Die Müve. Roman von Beritt Lie. (6. Fortsetzung.) unbrauchbar ... unbrauchbar. Auch Jetzt schluchzte Margary laut wie ein Kind, und er nahm sich zusam men. „Nun, nun, kleine Möwe! Wir wollen doch die Hoffnung nicht auf auf dem verdammten Dampfer, wo „Ja nicht wahr?" sagte Mar gary zuversichtlich. allerersten Zeit. Denn es ist etwas der Thür. Und der Schatten des .. ? b ch Daniel und Margary waren schon fertig mit ihrem Frühstück, als Jo nathan hereinkam. Daniel gab ihr „Man sollte nicht glauben, daß du schon 46 Jahre alt wärest, ein ver ständiger, ausgepichter Knabe. Be — hahaha! Geht eS dir schlecht, Jo- Er trat an daS Büffet und holte di« SchnapSflasche. „Siehst du, du mußt einen tllch- Der Pfarrer kam und kehrte selbst verständlich bei Roß ein. Er kleidete sich auf einem Fremdenzimmer um. hohen Hilten. Ehe sie aber gingen, hatte Daniel es mit Margarys Hilfe so eingerichtet, daß der Zugang zum An dem Grabe standen die beiden Söhne de! Verstorbenen Nils war also gestern mit dem Schiff gekom- Als Nils Persa Margary begrüßte. Küster Berg reichte ihm den kleinen Zu Erde sollst du werden! Von der Erde sollst du wieder auferstehen!" Bei jedem Satz rasselten die gefro renen Erdschollen laut und scharf auf Dann ertönte von neuem der dünne Gesang. Und dann war der Hufner Per be graben. Alle schüttelten sich die Hände mit Jansina und ihren Söhnen, und Am Nachmittag kam Per Persa auf den Hof und wollte Herrn Daniel sprechen. Er wurde nach oben ge führt, wo Daniel am Fenster faß und bei dem schwindenden Tageslicht las. Sie sprachen erst ein wenig über den Bater und das Begräbniß. End lach fragte Daniel: „Nun Per, hattest du noch etwas Besonderes auf dem Herzen?" „Ja. DaS hätt' ich wohl." Nach allerlei Entschuldigungen und Erklärungen, daß er morgen nach TromSö fahren und sich nach dem wegen diesen Trauertag benutzen müsse, um sein Anliegen vorzubrin gen, nach vielem Räuspern und Hüsteln kam es denn endlich heraus: Die Sache fei die, daß er sich mit Jonathan Roß auseinandersetzen müsse. Er wolle jetzt ja des VaterS HauS und Gewese. den Acker, die Fifchereigeräthschaften und das Ganze übernehmen. Aber damit hing es nun so zusammen, daß er zugleich auch die Schulden des Vaters an Roß auf Tennö mit übernehmen müsse. So wie der alte Per seiner zeit des VaterS Schulden mit geerbt hatte. Die seien damals freilich, nach den Verhältnissen jener Zeit schon recht beträchtlich gewesen; aber jetzt könne man getrost sagen, daß seine eigene Erbschaft nichts weiter sei als ein großer ungedeckter Schuld posten an den Handelsmann Roß. Und Per sagte nun, er habe sich die Sache genau überlegt und sie er schiene ihm unsinnig. Als junger Mann mit der Last auf dem Rücken anzufangen die er sein ganzes Leben lang würde schleppen müssen. Mit dem Alten habe die Sache wohl anders gelegen. Denn er habe ja hier sein ganzes Leben sozusagen in Roß' Brot gelebt. Und habe es gut gehabt, da ja Jonathan Roß ein ungewöhnlich guter Mann gewesen sei. Aber er, der junge Per, habe es sich sür feinen Theil anders gedacht. Er habe andere^ Gedanken wird eS dir und deiner Mutter nicht willst du selbst bleiben? Von hier Aber das steht fest: "ich Hauses wegen nicht verderben. Ein Ausweg wird sich schon finden." Nach abermaligem Schweigen sagte da? Ganze zu übernehmen gegen eine ordnungsmäßige Tilgung der wurde sie von Nils eingeholt. Ob er sie begleiten dürfe? «Ja, Nils, das kannst du gern thun!" gary!" »So —o?" nein, Nils! Ich bin noch „Und wenn du dann dein Ziel er reicht hast und hast dich vielleicht zuschanden gearbeitet?" . .Aber du siehst wirklich so blaß Nil»! Es ist doch besser, ein etwas lich. Da sagte Nils Persa leise, mit ge- Margary." Es durchzuckte Margary sie kannte den Klang der Stimme. Sie „Ach was, Unsinn! DaS