Strr»sch«uppe». Sie trat aus dem Dämmer de» Zannenwaldes hinaus auf die la aeöffneten Lippen tranken durstig den kräftigen Hauch des Lebens, der von den blühenden zu ihr hinauf pieg; mit aufmerksamem Ohr lauschte Surren der schlanken Lacerten, der Neißigen Bienen und Käser, mit allen Sinnen nahm sie das Bild der rei chen Landschaft in sich auf. Zwischen wogenden Halmen schritt sie dahin, und kosend strich ihre Hand durch die vollen Aehren; auf einem Felde wurde das Korn bereits gemäht, froh grüß ten die Leute ihre gütige Herrin. lächelnd nach; das Lächeln blieb auf Hrem schönen, klaren Antlitz, als sie an der Pferde - Kopp» vorüberkam «nd die jungen Rosse sich an das Vitter drängten, um von ihr gestrei chelt zu werden, aber ihre Augen schimmerten feucht. Sah sie nicht zum letzten Male die geliebte Heimath im Zauber des reifen Sommers, im Zei- Die Musik würde ihre tröstenden schästigung mit einer Kunst oder Wis» senschaft kann volle! Glück geben, nicht dem Manne, noch weniger dem Weib«. Iren«, Sie werden trotz Ihrer »eichen Talente Ihre Einsamkeit feh len, und wenn heute Sie auch noch daß ich allzu genügsam bin, aber ich traue «S mir zu, Sie die Liebe zu lehren." Liebe zu lehren? Konnte daS sein? Nein, sicher nicht! Die Liebe kommt wie Blitz und Schlag, wie ein süßes Ungefähr, wie eine holde HimmelS sieckte ihn an die Brust. ihres Bruders. Sie setzte sich hinein' aber sie löste die Kette nicht, sie hob nicht die Ruder. Ueberglänzt von der Sie war mit dem Bruder nach Werblin gefahren, zum ersten Male der Eltern Tod, und da hatte sie, du?" ihr, als erlebe sie ein Märchen. .ES ist schön auf dem Wasser in der Abendstille, nicht war, kleiner Ka- Er nickte. „Gieb Acht, heute ist der herab auS der Höh; der Wunsch, den du dabei im Herzen hegst, wird er füllt." .Wie klug du bist!" .O, ich will es erst werden! Klug und gelehrt. Und gerade si« will ich sein, und ich könnt« dich fast beneiden um solches Ziel." „Du sollst an dem, WaS ich er ,ES fiel ein Stern!" rief sie plötz- SternS. -tschsich sehen!" Schiffe, dtt sich Nachts begegnen! wie eine schimmernde Krone auf ihrem Haupte ruhen. Ob er sie so erkennen würde? Damals trug sie hatte sie in den Händen gewogen. Ein schlichtes, weibseidenes Kleid legte sie an, befestigt den Feldblumcnstrauß an der Brust und betritt die Gefell- Liebreiz. Einen Bl'ck noch wirft sie auf die festliche Tafel >?. Speisesaale; Blu men in verschwenderischer Fülle sind auf dem blendenden Damast verstreut, Blumen duften in Vasen und Scha len. Das elektrische Licht flammt in den herrlichen, neben einander gele genen Räumen auf; Irene will den Bruder aufsuchen, da hört sie ihn plötzlich mit kaum unterdrücktem Ju bel rufen: „Rothraut, Schön-Roth raut!" und sieht die Beiden, die sich für's Leben gefunden, sich in die Ar- Bald erscheinen alle Nachbarn, um Theil an der Freude des v. Oster rieth'schen Hauses zu nehmen, nur in einander tauchten. Fremd s<>st er scheint sie heute den Freunden: Nie mand von ihnen sah je dieses ver träumte Lächeln um ihre Lippen. „Irene, bitte, sing' uns ein Lied!" Die Elfengestalt der jungen Schwäge- Sie fetzt sich an den Flügel und mit herrlicher Stimme singt sie Brahms' Lied von ewiger Liebe in ihres Gesanges ein Wagen vor daS späte Gäste begrüßt. Reglos steht der lauscht. Wi! traumverloren, beginnt sie nach kurzer Pause wieder: .Ein Nach«n ziehet leise Den Strom hin seine Gleis«, ES schweigen, die drin wander». Und keiner kennt den and«rn." Unendliche Wehmuth b«bt im Vor trag der letzten Strophe. .Hart stößt «S auf dem Strand«, Man trennt sich in die Lande. Wann treffen wir uns, Brüder, Auf einem Schifflein wieder?!" Noch Kren ibre Hände über die Tasten, da tritt Eberhard von Droste zu ihr, gefolgt von einem Fremden. .Ihre Lieder waren uni «in holder Willkommen, Iren«?" Ich komme so spät, weil ein lieber Freund, Man fred Beßkra, mir die Freude seines Besuches schenkte. Ich bat ihn, mich holde Herrin dieses EdenS, Ihre Gunst!" Ein schlanker Mann verneigte sich vor Irene, ihr Blick haftet an einen» schmalen, von dunklem Haar umgebe nen