Seelenkämpk. Ein Roman von Haus Laud. 1. Kapitel. „Mein lieber guter Albert! Die arme Marie ist nun also gestern Abend neun Uhr gestorben. Ihr Leiden war schwer, und es ist mir ein Stein vom Herzen gefallen, seit si« da drinnen in ihrem engen Zimmer bleich und still liegt und kein Aechzen mehr ihrer gequälten Brust sich entringt. Der Tod ist et was Gutes, man lernt ihn lieben, sicheren stillen Port des Nichtseins. Verzeih dieses Philosophiren, guter Albert, aber Sterbensehen macht nach wie die Grammatiker sagen. Es gibt rvr Jugendfreund«. Gereifte schlie fen sich selten noch an. Was di« das bleibt das Leben Nächst dir, Albert, war Marie mir der nächst« Mensch. Ihr Tod reißt mich noch enger an dich schließen müssen, um dieses Unglück zu verwin den. Es bleibt am Ende nichts wie über alle Wandlungen dieses Seins hinweg. Bleib du mir erhalten, Al bert und ich will nicht murren mehr in dieser Schattenstadt. Si« ist für mich wie von Gespenstern er füllt. Ich fahre zusammen, wenn in («assen und d«r Mensch denkt so subjektiv, daß er es nicht fassen kann, nenn dieser Schauplatz versunkener enge Stadt. Alles, alles todt, was mir einst darinnen lebt«. Ich wünsche nicht, daß du zum Be gräbnisse herkommst. Dein Beruf nöthigt dir gerade genug Reisen auf. Komm nicht! Uebermorgen Abend an unserem runden Tisch im Eßziin i.ier sitzen. Obgleich es erst Septem bermitte ist, so haben doch mehrere Regentage hier schon beklemmende Herbststimmung hervorgerufen. Auch diese peitscht mein Heimweh nur noch mehr auf. Nach Hause nach Haus« es drängt mich mit Macht. Nun aber. Albert, etwas sehr Wichtiges, etwas, was mir unsäglich cm Herzen liegt. Ich komme mit einer großen, großen Bitt« und dabe dabei doch das unbestimmte Ge fühl, als wäre ich im Begriff, dir «i» Geschenk zu machen. Es handelt sich um Ada. Sie ist heut« 17Vs Jahr« alt, Mariens einziges Kind' das vor 10 Jahren schon seinen Vater verlor. Der Major hat, wie du und Ada steht heute vor der Noth sckassen. Wir haben den Punkt rcitS in dem Zustand«, den di« Aerzte den m«hr att halb geschlossenen, zit ternden Lidern suchend im Zimmer umhertasteten, um schl'eßlich immer nieder an Ada haften zu bleiben, die. vom stummen Weinen geschüttelt, ge gen den kleinen Kachelofen lehnt«. Ada bat Stenograph!« gelernt und und Hai in den letzten lveißt, daß es Mariens innigster Wunsch war, durch Adas Thätigkeit dahin zu kommen, daß sie den Zu schuß, den du ihr zu ihrer kargen Wittwenpension seit Jahren gabst, nicht mehr anzunehmen brauchte, ob gleich sie wußte, du gabst ihn gern, und deinen Verhältnissen bedeuteten di« 3(XX) Mark im Jahre kein« Bela stung. Si« war ein« stolze S«ele. Nun du Engelsguter was will ich? Ich will, daß wir dieses un flügge Wesen in unseren Schutz neh men, solang« es vonnöthen ist. Ich will meiner geli«bt«n Freundin Kind in mein Haus bringen und dort be treuen, bis es ganz selbständig gewor den und den Kamps um die Existenz aus eigenen Kräften führen kann. Ich inill, daß Ada b«i uns bleibt vorerst für so lang«, wi« es nöthig ist. Al wird. Ich bitt« dich. Albert, sage nen Mannesblüthe prangst und dein Icnger Alba - Bart (wie schön wird er einst in Grau sich machen), sowie säg ja, Albert. Ich denke, du thust'S Augen zugedrückt und ihr dabei im Stillen