Der Fall Arenburg. Di« Ansichten über den Fall Aren bürg waren getheilt. „ES ist ihre Pflicht, bei ihrem Mann zu bleiben," sagt« der eine. „Pflicht? Gegen diesen Mann?" fragte Jemand spottend. Und von Irgendeiner Seite kam sogar ein La ch«». , ! „Es giebt keine Pflichten außer oe nen, die erfüllbar sind," bemerktc scharf die einzige anwesende Frau, die! Dame des Hauses. „Was heißt erfüllbar, meine gna dig« Frau?" fragt« 'ein Herr achsel zuckend. ' „Was menschenmöglich ist," war >die Antwort. „U«brig«ns, glauben Sie nur nicht, daß Frau Arenburg fahnenflüchtig wird, wenn's nicht ab solut unvermeidbar ist. Bei diesen drillanten Verhältnissen, in denen sie leben." Jedes Wort tross förmlich von Malice. „Gestatten die Herrschaften." fragte «in Neuling des Kreises, „haben dies« Arenburgs Kintxr?" „Nein." „Nun, dann ist der Fall doch wei ter nicht komplizirt, dann liegt die Sache doch sehr einfach." Und er fuhr mit dem Zeigefinger auf dem Empiretischchen von einem End« zum vnderen. „Divor?ons." „Na, ganz so «insach ...," sagte der Forstrath. „Immerhin, w«nn auch tkine Kinder da sind, Frau Arenburg hat noch ihr« Eltern, «in denen sie mit zärtlich«! Lieb« hängt. Und die ..." Wer Sprecher hob bedenklich die Au „Ach versteh«. Und di« würd«» daS Aufsehen, daS «ine Sch«idung immerhin macht ..." D«r andere hielt inne. „Die halten eine Scheidung für den größten Skandal auf Gottes Erdboden," sagte der RegierungSrath Haben wir abgelehnt... ich weiß nicht xl«ich. was eS war ... Du hattest «ine Blkrabredung, glaub' ich." Jawohl, er «rinnert sich, S«lbst »«rstLndlich, da mußten sie diesmal «annehmen. Gut, dann würde sie also der Frau von Seeburg schreiben, daß Zie mit Vergnügen kommen würden. «Ja, bitte, hab die Gut«," sagte Aren« durg. Eine Stunde später war «r zum Bureau gegangen, genau eine Stunde »»ach dem Frühstück. Alles ging nach der Uhr in diesem Hause. Irgendwo wuß doch ein Halt sein in einem Le ben, daS schwankend geworden ist, wi« «in Boot auf hoher See. Wenn man <hn eintheilt in Stunden, den Tag, in Stunden, die unverrückbar sind, so ist «L, als wäre in diesem festen Gesllge mcht Raum für Unbegrenztes, für den Kummer, der die Seele drückt wie Zentnerlast, für den Schmerz, der wie Neuer brennt. wachte, ging sie dem Tage, der vor ihr lag, nicht «ntgegen wie einem verhaß ten F«ind. Sie gab sich nicht mit ge bundenen Händen gefangen. Muß mich! ein Glück, das wie die Sonne gestrahlt, nach der tiefsten, dunkelsten Nacht wiederkehren, wie sie? „Sie hat sich tadellos in der Ge die Freunde und guten Bekannten. »Exemplarisch! ES ist «in Jammer »v» diese schöne, glänzende Frau! Dieser stolze, stattliche Mann ein Spieler! Vielleicht schon unheilbar, vielleicht auf dem Wege zum Lumpen! witzigen Leben ganze Nächte hindurch! Wie soll daS «nden?" lomrmische Antwort. Ach, sie kannte sie ja alle, dies« Blickt so theilnehmend, so insolent nen sie reden, verhüllen wie mit einem durchsichtigen Schleier. Aber sie hielt Allen stand. Es war, als berichte sie von einem Wildfremden, wenn sie er trefflich dies Jahr. Vielleicht ein S«- s«i ihre G«fundh«it. Wie immer. Viel dung. Natürlich. Fast Abend für Abend in Gesellschaft sein, wochen- Rube kommen.... „Aber wenn man daS Glück hat, einen wunderbar guten Schlaf zu ha ben ..." sagte sie. „Je, versteht sich, der reparirt jeden