HerlistiZturm. Roman von Ida Boy-Ed. (IS. Fortsetzung.) Der Wind kam auf. Aus der Höh« fegte er schräg hernieder mit eili gen, harten Fingern strich er durch das dürre Laub der Heinbuchenbüsche, daß sie raschelten ... das weckte den Mann aus seinem Entsetzen ... er ficht, b 11. d«m Ufer^ Das düstere Gewölk wollte in der Höhe enggedrängt durcheinander. Es tig. Er brauchte kein Licht.^ Brühn berichtete, daß Herr Hagen ge stern Abend erst spät, sehr spät wieder in'S HauS gekommen sei und so krank bedachte, oi er nicht den jungen Herrn wecken sollte. Zu Abend gegessen habe der Herr gar nicht und heute Mor fähigkeit. Nun, Papa war eben ein Künstler! Und das war für Andre bet allem Respekt doch im tiefsten Arbeits sinnend. In den letzten Wo fortgesetzt wurden. Aber er dachte: Papa wolle nur in Rücksicht auf den geschlossenen Frieden sein« Eifersucht gehe vielleicht immer ,zu Hause abwesend sei. Datz er jetzt gerade da oben den Schritt vernahm, war ihm wie ein« Art Zeichen. ES schien so wimderbur dafür zu sprechen, datz sie beide von den gleichen Stimmungen bewegt feien. Und ohne sich zu besinnen, j thut Andre, was er noch nie gethan: er suchte den Mann auf, gerade da. r-n EisersuchtShatz zwischen ihnea sp"ch. > Er ?ing rasch treppan. Er Ssinet, j di« Thür. Decke auf dem Bett ohne Lelnenzeog kahl und kalt. All- Möbel Andre ging weiter mit seinen ra schen, hallenden Schritten. Nun öff nete er die Thür, die in den bunten .Papa," sagte er betroffen, „Gott Papa^ war sein Gesicht ... „Hab ich dich erschreckt? Verzeih. Mein Gott, Papa du siehst aber Hendrick Hagen stand auf. „Ich bin nicht krank", sagte er. Hinter ihm, so daß sein graues Haupt sich gegen das dunkle Kleid der Frau auf dem Bild scharf abhob, schimmerte das Gesicht der Todten von der Wand. Es sah voll gütiger Mütterlichkeit auf beide Männer. Unwillkürlich suchte der Sohn das Auge der Mutter. Es schien ihm lebensvoll zu leuchten. „Papa", sagte Andre, „ich hörte dich hier oben. Ich Hab's nie gewagt,, dich hier zu stören. Wenn ich das heute thue, ist es, weil ich denke, ich kann gerad« vor Mama bestehen." „kannst du? ... Ich! nicht! Nein „Papa ..." .Still.. „O ja —du kannst doch! Du hast so großmüthig verzichten wollen. Und nun komme ich und sage dir: was du kannst, kann ich auch. Ich sehe, wie du leidest. Papa: ich trete zurück von Rothe Heide... Du sollst es behal sagte. Er hatte sich den Entschluß erstenmal in seinem Leben, datz er sich zumuthete, ein wirkliches Opfer zu bringen. Und nach dem Entschluß wurde ihm das Herz so wunderbar schuldigen und liebenswürdigen Stolz erfüllt. Der leuchtete ihm nun aus den Augen und stand als neue Schön- h sh h sen. „Ja," fuhr Andre fort, „ein bischen schwer es mir. DaS will ich nicht. Selbst wenn du mich ganz ausgezahlt hättest. Ich hätte da zu hoch gesessen eS ist nichts sür'n jungen Mann, mit so schweren Lasten geschaukelt ward. Jauchzen hätte er Und dieser ehrliche Wille, ein Opfer zitterndes Herz fragte: Darf ich ei ren Blätter... „Was hätte ich dir wohl zu verzei he»!". rief Andre feurig. Ihm schien eS in diesem vor tiefster Bewegung erfüllten Augenblick, als hätte er im? wer nur lN«ke »fahrn», als HSltr» diese gramvollen, gütigen Blicke nn feindselig und haßvoll gesprüht, wenr sie den seinen begegneten. Er vergas sein junges enthusiastisches Herz suhlte sich gleich ganz und gar mii verstand nicht diese