Die Zigeuucrsche. Einsam hatte sie sonst gelegen, die alte morsche Windmühle auf dem Oalgenhllgel in den jungen Früh lingsnächten, wenn der Wind um's knarrende Holzwerk fuhr und an den ächzenden Flügeln rüttelte; in den lauen Sommernächten, wenn die Lich ter im nahen Dorfe blinkten, Geige «nd Harmonika verschwommen her iiberklangen oder ein melancholischer Hund den freundlichen Mond anheulte; in den stürmischen Herbstnächten, wenn der Kauz im nahen Eichenholz schrie und der wilde Jäger über die rauschenden Wipfel zog. Jetzt war's nah' am Herbst. Aber nicht Wotans jagender Troß, sondern Lützows wilde, verwegene Jagd war iiber's Land gekommen: die Husaren mit dem himmelblauen, silberver schnürten Attila noch ebenso ver wegene Gesellen wie einst ihre Ahnen in schwerer Zeit. Um die Galgen iniihle schlugen sie ihr Biwak auf. Das ganze Dorf war au° den Bei nen, die flinken Reiter zu begrüßen, zu bewundern. Hei, was war das «in seltsames Bild: im Halbkreise lodernde Feuer, die zuckende Lichter und gespenstische Schatten in die Dunkelheit warfen und mitten drin, schweigend und finster, die Flü- Feuer sich duckt die lichter verbreiterten spärliche Helle. Es > waren Stühle aus der Dorfschenke herzug-schleppt worden, auf daß die Um die Tafel saßen sie zwanglos gruppirt elegante Männer, mit langgeschnitteaen Aristokratengesich rechter Husar sein soll, ab« auch lange, schwippe Gestalten darunter. Gaffend drängte das Dorfvolk sich Gruppe, starrte sie wie Wessen ihre Neugier nicht geringer, wie der unheim'iche Herr wohl heißen möge. Das gleichartige Verlangen trug ches auf die Brüstung der zur Mühle «mporführenden Wendeltreppe gelehnt stand. Adila, des alten Galgenmüllers ein zig Kind, war ein seltsam Wesen. In floß Zigeunerblut. und blitzenden Zähnen, die eine selt same, harte Sprache redete und ein dreißigjähriges, bildschönes Mädchen, geschnitten war. Die drei hatten sich um der Dörfler Gunst oder Mitgunst wenig geküm mert. Die Galgenmiihle, an die sich allerlei unheimliche Mähren knüpften and die keiner haben wollte, war ihnen der „Hungarischen" aus. Die Adila aber war stolz. Die hatte ihren die ders toll. Auf Schritt und Tritt wen es ja einmal aus ihrer Mühle in's Dorf geschlüpft war. Der Franz, der reichste Bauernsohn, w» es noch Man ließ ihn schließlich der ?Zigeu nerschen" ohne großes Bedauern. Die beiden paßt? wohl auch am ehesten zusammen: wilde, verschlossene Men schen, er un sie. Um den Franz hätte sich die Adila «benso wenig gekümmert wie um jeden anderen, bis der Vater sie eines Ta- ges unterm Klappern deS Gewerke! vornahm und ihr klipp und klar be fahl, der Werbung des Franz Gehör zu schenken. Erstlich sei «r sein bester Kunde, der alles in der Mühle mahlen lasse, dann aber würde die Adila durch ihre Heirath die Oberste, Reich- Adila war eine gehorsame Tochter. Von da an schlich ihr der Franz nicht mehr vergeblich nach. Zwar war^der mehr, daß der Franz und die „Zigeu nersche" ein Paar würden. Nun waren die Husaren gekommen. Staunend sah Adila das ungewohnte Treiben um ihxe stillt Mühle sich ent falten. Da regte sich ein seltsames, nie gekanntes Gefühl in ihr beim An blick der schmucken, behenden Reiter, der wiehernden Pferde, der lodernden Feuer. Aufathmend schaute sie sich um. Zu ihren Füßen die Gruppe der Husarenoffiziere faßte sie in's Auge. Gleichgültig glitt ihr Blick über die Herren hin an dem hageren Schwarzen mit den wilden Augen blieb er haften mit ängstlichem Stau nen: der da unten war auch so schwarz und bräunlich von Teint wie sie, hatte