gelobt, ihr Kind zu bemut tern. Laß mich daS erfüllen. Ich brauche wohl nicht zu erwähnen, daß eine Andeutung dieses Planes das c.rme Kind heute Morgen in eintn Antworte durch ein Telegramm. Ich küsse deine hellen gütigen Augen. Ich liebe dich innig. Mathilde". D«r Fabrikbesitzer Albert Ammann hatte diesen Brief beim Morgenth«« g«l«s«n, und die Nervosität, welche di« Schreiber,» vorausg«s«hen, war rich -46 Jahr« durchaus nicht ansah, war ausgesprungen und in der weiten glasgedeckten Gartenveranida seiner Grunewaldvilla erregt auf und nieder gegangen. Dann trat er an daS Glas, blickte nachdenklich in den ge pflegten Garten himruS, in dem heut« unter stahlblantein Blauhimmel die Sonne golden strahlt«, und trommelte mit den Fingern gegen die Scheiben. derbüsche. fuhr eben daS weiße Auto mobil auf gelbem Ki«sweg« auf di« Straß« hinaus und machte vor dem lsort«nausgange der Villa halt. Am nion» zog die Uhr. Schon n«un! Er c-egkngenommen und saß j«tzt in dem rothlederbeschlagenen wtichen Sitz des izlefährtes, das seinen eiligen Lauf nach Berlin begonnen hatte. Nach denklich blickte der Mann in die Ferne; ab und an aufseufzend, strich Ausdruck der Besorgtheit. Jetzt hielt der Wagen vor einem rag«nd«n Candsteinbou der Mohrenstraß«, und Ammann stieg eilig zum ersten Stock empor. Wenig« Aug«nblicke später saß er im Arbeitszimmer seines alten Freundes Bögrr. D«r dicke Sani täiSrath, kahlköpfig mit einem dicken, „Mitten in d«r Nacht Albert was ist los?" „Ach du bitte lies doch i.ial Mathildens Brief. Da —" lesen. Amman» war an eines oer hohen Straße hinab.' Nichts als das Ticktn das Rascheln des Blattes, das der Arzt umwandte. „Hm hm todt also vorbei. ?>r Krebs macht rasche Arbeit lim" —er las weiter. „Ja —ja famose Person die Mathilde. im Ton natürlich aber doch drch hm das das hat sie sich jetzt seit einiger Zeit so angewöhnt Albttt.^""^'"^ „So? Schon 46? Donnerwetter, geht die Zeit hin. Wie alt bist du denn eigentlich, Albert?" Mathilde hat viel gekränkelt. Das wenig jung mehr fühlt." «Lies doch lies doch mal erst", sagte Alberi ungeduldig. „Na Men-sch", rief er, „freust „Worüber?" fragte Albert, sich dem Waise tha die Ada das ist doch „Meinst du?" .Na willst du si« etwa nicht sich angrunzen. Das ist mein Haus stand. Und du du Esel 'n« ihr kind«rlos bliebt, nu kriegt ihr ein Stück Jugen<d fertig in'S Haus und nu ist dir'S wieder nicht recht. Ich kenn« das Mädel von damals zend«r Balg. Muß sich wund«rvoll entwickelt haben. W«nn du si« nicht willst, nehm ich sie, und w«nn ich n.ir Wurscht! Ich thu's. Aber Mensch, was hast du denn dagegen? Warum paßt dir denn das nicht?" Albert sah gequält umher. „Ich ich es ist mir störend. Etwas FcenVdes kommt. Ich bin mit Ma thilden so eingelebt, wir leben unsern Trab so hin es geht alles so still denn, Mensch?" Albert zuckte rathlos di« Achseln. Albert blickt« erstaunt auf. „Reizt es dich gar nicht, Albert, so ein junges Ding zu beschützen und großzuziehen?" „Vielleicht", sagte Albert, „vielleicht regte sich so was in mir, wenn es sich um ein Kind handelte, ein fünf-, so ein« Dame..." Siebzehn Jahre ist das Mädel, da ist reden kann, gerade das ist das Schöne für euch. Wer weiß, ob ihr noch jung genug seid, um mit einem wirkli« doch üb«. Bei Mathilden, siehst du, sagte