Schaden im Handumdrehen." ,Selbstverständlich, diese Indo lenz!" dachte die „gute Freundin." „Hat eine Ehe zum Davonlaufen, und dabei wunderbar guten Schlaf! Wie es dabei um ihr Herz bestellt Nicht einmal den, der ihr am näch sten stand. Oder doch stehen sollte. Nein, auch den nicht. Den am wenig sten. Die Seeburgs verstanden sich auf diese glänzende Geselligkeit; keine an d«re Familie dieses Kreises hatte ein gleich großes Talent dafür. Ein Ein tet hatte, zusammengezaubert hatte für den Genuß aller verfeinerten Sinne d«r Gäste, nicht ihrer Gaumen men, „daß Sie Ihren Gesellschaften uns doch Ihr Geh«mniß, bitte!" Frau von S««burg machte zu sol chen Fragen ihre ehrlichsten Auge«. weiß von keinem Geheimniß. Als» kann ich Ihnen auch keines verra then." Tastsinn feinorganisirter Naturen für jenen Reiz d'er Dinge, der nicht mit Pauken und Trompeten verkündet, daß er da ist. Was könnt« es ihnen also nützen, wollte man ihnen von all der subtilen Nuancirung reden, die sie nicht verstehen. Einzig Frau Arenburg ja die! Die war zwischen ihnen wie eine schö ne, fremde Blum« in «inem Küch«n garten. Die Arenburgs würden heute liche Beleidigung, ein Duell. Ss hoch lag die Feindschaft zwischen ihnen ge thürmt. Nun, wenn eS um die Frau geht, noch dazu um «in« ganz bestimmte Frau eS hat schon schlimmere Kämpfe darum gegeben, als ein Duell zwischen Arenburg und Bertow sein ! es in manchem Antlitz zu lesen. „Fast vor aller Welt Augen!" frohlockte es darin. nach irgendeinem, wenn auch dem kleinsten Anzeichen innerer Zer rissenheit, erbarmungswürdigen Nie dergebrochenseins. „So ohne jede I Wie der Abend vorschritt, erlahmte sant halten, wollen nicht immer nur über sich selbst. Und nur gerade diese Frau Arenburg, die schon so viel In teresse absorbirte es war wirklich nicht erforderlich, sich immer von Neuem vor ihren Triumphwagen zu spannen. ES gab thatsächlich noch an deres auf der Welt, als Frau Aren burg, ihren Gemahl und diesen süffi santen LegationSsekretär Bertow. ,O, sehen Sie nur," sagte plötz lich Arcnvurg, „alle hiben sie ui:s i:r>. St°ch zewssen, Wir sitzen Sie biß sich .uf die Lippen, kaum, daß sie es a lagt. Meer," wiederholte Bertow. es war ein Ausdruck in diesen paar Silben, daß sie erschrak. „Was für eine Wonne müßte das sein!" sagte sein Blick. „Was sür eine Glück seligkeit!" Ihr war, als fiele ihr eine Binde dies« Männer, einer wie d«r and«re?! Si« stand auf. „Man wird jetzt mu stziren da drüben," sagte sie. Ber tow erhob sich gleichfalls. Sie gin gen die wenigen Schritte bis zur Da trat ihnen von jenseits Aren burg entgegen. Wie aus dem Bo den gewachftn stand «r vor ihnen. „Ich suchte dich," sagte «r zu s«iner Frau. „Man wünscht dich da drin nen," setzte er hinzu. „Gut", sagt« sie «insach. „Hier bin ich." Aren burg ließ sie vorangeh«n; «r selber stand jetzt neb«n Bertow. „Glaub' nicht, daß mir beurlaubt?" „Ich habe keine Ahnung, waS Sie meinen," erwiderte Bertow mit gut „Ach!" lachte der andere. „Merk würdig!" „UebrizenS Scherz beiseit«," fügte er hinzu, „Vorsicht, Verehrt«- Ach!Un!'