Weihnarht. Glocken, d sei Gott, den, Vater der Welte», in dc ' Dd d M ns/ fll Iviingt ui>S, das Schönste, » sich Tortor'S Beschrerunft. , Weihnachten war mal wieder in Wicht. Der Doktor lag auf dem Wopha ausgestreckt. Anstatt wie sonst die Zeitung zu lesen, war er Heute zum Nüssevergolden gepreßt »vorden, trotz der unbequemen Stel «Ucksal^""^"' „Wir können wirklich nicht an tlers, als Tante Lotte und Tante Hanna zur Besch«erung einzuladen, Wernhard", sagte die Gattin mit un gewöhnlichem Eifer, indem sie dem Park greisenhaft vergrauten Weih »achtsengel ein paar neue Flügel aus Silberpapier zurechtschnitt. „Wir dürfen die Tanten nicht vor den stoßen..." „Warum nicht?" „Nimm doch Vernunft an, Mann! Sie sind meine Blutsverwandte", be harrte die Doktorin. Hörige, die das Recht zu besitzen glauben, einander bis auf's Blut zu ärgern!... Uebrigens ist die Ver «vandtschast von Adam her!" „Sie sind di« Cousinen meiner Mutter, Cousinen im zweiten Grade. And sie sind einsam, am heiligen Plbend, ganz einsam ohne Fa milie! Schrecklich! Darf ich sie einladen?" „Meinetnxgen!" knurrte ver Dok tor erweicht. „Ich wußte gleich, daß du verstän dig sein würdest! Die Tanten sie haben niemand aus der Welt, aber ein hübsches kleines Vermö gen! Es freut mich noch immer, daß »vir Tante Lotte bei Fritzchen Ge vatter stehen ließen..." „Weil wir mit der Verwandtschaft «iid Bekanntschaft glücklich am End« angelangt ivaren, bei unserm Fünf ten", schaltete der Doktor wahrheitS- Metreu ein. „Einerlei! Ich habe sogar schon zwei Pompadours besorgt, zu Weih nachtsgeschenken", gestand die Gat 4in. ..„Als Wurst nach der Speckseitel Hahrcha! Vergiß aber auch nicht für Taschentücher zu sorgen, für mich «nindestrns drei Dutzend... Verstan den, liebe Frau?" „Taschentücher? Schon wieder? bist der rein« Tascheotvchmar »er!" „Das Spind ist fast leer, wie kann niemals genug b«kommen von diesem Toiletteartikel. Wenn der Storch klappert, zusrllh, oder sonst sind sie nothwendig als Verbandzeug, oft genug..." „Tante Lotte hat nicht unrecht, alt«n Friedrich, der den Ziegenbock in seinen Pferdestall eingestellt hat. Verschnappe dich nur nicht, Mann, noch zuguterletzt", warnte die Dok torin. ist Plauderhaftigkeit eine Eigenschaft deines Geschlechts!" lachte der Dok tor, indem er die letzte vergoldet« Weihnachtsnuß, wie erlöst, in den bereitstehenden Korb ablieferte und endlich nach seiner Zeitung griff. In der That waren alle Weih nachtsgeheimnisse im Hause Doktor Sommers di«ses Jahr so gut gehü bt worden, am Bescheerungs- Pünktlich eine Stunde vor der angesetzten Zeit der allgemeinen Be scheerung waren die beiden eingela hörten mit ihren hohen Fünszigen zu dem fast ausgestorbenen Ge- ! schlechte der richtigen, alten Jung antiquirter Toilette. Die Schwe- ! stern hießen im Kreis« ihr«r Freunde! und Bekannten Kaffeekännchen und Milchkännchen und schienen als sol che allerdings gleichfalls miteinander verheirathet. Denn Tante Lotte, vie Aeltere, repräsentirte mit Glück den Mann, äußerlich durch ihre reprä- Beide liebten die Nichte herzlich, fan nicht sparsam und fürsorglich genug war. Das Geld in der Tasche, das zu lose".