Albert. „Na, und bei dir etwa nicht? Du kast doch die Todte liebgehabt. Wa rum sollst du dos nicht für sie thun? Geh, sperr dich nicht. Mach ihm die Thür weit auf. Laß es herein, wird dich nicht beißen, das Waisenkind. an dich. Seid eine vertrackte Egoi s'-nbande, ihr Eheherren. Für Ma thilden wär's doch sicher ein Glück ein Glück, wenn das Mädel in'S „Ein Glück, Martin? Wieso?" „Na, sie ist doch allein genug. Du hast deinen Beruf, dein« groß« Dach pappenfabrik, bist kaum die Hälfte scen herum und besuchst deine Kun den. Dir sehlt'S nicht an Ablenkung. Aber die Frau der d«r laß L-iehst du denn'nichts w«» dies^ti»- . n«nn Mathilde «inen so innigen ' Wunsch hat." „Na dann sag ja." „Laß du dir's nur 'n bißchen schwer > wenden, >nein Jung«. Warum soll dir denn alles wie im Traume in den Schoß fallen? Quäl du dich nur mit unsinnigen Bedenken, Ein loendungen du Dickblüter alxr nimm das Kind aus. Es wär« die pure Gemeinheit, wenn du das ab lehntest. Na —" er zog die Uhr. „Ich muß fort du. Komm mit. Wir reden noch weiter darüber..." 2. Kapitel. „Einverstanden," hatte Albert an Mathilden depeschirt, und jetzt stand er auf dem Anhalter Bahnhof, um die Damen abzuholen. Sie trafen pünktlich ein, und Mathilde führte, nachdem sie ihren Herz schleiern ein seltsam leuchtendes Ge sicht wies. Di« unsichere Abendbeleuch tung ließ nicht erkennen, ob es die Hautfarbe wa'., die so strahlte, oder ob das lichtbraune Haar und die selt tiefen Schwärze der Schleier dies« verblüffende Wirkung übten. Man bestieg das Automobil und fuhr, > ein Diener die Besorgung des Gepäcks überlassend, zum Grunewald hinaus. Mathildens, die sie gegen das Auto mobil einnahm. Sie bestieg es nur gezwungen, und geschah das, so mußte man fast Schritt fahren, denn sie er sches Tempo genommen wurde. Albert pflegte das ihre Kilometer krankheit zu nennen. Ihm war es höchstes Lebensgefühl, wie ein Sturm wind über die Wege zu rasen. Diese seltsame Divergenz der Ehe gatten gab den Stoff zum ersten Ge spräch im Wagen. Mathilde hielt Alberts Hand gefaßt und drückt.- si: hin und wieder. Es war ihr stuni mit Adas Aufnahme. Diese saß still und stumm, warf hin und wieder ei nen scheuen, prüfendem. Blick auf Al bert, der ihr gegenübersaß und hier te herangerückt und schmiegt« sich, wie schutzsuchend, an sie. Matbild« hatt: ihren Arm um Adas Schulter geleqt diesen letzten Tagen so stürmisch aus gepeitschten Gefühls das Taschenluch geaen die Augen drückte. anmuthend aufnahm. Auf dem kleinen Toilettentische begrüßte Ada ein fei nes Kabinettbild ihrer Mutter. Eine halbe Stunde später traf man bcrt auf sie hin. Welch ein Weib! weiblichen Reformtracht sehen läßt. Man setzte sich zu Tisch, doch ehe noch das Essen gebracht wurde, sprang und während wiederum Thränen zu Hände: „Liebe, liebe Tante," flüstert« sie mit verhaltenem Schluchzen, „ich möchte hinauf!" „Auf dein Zimmer, Kind?" Ada nickte. „Willst du denn nichts essen?" und Mathilde führte sie hinaus, eh« Mathilde zurückkam. Sie hatt« bei Tisch gesessen." Mathilde kingel hatte und verschwunden war, sprang Mathilde wieder auf, stürmte auf Al bert zu, umschlang ihn mit beiden Ar „Dank," sagte sie, „ich danke dir, du bist doch der beste Mensch auf der Welt, Auch diesen Wunsch hast du Albert strich zärtlich