahren? Sie hatte die Hände ineinanderge krampft und dachte nur immer: „Herr, steh mir bei! Steh mir bei!" „Sagen Sie mir alles", bat sie, «ich muß alles wissen". Stephensen sah nieder auf seine Bettdecke, als wenn er da etwas ab strichen ein paarmal langsam darüber hin, als wollte er etwas auslöschen. „Ich habe ein Mädchen geheirathet, das ein Kind mit in die Ehe brachte", sagte er endlich, „davon kam das ganze Unglück. Ich dachte erst gleichgültig darüber. Ich hatte sie lieb und wollte sie haben, das an dere war mir egal. Aber nachher wurmte es mich doch, besonders, als ich selbst keine Kinder bekam. Der Junge war mir überall im Wege. Ich behandelte ihn schlecht und schlug ihn, und wenn die Frau ihn in Schutz nahm oder vor mir versteckte, wurde ich wüthend. Damals fing ich an, in's Wirthshaus zu gehen, und wenn ich dann betrunken nach Hause kam, prügelte ich beide. Schließlich verlor ich meine Stelle und zog mit Frau und Kind fort. Ganz schlecht ging es uns nie, ob gleich ich wenig verdiente, denn meine Frau bekam Geld für das Kind. Es sollte gut erzogen werden. Der Ba ter war ein feiner, reicher Mann. Dann starb die Frau. Ich weiß nicht woran. Krank war sie eigentlich nicht war ich allein mit dem Jungen, und auf einmal haßte ich ihn gar nicht mehr. Ich brauchte ja nun nicht mehr ihn in eine feine Pension und auf eine hohe Schule. Nun fehlte er mir so, daß ich mich ganz verlassen fühlte. Es war ein schreckliches Gefühl ich war nicht sein Vater, und fühlte mich doch eigentlich so. Und er wurde auch so hin- und hergerissen. Mich haßte er, weil ich seine Mutter schlecht behandelt hatte. Nie hat er mir das hatte." zähtte. leichterer Stimme. „Ja", sagte er, „was kam? Ich sank immer mehr. Ich trank ich nicht mal, wo er war. Das alles hatte ich Herrn Thorbeck zu danken." Seine Hand ballte sich auf der Bett daß sie nicht mein waren, nicht ganz mein. Die Frau hat Karl Thorbeck ja doch nicht vergessen, wenn sie ihn zu nehmen, sich zu sehen." „Und dann?" fragte Lena leif«, schwieg. „Dann? Ja, dann!" Er nickte mit dem Kopf. „Dann kam es alles anders, als sie es sich gedacht hatten. Ich ging eines Tages zu Karl Thor beck, um ihn nach dem Jungen zu fragen. Ich hielt es nicht mehr aus, daß ich gar nichts mehr von ihm erfuhr. ES war lange her, daß ich mit ihm gesprochen hatte, und da von hatten wir nie gesprochen. Er war immer der feine, stolze Herr ge wesen und ich der versoffene Kerl, der Tagedieb, der was weiß ich alles! Nun war aber Herr Thorbeck alt und müde geworden. Er sehnte sich wohl auch nach dem Jungen, dem er kein richtiger Vater war und der ihn nicht liebte. Er ließ mit sich reden; ganz ruhig, ganz offen sprachen wir von allem. Er verstand auf einmal mein ganzes Unglück, ohne daß ich es ihm gesagt hatte. „Ich will was für den Jungen thun", sagte er, „soviel ich kann, will ich mein Unrecht an ihm gut machen. Er soll herkommen, und ich will ihn anerkennen, adoptiren. In den nächsten Tagen kommt mein Bruder her, mit dem will ich alles besprechen. Er hat keinen Sohn, für den er Thorbecken beanspruchen könnte, nur eine Tochter. Ich will ihr ein Vermögen vermachen, so daß sie für alle Zeiten sichergestellt ist. d-S Uebrige bekommt der Junge. Aber ich muß eS erst mit meinem Bruder und dem Justizrath besprechen. Nach her lasse ich ihn kommen. Und für Sie will ich auch was thun, Stephen sen. An Ihnen habe ich auch man ches gut zu machen." „Aber er starb vorher?" fragte Le na hastig, mit athemloser Stimme. Stephensen nickte. „Er starb vor her ja, er starb vorher." Seine Augen gingen suchend in der Stube umher, und er lehnte sich erschöpft gegen die Wand, an der sein Bett stand. Ein trockener Husten kam aus seiner Brust. Lena gab ihm Wasser, mit zitternder Hand hielt sie es ihm an die brennenden Lippen. Er trank gierig. „Ja, er starb vorher", wiederholte er noch einmal und schlug mit der flachen Hand auf seine Bettdecke. »Ja, er wurde erschossen, und ich mußte es mit ansehen." Lena wollte etwas fragen, aber sie brachte kein Wort hervor. Da griff sie nur nach feiner Hand und schüt telte sie, und