MschiimzeMMe. (8. Fortsetzung.) Die Blässe im Gesicht des Barons „Allerdings ist dies vorläufig die Ansicht der Polizei. Was sollen wir Dame dem Herzog folgte, und ihn erst in der Nähe des Seinecanals er reichte, worauf jener Streit anfing, darüber wird das Verhör des Herzogs wohl die nöthigen Aufschlüsse geben!" „Sie haben den Herzog noch nicht verhört?" „Nein, er befindet sich in derartig deprimirter Verfassung, daß wir ihm etwas Ruhe gönnen wollten. Es ge schah dies im Interesse der Untersu chung, nicht etwa aus Schonung für den Herzog! Ich will Ihnen übrigens auch offen gestehen, daß ich schon längst von jener heimlichen Trauung desHer «ogs die Beweise in Händen hatte. Als ich bald nach dem Verschwinden des selben ein Geheimfach seines Schreib tisches öffnete, fiel mir der Trauschein in den Besitz eines äußerst wichtigen Geheimnisses, das ich nach meiner Ansicht auslegte. Wir haben außer dem Herzog noch «inen anderen Gefangenen in der Un tersuchungshaft, einen Burschen, der unzweifelhaft mit dem räthselhaften Verschwinden des Herzogs verwickelt ist. Er bleibt zunächst noch verstockt, doch das wird sich bald geben! Zum Schlüsse mache ich Ihnen ganz im Vertrauen noch die Mittheilung, daß der Marquis de Lerma, welcher «ls alter Bekannter in Ihrem Hause verkehrte, unter schärfster Polizeibe wachung steht. Seine Verhaftung ist vielleicht nur noch eine Frage von Stunden. Wir beobachten diesen Mann schon längst und tonnten ihn nur nicht fassen. Diesmal scheint er jedoch kein« politische Rolle zu spielen. Möchten Sie mir nicht sagen, ob sich der Marquis vielleicht früher mit der Hoffnung trug, Ihr Schwiegersohn zu werden? Dies würde eine neue Lö sung darstellen." „Das ist allerdings der Fall," er widerte Vrefvnt, welchem «s ganz wirr im Kopfe wurde. „Ich danke Ihnen, Herr Baron," nickte der Detektiv. Diese Auskunft genügt mir und dem Untersuchungs richter vollkommen." Nachdem Bernard dem Baron noch die Zusage gegeben hatte, ihn von al lem in Kenntniß zu setzen, was sich Neues ereignen würde, verließ er wi der das Haus. Der Baron hatte es abgelehnt, etwa den Herzog, seinen vormaligen Schwi egersohn, zii sehen oder gar zu sprechen. Die projektirte Vermählung war na türlich für alle Zeit zur Unmöglichkeit geworden. Selbst wenn es dem Herzog gelang, sich von dem schweren Verdacht des Mordes an Gisa Eornary, seiner er sten Gattin, zu reinigen, so blieb für immer der unausbleibliche Fluch auf ihm sitzen, daß er eint Doppelehe ein gehen wollte, die Leontine von Brefont machen mußte. Der Baron mußte sich alle Mühe geben, um Leontine, welche sehr scharfe Augen hatte, den furchtbaren Aufruhr in feinem Inneren zu verhehlen. Um keinen Preis der Welt durfte die Lei dende erfahren, was sich ereignete. den Gesprächsstoff. Während sich das Publikum in jetzt noch eine Aussag«. Man gab sich zunächst nicht allzuviel« Mühe mit ihm, sondern hoffte durch eine Confronta hinderte, das Gefährt zu verlassen. „Was soll dies heißen?" knirschte er bleich vor Wuth. Im ersten Mom«ni „Was unterstehen schrie anderer war, als das „Glasauge". „Wohin fährt der Esel von Kutscher denn?" knirschte der Marquis, denn er der Bahnhof lag. „Nach dem Justizgebäudc, Herr Marquis," lautete die eisige Antwort des Detektivs. „Ich erkläre Sie für verhaftet!" Der Marquis fuhren die Höhe und von Brefont ihn bei Lxontin« über „Ein Polizeidetektiv also!" Ein halb erstickter Fluch entglitt sei- Rocktasche. scharf im Auge behalten. Mit blitz schnellem Griff umklammerte er dessen Handgelenk und drehte dasselbe nach unten, so daß ein Schmerzensschrei dem Marquis entfuhr. Er lag nun knirschend in den Polstern des Wagens und fühlte das kalte Eisen um feine " Bernard zog es vor. diesen gefährli chen Menschen zu fess-In, denn der Marquis trug allem Anschein nach Waffen bei sich. Marquis, ich gebe es zu," nickte nun Bernard. „Ich wollte Ihnen aber ei nen häßlichen Auftritt im Hotel er sparen. Wozu Aufsehen erregen! Ich überlistet hatte! Weshalb wartete er Ihm selber sollte die Polizei etwas man mir eigentlich zur Last legt, Herr Polizeispion?" Bernard