°"^'"^ „Aber vielleicht ... ich kann nicht wissen ... viell«icht ist Ihnen die Sache diese Unbequemlichkeit werth," schloß der andere leise, nur dem Adnssaten vernehmlich. „Das ist si« allerdings," entgegnet« dieser, gleichfalls gedämpft, mit kaum verhehltem Triumph. „Was hab' ich gesagt?" sagten Bertow lek anderen Augen. „Ihr Werk!" Bertow hatte auf dieses Mienen spiel nur «in Lächeln, das Lächeln des si-naewohnlen Eroberers. Für ein«n Augenblick war es ganz still zwischen ihnen. Wie wenn ein Erschrecken auf sie niedergefallen wäre und sie erstarrt hätte. Frau Arenbmg saß ganz in sich zusammen gebeugt. das Antlitz hielt sie in die si« sich leicht hin und her, als woll« sie sich zur Ruh« bring«n. Dann plötzlich ließ sie die Hände sinken. Uns zu ihrem Mann hinüber, d«r jetzt auf und ab rannte wi« gejagt, flog ein Blick des Entsetzens. „Und das hast du ... ? Das konntest du ... ?" Es kam wie erstickt. Arenburg blieb stehen, wie festge bannt an den Fleck, auf dem er ge rade stand. „Ja," sagte er, „ich habe ...ich mußt« glauben " „Was mußtest du glauben?" Sie war in die Höhe gefahren, hochauf gerichtet stand sie da. Ab«r nicht eine» Schritt trat sie ihm «ntg«g«n. Er hielt die Augen auf sie geheftet, die ihn mit ihrem Blick gefangen kielt. „Was mußtest du glauben?" tragt« sie noch einmal. Fast geflü stert kam eS. Und ein Vibriren von Angst und Empörung war in ihren Wort«». „Daß du diesen Mann ...," be gann er. Aber er stockte, wie er ihre sie!>t. „Bis! du von Sinnen?" Sie schrie es fast. Und sie sank wie vernichtet a»f ihren Stuhl zurück. stützte den rechten Arm aus die Kante des Tisches neben sich, drückte ihre Wange fest in die Hand, und, die Blicke am Boden, sagte si« leise. „Ich fuhr sie fort. „Jetzt nicht. Ab«r «S muß f«in ... g'rade jetzt." ES kam wie unterdrückt«s Stöhnen. Ihm standen di« Qual«n der Spannung auf dein G«sicht. Was würd« sie ihm jetzt gestehen? Endlich würd« er erfahren, was ihn fast zum Wahn sinn getrieben. „Bitte, sprich!" sagte er erstickt. „Denn ... du hast ..." „Ich habe einen anderen geliebt...." Sie flüstert« eS nur. „Ah!" kam es gepreßt oon fein«» Lippen. Und ihm ballten sich die niederhängenden Händ« zu Fäust«n. „Und dieser andere ...," fuhr sie Schrei. „Dieser andere ....?" „Ich habe ihn verloren," sagt« sie verlöschend. nung in s«in«n Zügen nach. „Und trotzdem ... ?" fragte er, stockte aber sogleich wieder. ken. ihr sllßeS Antlitz hielt si« mit „Wer ist di«s«r Mann ?. d«n du liebst... und d«n du v«rlor«n hast?" Da ließ sie di« Händ« sinken. „Du bist es," sagt« sie süß und leise und Ein Schrei durchklang die Stille. D«r Mann lag zu ihren Füßen ni«- d«rg«stiirzt. Als er geredet, als «r di«s« selt same Beichte abgelegt hatte, unter Stocken und Ueberhasten, unter Kla gen und Jubeln da schlang sie ihm beide Hände fest um den Nacken. Aus seiner Liebe, aus seiner flam menden Lieb« zu ihr war dies« Eifer sucht gebor«n, die ihn umgetrieben wie einen Verdammten. Wie brau sender Jubel war dies« Erk«nntniß durch ihre Seele gezogen. Jetzt hob sie den Kopf. Und er riß sie an sich in stummer Seligkeit. „Wir sollten uns schämen," lachte si« unter ihren Thränen hervor, „wir sollten uns in di« Erde hineinschä men wie trotzige Kind«r." „Aber siehst du," fuhr sie fort, .man konnte thun, was man wollte man verwirrte «S alles nur noch immer mehr. Wenn nicht heut« Abend dieser Bertow gewesen wäre..." ~Dieser interessant«, gefährlich« Bertow." warf er «in. „Weser eitle, eingebildete Bertow ..." fuhr sie fort, „dann wären wir wahrhaftig imstande gewesen, aus lauter Liebe ..." „Einander zu Tod« zu quäl«n," schloß er ihre Wort«. „Ja, zu Tode zu quälen," wieder ! holte sie. > „Weißt du, was wir sind?" sagte si« nach «inem Weilchen. „Wir alle beide? Jetzt ««iß ich's. Feigling« „Feiglinge?! Ein Mann ein Feigling?!" begehrte er lachend auf. „Jcki muß dann doch sehr bitten !" „Jawohl, ganz einfach: Feigling«, wir alle Heid«! Denn sieh mal, hät ten wir nur den Muth gehabt, uns jetzt xesagt haben .