Am Ruheplatz der Todten. Bei Gelegenheit meines letzten Auf enthaltes in der Metropole dieses Landes besuchte ich den berühmten Greenwood - Friedhof in Brooklyn. Wenn die Pietät gegen die Todten als Maßstab der Bildung eines Volkes gilt, wie so oft behauptet wird, dann stehen die Amerikaner mit in der vor dersten Reihe. Ich qabe schon viele ja, sehr viele Friedhöfe gesehen, drü ben in Europa und hier in Amerika, aber nirgends fand ich schönere, sorg fältiger erhaltene und würdiger« Be gräbnißstätten als gerade hier in Amerika. So ist es denn eine Thatsache, daß sich die Pietät den Dahingeschiedenen gegenüber nirgends in so zärtlicher und generöser Weise äußert, als in dem klassischen Lande des ausgespro chensten Materialismus. Wandelt man über die Hügel und Thäler de, Gottesäcker oberhalb Brooklyns, so muß man zu der Ueberzeugung gelan- die amerikanische. Diese Friedhöfe mit ihren stillen Weihern, lieblichen Terrassen, Hainen und Spring- Erhebung dieser Anlage, am Grabe von James Gordon Bennett, dessen Monument die Worte trägt: „l »m ein Vermögen von nahezu zwanzig Millionen Dollars hinterließ. Vor unseren Augen sich eine in Rauch und Wolken gehüllt, die Schwesterstädte Jersey City und Ho- müssen heutzutage die „Saatfelder der Unsterblichkeit" sogar zu den ersten Sehenswürdigkeiten gerechnet werden. Im Jahre 1796 entstand der „Tod tengarten" von New Häven, Connec ticut: einig« Jahrzehnte später folgten die großartigen Anlagen oberhalb Brooklyns, bei Boston, Philadelphia, Cincinnat! („Spring Grove") und San Francisco („Lone Mountain"). in Brooklyn, entweder auf dem „Lu therian", dem „Calvary" oder dem „Greenwood", di« dicht neben einan der liegen. Ersterer ist der ausschließ lich protestantische, der zweite der ka tholische, und der letzte der allgemein« Friedhof, d. h. derjenige, auf welchem Bekenner aller Confefsionen, bezw. Religionen beigesetzt werden. Auch der hoch gelegene Friedhof „Lone Mountain" (Der einsame Berg) zu San Francisco an den Gestaden des Stillen Weltmeeres verdient hier Er wähnung. Steht man zwischen den Gräberreihen von „Lone Mountain", so überblickt das Auge nicht nur die wiedererstandene Stadt am goldenen Thore, es schweift auch der Blick in der reinen, dunstfreien und sonnigen Atmosphäre meilenweit über die schimmernd«n Wellen des Oceans. Nähert man sich, von der Seeseite kommend, dem Hasen von San Fran- Kveuz, welches sich auf dem höchsten Punkte des „Lone Mountain" erhebt. Auch von dem sog. alten Mormonen friedhos oberhalb Salt Lake City ge nießt man eine entzückend« Aussicht. fees, aus dessen kristallklaren Wassern felsige Inseln emportauchen, während birge gleich einer gewaltigen Mauer dieses schöne Landschaftsbild abschlie ßen. Im äußersten Westen, und be sonders in Kalifornien, trifft man Atzung dieser Gebeine in heimischer 1884 unter diesem Monumente, dessen Aufstellungskosten etwas über 3<X> oft Aktien - Gesellschaften gehören. Eine Anzahl Kapitalisten vereinigen sich, wählen eine romantisch gelegene, noch unbebaute Gegend aus, legen Haine, Teiche, Bäche, Promenaden u. f. w. an, versehen das Ganze mit einer imposanten Umzäunung, stolzen Portalen, einer Kapelle oder einem gemeinsamen Leichenhause, und ein Kirchhof ist fertig. Nunmehr versen det die Gesellschaft ihre Prospekte, er läßt Antündunaen in den Zeitunzen, und bald wächst eine Todtenstadt em por mit Kreuzen, Steinen, Pyrami den. Statuen und Mausoleen, von denen d!e letzteren besonders