dringende, heiß, Qual in der Bitt« ... Da suhr dei andere aber schon fort: .Und wo« be schlossen war, bleibt. Ich habe mei nen Abschied schon genommen von diesem Stück Welt ..." Andre wollte sprechen die tief« Schwermuth dieser Worte traf sein Herz. Hagen wehrte ihn ab. Und da fühlte er, daß es gewiß klug sei, diesen leideirden, gefolterten Mann sich Aber für ihn war mit der Ableh nung feine? Verzichtes die Angelegen heit keineswegs abgeschlossen. Ei fühlte sich in seiner Opserwilligkeit so ihr. Er beschloß bei sich, sofort den Und Busekist sprach sich über dai Wetter auS und die Dummheit der klugen Leute, die Stürme vorauSsag- Rothe Heide gälten. Während Andre Busekist überlegen lächelte, holten sie paar ein, das die Kantine auf Neu- Wachow hielt. Leben hatte als er, ließ Busekist hal- Jn gleichmäßiger Schnelle trabten die Wüchse stadtwärt S... Der Mann., der einsam zurilckge liebt, hatte er seine Noth getragen. Nein, die Mutter hatte er gesucht mit verzweifelter Seele die Mutter. men und ihm seine strahlende Als schliefe etwas Schweres, Große? am Grunde seines Wesens. Und sich, haß er viele, viele Nächte nicht Helle erfüllt. Trübselig, freudlos. por zu ihr ... Er schloß die Lider. Er dachte nichts aIS: Ja, ich will schlafen. Lange lag er so. Vielleicht zwei hat" sich der Wind gedreht. Es ist .J^die"gefahrdet?'''°" »Ich weiß nicht. ES heißt so. Die Leute haten immer gesagt: et sei zu nah am Ufer." Hagen stand auf. Er hatte ver gessen, daß er eben noch im Halb schlummer der Schwäche dagelegen. Er sah sich nach seiner Miitze um. Brühn hotte sie schon in der Hand. Er eilte hinaus. Es rauschte durch die Luft wie dunkle Orgeltöne in stolzer Klang folge regelmäßig einer erhabe nen Ordnung gehorchend. Und vor dem Hintergrund dieser breiten Rie senmusik knatterten und krachten schwächere Töne und pfiffen um die HauSecken. Mrihschaftshvs durchs den Park, und ließ sich auch nicht von seinem Besitzer zur Ruhe verweisen. Nicht allein au» Respekt vor dem Herrn, sterte röthliche Gesicht des Bauern hatte einen höchst verweisenden AuS> druck. Der richtete sich gegen Jeder kiimmere. Das kam nur wegen des Baus am Strand. Früher haste kein Mensch Wirthschaft davon ge macht, wenn eS um diese Jahreszeit schlimmer als sonst, das wußte Dröge für gewiß, er hatte nicht das richtige Reißen gehabt. Ganz beson ders sprach aber Dröge seine Mißbil ligung darüber aus, daß der Krüger dabei die Dorsstraße entlang, in deren Perspektive man fern das düstere rasende Meer erblickte. Die Bewe- Sie war da sie war da er sah sie wieder. Weiter wußte er nichts mehr. Di« Flamme in ihm daher, die sich in toller auf daS Ufer stürzten. Nun stand Hagen auf der sanften sie auf den Strand fielen. Links hinaus am Rand dei Acker bodens, den ein Knick säumte, und Ztruppe von Menschen. Hendrick Hagen ging dahin, wäh luch hing kläglich in d«n kahlen Und da stand die Baracke. Ihr 'chwarzeS Dach glitzerte nicht mehr >on Brillantpuder. ES sah todt und rostig aus. Der Mund des Schorn ttinS schickt« kein«» Rauchatb«m in >i« Luft. >eb«n. lH - 5 3S » (Schluß folgt.