^. „Was wir uns jetzt gesagt haben," nickte «r gedankenvoll. „Dann wären die vielen trostlosen Stunden nicht gewesen." diese ein« glückselige Stunde nicht!" n:cht," srohlcckte er. Feuerwerk im Nucksack. Ungewöhnlich schön und hetter brach der 18. Oktober 18... der da mals noch hochgefeierte Jahrestag der Völkerschlacht bei Leipzig, an. Ein Sonntag war'S, der helle Son nenschein lockte alles, was L«ben hat te, hinaus in die herrliche Natur. Hundert« von sesttägrg gekleideten Menschen zogen die Straßen entlang, und aus den Feldern machte die liebe Jugend durch Schießen mit al len möglichen und unmöglichen In strumenten, durch Loslassen von kleinem und großem Feuerwerk, ih rem Patriotismus Lust. Heitere Scherze und fröhlicher Gesang er schollen überall, und emsig trugen Knaben und Jünglinge dürre Rei ser, Kartoffelkraut und sonstige brennbare Materialien zusammen, damit die Freudenfeuer, di« b«i Be wurden, recht hoch flammten. Ein eigener Zauber lag über dem Allen, und fast war eS, als klängen nach so vielen Jahren wieder die Leipzigs herüber. Mit Wehmuth, aber auch mit Stolz dachte man ver damals für die Freiheit des Vater lands Gefallenen. lm kleinen Stübchen des Forst- Hauses unfern ein«r thüringischen Residenzstadt, mitt«n im Walde gele gen der Werner^ I Schweigsamkeit wundern, denn sein Herr, ein alter Junggesell«, hatte sich sein jugendliches Herz bewahrt und Strichen aufgelegt. Heut« aber zo gen alte Erinnerungen durch sein« Seele, weit in die Ferne und in ver gangene Zeiten streiften Werner's Gedanken. Er sah die Gestalten der Gefährten von manchem harten Kam pfe winkend und grüßend voriiber schweben; er sah sich selbst im Schmucke der Waffen, die Seele von glühender Begeisterung erfüllt, mit der Schaar der Kameraden dem Feind entgeg«nstürmen! Da führ ten ihn plötzlich nah« Schllfs«, die die Fensterscheiben erklirren machten, in die Wirklichkeit zurück. Roch halb vom Traum umfangen, sprang «r »uf. Dabei kamen seine Stiefelab sätze mit dem Schwänze Caros in unsanfte Berührung. Dieser legte durch ein klägliches Geheul, das den Alten vollends ermuntert«, g«gen eine derartig« Behandlung Verwahrung ein und verschwand vurch die offene Thür. „Hol' Euch der Henker! Nicht eine Minute Ruhe hat man m«hr! Da schießen sie trotz des Verbots schon das Wild sch«u. Muß doch einmal sehen, ob ich einen erwische; 's kostet 's Schießeisen und fünf Thaler Strafe!" sich eben zum Pirschgang« anschicken, als ein größerer Knab« mit freund lichem, etwas verlegenem Gruße ein trat und ein« Einladung verschiede ch«n T. überbrachte. Das verlegene Benehmen des Burschen, sowie sein «isrig«s Bestreben, rasch die Thür wieder zu gewinnen, überzeugten den Förster, daß er der Schütze war, der seine Ruhe gestört hatt«. Eine Peit sche ergreifend, rannte er fluchend auf den Jungen zu, doch der war flinker als der Alt- und entzog sich einer Strafe durch eilige Flucht. Hätten ihn di« nachgesandten