^ Doch hatte sich das Verhältniß klappert hatte. Jhr«r Pathenpslicht Geburtstag einen silbernen Löffel, und hatte sogar die zugehörige Sup penkelle in Aussicht gestellt, wenn daS Dutzend voll war. , Daß die Schwestern zur Weih nachtsbescheerung nicht mit leeren Händen eintrafen, versteht sich von selbst. Tante Emmy, ihrem sanf ten Naturell entsprechend, brachte eine jener spinnwebenen Häkeleien, deren geduld«rprobende Ausführung ihren eigentlichen Lebensberuf bildete, und ein großes Herz von köstlichem rosenduftendein Königsberg» Marzi pan. für welches sie mit ihrer ge wöhnlichen Bescheidenheit ein stilles Eckplätzchen auf der reichbesetzten Weihnachtstafel suchte. Tante Lotte, die bereit« verschie-1 dene Male eine wirkliche Zuneigung zu ihrem schelmischen, rothbäckigen Pathenkinde verrathen hatt«, wick«lt« ein sorgsam verschnürtes Etwas aus einer Papierumhüllung hervor, das sich, zu Fritzchens Verwunderung, als ein pechschwarzer Mohrenkopf auS gebranntem Thon erwies, der lndem sie Fritzchen das als früher, ganz anders?... Da müssen die Alten für das Spa ren sorgen!" „Sehr lvbenSwerth, lieb« Tante!" Lott' ist todt, Lott' ist todt, pro birte jenseits des Weihnachtstisches der siebenjährige Gustav die neue Mundharmonika, zum Entsetzen deS Ehepaares. Doch war Tante Lottes Ohr glücklicherweise nicht musikalisch genug, um die Melodi« zu erkennen. Unentwegt fuhr sie fort: „Das Ding hier, mein süßes Fritzchen, ich meine den Mohren kopf, ist ein« Sparbüchse!... Hast „Nein!" „Das wußt' ich", entfuhr es Tante Lottes Lippen. „So was giebt es hier nicht!... Nun, nimm mal das Goldstück hier zwischen die Fingerchen so! Und nun plumps hinein! Da steckt's drin!... Hörst du's klappern?" „Ja, 's klappert, klappert..." wie derholte Fritzchen eine volle Minute lang mit der neuen Kinderklapp«r und sprang zu d«n Eltern. „Mein Jungchen, bist du reich!" sagte die Doktorin durch Tante Lottes Großmuth gehoben und zog das Nesthäkchen auf den Schooß. „Der jüngste von allen und schon drin.. Die Tanten waren sehr befriedigt nicht nur von den beiden ge ist das? Plötzlich öffnen sich aber mals die Flügelthüren, und in die Stube fährt das reizendste Kutsch- bespannt mit einem stattlichen „Also doch! Ich Hab's gewußt! 'h e b aven neues Jubelgeschrei, selbst die Mut- und die zartbesaitete Emmy behaup tete Bocksgestani zu empfinden. Aber schon stand der Doktor wieder da mit dem Glas. „Unsere Gäste, sie pankuchen glücklich heruntergeschnup pert. Die Doktorin versuchte einiges Be dauern, ohne vor Lustigkeit den Ton zu treffen. Der Doktor schüttelte sich geradezu. Das Naserümpfen zu nehm»n. Da gab es gute warme Wollkleider für die Köchin und das Stubenmädchen, aber auch manch' gelrechteS Pflaster! ihren steifen Weihnachtspunsch zu den Pferdestall eingestellt hatte. Die Weihnachtsabend Droschken schwer zu erlangen sind besonders bei richtigem, schönen, schlechten Weih auch der alte Friedrich tief verstimmt, trotz des steifen Weihnachtspuirsches Tor: Pttersilie oerhageln lassen? Immer Friedrich besann sich einen Augen blick, doch schien sein Entschluß schnell gefaßt. .Bester Herr Dok stockend, „ich meine doch, 's ist das Allergescheidteste, wenn ich Ihnen gleich selber fragen woselbst M."" „Was für G«ld, Alter?" pol terte der Doktor. „Ich verstehe Sie wirklich nicht", sagte