LetmThorbMs Nrnte. Romin von Slisibeth Äiedicke. Q h W ge Zustand war auch unerträglich. Onkel Somm und Frau von Bechtritz lasen nach dem Frühstück immer die Zeitungen, die nach Eintreffen der Posttasche zuerst in Somms Hände fielen und von ihm erst nach einge hendstem Studium wieder hergegeben wurden. Somm war n-ich dem machte sein Mittagsschläfchen. Als Lena in die Halle kam, wartete Hans dort schon auf sie, und sie gin nun in einen einsamen Parkweg ein bogen, schnitt er ihr das Wort ab, , nahm ihre Hand und sagte: recht. Ich hab' dich ja lieb, so lieb mehr als alles auf der Welt. Ich len." .Lena!" Augen. „Sei mir nicht böse, Hans", bat sie. „Ich habe dich so lieb, daß ich das nicht ertragen könnte. Du denkst." Er lachte bitter auf. „Meinst du!" Er hatte ihr mit düsterem Gesicht zugehört. „Ja", stieß er hervor, „ich denke daran, wie wir als Kinder un> weiches Gesicht an meins gelegt. Meinst du denn, ein Junge ist sühl los, ein Junge hat kein Herz im Leibe? Die heißen Schläge alles Schöne brachte, waS ich fand, so wollte ich es im Leben thun. Und jetzt, wo die Stunde gekommen ist, wo alles Ernst geworden ist, was damals > Spiel war, jetzt willst du dich mir versagen?" Je leidenschaftlicher und erregter er gesprochen hatte, desto ruhiger war sie Er nahm sie und sah sie an. Sie merkte, daß er die Zähne fest zusam mengebissen hatte. „Ich werde käm pfen, Lena, ich muß ja doch Herr läge, für dich bin ich immer da." Ein Gefühl heißer Dankbarkeit für ihn erfüllte sie. Ihre Augen wurden wieder feucht. »Es gibt doch nicht! Schöneres auf der Welt, als solche Freundschaft", sagte sie . Lena fühlte sich jetzt sehr einsam. Das Wetter wurde schlecht, und Frau von Bechtritz hatte sich erlältet und hütete mehrere Tage das Bett. Nun saß sie lange Stunden allein in der Bibliothek am Kaminfeuer, und ein Heimweh ergriff sie, ein gend, nach Fröhlichkeit, sie wußte selbst nicht nach was allem. Immer nur Frau von Bechtritz als einzige Unterhaltung und Gesellschaft, das sagte nein. Gab es überhaupt einen solchen Menschen auf der Welt, der so stark nicht, sondern griff zum Feuerhaken > und stieß in die Gluth, daß ein paar Funken aufflogen. L'" 112 h K t hatte plötzlich das Gefühl, als hätte Aber als er ihr mit langen, leisen Schritten auf dem weichen Teppich entgegenkam und sie liebenswürdig und sagte erfreut: „Wie nett, daß Sie heute kommen, Hcrr von Höge." lch wollte eigentlich morgen zur Besuchszeit feierlichst hier an treten, aber als ich jetzt so allein in meiner Bude in Hogenhof faß, da hielt ich es nicht mehr aus. Ich dachte daran, daß Sie jetzt auch hier Lena erzählte ihm, daß Frau von Bechtritz krank im Bett läge. Sie setzten sich wieder an den Kamin, und der Diener brachte Thee. „Nun sagen Sie 'mal, gnädiges Fräulein, wie haben Sie sich hier in Thorbecken eingelebt?" fragte Höge. „Das ist nicht so leicht zu beant „Nein, das glaube ich wohl. Ich habe oft an Sie gedacht, gnädiges Fräulein, schon ehe ich kannte. alles —" ! „Es thut mir sehr leid, daß ich nicht länger hier bleibe, Jbnen keil gewöhnt", fuhr Lena nach kurzer Pause fort, „seit fünf Jahren habe ich in Pensionen gelebt, zuerst in Mädchen. Ich blieb zwei Jahre da die andern wechselten. Alle Na tionen waren vertreten. Dann war ich noch drei Jahre in Paris bei Madame Lebourgeau. 