Don nerwetter erreicht, er wäre nicht mit heiler Haut davongekommen! Bald darauf bestieg Werner sein Rößlein und trabte langsam durch den Wald die anmuthige Straße nach T. hinab. Wieder bei heiterer Laune, sann er wie gewöhnlich über . einen losen Streich, den seinen ihn erwartenden Freunden spielen konnte. Das war bei ihm so an der Tages ordnung. Oft wiegte er lächelnd oen grauen Kopf, dicke Dampfwollen aus seiner Ulmer ziehend, und nahm dann plötzlich wieder eine nachdenk liche Miene an, als hätte er das Heil der Welt zu berathen. So sehr er sich jedoch abmühte, heute wollte seinem, in solchen Sachen sonst so erfinderi schem Hirn kein guter Gedanke ent springen. Mit ärgerlichem Brummen, durch das Stehen des Pferdes aus seinem Sinnen erschreckt, fand er sich plötzlich vor dem Gasthof, wohin ihn seine Freunde bestellt hatten. „Zum Teufel! Heut« will mir doch gar nichts einfallen, aber . Möcht doch wessen, wo die Kerle ste cken," inonologisirte «r, als er durch ein Fenster der Gaststube spä hend bemerkte, daß diese leer war. „Hätten si« Dich vi«ll«icht angeführt und Du wärst der Gefoppt«? Ab«r da sollt« Euch —!" Da sah «r plötzlich auf «inem Tisch« in d«r Stube Zurich- „Ja, den sangt Ihr nicht!", schwang sich auf sein Hottchen und wollte sich eben unbemerkt aus nochmals auf die F«uerw«rkskörpcr fi«l. Abspringen, durch das Fenst«r steigen und daS Feuerwerk in den Rucksack schieben, war das Werk weni ger Sekunden. „Wollen doch seh«n, s«r," brummte W«rner lustig in d«n Bart, setzt« seine Pfeif« wieder in Schwärmer und Leuchtkugeln zischend in die Luft. Da plötzlich hört unser Freund auf der Fahrstraße, von der ihn nur ein schmaler Waldstreifen Schüsse und lustiges Gejohle. „Äha," denkt er, in Amtseiser gerathend, „d-e Vögel mußt du fangen!" Schnell schiebt Werner die Pfeife in den Ruck- Da merkt er plötzlich erst di« Beschee cung! Das gestohlene Feuerwerk war durch die noch brennende Pfeife ent- Vergeblich versuchte der Förster den Rucksack abzuwerfen. Die alte Liese, erschreckt durch oas Gewitter auf ihrem Rücken, bäumte sich hoch auf, schlug bald mit den bald mit den Hinterfüßen in die Luft nicht erkennbaren Reiters. „Alle guten Geister ach, Herr Jeses!" zeterte die dicke Magd Wer- Kreise herumgejagt war, vom Pferde glitt. Christian, der Jägerbursch!, und oer Knecht Hans hatten sofort flugs unter die Pump«. di« Magd eilte mit ein«m gefüllten Was sereimer herbei. Doch sie kam nicht mehr zum Lösch«n, denn rasch auf springend, rief der Alte: „Sie kom men! Sagk ich sei krank oder nein, ich sei nach der Stadt geritten; sie dürfen mich nicht finden! Sorgt da für, sonst schlage ich Euch alle Kno chen entzwei! So ein Pech! Wi« wer den die Kerle lachen!" Kaum hatte Werner die alte Liese im Hausflur geborgen und die Haus thür verriegelt, als ein tobender Hau fen am Hofthor erschien und unter Lachen und lautem Rufen nach dem „Feuerreiter" gegen das Thor häm terkeit auS. Einer, Pfiffiger als die Anderen, srvlich um das Haus herum uno er stieg einen an der Rückseite des Ge bäudes aufgeschichteten Holzstoß, von dort aus durch die Fenster spähend, nen Lichtschein oder eine verdächtige Bewegung zu entdecken Halblaute Bemerkungen und spitz« Spottrede» schleuniger Flucht. h H ' Nur der eine Beobachter auf dem Holzstoß konnte nicht schnell genug herunterkommen. Jede