die Doktorin. „Die Goldfüchse fort? Alter, „'s ist aber ganz gewiß, Herr Doktor!" „Das Weihnachtsgeld verschwun den?" frug die Doktorin erstaunt. „Die Dirns haben schon mit ihren langen Besen gesucht überall. Es hat sie einer fortgenommen wieder", beharrte Friedrich. „Anspannen!" befahl der Doktor scharf, „das Weitere findet sich!" Damit trat er in den Salon hin über, wo der stattlich« Weihnachts aufbau fast noch unberührt stand. Nur das goldne Pflaster auf den Lebkuchen fehlte. „Wer von euch hat das Geld dort weggenommen?" donnerte der Vater, ziemlich übereilt, das unschuldige, vierblättrige Kiirderkleeblatt am Ti sche an. Da streift sein Blick das dreijäh rig« Fritzchen, das Ntsthiikchen, das auf dem Teppich sitzt, sehr emsig be schäftigt, die verschiedenen Bindfa den von den buntfarbigen, weihnacht lichen Papier - Enveloppen zu lösen, und mit feinen dicken rothen Händ chen zu einem ungeschickten Knäuel zusammen zu wickeln. Aus der Höschentasche hängen ihm bereits ein paar Bindsadenstücke hervor. „Was machst du denn, m«in Fritz chen?" fragt di« Mutter. „Wozu das?" „Js will 'ne Strippe haben Pferde spielen!" entgegnet der Kleine. „Eine Strippe? Jetzt nicht! Nein! Dort steht dein neues schönes Spielzeug! Nimm den Wa gen mit dem Schimmel, spiele kommt..." „Das is slecht! Js will 'ne Strippe haben, Mama!" beharrt Fritzchen, dessen lebendige Einbil dungskraft ihren eigenen selbständi gen Weg zu gehen schien. Der Va ter hiltf ihm nun selbst die Bind denken, daß die alten Pädagogen, darunter Jean Paul Friedrich Richter, doch eigentlich nicht unrecht haben, wenn sie das gesammt« Spiel zeug als überflüssig, ja schädlich oerwerfen. Die kindliche Phantasie will und soll selber schaffen! Bei solchenErwägungen fällt derßlick de^ Klappern von drinnen heraus, fast als ob die Sparbüchse ganz gefüllt wäre. Ist das Goldstück der T^nte Zwanzigmarkstücke, anstatt des ein zigen. Unzweifelhaft hatte Fritzchen Washington s traurigste Weihnacht. Die amerikanische Armee unter Ge neral Washington hatte sich nach der Schlacht von Germantown 1777 in die Winterquartier« zurückgezogen. Zwanzig Meilen von Philadelphia, am rechten Ufer des Schuylkill, liegt ein dichtbewaldetes Thal, Valley Fokge. Dorthin führte der Feldherr seine ermatteten Truppen, von denen d«m hartgefrorenen Boden während des viertägigen Marsches zurückblie ben. An d«m Tage vor Weihnacht schrieb Washington: „Eine Inspektion 2838 Mann im Lager k«inen Dienst thun können, weil sie keine Schuhe und nur ungenügende Kleidung ha ben." Gerade in den Weihnachtstagen machten sich di« vor Frost zitternden, halbnackten und hungrigen amerita nisch«n Soldaten daran und fällten Bäume, um sich Blockhütten zu errich ten, in denen sie den Winter verbrin gen wollten. Jede war 12 bei 14 Fuß groß und zwölf Mann guläre» Straßen, die durch Gräben und Wälle gegen die Angriff« der Feinde geschützt war. Da wird die Weihnachtssreude laum haben auslommen können. Ge rade am Weihnachtstage mußte eine jede Brigade bewaffnete Fourageab umwochncnden Farmern die allernö thigsten Nahrungsmittel zu requiri r^n. Washinton theilte zuerst mit sei nen Soldaten alle Mühseligk«it«n des Feldlagers. Am Weihnachtstage je mit dem Steinhaus des Müllers