'Da wurden wir als erwachsene Menschen behan delt, waren selbständig, hatten unse ren Verkehr und eine feine Häuslich keit. Da waren wir nur sechs, zwei auch nicht, es blieb doch Immer eine Pension, jeder Tag konnte eine Ver änderung unter den Hausgenossen doch nie ganz warm." Sie sagte das alles langsam, mit etwas eintöniger Stimme, fast als hielte sie ein Selbstgespräch. „Sie werden hier vieles finden, was Sie dort entbehrt Haben, gnädi ist hier in der Gegend so gar kein Verkehr. bin meistens fort, die los —" , „Herrn Karl Thorbeck? Gewiß. Allerdings nur flüchtig. Ich war „Und später?" habt hat?" „Ein Mann wie Karl Thorbeck hat wohl meistens Feinde, schon darum, hätten. Als das Rollen seines Wagens ver dachte sie. Taschentuch. Als Lena sich zu ihr von Bechtritz zu trösten, abv es ge lang ihr nicht. Schließlich gab sie es auf und verabschiedete sich. Frau non Bechtritz wieder war außer sich, daß sie Lena nicht zu ihrer Auffas sung bekehren konnte. „Ich will Ihnen doch die Mutter rief sie ihr klagend nach, „ich meine es so gut mit Ihnen wie eine Mutter." Lena ging wieder in die Bibliothek. Sie hatte keine Lust gehabt, weiter mit der guten Bechtritz über eine leere Formsache zu streiten. Es hätte ;a doch keinen Zweck gehabt; keine Kluft, über die sie nicht hinüber konnten. Aber heute lachte sie nur darüber. Sie wollte nun wieder lesen und schob sich einen Sessel an den Tisch. Aber ehe sie zu ihrem Buch griff, das Buch mit in's Frühstückszimmer. Als Frau von Bechtritz ihre Er- Wittwe hatte sie bis jetzt sehr einfach die Köchin sogar Eis machen! Und das gute Geschirr mit dem Gold rand und das alte Familiensilber mußten den Tisch zieren. Lena schrieb ein paar Zeilen an dem Tage nahm sie nicht wichtig, und »ls Frau von Bechtritz ihr Menu vor legte, strich sie einen Gang. All diese so gleichgültig. Das Wetter hatte sich wieder auf geklärt und Lena ging am Vormit tag aus. Zum Stillsitzen hatte sie heute keine rechte Ruhe. Sie ging zuerst durch den Garten, der sich an den Part anschloß. Er sah kahl und herbstlich aus. Die Beete waren ab geerntet, nur einige Kohlköpfe ftan schon fast entlaubt, hier und da hing noch eine vergessene Frucht an den Zweigen. Ein schöner, reifer Gra- Durch eine kleine Pforte trat sie schließlich aufs Feld hinaus. Dort traf sie Mittler, der über die Stoppeln zu ihr auf den Weg kam. Er wollte nach der Ziegelei, wo verschiedenes zu MiM-r.^ „Mein Vater lebte hier sehr still „Nicht iii den Wald?" stockte und sah dem Flug eines Neb buhns nach, das unweit des Weges ausgestiegen war. „Was sagten die Leute?" „Ach, gnädiges Fräulein, das ist ja bloß Dorfgeschwätz." „Wenn auch. Was sagten die Leute?" nicht, seit sein Bruder dort verunglückt kann a au -in das i t doch sehr begreiflich. Auf mir lastet Mensch, mit dem mein Vater in der letzten Zeit seines Lebens öfter zu sammen war," meinte sie nach kurzer Pause. „Erzählen Sie mir doch bitte von ihm. Machte