seiner Bewe gungen wurde mit vielstimmigem Ge lläff der Wächter begleitet, die sich rings um seinen erhöhten „Wachtpo sten" gelagert hatten. Da im Hause alles still blieb und Niemand erschien, die grimmigen Hunde zu verscheuchen blieb dem Umzingelten nichts weite« übrig, als die Nacht da oben zu ver bringen. Beim Morgengrauen trat der För ster aus der Thür, pfiff feinen Hun den und'begab sich mit ihnen, als sei nichts vorgefallen, in den Wald. Der Erlöste stieg eilig von fein« Warte und machte sich schnell davon, um ungesehen, wie «r glaubte, zu ver schwinden. Da hatte er sich jedoch in Bezug auf den alten Schlaumeier ver rechnet! Am Ausgange deS Waldes trat dem Flüchtling der alte Werner entgegen und fragte mit vielsagendem Lächeln, wie er geschlafen habe. Die unausbl«iblich«n Spöttereien uno die Neckereien seiner Freund« wußte der Förster geschickt aus seinen Feuerwächter", wic er den damals von den Hunden Belagerten nannte, abzulenken, und so hatte er dann fast immer die Lacher auf seiner Seite. Schlimme Lage« Pinnemann aus Berlin trifft in einem Pariser Restaurant einen Landsmann. Er stürzt mit einem Freudenschrei auf den Eintretenden zii und schließt ihn gerührt in die „Gott sei Dank, daß ich dich tr«ff«," ruft er, „ich bin j«tzt drei Woch«n in Paris und habe mich die ganze Z«it über von Käse nähren müssen." „So, warum denn?" „Ich konnt« ja nichts anderes be stellen; ich w«iß ja nur, daß „cku ki'ouins?«?" Käse heißt." Unverfroren. Chef: „So eine Nachlässigkeit, da haben Sie wie der sechs i im Briefe, auf denen keine Zipf«rl sind!" Schreiber: „Woher sind?" " Die Sänger. Frau: „Ma trum habt ihr denn jetzt zweimal wö- Studirt ihr etwas Neu.Z ein?" Mann: „Bewahre; daS immer so -Höchst »«rdächtige Wir kung. Dichter: „Lieber Freund, ich danke Dir, daß Du wenigstens nicht bei der Erst - Aufführung mei nes Stückes fortgelaufen bist." Freund: „Ja, weißt Du, die Beine waren mir einschlafen." Kindermund. Der neun jährigen Ella wurde das Erdbeerna fchen im Garten verboten etc. Die Mutter sagte: „Weißt Du denn nicht, Ella, daß der Liebe Gott dies Alles sieht und mir wieder sagt?" Darauf Ella weinend: „Gestern hat er Dir'S aber auch nicht gesagt." Galant. Dame: „Sehen Sie, ein Ge witter ist im Anzug«. Ich ängstige mich so sehr..." Herr: „Kein Wunder, Gnädigste! Bei Ihrer Anziehungskraft!" Bei der Ausweiche ent statt. Möchten Sie die Güte haben, das Amt meines Beistandes zu über nehmen?" „Heut' in drei Wochen! Heut' in drei Wochen! Geht nic^t! »lhre Braut ist Ein Rebus. David: „Ich geb' Dir e Rebus auf. In e Wirths haus sitzen drei Männer und spielen. E jeder hat bei sich eine Mark und wie sie weggehen, h«t jeder drei Mark bei sich. Wie kommt das?" Max: „Weiß nicht!" David: „Du Schafs kopf, daS waren Musikanten." „Hm, sehr einfach, oer führt ja ge> rade feinen „Kater" spazieren." Der klassische Perke le s. Tochter: „Die Robe, Papa, kauft." Perkeles: „Wie haißt, theuer? Ich sag' Euch. Stört mir meine Preis« nicht!" Ein inneres Leiden. „Jetzt weiß ich nicht, was mit meiner Uhr ist: aufgezogen hab' ich sie, bis mir der Arm müde geworden ist, ge/ schüttelt hab' ich sie, gegen die Tisch kant« hab' ich sie geschlagen, auf die Erde und an die Wand hab' ich si« ge schmissen, und sie geht immer noch nichtl"
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