Gesicht, wie ei nordische Könige einst hatten. Werden Träume leben dig? Kann «in Märchen Wahrheit werden? Nein, nein, die aufgeweckte Erinnerung und eine flüchtige Ähn lichkeit täuschte sie. Doch auch der Klang seiner Stimme berührt sie ver- Merkwürdig ist'», daß sie meistens dieselben Anschauungen hat, wie Manfred Beßkra, daß biide, obwohl mit zahlreichen Interessen a» die Erde .In den August - Nächten fallen thete leises .Ihr seid thörichte Kinder!" schilt lachend Rothrauts Mutter. .Sterne sind Irrlichter, welche die Menschen, die sie auffangen wollen, es. D ch gi ,Ach, Herr Professor, seien sie nicht de!" bittet Rothraut. .Lassen Sie „Darf ich Ihnen beichten?' Irene nickt, ihr Herz schlägt bang. Was wird sie hören? Hat eine andere für meine Verwandten. Als mein Bruder heimgegangen und seine Fa- sten Mal« ihren Namen. war'S nicht. Oft hatte ich Ihrer ge dacht, wenn ich in schwülen Tropen« der fuhren und unser Stern uns ge meinsam Glück verhieß?" .Nie vergaß ich ihn, Sie hörten es ,O, Irene, mit welcher Seligkeit erfüllt e» mein Hirz! Du, die eS beim ersten Sehen gewonnen, nimm eS nun Glück ohne Maß I' .Liebe um Lieb«, Glück um Glück!" zu"" Da fällt auS der Höhe ein blitzender Stern! Die Gins?. »Fleißiges, ehrliches Mädchen ohne Anhang gisucht für Federvieh Jetzt schielt« sie nach dem Win kräftige Frauengestalt kauert« und ge dankenvoll ein Kind in d«n Schlaf summte, das auf einem Haufen zer riss«ner, rother Bettkissen lag und mit schon müden Augen nach dem Lichte blinzelte. Paus«. son!" „Nee, Mutter, aber da steht ja: „Na und —?" Die Alte entschlummerte Kind. „Das Balg will ich schon an mich nehmen!" ich lass' sie dir nicht! Ich gch' nicht fort von ihr!" „So?!" Die Alt« wurde grob. Sie stand auf. „Aber deiner alten Schwiegermutter aufm Leder sitzen kannst du!' — Mutter, eS ist ja doch deines Sohnes Kind! Hätt' ich ihn nie genommen, dann wär' ich heute noch im Dienst und hätt« mein Brot!" „Herrjeses noch mal!" Die Alt« schlug die Hände über den Kops zu sammen und lachte grell. „Dabei bist ihm nachgelaufen wie toll! Hab' ich dir vielleicht gesagt: Heirath' ihn, he?" .Nee, Mutter, aber sag«n hätt'st mir müssen, daß der Joneck trank, daß er so trank, daß er alles in die Kehle gießen würde, was ich habe daß ich betteln gehn müßt', w«nn „So, das letzte sollt' ich« doch schon WaS!" ,He und wozu langt's? Gerad' zur Milch für di« Kleine und drei Fisch' di« Woch' für uns!" bist du'S, die die Hälft« vertrinkt »So WaS du nicht all«S w«ißt! J«tzt bringst du mich aber doch nicht ab von dem, was hier in der Zeitung steht! Ich kann dir nur sa gen: Du gehst zum Domski! Für das Balg will ich schon sorgen, wenn Si« soll's schon gut hab«n! Du sagst d«m Dornst! eben, daß dein Mann todt ist, woran er starb, Lust, noch heut Nacht! Kannst se mit deiner Jähre! Verstanden! Ich setz' dich raus, mttsammt d«m Balg da! So, nun beschlaf's dir!" „Mutter «8 ist aber so weit von hier, vier ganz« Meilen, —da mehr, und schluchzend sinlt Petronilla neben der Kleinen zu Boden. Ein paar Tage später ist sie beim reichen Domski in Lohn und Brot. Beslnnen genommen, si« ist stark und der ist sobald keine Arbeit zu schwer. Oft sieht der Herr ihr verwundert nach, er schüttelt den Kopf. Ein« so fleißige, prächtige Arbeiterin mein Gilt wo sticken denn de ren Fehler? Ob sie vielleicht kennt doch diese» Voll seit Jah- Und wie freundlich sie das Fe dervieh behandelt! Jetzt kann H«rr Domski cS wagen, sich edle Thiere anzuschaffen, die tritt nicht mit dem Fuß nach seinen zahmen Hüh rück. Nachmittags kommen die prächtigen Thiere, alle drei schneeweiß mit bösen, hellblauen Augen. Petronella lacht hell auf, als sie, losgelassen, fauchend „Mutter GotteS, daS sind ja im Frühjahr die ersten Güssel von diesen bringst, dann darfst dir etwas wünschen!" Ein«S SonntagSnachmittags sind Knecht« und Mägd« ins Dorf ge gangen, nur Petronella sitzt dalheim Si« fährt schlaftrunken empor und tritt ans Küchenfenster, was ist denn loS? Aber mit «in«m Satz ist sie drau läuft ein kleines Mädchen Je sus, Maria und Josef, ist das nicht