und Quälers Isaak Potts, das noch jetzt Washingtons über seine Unkosten er- ... Ja, dort steht auch noch der Stuhl am Weihnachtstische, den der „Kleiner, du hast das Geld?" l fragt die Mutter athemlos, der sich > der Sachverhalt gleichfalls enthüllte. „Plumps in die Parbüchfe!" > berichtet Fritzchen triumphirend, der sich die unerwarteten Sparsamkeits- 5 «Mahnungen des Vaters sehr zu Herzen genommen hat. „Plumps g'macht! Keine Sokolade nein! Ein droßes Pferd! Anpannen, mit d«r Strippe, Mama! Anpannen!" s Fritzchen weitere Bindfäden löst... So hatte also auch Tante Lottes Ge schenk «in plötzliches Ende gefunden. War es aber der FLnfzigpfeiinig- Werth, oder d«r warme humorvolle Odem des Doktorhauses Tante Lotte schloß das spekulative Fritzchen sehr vergnügt in die Arme und küßte in seinem Ledger: „An Ausgaben während des Marsches von German town, am lö. September, bis zum Feldlager In Valley Forge am 23. Dezember: P 1037 oder 78 Str. Monat! Zumal jene Dollars nur «inen Werth von noch nicht 40 Cents unseres jetzigen Gelde! hatten! In jenes Hüttenlager zog keine die Armee ohne Brot und Tausend« hatten wochenlang kein Fleisch. Den noch tonnt? General Washington ner ohne genügende Kleidung, ihre Blöße zu decken, ohne Schuhe, ebenso oft ohne Nahrungsmittel wie in Be sitz solcher, auf tem Marsche durch Eis und Schnee, und am Weihnachts tage das Lager beziehend, das ihnen leine Unterkunft gewährte, bis sie sich selbst Hutten gebaut hatten und alles zu tragin ohne zu murren, nes gleichen finden wird." Friede auf Erden! TeS MarchcnwaldeS dunkle Pracht U W'h Weib« Nach! —Fortiqritt. Bertha: „Zu rückgegangen!" Thekla: „Ja, ab«r dieses Mal war ich doch schon bedeu tend länger verlobt, wie das erste Mal!" schied): „Also leben Sie recht wohl, Ach.» jederzeit aus ner Abend - bei Z.): Vorhang/ steht, gnädige Frau?" Frau B.: „Gewiß kenne ich den Elen den!" Herr A.: „Ah Ihr Herr Gemahl!" Großmutter (zum Enkel): Jsedor, was mechtste habe zu deinem Geburts tag? Isidor: Weißt de was, Großmut ter, ich möcht' haben «ine Zahn berscht«! Großmutter: Wie komste auf sol chen Luxus, wenn de so alt bist wie ich, dann hast de keine Zähne mehr. Was thust de dann mit deiner Zahn berschte? Dienstmädchen (zu ihrer Collegin): „G«h«imraths Jette von oben hat wieder das Küchenfenster offen? die traten!" Collegin (neidisch): „So ein kokettes Ding!" Frech. „Machen Sie mir den Haufen Holz klein." Bettler: „Na. na, Ihnen hat's d«r Arzt vtrordntt, und zu einer Täu schung gebe ich mich net her." Aus einem Schmieren- Theaterzettel. Die Hinrich tung der Maria Stuart findet auf alle Fälle vor Abgang der letzten Straßenbahn statt. Der richtige Titel. „Euer' Verein ist ja eines Defizits wegen in Trümmer gegangen?" „Ja; wir gründen aber wieder einen neuen unter dem Namen „Die Ge leimten"." Schlau. Chef (zum neuen Geschästsleiter): „Und wenn Sie Per sonal engagiren, nehmen Sie nur immer hübsch Korpulente, damit die Leute denken, denen muß es ab«r bei uns gut gehen!" «ieittabel. Stellesuchender: »Ich gebe Ihnen 20 Mark, wenn Sie mir eine Stelle oerschaffen." Vermittler: „Schön! Morgen ist »ei mir Kindstaufe und g'rad noch die Paihenstellc frei!"
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