dieselben wilden Augen. Ihre Blicke kreuzten sich, senkten sich ineinander. Sie hielt stand mit dem ihrigen. Er mußte sie schon eine Weile be obachtet haben. Sein Gesicht drückte staunend« Ungewißheit aus, die ihm, dem Herrenmenschen und Mann von ihn zur Klarheit drängt«. Gelassen erhob er sich, winkte dem schönen Miillerskind kurz, aber gebie terisch mit d«m Kopfe zu und begab sich hinter die Mühle, woselbst keine Wachtfeuer brannten, wo es still und Sehnsucht. „Wer ist der Offizier da?" wen saren. „Der? Das ist der Baron von Lantzky - Gabrun, wo aus dem Un garischen herstammt. Das ist kein Reiter bereitwillig Bescheid. „Aber ein unheimliches Glück hat er bei den l"chelte Fr z u h"h Dankes davon. „Komm!" befahl der Offi zier feiner schönen Landsmännin und sam an. „Kennst du die Pußta?" Haupt. „Nein Herr. Aber ich Wieder senkte sich sein Blick auf sie, drang langsam in sie hinein, tiefer und tiefer bis an's Herz das schmerzhaft aufzuckte. Da ließ er von ihr und schritt weiter. sie folgte. Sei,« Blick kettete sie an Mädchen und mied den sengenden Blick ihres Begleiters, der dämonisch lächelnd endlich das Schweigen brach: „Du bist nicht glücklich, Herr." Wieder das teuflische Lächeln. „Weißt du, was Liebe ist?" Geheim nißvoll raunend, metallisch vibrirend. ihn auch nicht kennen lernen. Aber ich sage dir, du liebst ihn nicht, glaubst Ihn wohl zu lieben. Eben weißt du nicht, was wahre Liebe ist. Die wirkliche Liebt die kommt über dich wie der Wirbelsturm, der alles mit sich reißt. Die richtige Lieb' gleicht Höllengluthen, die sich selbst, die alles verzehren, was ihnen nahe nahe lommt. Ich kniee vor deiner Schönheit, Kin'' der Pußta. Unter all den reiz losen Frauen des kalten Nordens habe ich schon lang' nach deiner Art ver zu sagen: Komm mit mir. In weni gen Tagen ist das Manöver zu Ende. Dann mache ich mich auf ein Jahr frei und gehe in die Pußta. Du mit mir, Adila. Wir spreingen auf's Pferd hui fegen wir hinein in di« weite Steppe ganz allein wir zwei. Und alles wird hinter dir ver sinken dein Vater, der Franz, die Mühle. Dein einziger Gedanke ist die Pußta und wir darin." Leise erschauernd hatte das schöne Mädchen seinen Worten gelauscht. Reglos stand sie, keines Wortes Da legte eine Hand, eine schmale, sehnige Hand sich um ihre schlanke Hüfte. Sie wollte aufschreien, sich losreißen, aber ihr« Zunge war wie gelähmt, schlaff sank ihr zur Ab wehr erhobener Arm nieder. Wie ein Schleier legte sich's vor ihre Augen, roth« Funken tanzten auf und nieder sie fühlte ihre Sinne schwinden, dem Druck seiner Hand nachgeben an seiner Brust gleiten da! Ein lauter Ruf ganz dicht: „Feuer! Die Mühl« brennt!" Entsetzt fuhr das schöne Mädchen aus seiner Bezauberung auf, blickte wirr um sich, die Hand auf's pochende Herz gepreßt. Und noch einmal bare Ruf: „Feuer! Die Mühle brennt!" Ein schriller Schrei aus weiblicher Kehle wie ein gehetztes Wild setzte das Ungarnkind durch Hecken und Büsch« davon. Mit einem unterdrück ten Fluche, wüthend den gestutzten Schnurrbart zausend, sah ihr der gleichfalls den Busch, um seine Schwadron aufzusuchen und im All ein. Die Galgenmiihle brannte lichterloh. Es war ein schauriges Bild. Wie eine Riesenfackel loderte sie gen Himmel, röthete das nächtlich« Firmament und kündete weit in's Land hinein die Katastrophe, die da spielte. Menschenhand vermochte nichts wider die entfesselten Naturgewalten, Wind und Feuer spotteten aller Be mühungen. Die Galgenmiihle war lich nicht viel an dem alten Gerümpel, aber kostbare Menschenleben konnten eine Beute