er einen lei denden Eindruck? Sah er Sie oft bei sich?" „Ich mußte Herrn Thorbeck jeden Tag Bericht erstatten," erwiderte Mittler, „er kümmerte sich um olles, nur manchmal sagte er plötzlich: .Machen Sie alles wie Sie wollen und lassen Sie mich in Ruh'.' Dann daß er leidend sei, nur sehr nervös, leicht erregt und heftig. Ueberhaupt war er ganz unberechenbar. Leicht ihm eingeladen. Dann spielten wir Karten bis tief in die Nacht hinein. Wenn ich aufbrechen wollte, sagte er: „Bleiben Sie, Mittler, ich kann ja er auf und sagte: „Mein guter Mittler, das nützt mir nichts. O, diese Nächte, diese furchtbaren Nächte!" Ich glaube, später hat Herr Thorbeck oft sehr starte Schlafmittel genom langt. Mittler öffnete die Pforte, führte. Als er Lena Thorbeck dabei Blässe! Erfrischung nehmen?" Lena war unschlüssig. „Ist denn hier Gelegenheit dazu?" fragte sie zögernd. „Wenn wir zu Bremer hinejngin der Landstraße abschloß. Als sie sich „Ist das nicht der alte Stephen sen?" „Ja," sagte er, »er sitzt jetzt ofi Arbeiter aufgemacht ist." Hoffentlich ist er nicht betrunken!" Mittler sah zu Lyta hinüber. „Soll ein Stück begleiten?" „Des Mannes wegen? Der thu» mir wohl nichts. Wer ist es denn junger Mensch eine Art Jnspektorstelle gestorben und das war jedenfalls ein Glück für sie. Den Sohn hatte er auch nicht mehr bei sich. Aber er führte noch genau dasselbe Leben, wie früher. Wildern that er auch. Jetzt ist er wohl zu kümmerlich dazu. Er wnerkt Mittler unterbrach ihn. „Ich muß wegen der Gespanne sprechen." Es lag sonst gar nicht in Mittler? Art, so die Höflichkeit außer acht zU lassen und seine Gutsherrin gewisser 'inahen zu verabschieden. Lena achtete nicht darauf. „Der ist das," sagte sie langsam, und als die beiden Männer die Hüte zo gen, nickte si« und ging die Landstraße entlang, der einsamen, gebückt schrei tenden Gestalt des Mannes folgend. „Mensch!" fuhr Mittler auf. als er mit Bremer über den Ziegeleihof schritt, „plagt Sie denn der Böse! Was brauchen Si« denn zu unserem Fräulein von der alten, dummen Ge richtsgeschichte anzufangen!" stauntes Gesicht. ,Na was ist denn dabei?" „Ich glaube, sie quält sich schon so mit allerlei Gedanken herum." „Kann ich ihr gar nicht verdenken! Ich glaube, hier auf Thorbecken schreit noch ungesühntes Blut zum Himmel." Mittler blieb stehen. „Bremer, sind Sie des Teufels! Was meinen Sie damit?" Bremer zuckte die Achseln. „Das war ja vor Ihrer Zeit, Herr Mittler. „Na?" fragte Mittler auffordernd. „Damals diese Aussagen, die der junge Slephensen vor Gericht machte „Sie glauben doch nicht —" „Nee, das glaube ich nicht, obgleich Herr Thorbeck der beste Bruder war er nicht. Ich denke mir die Sache eher so, daß der alte Stephen sen da selbst die Hand im Spiele ge habt hat. Er war als Wilddieb be kannt. Der Herr hatte öfter ge äußert, wenn er ihn 'mal erwischte, würde es ihm schlecht bekommen. leicht der Schnellere, Schlauere ge wesen sein. So denke ich es mir." Mittler blieb immer noch stehen „Gott, das ist doch so mit Ver- Mittler schüttelte nachdenklich den so Mng!" Eid geleistet hatte, daß er nichts (SoNletzuox folgte Für die