Richter: „Ihre Frau hat zwei Jahre bekommen! Haben Sie als Mann dazu etwas zu bemerken?" Pantoffelheld: „Ich danke vielmals, hoher Gerichtshof!" Vat -r der ra u t (Kaus s-n will, als in der Wohnung ein Klavier ertönt): „O, dös Hätt'S net braucht, jetz' wär' i' ohnehin 'ganga!" Ausweg. Kellner: „Der Fisch, den der Herr auf der Terrass« destellt hat, riecht schon etwas." Wirth: „Dann servirst ihn, wenn g'rad' 'n Autel vorbeigesaust ist." Freund: „D«in Jung« >v-iß aber auch Vater (stolz): .Glaub's, was ich dem stöhlen hab !" Boshaft. Junger Dramati ker: .Ihr werdet bei der Premier« mei nes Schauspiels doch auch im Thea ter sein?" Chor der Freunde: .I» Dich schützen." Deshalb. Herr (zu einem aufdringlichen Strafgesetzbuch?" .O ja." wenn ich S.e d.e Treppe runterwer — Der Weintrinker. Ver mittler: „Die Dame, die ich Ihnen in Vorschlag brachte, ist aus Riides heim gebürtig!" „Da brauch' ich ist mir riesig sympathisch!" Heimgezahlt. A.: „Hören Sie mal.machen Sie immer solch faule Witze?" B.: „Nein, ich richte mich in se/lschaft!" Ein seiner Mann. Mut- Nicht unwahr! „Denk Dir, die Elly hat zu ihrer Hochzeit lauter Marine-Leutnants eingeladen." „Na. seekrank!" Protzig. Herr: „Für fünf tausend Mark haben Gnädige das Bild erstanden? Das ist sehr billig!" „Fahren Sie nur fort, mein Herr!" Schuldig. „Die Müllers werden sich scheiden lassen." „So? Wer ist der schuldige Theil?" „Na- Müller ist ein ausgezeichneter Mensch, seine Frau ist es nicht." „Eben da rum! Seine Schuld besteht darin, daß er diese Frau geheirathet hat." aber keine wesentlichen Einnahmen!" EinschwachesGeschöps. Präsident: „Schämen Sie sich nicht, Angeklagter, ein so schwaches Ge schöpf wie Ihre Frau mit Schlägen zu mißhandeln?" Angeklagter (lä chelnd): „Schwächet Jeschöpf? Haben gesehen, Herr Präsident?" Präsident: „Nein!" Angeklagter: „Na, denn er loben Se mir bloß eene janz kurze Mittheilung. Vor drei Wochen habe schöpft? lkin Zeittind. Vater: „Nun hättest Du schon ! WM Die sparsame Schwiegermutter. Pranger hatte sich bei ihrer jungosr- Heiratheten Tochter Elsa zu Besuch angesagt, und diese hatte mit großem Enthusiasmus die freudige Nachricht mit einer ausführlichen Schilderung der heimischen Verhältnisse erwidert. „ Du wirst staunen, liebe Mama," so schloß sie ihren Bericht, „in welch distinguirter Gesellschaft wir uns hier bewegen, und mit wel cher Spannung man Deinem lieben Besuch auch in unserem Bekannten kreise entgegensieht. Denn ich habe bereits viel von Dir erzählt, und Frau Oberamtsrichter Steinfeld und die Gattin des Fabrikdirektors Sauermann wollen es sich nicht neh men lassen, bei Deinem Empfang am Bahnhofe zugegen zu sein. Wegen dieses Umstandes bitte ich Dich auch, lieber erster Klasse zu fahren. Denn einmal reist es sich bequemer, und dann wird eine solche Noblesse nicht verfehlen, einen großartigen Eindruck auf die Damen meiner Bekanntschaft zu machen." Frau Oberlehrer Pranger war, was diesen letzten Punkt betraf, voll ständig mit ihrer Tochter einverstan den, ja sie erachtete es geradezu als ihr- Pflicht, das Ansehen derselben ge genüber der neugewonnenen Gesell schaft zu wahren und zu heben. Aber die alte Dame war auch eine äußerst ökonomische Frau und hatte mit im merhin begrenzten Mitteln zu rechnen. „Es genügt, wenn ich erster Klasse ankomme," kalkulirte sie diplomatisch, „fahren kann ich ja bis zur vorletzten Station, wo ich längeren Aufenthalt habe, zweiter Klass- und mir dann dort di- Fahrkarte erster Klasse für die kurze Endstrecke lösen." Und so that sie auch. Mit nervöser Aufmerk samkeit paßte sie auf die kritische