zuckte die Schultern, ohne sich über den Schimpf im geringsten zu erregen. denken, durch eine zur Schau getragene Glcichgiltigkeit oder eine gewisse Ent rüstung Ihre Lage zu verbessern, so dürften Sie sich darin sehr irren. Ich hatte vor Kurzem Gelegenheit. Sie in etwas anrüchiger Gesellschaft zu beob- Teufel im Bunde? „Sie kennen doch den Keller des Vaters Noah?" meinte der Detektiv. „Was geht mich diese Kneipe an?" Kneipe ist?" andere waren Sie, Herr Mar quis!" In diesem Moment hielt der Wagen ließ. 9. die Umstände, nxlche sich dabei ab spielten, Her: Herzog?" fragte der Richter. „Ich kann das nicht ohne Weiteres thun," lautete die Antwort. es geschehen." Der Richter mochte eine bessere Ant wort nicht erwartet haben, denn er Kopfe. „Wissen Sie, wessen man Sie be schuldigt?" „Nein," lautete die Antwort. „Es wurde festgestellt, daß die Seinekanal fand, kurz vorher mit ei nem Manne in einen heftigen Streit gerieth, der sich ganz nah- dem Ufer abspielte. Ein Zeuge, den ich Ihnen später gegenüberstellen werde, will ge sehen hab!», daß ein oder zwei Män- ner die Unglückliche über die Brüslunz des Kanals schleuderten. Wenige Mi nuten später haben Sie verstört und bleich den nahe gelegenen Bahnhof be treten, um nach Marseille zu reisen. Geben Sie diese Feststellung zu?" len. Kovalsky im Verlause dieses heftigen Streites in die Seine geschleudert zu haben?" „Nein, das bestreite ich mit aller Entschiedenheit." „Aber das dürfte doch keinen Zweck für Sie haben," meinte rasch der Un heit." „Allerdings, Herr Richter. Ich sah „Ist Ihnen ein der Fuchs" führt?" Befehl. Kaum Halle der Herzog von Blizny in das Gesicht dieses Menschen geblickt, so stieß er einen Laut der Ueberra schung aus. „Das ist der Mann, welcher sich in der Dunkelheit auf mich stürzte und mich zu Boden schlug." »WaS soll das bedeuten, Herr Her zog?" fragte «r. lnzwischen war der Fuchs völlig in sonderbarem Gesichtsausdruck nach dem Herzog von Bligny hinüber, der sich in großer Aufregung befand. „Wenn der Mann, von welchem Sie eben sprechen, Herr Richter, dieser Pierre Gramont, oder der Fuchs iden tisch ist mit dem Menschen, welcher mir hier gegenübersteht, ja, dann kenne ich freilich denselben!" „Sie gestehen also, mit dem Fuchs „Nein, das lann ich nicht gestehen, Herzog. „Ich sehe schon, daß ich alles enthüllen muß, so schwer und entsetz lich es mir auch wird!" des Untersuchungsrichters schob ein Polizist dem Herzog einen Stuhl hin, auf welchen er sank. solle. sch h „Treten Sie vor, Gramont!" befahl ihm in diesem Augenblick der Untersu chungsrichter. Sie kurze und bündige Antworten! Das Leugnen hilft Ihnen jetzt gar gar nichts mehr." „Ich will nicht reden!" stieß der Fuchs trotzig hervor. „Beweist mir Der Untersuchungsrichter ließ ihn wieder zur Seite führen und meinte kalt: „Wir werden Dein Schuldregister schon zusammenstellen, mein Vürsch chen, darauf kannst Du Dich verlas sen!" Der Herzog hatte sich inzwischen ge sammelt und erhob sich vom Stuhle. „Nehmen Sie zu Protokoll, was ich Ihnen enthüllen muß, Herr Richter," bat er mit nicht allzu lauter Stimme. Der Untersuchungsrichter gab aber mals ein Glockenzeichen und ließ sich einen Protokollführer schicken, welcher schweigend an einem nahen Tischchen Platz nahm. Inzwischen hielt der Herzog sich mit der Hand die Stirn, als müsse er gewaltsam seine Gedan „Jch bitte!" forderte der Untersu chungsrichter den Herzog auf. Fangenen eine Seitenthür geöffnet, und der Detektiv Bernard, das „Glas soqte ihr das erst in liebevollem, dann geflohen! Ich stellt« unschwer fest, daß dein konnte. Meine ausgeschickten und r«ichbezahlten Kundschafter brachten mir am zweiten Tage die Nachricht, daß der Graf und die junge Dame in einem idyllisch gelegenen Hotel am Meeresufer, etwa zwei Stunden von mir entfernt, abgestiegen wären. Mein Entschluß war rasch gefaßt, und noch in der Nacht brach ich auf, um das Paar zu überraschen. Der Graf mußte vor die Mündung meiner Pistol«, damit war die Angele genheit für mich erledigt, und es blie ben nur noch die nöthigen Schritte zu unternehmen, um die