Petruscha? Dahin g«ht di« Jagd iib«r d«n lan gen Gutshof, jetzt jetzt stolpert das Kind über einen Stein das Mutter Gottes noch sind so viele Schritte bis zur Stell« ir g«nd etwas muß geschehen jetzt Sie hat gut getroffen mitten ins Kreuz! Mit leisem Klageruf bricht der weiße Vogel zusam bist du besessen? Wart' dich werd' ich bringen!" „Aber Petronilla hört es tauin, si« stürzt auf da« Kind zu, das noch verletzt. „Petruscha, mein Goldchen, Petruscha!" Die Kleine schlägt die Augen auf. „Matta, —" wimmert sie leise, bloß 'n Thier!" Gleich läßt du das Balg loS! Wird's bald!' „Ich laß sie nicht mehr los, Zuerst ist der Gutsherr sprachlos, dann, seiner selbst nicht mehr Herr, holt er au«, daß die kurze Reitpeitsche mit schrillem Ton durch die Luft fährt und klatschend auf den Rücken der Magd niedersaust. Aber Petronella zuckt nicht. Sie ist schon oft in ihrem Leben geschla gen worden, zuerst von der Mutter, die Jähre los!" auch nichts, wenn Sie mich schla gen bloß schaden könnt'S Ihnen, ich denk', das wiss«n Sie sel ber!" DomSki mißt mit flackernden Au gen. Endlich hebt er di« Hand und wtist auf das Hofchor: „Raus!" Und aufrecht und schweigend geht st«, - Eine Stunde später ist die Kleine Dann kommt die Nacht. Knechte und Mägde schlafen längst, da schleicht es leis« an den Guts hof h«ran, von der Äite her, wo die grenzenden Gebäuden. Jetzt brüllen die Rinder laut und angstvoll und di« Pferde schlagen ge gen die Krippen. —, Auch die Menschen sind wach ge worden. und ausrecht eine einsame Frauenge stalt und späht in das Gewimmel, als wart« si« auf etwas. Soeben erbricht man den Hühner stall. Todte, erstickt« Hühner wer den hinausgeworfen, zum Schluß geht. Als sie über die Felder schreitet, man wird sie fangen, denn des Gendarms Pferd ist schneller als ihre Füße, aber tief aufathmend geht sie ihres Weges mit festem Schritt. Rapoleo» ««t.H.ltna.vihttother Die Bibliothek Napoleons auf St. auch Napoleon I. suchte, wie mancher ander« groß« G«ist, in d«r Einsamkeit der Verbannung Trost durch di« Lel seine Bibliothek sehr gut dotirt war, ! sehr viel« Wünsch«, und das Amt «in«i , Bibliothekars d«s gefangenen Kaisers, Bibliothek aus St. H«l«na b«sand«n sich 1000 Bände, darunter waren 40 Bücher über religiöse Fragen, 4V Schriften über das Theater, 40 über epische Poesie, 60 Roman«, 60 Histori land, und dazu einen Abriß d«r Ge schichte Karls XU. sowie dessen Ein fälle in Polen und Rußland? Endlich wünscht« «r, g«wiss«rmaßen zur Er- und topographisch« Beschreibungen von Livland und den baltischen Provinzen sowie ein damals unlängst veröffent lichtes W«rk über die russische Armee J«dtnfalls plante Napoleon, Rußland der Begegnung Napoleons mit Goethe auf dem Fürstentage zu Erfurt 1808 machte er d«nn auch den Dichter mit dieser Thatsache bekannt. Unüberlegt. Parvenü: .Da hab' ich so einem Handschriften deiner keit, bis der da» biss'l Charakter ge funden hat!" Der Gummischuh. W«nn eS nach R«cht und Gerechtig keit ging«, so müßte eigentlich endlich einmal ein Dichter auferstehen, der dem Gummischuh ein« Lobeshymn« singt. Hut, Hemd, Mantel, Strumpf und Schuh', der Rock, di« „letzte Hose" («igentlich die letzte „Rose"), der Spa» zierstock alles hat schon seinen Sän ger gefunden, und nur er, der brav«, derb« Gummischuh, der b«ft« Freund des Menschen im Herbst und Winter, in Stück«. Und diabolisch lächelt «r dazu und «rstärkt von Minut« zu Mi nute die bis der M«nsch Sträflingen in Sibirien unvertilgbar« Zeichen in Gestalt von Messingbuchsta ben ein, und daS findet so viel An- »a» hohe «. Ein bekannter TenorfZnger lonnte Ton hellschmetternd in der Kehl« hatte, im richtigen Moment einzu springen. Belohnung ein seines Souper. Der Chorist liefert« das dreimal gestri chene C, aber der Tenorist verzcß, den Choristen zum Abendessen einzu- Rigoleito war es um nichts besser. Der Tenorist klopft« dem Choristen vertrauensvoll auf die Schulter und auf's Herz pochte, um das drnmal gestrichene C aus der Kehle heraus zu besörvern, erklang kein Ton. «Wo ist C fragte
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