der gierigen Flammen ge lautet angstvoller unter den Dorfleu ten der Schreckensruf fort: „Wo ist Adila?" Plötzlich eine Bewegung in der Menge ein Raunen ... Eine schmal- Gasse öffnete sich in entfessel ter Woge um Schulter und Brust, „Vater! Wo ist mein Vater?" Er war auffallend ruhig, der Gal genmüller. Wie ein hämisches Lä cheln spielte es um seine schmalen Lippen, als er fragte, wo Adila ge wesen sei. Und als die Tochter nicht antwortete, sondern rim stärker Unheimliches. Wie die nicht Eifersucht sollte das Motio zur That Paar unliebsam zu indem er spielte? über der Stätte des Von Ein einzelner Mensch, dessen Sil houette sich scharf gegen das Däm mern deS Morgens abhob, hatte bis jetzt an den Ruinen gestanden, in dumpfes Brüten versunken. Da schmetterte ein Trompetensig nal in die Morgenstille klar und langgezogen. Der Einsame schreckte auf, wark einen letzten, lanqen Blick Es war der hagere Schwarze. In der Fern« formirten sich die Schwadronen. Mädi. Bon Nd» Mühling. Mädi sah zu Bubis Vater auf und blinzelte mit den Augen. Bubis Ba t«r g«fi«l ihr. Er war ein großer, ernster Mann, nicht so „sehr alt", wie st« geglaubt hatte, mit freundlichen Augen und einem Schnurrbart an wen erinnerte sie nur der Schnurrbart? Richtig ihr eigener Papa hatte ja genau so einen. Dieser Schnurr bart flößte ihr Vertrauen ein. Bubis Vater sah verwundert auf das kleine Mädchen, das mit großen, schwarzen Augen zu ihm ausschaute. «Ich bin Mädi," st«llt« sie sich vor. „Von nebenan. Eigentlich heiße ich Ottilie, Margarete, Klementine, So phie, aber all« nennen mich Mioi. Darf ich 'reinkommen?" Bubis Vater lächelte. „Aber natür lich, Midi! Setz' Dich nur nieder. Oder willst Du auf meinem Schooße sitzen?" „Nein, danke, ich bin schon sieben." Si« rutscht« so lang« in dem groß«n Klubsessel herum, bis sie bequem saß Das kleine Persönchen verlor sich bei nahe darin. „Also wissen Sie" begann sie „ach, weißt was? Ich sag' „Du" zu Dir. Du stehst so nett aus." Sie blickte ihn wohlwollend an. „Sehr verbunden." antwortete Mg dis erstaunter Mrth. „Weshalb glaubst Du, daß ich nett bin? Viel leicht bin ich ein Ungeheuer, das Dich O '!" 'ef si "si t D hast wie mein Papa, und dann bist Du doch Bubis Vat«r, und ich hab' Bubi so lieb!" „So, so," machte d«r Mann. Mädi nickte. „Deshalb bin ich auch gekommen. Er sieht so eigen aus." Vater. Er war ganz ernst geworden. „Ja, einsam," gab sie zurück. „Und er hat kein nettes Fräulein, so wie ich. Sie pufft ihn." „So? Der arm« Bub. Warum ha! er mir das nie gesagt? Ich hätte —" „Er hat es mir auch nicht gesagt," erzählte Mädi weiter. „Weil er mich damals noch nicht gekannt hat. Ich stand hinterm Gartenzaun, und er weinte ganz still vor sich hin, und das thut viel mehr weh, als wenn man tüchtig brüllt. Und da warf ich ihm meinen neuen Ball hinüber. Und seit her sind wir Freunde. Für immer," setzte sie hinzu. „Erzähle w«it«r," sagte Bubis Va ter. „Ich freu« mich sehr, daß Du ge kommen bist. Du glaubst also, er fühlt sich einsam?" „Jetzt nicht sehr. Jetzt hat lich war er so krank, und sein Fräu lein zankte, weil er nicht schnell gehen konnte. Da nahm ich ihn mit zu Mama, und die gab ihm Medizin, und da wurde ihm gl«ich besser." Bubis Vater stützte d«n Kopf auf sein« Hände, so daß Mädi sein Ge sicht nicht sehen konnte. Es war ganz still im Zimmer. Sie fürchtete, ihn betrübt zu haben. Leise rutschte si« vom S«ssel hinab und legt« ihre kleine Hand aus sein Kni«. „Warum hat Bubi keine Mama, so wie ich?" fragte sie leise. Bubis Vaier sah auf. Ein Blick voll unendlicher