bis zu und bisweilen über SO,MV Dollars bei ihrer Ausführung kosten. Die kannt ist. Doch zurück zu unserem Besuche auf dem Greenwood - Friedhofe. Um diesen Todtenacker kennen zu lernen, genügt nicht ein flüchtiger Besuch von ein paar Stunden. Eine ganze Reihe von Tag«n ist dazu erforderlich. Hat man die Straßenbahn oder das Dampfboot verlassen, so führen breite Alleen den majestätischen Eingangs dies« Friedhöfe Brooklyns die Besu ch«! so sympathisch anmuthen, bewirkt jener eigenartige Wechsel von Berg und Thal, von grünen, üppigen Wie sen, von Cypress«nhainen, von plät schernden Quellen und stillen Weihern, in deren dunkles Wasser sich die Zahlreich« Monumente sind wirk liche Kunstwerke. Die ersten Künstler haben jahrelang daran gearbeitet, und der reiche Uankee beruft nicht selten eigens italienische Bildhauer nach New Dort, um durch deren Hand die vollen detsten Grabdenkmäler schaffen zu las sen. Bon Kreuzen, Thürmen, Säu von mehr als 2(1,0LL Dollars reprä zwischen ihnen sehen wir Pyramiden und Mausoleen, deren Fertigstellung noch viel höhere Summen ja, manche derselben ein stattliches Ber- Stundenlang führt das Mieths suhrwerk den Besucher von einer Monumente treten uns vor Augen. Zunächst vor allen der Obelisk, wel ch«» die Stadt Brooklyn jenen 278 bei einem Theaterbrandc Verunglück nxrden, den die große amerikanische Republik zu vergeben hat. Weiter sehen wir die Granitsäule, welche die Stadt New den im Bruderkriege von 1861 1866 gefallenen Vater- den verschiedensten Sprachen abgefaßt. Wie schon bemerkt, sind die Gräber außerordentlich gepflegt. Ei n Grab fand ich indessen etwas vernachlässigt, auf dessen Denkstein die Worte stan den: „Geweiht dem Andenken an Eliza Gilbert, gestorben den M. Juni 1861." Wer denkt noch daran, daß unter diesem Stein die Ueberreste der einst viel genannten Lola Montez ru hen, die nach einem äußerst bewegten Leben zu Anfang des Krieges in New Dort starb? Lola Montez trat die letzten Jahre vor ihrem Tode in vielen größeren Städten Amerikas als Schauspielerin und Vorleserin auf. Namentlich stellte sie dabei ihre eige nen Erlebnisse an einem gewissen deut schen Fürstenhofe zur Schau. Es war an einem herrlichen Nach mittage des letzten Sommer, als ich auf dem Greenwood - Friedhofe, ober halb des Sylvan - Wassers stand. Mein« Augen schweiften hinüber zu den breiten Bergen von Staten - Is land, fchw«ifttn über die glitzernden zauberhaft schönen Panorama. Die Sonne neigte sich nach Westen. Wie in Purpur und flüssiges Gold ge- New Dork. Gld Virginia Apple-Zark. Es war auf einem der berühmten Sheridan'schen Streiszüge in Virgi nia, daß wir, im Rücken des Feindes operirend, keine Regierungs - Natio nen ziehen konnten und in Folge des sen auf die Vorräthe, die wir zufällig aus unserem Marsche bei den Farmern vorfinden würden, angewiesen waren. Mann tommandirt, indem sie gleich zeitig als Flankler dienten, die inner halb Sehweite belegenen Farmen nach das Herrenhaus einer Plantage. Wir waren zu dritt. Unser Plan war schnell gefaßt. Da Rauch aus dem Schornstein stieg, so war das Haus wie möglich bemerkt werden und so schnell wie es sich machen ließ im im Haufe sein, damit die Znsassen keine Warnung hatten, um sich zu verstecken oder in Vertheidigungszu stand zu setzen. Wir benutzten also das Gehölz als Deckung und näherten uns vorsichtig dem Haust, auf welches wir dann plötzlich von der Seite her losjagten, mit einem kühnen Satz über die Fenz sausten, um