über das „Was? Ist es dir etwa schwer ge „Jch bin starr Albert —" ration. Ich lief zu Böger, um mir Muth zu holen." „Hat er dir abgeredet?" „Solche Bedenken hattest du, Al „Und jetzt?" »Jetzt? Zehntausend —' Ganz erstarrt saß Mathilde. Ihr schmales, kluges Gesicht mit dem sei wie in schmerzlicher Ueberraschung. Ihr dünner, langer Hals, dessen Haut etwas Glanzloses, Angejahrtes, Ver blühtes hatte, das auf «in Kränkeln deutete, reckte sich, und die großen schwarzen, klugen Augen richteten sich mit dem Ausdruck des Schreckens auf den geliebten Mann. „Albert ich bin sprachlos." Sie legte ihre wunderbar geformt«, vor nehme schmale Hand mit den spitzen, gebrechlichen Fingern auf seine kräs. tige Rechte. „Ich habe dich also dazu gezwun gen. mir ein Opfer zu bringen du?" „Sprich dich aus. Albert." Es „Tilli, wir wollen's nicht schwer nehmen. War ja wohl die einzig mögliche Lösung. Warst «s ja wohl Marien schuldig. Nun ist es gesche hen. Gut, geben wir uns Mühe, uns damit einzurichten, so gut das geht. Bestreben wir uns, wie d«r Engländer sagt: 1°« mnke tde best ok it." Albert schenkte ein und trank das hohe Glas in einem Zuge aus. „Du," wehrte Mathilde, „langsam trinken! Diesen schweren Burgunder noch dazu, die Flasche ist schon drei viertel leer! Trink doch das Z«ug nicht, es ist Gift für dein Herz . . Trab, Tilli. Gar keine Beschwerden, kein Herzklopfen nichts. Schlafe wie 'ne Ratte." nicht aus. Albert. Sag doch —du was hast du denn für Bedenken?" „Na, ist das so gar nicht zu ver stehen, Tilli, wenn mir ein bißchen bange ist vor diesem etwas späten uns so urplötzlichen Familienzuwachs?" „Bange ist dir?" Albert nahm Mathildens Hände scins hier das Mädchen zu gönnen." „Sagte er das?" „Ja. Und hat nicht einmal groß recht damit, wie ich jetzt sehe. Ganz ich weiß, Tilli, daß du die letzt« bist, die auf die Gesellschaft anderer an „Echt tillische du echt —echt „Nämlich? . . . hast« Altruismus. Altchristlicher, beinahe indischer überhitzter Aufopfe rungsdrang. Den Manen der Freun din bringst du dieses Opfer . . ." „Langsam langsam trinken!" mahnt« Mathilde. Er hörte nicht da raus. Mit gerötheten Wangen trat er an den Tisch seiner Frau gegen über und redet« rasch und erregt. „Hör zu. Du schriebst mir, daS Fräulein Hobe allerlei Künst« gelernt, Stenographie und Buchführung und was weiß ich sich eine Existenz zu gründen. Du Hochstapler, du elen der so betölpelst du mich und lullst mich ein mit dem schönen Troste, als s«i der Besuch nur ein vorübergehen der, als träte das Mädchen nach kur zem Verweilen eine Stellung an, suchte sich seine Existenz irgendwo da draußen und zöge fort. Du bist die Rechte. Du wirst gerade dulden, daß Mariens Kind unter fremden Leuten herumgestoßen wird!" „Wirst du es denn dulden, Mann?" „Siehst du," fuhr er los, „siehst du. wie du betrügst! Das war ein« Falle. Nichts weiter. Das Fräulein kam und wird bleiben . . „Ich hoff« «s . . ." „Ach du Schwindler!" „Albert nun hast du si« doch ge sehen, wie sie niedergedrückt ist und zerschlagen und gepeinigt von diesem schrecklichen Sterben, das ihre junge» Augen mit angesehen. Ganz zer schunden ist das arme kleine Herz. Ganz weh und wund, verschüchtert und gescheucht von diesem Unglück Rührt dich das nicht? Hat sie denn nicht durch