Zwischenstation, und als diese endlich ausgerufen wurde,, stieg sie erleichtert aus. Gottlob, bis jetzt war die Sache gut gegangen! Sie eilte nach dem Schal ter, löste sich dort die entsprechende Fahrkarte und konnte es sich nachher nicht versagen, in den großen Spie geln des Wartesaals ihre Toilette zu mustern. Zeit hatte sie ja genügend. In angenehme und höchst zufrieden stellende Betrachtungen versunken, wurde sie aber plötzlich durch ein« rauhe Stimme unterbrochen. „Wollen Sie noch mitfahren? Dann ist es höchste Zeit! Der Zug hat Verspätung!" Mit einem jähen Sprunge war die alte Dame hinaus, um auf dem Per ron von einem dienstfertigen Schaff ner in Empfang genommen zu wer den, der sie ohne weitere Umstände in den nächstbesten Wagen schob. Dann rollte auch schon der Zug davon. Es war wirklich allerhöchste Zeit gewesen! Aber, o Entsetzen, wo befand sie sich! Mitten unter qualmenden Bauern mit Lederhosen und knorrigen Stecken. Angst und Schreck nahmen ihr fast den Athem. Was würd«n Elsa und ihr- vornehmen Freundinnen sagen, wenn man sie in dieser Umgebung er blickte. Zehntausendmal verwünschte sie jetzt ihre Sparsamkeit. Hätte sie doch gleich eine Karte erster Klasse für die ganz« Strecke genommen! Dann wäre sie glänzend dagestanden, anstatt, wie jetzt, ihre Tochter ganz schauder- Jhre anfängliche Verwirrung machte indessen bald klugen Erwä gungen Platz. Noch war es möglich, durch umsichtige Taktik die Situation <u retten. Denn es war nicht anzu nehmen, daß Elsa ihre Aufmerksam keit auf den Wagen dritter Klasse richten würde, sondern sie mußte ihre Mutter dort suchen, wo sie sie pro grammgemäß zu finden erwartete. Das ließ ihr Zeit, unbemerkt auszu- sich unter das Publikum Immer noch besser, man hatte sie hen Umständen. Ihre Fahrkarte war ihr ja schließlich Legitimation genug und deren Abgabe wollte sie schon hin reichend augenfällig bewerkstelligen. Als der Zug in die Station einlief, späht- sie vorsichtig zum Fenster hin aus. Richtig, da stand ihre Tochter in Begleitung zweier würdevoller Da men. Barmherziger Himmel, nur nicht blicken lassen! Kaum war der Zug richtig zum Halten gebracht,, so glitt sie, obwohl ihr die Knie fast zu brechen drohten, mit einem behenden Sprung aus dem Zuge. Dann ein paar rasche Schritte und sie befand sich mitten im dichtesten Gewühl. Und Niemand hatte sie ge sehen. O Jubel, o Jubel! Ihr Vor haben war geglückt. Und mit einem lauten Rufe: „Elsa, hier bin ich ja!" eilte sie auf die Gruppe der sie erwar tenden Damen zu. Die Freude war groß und die Pose der Frau Oberleh rer Pranger fast majestätisch zu uen ter Teint ging etwas in's Gelbliche, indessen hatte sie die Genugthuung, sen is'! Ja, g'wiß a no'!" setzte er Gesicht blickte. Dann hielt er ihr keine so noblichte Frau in der ganzen dritten Klass' gesessen." Der Frau Oberlehrer war äußerst schwach zu Muthe und ihrer Tochter nicht minder. Gern hätte sie den Schirm verleugnet, aber er hatte drei ßig Mari gekostet und war ein An denken an ihren verstorbenen Gatten. So nahm sie ihn denn mit einer resig nirten Handbewegung an sich und brachte damit das doch nicht mehr ver meidliche Opfer aus dem Altar der Blamage. Ein kleiner Trost in die sem bitteren Leid sollte ihr jedoch zu guter Letzt nicht versagt bleiben. Aus den Falten des Schirmes siel nämlich die verloren geglaubte Fahrkarte; allerdings war es Pech, daß gerade die Oberamtsrichter^St^einfeld reicht«. Aber das waren die Folgen der Sparsamkeit! Tas Frauenhaar in Gefahr. „Die Fluth Deines rothblonden Haares ..." Vor zwei oder drei Jah ren wurde ein Walzerlied