unbedacht «in gegangen« Ehe wiederum zu lösen. Nur von «mein «inzig«n Dien«r be gleitet, erreichte ich den Eingang des Parkes, welcher sich um das von einem Deutschen geleitete Hotel zog. Trotz der späten Stunde forderte ich den Be sitzer zu sprechen und legte ihm kurz entschlossen meine Absicht dar, dem bei ihm wohnenden Grafen Kovalsky so gleich einen Besuch abzustatten, da es zwischen uns beiden eine Ehrensache auszufechten gäbe. Der erschrockene Wirth suchte zwar Ausflüchte, ich ließ mich jedoch auf nichts ein und bestand darauf, ohne Zögern vor den Grafen geführt zu werden. Bleich und zitternd gehorchte der Mann endlich, und wir pochten an di« Thür der gräflichen Gemächer. Nach einiger Zeit ließ sich eine ärgerliche Stimme vernehmen, und ich gab unvorsichtigerweis« Antwort. Ein leiser Aufschrei erfolgte im In nern, dann klirrte eine Glasthür, wor auf es wieder still blieb. Ich wandte mich an den Wirth mit der hastigen Frage, was das zu bedeuten habe. Der Mann stotterte etwas Unver ständliches, und in demselben Augen blicke öffnete sich die Thür. Graf Kovalsky, ein Mann von be reits SO Jahren, erschien auf der Schwelle und forderte mich auf, ein zutreten. In seinem Gesicht stand ein bestimmter Entschluß zu lesen. Ich schickt« d«n Wirth zurück und «rklärt« in den gräflichen Zimmern ohne Um schweife dem Verführer meiner Ge er sich nicht einmal die Mühe gab, «im Entschuldigung vorzubring«», nannt, ich ihn einen Schuft, und das DueL war unausbleiblich. Nach Gisa, welch« sich meiner Ansicht nach in einem Ne benzimmer befand, that ich kein« Frage, ja. ich wünschte dem Grafen so gar Glück zu seiner baldigen Vereini (Fortsetzung folgt.) bei den australischen Buschmännern üblich ist? Wenn bei diesen eine An zahl zur Promovinlng zu dem Knüppel herausgeschlagen. Da mit ist der Akt der Graduirung zu Ende. Praktisch. „Auf mein Hei> rathsgesuch sind unzählige Für die Küche. Köhlklops. Pfund gewieg tes Rindfleisch, eine Unze geriebene Semel, ein Löffel Salz, ein« Prif« Pfeffer und «ine feingeschnittene Zwie- Dann kocht man die Blätter eines gro ßen Kohlkopfes Stunde in Salz wasser und wickelt dann die Fleisch- Th«elöfftl voll Kartofelmehl und falzenem Wasser weich und streicht sie etwas Mehl in zerlassener Butter ganz hellgelb, verkocht diese Einbrenne mit etwas Wasser, Fleischbrühe oder Vorsicht etwas Zucker dazu. Meist Fleisch-Kuchen. Verschiedene Fleischreste werden mit etwas rohem dünstete Zwiebeln und Petersilie. Wenn Polnischer Apfelkuchen. nenschale, Korinthen, oder entkernten Rosinen und I—2 Löffel Brandy und überbäckt ihn nochmals kurze Zeit. Rauchfleisch mit Linsen. Man wässert Linsen einen halben Tag selben' Platzt, schmeckt sie mit Essig ab und richtet ihn mit seiner Sauce auf den Linsen an. Dieses Gericht ist eben so billig als schmackhaft. Thüringer Klöhe. Man reibt rohe Kartoffeln am Morgen des Ta ten Kartoffelbrei, brüht mit diesem Masse äußerst stark, bis sie sich von der Schüssel, worin sie geknetet wurde, ab löst, formt sofort faustgroße Klöße gleich neben dem Ofen, auf dem ein keine andere Zuthat in die Klöhe. Sie sind locker wie Wolle. In der Schüs sel, in welcher die Kartoffeln gerieben wurden, setzt sich das Kartoffelmehl ab. Dieses wird mehrmals mit reinem kalten Wasser durchgerührt. Wenn das letzte Wasser ganz klar ist, gießt man es ab und legt die Stärke auf faubero weiße Tücher zum Trocknen. Man kann sie dann als besten Ersatz für verwenden. Hausmannsspeise. Eine Rinderbrust wird gut geklopft, kalt mit allerlei Wurzelwerk zum Feuer ge setzt und gar gekocht. Beim Anrichten theilt man sie in passende Stücke, hält sie sehr heiß in der Brühe und giebt sie zuletzt in nachfolgender Sauce, ohne daß sie darin lochen dürfen. Zur Sau ce reibt man Meerrettich und giebt ihn entweder in kochende Sahne oder ko- und läßt einmal aufkochen. Dann quirlt man etwas Mehl in kaltes Was ser, und rührt es durch, wonach die quirlt man sie mit zwei in Sahne oder Milch verquirlten Eidottern ab, giebt einen Lösel voll Tomatenmus in die
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