ihre Persönlichkeit dein Mitleid erregt —" „Nein Tilli nur meine Furcht . . ." „Furcht? Albert Furcht wo vor?" „Ich fürchte für unseren Frie den —" Si« sah ihn groß an. „Unseren Frieden das klingt schön sehr schön ein liebei Wort. Aber ich versteht nicht, wes halb du um di«sen unseren Frie den besorgt bist." „Tilli sie ist ist —siehst du: Ada ist man kann nicht sagen: schön. Es ist nicht das rechte Wort, sie ist, ich ich weiß nicht, wie ich ei sagen soll sie ist so eminent Weib ei ist es geht von ihr wie ein Strom, wie ein Fluidum aus. Ich weiß nicht, worin es steckt Figur Auge Stirn Mund ich weiß es nicht, aber es ist da. Du merkst das nicht so denn du bist kein Mann. Ich aber spür« eS und das verstärkt mein Unbe hagen erhöht meine Besoraniß meine meine Furcht . . ." „Wovor denn Furcht wovor denn nur in aller Welt, Albert?" „Furcht Tilli vor allen mög lichen Verwicklungen und Sorgen. Siehst du, di« Sorte Frauen, die sind es, welche di« Katastrophen bewirken." „WaS für Katastrophen, Albert?" „ES ist dumm gesagt. Ich mein« die Dramen die Romane, die Ge schehnisse. Um diese Sorte Frauen wird gekämpft. Die Peitschen die Be gierd«n der Männer auf. Nicht drei Woch«n denk an mich, nicht drei Wochen hast du das Fräulein hier, und eS wird etwaj im Gange sein." „WaS? Was wird im Gange sein?" i „Eine Sache. Ein« Verwicklung. Es wird si« jemand auf der Straße sehen, ihr nachgehen, sich zu nähern versuchen. Briese schreiben . . ." „Wir beschützen sie eben." „Das ist ein« Arbeit, ein mir sehr ungewohntes Amt, Tilli. Ich kann das nicht. Will's nicht. Es wi „So bin ich auch noch da. Ueber laß daS mir. Das gehört dazu. DaS heißt ein Kind behüten. Uebrigen» ich finde das nicht an ihr, was du da siehst. Mag sein, du siehst so wa» > schärfer als Mann, mag sein. Aber es ist sicherlich übertrieben, zn ängstlich b«urth«ilt, zu erregt konsta tirt. Na und schließlich sei doch zufrieden, wenn die Sache so ausgeht. Verliebt sich wer in sie, der ihrer werth ist gut dann heirathet sie und m«in großer Junge ist aus jedem Konflikt herau» und hat seine Alte seine weiß köpfige Frau wieder ganz allein ganz allein für sich . . ." Albert s«ufzt«. „Wär's nur erst (Fortsetzung folgt.) läsig): Aeh kolossale Aehnlichkeit Aus der Schul«. Lehrer: Wie heißt die Mehrzahl von Kind? Ach so! A.: Ich habe gehört, Müller leidet an einer chronischen Krankheit. B.: Ja, er hat nämlich beständig einen in der Krone. StrengGast (in^ Gasthau» Hause komme, aber dal Dienstmäd- > ch«n erlaubt'S nicht. FSr die KSche: Tiroler Strudel. 8 Unz«H tiiehl, 4 Unzen Butter, 4 Eigelb, ' Unze in lauwarmer Milch ausgelöst Hefe, etwas Zucker und «ine Prise Salz verarbeitet man auf dem Brett mit der Hand zu festem Teig, deir man Stunde lang stehen läßt. terdessen hat man circa I<Z Stück große Aepfel geschält, würflig ge schnitten und mit 4 Unzen Zucker, 3 Unzen Corinthen und 1 Unze in dünstet und ausgekühlt. Jetzt treibt füllt in die Mitte eines jeden der Theilt die gedünsteten Aepfel, legt die 4 Seitentheile der Länge nach dcrii- Elfäfsische Omelette. In «in« Kasseroll« thut man I>H Löffel »01l Reibbrot, giebt einen Tassenkopf voll Sahne mit Pfeffer, Salz und etwas geriebene Muskatnuß daran und läßt es unter stetem Rührei» ein dämpfen, bis die geriebene Semmel