ist nur der reine Ehrgeiz! Und du solltest „Hast du mich lieb, Margary?" „Was für eine Frage! Ich glaube, du bist drinnen auf dem Seminar lieb?" Als ob du das nicht jetz^i ich, und danach strebe ich Tag und Nacht. Daß ich mit Ruhm und Ehre zu dir kommen kann, Margary. Du bitter bereut, daß ich mich im vorigen Jahr verleiten ließ, dir zu schreiben, ich hätte es selbst einsehen sollen, daß bitte, daS nicht Nils ach sei gut, Nils!" »Ach nein ach nein, Nils lie ber, lieber Nils das nicht bitte, nicht!" hörst du, Nils" ... behalten?" Augen an ihm vorbei ins „Ja!" flüsterte sie vor sich hin. „Wie kannst du dessen denn nur so sicher sein, Margary?" fragte er. Da wandte sie sich halb von ihm ab und ließ die Arme völlig herabsinken. Ihr Kopf neigte sich, und sie sah zu Boden, als suche sie nach etwas. Ntts. Nils! Es ist so an „Hast du dich in Jemand an ders verliebt, Margary?" Sie bog den Kopf hintenüber und „Ich weiß es nicht, NilS." Recht." Sie wandte sich um und ging wei ter. NilS blieb stehen. Dann ging er langsam nach Hause zurück. Der Pfarrer saß auf dem Sofa und paffte auS seiner Pfeift, stopfte sie von neuem, rauchte, stopfte wieder. nicht herunterkam! Und auch Margary! Der Winterfischfang war fehlge schlagen. Mit dem Finnmarksischsang jetzt im Frühling und im Frühsom dritte Jahr, daß es so war. Am schlimmsten aber war es doch in die sem Jahr. Das Meer war ohne Fische. DaS Meer, die blauende Tiefe des Reichthums, aus der da! Leben unab lässig geschöpft wurde das Meer, der schimmernde, lebende Weg, auf dem die Schiffe zwischen Inseln und Land dahinsuhren und die lange Straße hinab mit Passagieren und Fracht das Meer, das im Sturm Kräfte und Klugheit und Mannes muth anfacht, in der Stillenden Quell des Lebens, der Weg des Le- Laune von einer Sonnenwende zur anderen mit der Angst der Menschen und der Arbeit der Menschen spielt. in das herannahende Entsetzen hinein: Hatten die Mächte da draußen be schlossen, daß es ein Ende haben sollte mit der Gnadenzeit für diese fernen Gegenden? Daß er aus sein sollte, Hatte sich etwas Gewaltiges in den Meerestiefen zugetragen, so daß die Wanderung des Fisches in neue Bah nen gelenkt war, und das Land hier verrathen liegen blieb, allein auf seine eigene unfruchtbare Armuth angewie. Zeiten? Von Süden her, im Osten wie im Westen ertönte ja gleichzeitig Jam mern und Klagen, Hier handelte es sich nicht um Frachten und Preise, nicht um die wechselnden Konjunktu ren. Hier sah jetzt im dritten Jahr das große Entsetzen zum Fenster hin ein. und Niemand wagte, ihm in die Augen zu sehen, seinen Namen auch niir flüsternd zu nennen: Jehova hatte sein Antlitz von dem Volke ab gewendet und dem Lande seinen Segen entzogen! Das Meer war ohne Fische. Und seine dunklen Schatten lager ten sich auf Haus und Hütten, und in den Gemüthern der Menschen sproß ten böse Gedanken auf. Die Saat der Verzweiflung, Haß und Miß muth. Die Bitterkeit verbreitete sich Leber weg. und die Frauen lochten ihren schwärzesten, ihrer Herzen hei ßesten Kaffee für Herrn Daniel. In all der Finsterniß und all dem Miß- daß dieser Daniel Roß fast sein gan zes Leben fern von hier gelebt hatte, draußen in der großen und vorneh gänzen treiben ein Zug aus der fer nen Welt lag, waS von Anfang an die Leute so froh machte, wenn sie ihn fahen entweder in seinem gewöhn lichen Rock mit Hut und Handschuhen, oder im Jagdanzug mit Flinte und Angelruthe. Nathan. Es war ja eigentlich nichts auf Jonathan Roß zu sagen: ja. im Grunde kannten ihn die allerwenig sten. Viele von den jüngeren hatten ihn kaum gesehen, so zurückgezogen, wie er jetzt seit vielen Jahren gelebt hatte. Aber Daniel war ein anderer Mann, von feinerer Art; ein Mann, der große Dinge gesehen und darüber nachgedacht, ja selbst, als