mit diesem Refrain in ganz Berlin gesungen, ge pfiffen und gesummt; von allen Drehorgeln klang es, aus sämmtlichen Biophonen, Grammophonen und wie die modernen Musik- und Singappa rate heißen mögen, schallte es, daß man sich schier nicht retten konnte vor den schmachtend-süßen Tönen, die sich jedermann ins Ohr schmeichelten... „Die Fluth Deines rothblonden Haares . . ." Als wär's ein Lied, das eine Sehnsucht unsrer Zeit endlich er füllte. Ach ja, eine Sehnsucht . . . denn mit dem Liede wurde das verherrlich te „rothblonde Haar" mit einem Schlage ganz außerordentlich popu lär. Man sah es plötzlich auf vielen Frauen- und Mädchenköpfen, auf de nen es früher nicht gewesen, die vor zwei Wintern noch im Gretchenblond geleuchtet und im vergangenen Jahr ein schönes Kastanienbraun gezeigt hatten. Es war keine Fluth. es war schon «in Meer von Rothblond, das sich in Theatern und Concertsälen den er staunten Blicken darbot, «in Meer von Rothblond in den wirksamsten Nuan cen: von dem Glanz der lohenden Flamm« an bis zu dem seltenen zar ten Ton eines rNhlich-gelben Katzen felles. Sogar das ehrliche Roth wirk lichen natürlich-rothen Menschenhaa res konnte man wahrnehmen. In die sem Falle war es aber echt, ich meine auf dem Kopf der Trägerin gewach sen. Das ist aber heutzutage «in selte ner Fall, auch wenn es sich um brau nes, schwarzes oder blond-s Haar handelt: das meiste ist Surrogat und Nothbehelf, ob man es nun „Ban deau", „Touff", „Transformation", „Von zwölf Damen, die meinen La den betreten," plauderte kürzlich «in indiskret«! London«! Modefriseur ei nem Interviewer aus, „tiagen zehn falsches Haar, ohne daß j-mand es m-rkt, selbst ihre Männer ahnen nichts davon. . In Berlin wie in anderen Großstädten ist es kaum an ders, und wenn es hier der Ehemann doch ahnen oder gar merken sollte, so wird ihn seine „Gnädige" lächelnd be lehren, daß es einfach eine Unmög lichkeit sei, aus ihrem Haar eine halb wegs vernünftige Frisur herzust«ll«n. Und ist der Eheherr nur ein bischen galant, dann wird er diese Unmög lichkeit ohne weitere Beweisführung einsehen und die „Bandeaux", „Tousss", „Toupets" usw. nicht mehr ahnen und b«meik«n. Denn wei mag seine Flau gein ohne Frisur sehen? Man muß sehr schön sein« um unsiisiit noch hübsch auszuschauen, und ein einst vielgelese ner französischer Romanschriststell«! Scherz, halb im Einst ausgespioch«n, daß die Liebe in dei Eh« zumeist deshalb aufhöre, weil Madame sich unsiisiit an den Frühstückstisch setze. Es gibt aber auch kaum etwas Kleidsameres als die moderne Fri sur. Das Vorderhaar, in schönen Wellen nur wenig in die Stirn sal- Pusfchignon oder einen vollen, ge flochtenen Knoten, und auf dem Wir bel des Kopfes eine Fülle reizend«! Locken und Söckchen, die untei den non. Das schön ondulirte Haai ver leiht jedem Gesicht einen prächtigen Rahmen, und ein graziös angeordne- Anblick, den man wohl als ästhetisch I und P«in hilft. Als das Stirnhaar schöner Da menköpfe von der Brennscheere arg rest- toupirt, über Haar- oder Woll- Unterlagen gebürstet als glatte Wülste über die Stirn gelegt. Junge Frauen so kunstvoll gearbeiteten Bandeaux usw. werden jetzt sozusagen zur Scho nung des „eig«nen Haares" angeprie ser. Hoffen wir also, daß sich das so sehr malträtirte Frauenhaar auch wirklich unter dem Schutz des künst lichen zu neuem Wachsthum erholt. Auch an die Zweckmäßigkeit der präch tigen Nackenknoten will ich unter die sen Umständen glauben, gewähren sie doch wenigstens einen angenehmeren Anhlick, als das Arsenal von Käm men, Spangen. Knispern usw., das den Hinterkopf der Damen