alle Flüssigkeit aufgesogen hat. Ist die Masse nicht mehr kochend heiß, werden 10 Eier tüchtig t«mit ver mischt und in einer großen Pfann«, In der man Butter zerlassen hat, zwet' weiche Omeletten daraus gebacken. Nach Bedarf muß man die Eier noch salzen. Kaltschale au.S Gries und Man bringt frischen oder conservirten Fruchtsaft zum Kochen und fügt in fadendünn« Streifchen geschnittene Citronenschal« und Zucker nach Geschmack hinzu. Dann rührt man eine große Ober tasse voll Gries hinein, läßt ihn gut ausquellen und füllt die Masse dann in mit Wasser ausgespült« Formen und servirt dies im folgenden Tag« mit Banillefauce. Milchsuppe mit Rei». Man liest und brüht 3 Unzen Reis, sitzt ihn mit kaltem Wasser zu, läßt ihn einige Mal ai'fkochen, schüttet ihn auf ein Sieb zum Ablaufen, dann in zwei Quart kochende Milch, thut et was Zucker, ganzen Zimmt und Ci tronenschale hinzu, kocht ihn langsam zuletzt mit einem Eidotter. Kartoffeln und Mohrrü ben. Man kann di«f«s Gericht nur mit Wasser, mit kräftiger und wohl schmeckender Knochenbrüh« oder Ham melfleisch bereiten. 3 Pfund geputzte, ip Stücke oder Scheiben geschnitten« Mohrrüben werden in Wasser mit einem «großen Stück Butter oder in Knochenbrühe oder in Wasser mit Zugabe von KIX) Gramm Hammel fleisch langsam weichgekocht. Eben soviel geschälte, in dicke Scheiben ge schnittene Kartoffeln werden in Was ser mit Salz beinahe weich gekocht und abgegossen. Nun schüttet man die Kartoffeln zu den Mohrrüben, läßt Alles ein Weilchen leise kochen, würzt mit einem Eßlöffel gehabter Petersilie und richtet das Gemüse auf erwärmter Schüssel an. Wenn mgn Fleisch mitkocht, nimmt man ei, so bald es gar ist, heraus hält es warm, schneidet es in Stück« und legt e« um das Gemüse. Hat man dai Ge müse mit Wasser oder Knochenbrühe gekocht, sind Saucischen oder Brat wurst eine passende Beilage. Eedämpftes Rindfleisch. 6 Pfund gut abgehängtes, saftiges Rindfleisch vom Schwanzstück wird reichlich gespickt, mit Salz. Pfeffer und gestoßenen Gewürznelken gewürzt, dick mit Mehl bestreut und in kochender Butter über gutem Feuer und unter beständigem Begießen auf beiden Sei ten gebräunt. Dann legt man es in -ine Kasserolle, gießt zwei Drittel Wasser und ein Drittel Essig darüber, fügt ein paar ganz« Zwiebeln, di« Schale einer halben Citrone und zwei Eßlöffel voll Kapern hinzu, dämpft das Fleisch langsam weich, kocht di« Sauce kurz ein, gießt sie durch und giebt sie dazu. Rahm-Schnitten. Man zer quirlt fünf frische Eier in Quart Sahne und fügt die fein gehackte Schale einer kleinen Citrone, sowie S Unzen geriebenen Zucker dazu, schlägt alles in einer Emaillekasserolle über gelindem Feuer unter beständigem Rühren zu dicklicher Creme, füllt sie auf eine flache Schüssel, läßt sie er lalten, streicht sie dann auf Semmel schnitten und legt diese auf dem Schaumlöffel einzeln in siedende» Schmalz, in dem man sie zu schöner goldbrauner Farbe bäckt. Pikant« Sauce. Eine Unze Mehl rührt man mit sechs Eßlöffeln laltem Wasser glatt, dazu fügt man Z Unzen Butter, drei Eigelbe, ein« Prise Salz und Mußkatnuß fowi« Quart warm« Fleischbrüh«, i.nd rinnt, bis zum Gebrauch in beißeS Wasser. Zu Suppenfleisch, kaltem Roastbeef und auch zu Blumenkohl
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