einer der ersten, damit zu thun gehabt hatte! Das war ihm ja ganz deutlich anzu sehen, obwohl man so einfach und ungeniert mit ihm verkehren konnte. Und wenn auch Daniel Roß auf diese Weise mehr als sonst Jemand zu den Vornehmen und Reichen ge hörte, so ging er doch jetzt mitten zwi schen all dem Haß und der Bitterkeit gleichsam gefeit und unbefangen um her, außerhalb des Ganzen oder dar über stehend. Man hörte von vielen Seiten, daß Daniel Roß mit Rath und That ge holfen hatte, bald diesem, bald jenem. DieS machte ihn wahrscheinlich beliebt, namentlich da er das allemal so still betrieb, ja, eS in der Regel zur Be dingung machte, daß er nicht genannt werde. Aber das war doch nicht das Innerste oder Eigentliche. Ach nein. Ach nein. Da war etwas so Eigenes, Unerklärliches an diesem stillen, klugen Mann, etwas, das er hinterließ, wenn er schon gegangen war ein däm mernder Gedanke von einer höheren Auffassung der Dinge als d«>r alltäg liche Haß und Groll, ein geduldigerer Glaube, ein weiterer Blick, der im in nersten Innern besser zu der Sprache und der Gesinnung unter den Leuten paßte als der heftige Zorn. Und trotz aller Bitterkeit, die sich ten angefacht und genährt, immer wei ter ausbreitete hatte es wohl seinen tiefen, altgewohnten Zusammenhang, doch schließlich der Trost komme» mußte und die Hoffnung! In einem Punkte hatte Herr Daniel Vieh, in einem solchen Jahr« auf dem festen Lande. Selbst wenn das Meer ohne Fische war und blieb. Seit Beginn des Frühlings war er von Hof zu Hof. von Mann zu Mann gewandert und hatte einen klaren Ein er mit Reinert die Bücher mit den langen, mannigfaltigen Kontos für ei nen nach dem anderen durch^ Das hatte Mühe gekostet. Den,-, zum ersten Male widersetzte sich Jona than ernstlich den Plänen des Bru ders. Daniel hatte früher oft von Solslei geredet. Aber Jonathan hatte nichts davon hören wollen. Als er nun aber zu dieser bestimmten Frage kam, die entschieden werden mußte, stellte er ihm seinen schweren, zähen Widerstand entgegen. habe der alten Frau Roß als zuver lässigster Mann gedient. Und sie habe für ihn gebeten, als sie starb. Daß Branntwein gehabt hatte. Aus Merlei Redereien unter den Leuten hatte Jo nathan den unklaren Eindruck erhal len er war jetzt über die Siebzig eine unglückliche Liebe zu Frau Roß auf Tennö gehabj hatte. Einmal Hal er abermals fort und kam wieder zu rück. Und das hatte sich mehrere Male wiederholt, bis er endlich still und ge duldig seinen Platz im Geschäft einge gearbeitet hatte. Bis Frau Roß starb bat Man müsse den Willen seiner Mut ter respektiren! Und der alle Teige sollte mit allen seinen Fehlern die kündigt werden mußte, gab Jonathan vor, er könne Reinert nicht entbehren. Auch damit drang er nicht durch Und als Daniel eines Tages im Wohnzim mer wieder mit feinen Vorstellungen kam, seufzte Jonathan in seinem Stuhle tief und schwer auf und er klärte, er könne und dürfe Reinert hinaussenden und ihm die ganze V«r- Vor fünf, sechs Jahren war Rei stellte ihn bei sich an, trotz der War- Jetzt diesen MaNn allein nach Sols let hinauszusenden, mit der Kasse und ein Risiko für das Geschäft! Wesen!" (Fortsetzung folzt.) Für die Küche. Pikante Eine gut abgelegene kleine Keule wird gewaschen, geklopft, von Haut und Fett befreit, mit Sardellenstreischen. eingemachten, in Streifen geschnitte nen Champignons, Pfeffergurken und Schalottenftückchen abnxchselnd rei henweise gespickt, dann für 24 Stun den in abgehochten, erkalteten Essig gelegt, dem man einige Tropfen Speiseöl, einige Zwiebelscheiben, Pe tersilie, Lorbeerblatt, Citronenschale, Pfeffer- und hinzuge fügt hat. Dann wird sie abgetrocknet und in heißgemachte Butter in die Bratpfanne gelegt, wo sie bei gutem Begießen mit der Bratbrühe lang sam weichbraten