im nächsten Augenblick an der Beranda abzusitzen. Mit dem Revolver in der Hand er suchten wir die erschienene Dame deS Hauses um irgend etwas Genießbares für die sich in unmittelbarer Nähe be findliche Uncle Sam'S Kavallerie. Wie fal' so wurde uns auch Ehre versichert,, daß sie nicht genug für sich selbst zu essln hätten, daß die „Ihrigen" schon Alle? fortgeschleppt hätten u. 112, w. Alles was recht ist, diese Respekt einklößende Dame spielte glaubten, sondern selbst nachsehen wollten. Worte der Entrüstung sei tens der stolzen Südländerin halfen meiit waren wir im Parlor, das Piano, das bevorzugte Verstech zu untersuchen. Ein ältlicher mit wir Gepolter über uns, Schreien, Jauchzen,. Fluchen etc. Schindeln flogen vom Dache des Hauses und herausgewunden, im Hühnerstall die Eier sortirt, im Keller wurde Molas ses verzapft, unter der Küche fand sich Er schien die Wahrheit zu sagen, denn in der That waren frische Pserdespu ren sichtbar in der Richtung nach dem Bache. Ich folgte der Spur und erkannte, daß die Pferde im Wasser Faß war schnell am Ufer, uns der Inhalt entpuppte sich als Apple- Jach wie wir später Gelegenheit hat kelfleifch umschwärmt, wie etwa die Bienen eine reise Birne umschwärmen. Um möglichst fchntll zum Ziele zu ge langen, wurde das aus den Kopf gefolgt von einem Kavalleristen, wel cher wahrscheinlich seine Compagnie mit Gänsebraten überraschen wollte. Gänsebraten ist gut! dachte ich, und ein Hieb mit dem Säbel nach rechts lieferte mir eine Gans, die durch mein schneidiges Vorgehen den Kops im wahren Sinne des Wortes verloren hatte. Jetzt stieg ich also nochmals ab. um meine Beute am Sattel zu befestigen. Ja, das war leichter gesagt, als ge than; das Vieh flatterte noch, ich wurde ihrer aber doch endlich Herr, und da sie stark blutete, so band ich sie mit dem Halse nach unten an den Beinen fest. Mein Pferd wurde un ruhig, beim Aufsitzen streifte ich mit dem Sporen meinen Futtersach aber ich saß fest, als mein Pferd im ge wohnten Galopp losging. Ich war noch nicht weit geritten, als ich unserer ruhigem Schritt dahinritt, ansichtig wurde. Gewöhnlich konnten wir uns schon von einer gewissen Entfernung aus orientiren,. wie weit vorne oder hinten unser Regiment war, und eben mit dieser Orientirung beschäftigt, „Sag' 'mal, reizendes Kind, waS ferderst Du für einen Kuß?" »Nix! Da kriegst D' noch was!" Im Zweifel. Professor (betrachtet sich im Spiegel): „Hm! Ich habe ja meinen bin ich eben erst gekommen?" Verschnapp i. Richter: »Sie sind des Einbruchdiebstahls llber- Eile des gefährdeten Rückzuges stehen ließen, haben Sie verrathen!" An geklagter: „Aber, Euer Gnaden, die sind doch auch nicht von mir!" Kleiner Affe: „Da. sieh' mal, Alter Affe: „Ja, siehst du, so sahen wir aus, ehe wir so klug und hübsch wurden wie jetzt." Auch ein Geschenk. Stu- Student B.: „Nun ja! Wir wollen Richtig. A.: „Daß sich die B.: „Na, ich weiß nicht! Tehen Sie das Fräulein Zk. da zum Beispiel, sie hat vierzig Jahre gebraucht, um jetzt neuen Schätzchen eine große Leber wurst geschenkt ward): „Muth, Augu ste: mit solchen Geschossen wirst Du bald die F'stung meines Herzens er obern!" Die reiche Erbin. A.: „Findest Du Fräulein Golvheim hübsch?" B.: „Noch nicht aber stirbt." - Aus der Jnstruktions stunde über Wachdienst. Sergeant: „. . . Wie ich eben gesagt: Sobald aus Wache der Herr Unterof fizier die Lampe anzünden läht, geht die Sonne unter!"
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