schmückte, um das spärliche, ungleichmäßige na türliche Nackenhaar emporzuhalten. Wer die Haarmoden .der letzten Jahre mitgemacht hat, ist demnach mehr oder weniger zum Gebrauch de! falschen Haares gezwungen, und di« Dame von Welt und Geschmack wird es mit Takt und Grazie tragen. Aber mir schaudert, denk ich an die „Frau aus dem Volke", der die Mittel für einen grtgearbeiteten, passenden Haar ersatz nicht zu Gebote stehen. Liegen doch schon in den Waarenhäusern fal sche Zöpfe, Puffen und Wiener Löck chen in geringen Qualitäten zum Ver kauf aus. Und sie werden gelauft und getragen auch von solchen, die ihrer gar nicht bedürfen und sie nicht zu tragen verstehen, lediglich, weil es Mode ist genau so wie es Friedrich Nicolai, der Freund LessingS, von den Damen seiner Zeit berichtet: „Schöne Frauenzimmer, welche sonst auf ihre langen Haare den größten Werth ätz ten, schneiden sie der Mode zuliebe ohne Barmherzigkeit ah. stellen das Reich der Perücken wieder her, indem sie runde Haarbiische auf ihr Haupt stülpen, und zwar bald blonde, bald braune, so daß sie oft in einem Tage in zw«ierl-i und dreierlei Gestalt er scheinen. Das fällt sehr auf und doch ist's wahr, daß Veränderlichkeit innerhalb des Kopfes noch bedenklicher ist. als außerhalb ..." Man sieht, hat... Tagen beobachtete ich folgende kleine Scene: Auf dem Wasserspiegel des Landwehrkanals am Halle'fchen Thor sich höchstlichst über dieses seltene „Na sie wirken nicht nur aus mich wie ein Stück frischer Natur. Ihr Mütter! Dreht doch euren kleinen Mädchen keine künstlichen Locken über Nacht und laßt um Got ieswillen die Brennscheere völlig bei seite! Laßt die Kinder bis zu ihrem sechsten Jahre kurzgeschoren wie Jun gen gehen und dann pflegt und vor allem bürstet ihr Haar gewissenhaft. Dann werden wir wieder Backfische mit langen, dicken Zöpfen und schönen Desregger - Frisuren haben. Unsere heranwachsenden Mädchen tragen mehr oder weniger zerzaustes Stirn haar und hinten eine große Tasst schleise. Ein trostloser Anblick: die ser „Chignon der Backfische". Vor Gericht. Richter: „Aber Student (dir frühmorgens aus der Kneipe kommt, vor seiner Wohnung): „Alle Wetter, schon so spät? Da schaut ja bereits ein Gerichts vollzieher bei mir zum Fenster hinaus!" ge. Professorsgattin (flvlz): „Mein Di/ liebe Freundin. .Hat Dir Meiers Elfe schon zu Dei ner Verlobung gratulirt?" „Nein, „Wa/ d'ran ist? Aeh Ich, gnädiges Fräulein!" Balr (d!s^ Mißverständnis. Herr (als ihm der Schusterjunge ein Paar Stiefel bringt): „WaS willst Du denn fortrennen? Ich zahle sie Dir gleich!" Schusterjunge: „Ach, ich dacht«, Sie bleiben sie schuldig, weil der Meester sagte, Sie seien ä seiner Kunde!" Amateur -Photogra phie. Herr: „Und welche Aufnahme fanden Sie bei der Familie Mül- Dame: .Jedes Mitglied der den!" Herr (,v einer Kok«»-, dl« In Ohnmacht fällt): .Um Gott-swillen. was Marl!" Gefährliche Bestien. gerie los?" .Da klopft man die wilden Thiere aus, damit die Mot ten nicht hineinkommen." tosfelheld: „Freilich, sonst »erkälti merhin kann es Dich ein kleines Sümmchen kosten!" „So, wai fehlt ihr dtnn nun?" „Chronische Seewassersucht!" Zweideutig. .Mama, der Leutnant hat mich schon wieder ge küßt." .Warum hast Du mir nicht gerufen; wozu hast Du denn Deinen Mund?" „Ja. das meinte er auch, als er mich küßte." Modern. Herr (zur Zim mervermietherin, bei der ein Dichter starb): „Ja, als bekannt wurde, daß eS dem Manne so schlecht gehe, wa ren denn da nicht gleich ein paar Wohlthäter da?" Vermietherin: „Da» nicht, aber elf Reporter!"
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