> Im Restaurant. Gast 'zornig): So «in« Gem«inh«it! seit >wei Stunden langwtil« ich mich hi«r Die ein Mop», weil d«r Kellner meine Zeitung nicht finden kann, und jetzt seh« ich erst, daß ich d'rauf sitze! Utb«rg«wicht. .Ab«r O»- !ar, du läßt mich jed«n Abend allein >u Hause!... Einst haft du geschwo ren, mich auf Händen zu tragen." .Dazu bist du jetzt zu schwer. Biel leicht kauf' ich dir ein Auto." Die GekrLnk te. ssrau A.: 'ür ihre Köchin gehalten. F»u WaS S<« sagen! Und was geschah »eiter? ?srau A.: Die Köchin hat eine Kunstreise. Di« Dunselsche Kapelle hatte eben es war an einem Friihlingssonnta. Schlußmarsch tüchtig applaudirt, Herr Musikdirektor Dunsel, ein be häbiger Mann mit etwas gerathetem schen, halb ländlichen Publikum ge dankt hatte, zu seinen Getreuen: „Hert ämal, kommt ämal alle in die blaue Stube oben, mer müssen was berath'n!' „Ach du lieber Himmel, was wird Einladung gekriegt, am Musikfest teilzunehmen! Ich hatte das erwartet, denn die Dunselsche Appelle nimmt theils zu, 'nieder wollen!" Dieser Einwurf machte verschiedene Gesichter von Schluckenburg und Umgegend hin wies, „Bitte ums Wort!" rief da eine »Rumpf Hat'S Wort!" entschied Ihr, wer unsere Reese bezahlt? Der eesterreichische Finanzminister bezahlt Alles war erstaunt, die meisten schwiegen, nur der Flötist jammerte: „Ach, du lieb'r Himmel!" Und der Trompeter schmetterte die Worte her aus: „Bei Dir is eS wohl nich richtig im Koppe?" Der Trommler erhob gegen den „Kurasche geheert d?rzu!" donnerte der Trommler. „Wer keene Kurasch« hat, macht nich mit un mutz jetzt Alle versicherten nun, datz sie „Ku rasche" hätten, und Rumpf entwickelte seinen Plan. Alles lauscht« gespannt, nur der Flötenspieler jammerte leise, so datz sich der Herr Vortragende selbst un terbrach: „Nu halt' endlich ämal i Maul, Du altes Trauergespenst!" Nach längerer Berathung wurde der Plan des Trommlers gebilligt. „Abber wehe d«m", rief der eiserne Mann, indem er seine Faust hob, „wehe dem, der wai verräth! erwergt „I nu so weit brauchen Mersch nich zu treib'n", sagte der Direktor mit milder Würde, „aber verrath'n wer'n darf natierlich nischt." Alle stimmten eifrig zu, selbst de? klagende Flötenmann und das fette Bombardon, das zuerst erklärt hatte: „Is mir alles ganz schnuppe!" wur den zweckentsprechend bearbeitet und Kurz in der ganzen Kapelle herrsch te eine Harmonie, wie sie selbst bei deren Tänzen und Märschen nicht zu finden war. Nun ging's, da schon Ungeduldige an der Thür pochten, in den Saal hinunter, um dem tanzlustigen Schlu ckenburg und Umgegend aufzuspielen, Das war ein heimliches Tu- Berschwörung, der selige Catilina und Fiesko hätte» ihre helle Freude daran gehabt. Besonders der Trommler Rumpf, dessen Beruf es mit sich brachte, die gesaminten Mitglieder zu versohlen, betraf, war die Seele des Ganzen, eS war ihm ordtoUich, wie sich der Herr Direktvr ausdrückte, AmbitionSsach«. d«n von ihm ausgeheckten Plan durch zuführen. Am Freitag vor dem Sonntage, an dem das Musikfest in Altenheim stattfinden sollte, versammelte sich die so!" und folgte dem Bruder in Apoll, dem Malergehilfen Brötel, der im Dienste der Frau Musika ein Blechin strument handhabte, im Gegensatz zu dem Streichinstrument seines Berufs, dem häuserbemalenden Pinsel. Währenddessen unterhielt sich der Mann der Flöte in gewohntem Kla geton halblaut mit einem College», der In der Kapelle als Posaunist daS Doppelrohr seines Instruments auS >oa und im Leben als Schneider di« Leute anzog. Als der Bombardonkünstler Brunk, gefolgt von Raphaels Kollegen Brö kel, eingetreten war, machte man sich »ußer der gesammten Kapelle noch ein Ehrengast, der einzige Geselle des Schuhmachers Rumpf, ein stämmig»» junger Mann