ein gurgelnder Laut kam von ihren Lippen. > im Forst", fuhr Stephensen fort, „aber ich war noch nicht zum Schutz gekommen. Jetzt machte ich mir gar kein Gewissen mehr daraus. Wenn Thorbecken doch meinem Jungen ge hören sollte. Auf einmal hörte ich jemand kommen. Na, gesehen werden wollte ich ja nun auch nicht gern. Also versteckte ich mich schnell im dichten Gebüsch. Die Schritte kamen näher; es war Karl Thorbeck. Kurz vor mir bleibt er stehen und horcht. Mir war es auch so gewesen, als wenn ich noch etwas gehört hätte. Da tracht plötzlich ein Schuß, Karl Thor beck greift sich an den Kopf und stürzt vornüber, gerade über einen dicken „Ihr Bater war es", sagte er end lich ganz ruhig. Lena Thorbeck packte Stephensen nicht wahr! Sagen Sie, daß eS nicht wahr ist!" Er schüttelte den Kopf und lächelte ganz freundlich dabei. „Ich Habels tuch über das stille Gesicht. Dabei Bruder auf der Jagd verunglückt fei und that sehr verzweifelt. Und es war ja auch alles so klar/ Karl sich um Kopf und Kragen reden kann Nee! Wa< ging es mich auch schließ lich an." Air die KSche. Mittag verspeist werden, sowie auch die Borderläufe. Das Fleisch der Bratenbrüh«, in der Küchensprache Inzwischen g!ng«n ganz fett S Schweinefleisch und Schweinsleder weißem Pfeffer, mit ein wenig Majo ran, Thymian, Pastctenpulver und durch ein Sieb getriebene, geschmorte, und schmeckt ab, ob auch kein Salz und Gewürz mehr fehle. Nun legt man eine Pastetenform mit feinge schnittenen Specksch«iben aus, füllt die Farce hinein, bedeckt diese wieder mit Speckscheiren und kocht die Pa stete im Wasserbode zwei Stunden lang, wenn man sie nicht etwa backen Schellfischspeise. Man kocht k Pfund Schellfisch, den man vorher leicht gesalzen hat, mit etwas Wur zelwerk tveich, befreit den Fisch, nach dem er erkaltet ist, von allen Gräthen, und zerstückt ihn in große Stücke. Dann schichtet man ihn in emer gut Citrone, darüber. Ein Tassenkopf voll saurer Sahne, in der zwei Eier gequirlt sind, wird darüber gegossen, und das Ganze oben dick mit Parme sankäse bestreut. Man bäckt die Speise ungefähr Stunden lang in mäßi ger Hitze und giebt sie als Zwischen gericht oder mit grünem Salat zum Ab«ndbrod. Kartoss«ln mit Mohrrü den. 2 Pfund geschälte, in dicke Stücke geschnittene Kartoffeln läßt achten, daß die Mohrrüben nicht zer kochen. Die Brühe muß schön kurz eingekocht sein. Zuletzt schmeckt man nach Salz ab und würzt mit fei» gehackter Petersilie. Gebeizter Kalbsbraten. Eine abgehängte, gehäutete Kalbsleu täglichem öfteren Umlegen muß daS Fleisch 2 bis 3 Tage darin liegen tleiben, wird dann abgetrocknet, ge spickt und in zerlassener Butter unter fleißigem Begießen und Nachfüllen, zuletzt mit Auffüllen von einer bis Reis mit Weißkohl in der befreit, in Biertel geschnitten, in sie dendem Wasser zehn Minuten abge quellt, in kaltem Wasser gekühlt, aus schnitten. Dann giebt man sie mit etwas Fett oder Butter in die Kas serolle und dünstet sie, mit Mehl überstiiubt und mit Salz bestreut, langsam gar. Inzwischen wäscht man 7 Unzen Reis, blanchirt ihn mit siedendem Wasser, läßt ihn ablaufen und quellt ihn in Master mit Salz und ein wenig Butter weich, aber so, iaß er noch lörnig ist. Der Boden einer feuerfesten, mit Butter ausge strichenen Form oder Schüssel wird mit seinen Speckscheiben belegt, dar rer Saucischeii, wieder Kohl, und so flüssiger Butter oder zerlassenem Speckfett begießt. Die Speise muß in mäßig heißem Ofen 43 bis 60 Minu ten backen und wird in der Form ser virt. Apfelklöße. Greenings oder schält in kleine Würfel, streut Zucker darüber und stellt sie so 1 bis 2 Kloßteig aus Mehl, Milch und Gelb ei (auf 20 mittelgroße Aepsel Pfund Mehl, Quart Milch und 3 Eier, das Weiße zu Schnee) und nach Bedarf geriebene Semmel, um die Apfelwürfeln, macht auf bemehltem Blech runde Klöße von der Größe einer tüchtigen Walnuß davon, siedet sie in Salzwasser auf und gibt sie heiß mit Zucker undZimmt und brau ner Butter zu Tisch. Man kann auch fein gewiegte Mandeln und ausge quellte Korinthen dazu geben.
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