Güte traf ihn aus des Kindes Augen. „Bubi weiß gar nicht, wie Mamas sind." „Papas sind sehr Du «ine Mama für Bubi könntest?" Bubis Vater zog Mädi sanft an sich heran. Ihre Locken str«iften sein Ge sicht. „Ich wüßte schon eine," sagte der Mann. „Aber ich weiß nicht, ob sie Hals. und überlegte. „Warum glaubst Du, daß sie Dich nicht mag?" Im Ton lagen starke Zweifel an dem guten Geschmack der Dame. »erschloß iHmi den Mund nut „Das ist Unsinn," sagte sie mit Entschiedenheit. „Sie wird zu Dir lominen, weil Du traurig bist. Und will Dich selbst heirathen, wenn ich bin. Willst Du warten?" fragie sie und blickte ihn unsicher an. „Ich möcht« schon," lachte der Mann. „Aber ich d«nke, Du solltest lieber Bubi heirathen." „Gut," sagte Mädi und hielt ihm die Hand hin. „Jetzt muß ich nach Haufe. Sie wissen nicht, wo ich bin. Du darfst Bubi nicht sagen, daß ich hier war. Und willst Du mir was ver sprechen? Versuch' doch, die schöne Dam« zu h«irath«n." „Ja, ich verspreche es Dir," sagt« Bubis Vat«r. „Ich will sie noch heute fragen. Und Gott segne Dich!" „Amen," sagte Mädi. Sie dachte, es wäre ein Gebet. » « ch Am nächsten Tage kam Bubi in's Nachbarhaus gestürmt: „Ich bringe Dir einen Brief von meinem Vater," rief er. „Komisch, seit wann kennst Du denn den?" Mädi sah ihn furchtlos an. „Bu ben brauchen nicht alles zu wissen," Hieroglyphen, tiefer Ernst auf der ge runzelten Stirn. Das konnte man ja gar nicht entziffern. Einen oder den B, aber der Zusammenhang war nicht herauszufinden. Und sie las doch sonst so gut. Sehr beschämt und ganz klein laut reichte sie Bubi den Brief hin. „Lies mir's vor." Nur seine unbeschränkte Bewunde rung für Mädi ließ ihn ein triumphi rendes Wort unterdrücken. Er wollte ihr nicht weh thun. „Na, zeig' mal h-r," sagte er, „ich kann meines Vaters Schrift sehr gut lesen. Und dann vin ich ja auch schon zehn." Und mit der Fertigkeit, die seine drei Jahre Vor sprung ihm verliehen, las er: „Mein liebes, kleines Mädi! Ich habe mein Versprechen gehalten Bubis Vater." Bubi ließ den Bogen sinken. Ganz nahe kam er an Mädi heran. Die bei- starrten einander ms Ge „Was soll das heißen, Mädi?" keuchte der Knabe. „Was will Vater thun?" „Heirathen," versetzte Mädi prompt. „Und Du Dein Fräulein, He wird j«tzt fliegen." Sie zitterte oor Niemand wird Dich mehr schlagen und puffen, außer wenn Du unartig bist natürlich. Und „sie" wird Dich so O, Du wirst Dich schon daran gewöh nen, Bubi. Und weißt Du ich bin schuld an allem." „Wie wird sie aussehen?" fragte Bubi. wird keine Mama sein," sagte er bei nahe hart. „Sie ist dann doch meine Stiefmutter." „Nein, sie ist gut. Dein Bater hat es gesagt. Ueberhaupt Stiefmüt ter und Riesen und <seen und Unqe „Jch hab' doch Angst," sagte «r, „Warum denn nicht?" fragte Mädi. „Uebrigens, nenn' sie nicht Mama bis Du's weißt." „Bis ich was weiß?" „Abwarten!" antwortete sie schnell. „Ich werd's Dir schon sagen!" Sechs Wochen später Mädi Bubi schlecht behandelte! Plötzlich fing ge nug gesehen. jetzt gehe ich schlafen, Mutti," sagte sie. übergelaufen. Sein Gesicht glühte, seine Augen strahlten. „O Mädi," war alles, was er hervorbringen konn te. Auch Mädi versagte die Sprache zum ersten Mal in ihrem Leben. Ernst blickten sich die Kinder in oie Augen. Endlich sagt« Bubi: „Kannst Du nicht mit hinüberkom men, Mädi? Sie will Dich g«rn sehen. Sie sagt, es ist Dein Werk. O sie ist wunderschön!" Er mußte tief Athem holen. „Ich soll sie Mama nennen. Aber ich sagte ihr, daß ich es nichtdarf, ehe ich Dich gefragt habe. Ich möchte es aber sehr