Namens Opferdreier, theilnahm. Alle waren schlietzlich ein Herz und eine Seele, und mit frohem Muth« ging man auseinander. Der Sonntag kam eine Eigen schaft, die alle Sonntage besitzen. Bei schönem Wetter eilten die Mitglieder der Kapelle früh morgens, als die Hähne ihre Schuldigkeit thaten, au» der Stadt zum Sammelplatz, der in einer tiefen Thalsenkung gelegenen Wirthschaft „Zur schönen Aussicht", sisch-böhmischen Grenze? „Immer hübsch in der Mitte hal ten, Opferdreier!" donnerte der Mann der grotzen Trommel seinem Gesellen zu. Die sächsischen Grenzwächter blick ten dem Marsch« mit Interesse nach, und ebenso wurden die österreichischen Grenzwächter aufmerksam, ali sich das massive Corps ihrem Zollhause „Also, Opferdreier", flüsterteßumpf seinem Gesellen zu, „die Ohren steif halten und immer sehen, wie'S Brunk« macht!" der Flötist, „wie wird's jetzt wer'n?' „Stille bist«", raunte ihm der Rolle!' Iren« „Nu, Gott sei Dank!" flüsterte der Flötenspieler. Die Kapelle war am Grenzhause den Taktstock erhebend: „Gott erhalt« Franz, den Kaiser!" Die Kapell« stimmte nun die österreichische Volks besonders dicke Backen machte, seil» Chef aber, der Meister Rumpf, don« Auf dem Weitermarsche str«ikte der Tausch. Rumpf mit der großen Trommel und sein Geselle Opferdreier mit feinem Bombardon seitwärts in di« Büsche geschlagen. sen?" „Ganz nach Borschrift, das heetzt nach meinem Plan!" sagte Schuhma» nein Bombardon ging'S nich so fix, ich hatte das Zeig zu feste 'neige: teilt, aber mer kriegten'« ooch 'raus!" „Opferdreier soll sinf Mark krie gen!" entschied der Herr Direktor mit Würde, ,ä hat sehre geschickt so ge than, als ob ä bliese. Unser Verdienst deckt doch gewitz alle Kosten?" .Na und ob, Herr Direkter!" sagte d»!* Fiir die Küche. Stücke zerlegt. Das Btustfleisch Flügels letsch, die Hauttheilchen, Ma gen, Herz und Leber, sowie alle unan sehnlichen Fleischstückchen wiegt man fein. Drei harte Eier, drei Scheiben von eingemachten rothen Rüben, eine halbe geschälte saure Gurle, drei Schei ben roher Schinken sind zu wiegen Blätter werden um das Hühnerfleisch garnirt und nur mit Salz bestreut »nd mit Citronensaft besprengt. Zwi schen Salat und Hühnerfleisch richtet man einen breiten Ring von der grob- Petersilie oder Schnittlauch streut der pikanten Schüssel gereicht. Fischst ew. Man dämpft in ei« ner kleinen Kasserolle eine gewiegt« gekochte Eigelb, den Sast von zwei' Cjtronen und xinen Eßlöffel Mehl, schlägt alles tüchtig und'giem es über Salz, Pfeffer und läßt den Fisch zuge- Glasirt e K a l b s -Ko t« le t« klopft, mit etwas Salz und weißem Pfeffer bestreut, in eine flache, mit Butter ausgestrichene gelegt. Minuten auf jeder Seite gebraten. Hierauf schüttet man die Butter ab, gießt einige Löffel voll brauner Kraft- Wasser ab, zerdrückt die Kartofsel rührte Erdbeeren dick darauf und dann den Schnee der 4 Erweiß mit 2 bis 3 Löffel Zucker vermengt. In zehn Mi im Ofen. Kalbsnuß mitfüßer Sah ne. Aus der Keule schneidet man 3 Pfund vom besten Fleisch (Kalbsnuß), legt das Stück 24—36 Stunden in Quart halb Milch, halb süße Sahne, Nach IV2 Stünden ist das Fleisch schmeckt. Kalbskeule, gedämpft. Eine mürbe gelegene Keule brüht man >/> Tasse heißer Lutter, giebt 1 Tasse Wasser in die Pfanne, deckt diese fest ,u und dämpft die Keule bei mehr maligem Umwinden und häufigem Be-
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