Küche. Kaltes Schilsselfl-isch. diesem kälten Abendgericht, kann aber uuch halb Kalb-, halb Schweinefleisch nehmen. Man vertheilt dts Fleisch in passende Stücke, wäscht es, brüht zwei Kalbsfüße u»d thut beides in ein gut verschließbares Geschirr, in dem daß das Fleisch eben bedeckt ist. Nach- Glas Weißwein, ein Glas Essig, Salz, Pfefferkörner, Perment, etwas Zitronenschale und zwei Lorbeerblät ter hinzu und kocht das Fleisch lang sam gar, nicht zu weich, weil es sonst Fleischstücke dicht in ein« irden« Schüssel, siedet di« Brühe etwas ein» entfettet und Ilärt sie, fügt «ine Mes serspitze Liebigs Fleisch-Extrakt und ein Blatt weiß« aufgelöste Gelatine z>» und gießt die abgekühlte, Wuwarme densauce nebenher. Rinder schmorflcifch. 4 Pfund Fleisch (Schwanzstück) werden gut geklopft, gesalzen und in einen Schmortopf gelegt, in dem man drei »igroße Stücke Butterhat Farbe neh men lassen. Darin läßt man daS Fleisch auf allen Seiten unter fort > dauerndem Begießen bräunen, füllt etwas heißes Wasser dazu, giebt 2 bis > 3 kleine geschälte Zwiebeln hinein und > läßt es unter öfterem Nachsehen und Begießen langsam weichschmoren. Brühe gehörig eingerocyt ist, giebt man eine halbe Obertasse milde,? Essig dazu, einen Löffel eingemachte Champignons, einen Löffel Perlzwie beln und 2 bis 3 entkernte Zitronen scheiben, läßt si« mit etwas Wasser glatt verquirltem Kartoffelmehl dick lich kochen, schmeckt ab und giebt die Sauce neben dem tranchirten Fleisch. Ausgebacken« Aepfel scheiben. Große Aepfel werden geschält, das Kernhaus ausgestochen gen Löffeln Rum übergießt und so eine Stunde stehen läßt. Bon «ini gen Löffeln Mehl, einem Glase Weiß wein, etwas zerlassene Butter und einem Ei hat man den Teig herge stellt, in welchen die Apfelscheiben hineingetaucht werden, um sie nach und nach in heißem Schmalz auszu weiden sie zu Tisch gegeben. Gebeizter Rinderbraten 3 bis 4 Pfund altschlachtenes Fleisch (Schwanzstück) werden gut geklopft und 3 bis 4 Tagt in milden Essig gelegt, jeden Tag einmal umgewendet, Schinken-Nudeln. Aus 2 Trocknen in beliebig breite Nudeln ge schnitten wird. Die Nudeln kocht man in SNzwasser weich und läßt sie gehackte Petersilie in zerlassenerßutter, durchmischt dies mit einem Pfund fein gehacktem magerem rohen Schin ken, sechs zerquirlten Eiern, 1 Pint fetter saurer Sahne, verrührt dies mit den Nudeln, würzt mit Salz und ge riebener Muskatnuß, füllt die Masse in «ine gut mit Butter ausgestrichene Form, legt Butterslöckcken obenauf und bäckt die Schinkennudeln eine Stunde bei mäßiger Hitze. Werde» S tuerkraut-P astete (Reste- Sauerkraut übrig behalt«» hat, so lann es zu einer Pastete verwendet Pfund Kartoffeln, die durchgerührt und mit etwas Milch, Salz und But- I«r verkocht sind, «in gut«s, etwas der bes Kartoffelpürree. Nun streicht man eine Auflaufsorm von Blech, Thon oder feuerfestem Porzellan mit Butter aus, bestreut sie mit der gerie benen Semmel, legt eine Schicht Butt«rflöckch«ni die «berste Schicht mel bestreut, mit zerlassener Butler überfüllt, im Olen gelb gebacke« unl» heiß servirt.
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