muß. Die Sauce wird entfettet, mit etwas brauner Mehleinbrenne verkocht und mit et was Weißwein und Citronensaft pi» kant gemacht. Geschmorte Kalbsleber. Eine frisch«, schöne Kalbsleber wird abgehäutet, von den Sehnen und Adern befreit und mit in Gewürz ge wälzten Speckstreifen gespickt. Dann läßt man in einer Pfanne Butter braun werden, legt die Leber hinein, thut Zwiebeln, ein Lorbeerblatt, den Saft und die Schale einer Citrone oder ->n wenig Essig, Salz, einen Tassenkopf voll Wasser und einige Lössel kräftige Fleischbrühe daran und läßt sie, gut zugedeckt, unter öf terem B-gießen auf gelindem Feuer Stunden langsam schmoren. Dann nimmt man sie heraus, gießt die Brühe durch ein Sieb, entfettet sie, verkoch! sie mit ein wenig Mehl, legt die Leber wieder hinein und läßt sie bis zum Serviren heiß stehen. Frikandellen. Man schält und reibt 2 Schalotten und dünstet diesen Brei rasch in etwas Butter durch. Dann mischt man IV2 Pfund gehacktes, nicht zu settes Schweine fleisch mit 1 Pfund geriebener gesieb ter Semmel, den Schalotten, etwas geriebener Citronenschale, Salz, Pf-sfer, 2 Eiern und 1 Eßlöffel Weißwein, formt längliche Frikandel len davon, wendet sie in geriebener Semmel, brät sie in Butter hellbraun und legt sie um das Gemüse. Apfilfuppe. 2 Pfund Aepfel werden geschält, zerschnitten, vom Kernhaus befreit und 2 bis 3 zerbrochenen gerösteten Zwiebäcken in 2>/2 Quart Wasser weichgekocht. dazu fügt man etwas Zimmet und feinab geschälte Citronenschale sowie nach Belieben einige gestoßene süße und ein bis zwei bittere Mandeln. So bald die Aepfel ganz zu Brei gekocht sind, wird die Suppe durch ein feine? Sieb gerührt, nach Geschmack gesüßt, mit etwas Weißwein gewürzt der aber auch wegbleiben kann und mit I—3 Eigelb abgezogen. Man richtet die Suppe über gerösteten Sem» me'.scheiben oder zerbrochenen geröste ten Zwiebäcken an. Rindfleisch mit Aepseln. Zu diesem Gericht wird ein schönes Stück Rindfleisch von 2 Pfund in Wasser mit Salz und Wurzelwert gar, aber nicht zu weich gekocht. Dann läßt man es auskühlen, schneidet eS in Scheiben, die man etwas salzt und in einer Pfanne in etwas zerlassener Butter durchdünstet. Inzwischen ver kocht man 1 Pint von der Brühe, in der das Fleisch gar wurde, mit einem Lössel gebratenem Mehl, gibt 12 ge schälte, vom Kernhaus befreite, in Scheiben geschnittene Aepfel, Tasse gut gereinigte, in kochendem Wasser äufgequellte Korinthen, etwas Zimmt und Citronenschale dazu, läßt alles dünsten, bis die Aepsel fast weich sind, schüttet sie über die Fleisch schnitte, läßt alles zusammen noch einmal durchziehen und bringt es recht heiß zu Tisch. Kümmelbrötchen. Man siebt 3 Pint Mehl mit 1 Theelöffel Sal, und IV- Theelöffel Backpulver drei- kaltes' Fett" in daS Mehl, gibt 2 Eßlöffel Kümmel dazu, sowie 2 gut geschlagene Eier und 1 Pint Milch. Dieses alles wird zu einem Teig verarbeitet, den man schnell durchknetet, dann Zoll dick aus rollt und mit einem großen Ausste cher in Formen schneidet. Man sticht die Brötchen mit einer Gabel, legt sie auf ein beseitetes Backblech und läßt sie bei ziemlich starker Hitze IS Minu- GestiirzteNudelnmitHa schi. 1 Pfund Eiernudeln werden in Salzwasser weichgekocht, abgegos sen und mit einem guten Stück But ter durchgeschwenkt. Aus Kalbsbra tenresten oder Hllhnerresten bereitet man ein Hascht, indem man daK Fleisch fein schneidet oder wiegt und zusammen mit gehackter Zwiebel, Pe tersilie, Salz und Pfeffer in Butter schmoren läßt, mit etwas Mehl be stäubt etwas guter Bouillon dann abwechselnd mit Butternudeln und Hasche ausgefüllt. Obenauf kommen Nudeln, und dar über zerpflückt man noch >/s Pfund Butter. Man bäckt di« Speise in der Röhre und stürzt sie vor dem An-
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