gern." „Hat sie Dich gestern zu Bett ge bracht?" fragte Mädi. „Ja. Aber ich wollte es nicht, ich Da lachte sie und küsste mich." „Und später, als alles ganz still unk dunkel ivar, kam sie da mit einem Licht über Dich? Und Du thatest, als ob Du schliefst, und sie küßte Dich ganz leise?" „Woher weißt Du —" Rückgang de« Billardspiel«. Aus Paris wird berichtet: Es scheint, daß die Liebe zum edlen lich ausstirbt. Im Jahre 1894 gab es noch 95,<XX> Billarhtische, für die Steuern bezahlt wurden; im Jahre 19V6 waren es nur noch 89,!)00 und die Zahlen für das letzte derung um Iv.IXXI Billards auf, so 79,(XX) Billardtisch« gibt. Das Kar hüngskraft m«hr aus. Auch der moderne Franzose hat sich allmählich an den Sport in freier Luft gewöhnt, und er spielt lieber Tennis oder Krocket, als daß er auf dem grünen kosten würde, und als er die Antwort erhielt; „12,<XX> Franken" sagte er vergnügt: „Nun gut, geben Sie mir nöthig ist, werde ich hinkommen und mich auf das Pievestal stellen. Sie werden dann an Stelle einer bin um 12,0(X) Franken reicher." THlergew»l>nl,«»«en. Ueber alteingewurzelte Theaterge wohnheiten macht ein berühmter Künstler folgende Mittheilungen: „Wer kann so rasend schnell Briefe schreiben wie ein Bühnenm«nsch? Auch ihre eigene Postordnung hat di« Bühne. Niemals si«ht man da «in«n Brief mit «iner Freimarke versehen, selten einen Brief zukleben, und der Geldbriefträger scheint dort weder den Anspruch aus Bestellgeld noch auf Empfangsbestätigung erheben zu wol len Muß ferner auf der Bühne jeder Oberst einen brummenden Bier baß haben? Muß jeder Schissskapi tän einen heiseren Grogton ent wickeln? Kann man einen Leutnant nicht ohne durchgescheiteltes Haupt und schnarrende Stimme darstellen? Hierbei darf auch Wohl gefragt wer den, warum die deutschen Schauspie ler standhaft Osfßier anstatt Offi zier sagen; es wird ihnen doch gewiß nicht einfallen, „Tapßier" zu sprechen." Einig« der hier gerügten Uebelstände trifft man auf größeren Bühnen doch wohl nicht mehr an, so heißt es z. B. weiter: „An «inem erstauntlichen Mangel an Neugierde und besonderer Schwerhörigkeit scheinen auf der Bühne die Bewoh ner einer Straße oder eines freien auflaufe, Duelle, Morde. Raufereien, große Aufzüge usw. abspielen, denn die Nachbarfenster bleiben stet» ligten Personen agieren vor unseren Augen." Gerade in bezug auf die Regie der Massenszenen hat man Richter: „Du hast Leder gestoh» Schusi e r l/h rli n g: „Ja, ich wollt' ihm zeigen, daß ich auch wat gelernt hab'!" Auch eine Anstrengung. Frau A.: Ihr Herr Gemahl hat doch als Privatier nichts zu thun, mit was strengt er sich denn an? Frau B.: Wissen's, er horcht immer angestrengt, ob der Nachbar nicht frisch anzapft. Beispiel.'weise. Herr: „Verstehst Du denn auch, was es heißt: „Geben ist seliger all Junge: „Ja. dös woaß i' schon' ... gestern hab i' an Seppei a Iriagt hab'!" Seufzer. Gatte (zur jungen Frau): Bei der Sp«is« da kennt man —Eine unangenehme Partnerin. A.: „Gestern habe ich beim Kartenspiel wieder zw«i Marl wieder?" A.: (erschreckt): .Wett,' tüten!" Ad,-kühl,. schlafen?" merzienrath! Was fehlt Ihnen denn?" „Meine Frau, der Kassirer und ' „Also qü» will ich Ihrer Frau suggeriren, Sie hätten zehn Mark genügt schon vollkommen!" Macht der Gewohnheit. Sie: „Arthur, Du hast das Dienst mädchen geküßt!" Er: „Das kommt nur von Deiner rothen Bluse, die Du ihr geschenkt hast die bin ich Ein Menschenkenner. Minister (beim Verlassen einer Zelle): „War da? auch wieder ein mehrfacher
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