Die Wildkatze. R>>inan von Ida Peisktr. (l4. Fortsetzung.) schend. „Lebt sie?" Leben," flüsterte sie muthlos. hilfsbereiter Beschützer. „Else, Else!" sagte seine Stimme Inhalt seines Daseins schöpfte!" Gattin werden, Else?" Der schwere Fall hatte sie wie durch Und das Uebrige? Die elementare Macht eines jäh her «ntgegen. raschte sie nicht allzu sehr. Sie hatte Art des Verhältnisses machte ihr Be- zu benachrichtigen, überhaupt nun die Verladene diesen wieder zuzuführen, mochte auch zwischen ihnen liegen waS wolle. Doch Herr von Götze schien vortxrhand an das durchaus Nahelie gendste denlin. un- Braut gesehen gleich Else Leuthold. Die Dankbarkeit und Belehrung, die ihrer Liebe zu ihrem Wohlthäter vor angegangen, gaben dieser eine unsag bare Tiefe und Weihe. Sie war in ihrem jungen Glück von einer sinnigen Ernsthaftigkeit und ohne jede Spur von Uebermuth. Und doch, welch ein Wech sel in ihrem Wesen! .... Die üblichen Zärtlichkeiten Jung verlobter bot das schöne, ernste Paar nicht. Es war jedes so sicher in dkm Bewußtsein, des anderen Glück und Ziel zu sein, daß sie sich beiderseitig durch ihre alleinige Nähe schon beseligt und befriedigt fühlten. Ihr Veisam daß ihr schon vorher so warmes Ver hältniß zu einander an Innigkeit noch gewonnen zu haben schien und daß sie sich tagsüber in einem steten, unbe wußten Suchen nach einander befan den, wenn sie irgend eine Beschäfti gung oder ein Zufall trennte. Else hatte jetzt verstärkten Anlaß, ihrer Angehörigen zu gedenken. Sie that es auch. Doch kam darüber kein Wort über ihre Lippen. Seit sie von Heinz von Götze das erste Mal mit dem kleinen Wörtchen „du" angeredet worden, hatte sie alles, was ihre Zu kunft betraf, so völlig in seine Hände gelegt, daß ihr nichts zu bedenken übrig blieb. Mitunter geschah es dennoch. Und so auch heute, wo sie zufällig den gan zen Mittag Muße hatte zu innerer Einkehr, Erinnerunzen oder Träume reien. Und waren es auch mehr die letzteren, denen sie sich hingab, so streiften ihre Gedanken doch auch ab hold ihr erstesVerlöbniß zerstört hatte, weil der Geliebte ein Edelmann war. Würde hier, wo dasselbe der Fall, ihr starrköpfiger Vater versöhnlicher han deln, noch dazu nachdem sie sich fast bis zur Feindschaft fremd geworden? . . Heinz ist nicht Wolf von Ebert! Jubel auf. Er würde unnachgiebiger auf seine Forderung pochen, wie Leut hold auf das Recht einer Versagung. erheben durfte. Nein, Heinz war nicht der Mann, sie treulos zu verlassen um einiger Widerwärtigkeiten willen. Und dann, was standen ihm für mäch tige Fürsprecher bei! . . . Hatte er sie nicht dem grenzenlosesten Verlassen mals erfüllte, fei nur leerer Schall ge wesen gegen das Hohe Lied, welches sie jetzt durchtönte. heit. Wehmuth beschlich die glücklich Sin- Herzen des Mädchens ein wehes Echo. Ach, daß geliebte Menschen so jung von hinnen müssen, daß dem gräßli- Ach, auch ihr Idol, ihr irdischer Gott der raschesten Zerstörung in sich. . ! . „Heinz," sagte sie plötzlich sehnsüch tig und leidvoll, „Heinz, o mein Heinz!" Und da wurde es wieder lichter in ihr und ihre Bangigkeit er starb. ten. „Heinz! Ach, daß du da bist ich habe gelitten um dich du darfst verhaltenen Lauten >k,res Jubels über seine Ankunft zitterte noch die Nach wirkung der durchkosteten Angst wie der. „Else —" sagre e? Icise und liebe voll. Daß sie im Impulse ihrer Sehn sucht alle Scheu blntenansetzte und ihm freudestamnielnd entgegenkam, konnte ihm das »h-ur- Mädchen nur noch theurer mache»; war er auch peinlich berüh.t um ihretwil len. Er sprang rasch von dem Pferde und zog die so jäh in den Gesichtskreis der Mitgekommenen Betretene ein we nig an sich. „Mein Braut Fräu lein Else Leuthold!" Allgemeines, sichtliches Verbliisst sein. Herr von Götze war nvn auch ge zwungen, einer weiteren Nothwendig keit Folge zu leisten. Er sprach die Erwartung aus, daß «r hoffe, für morgen den Damen der Herren seine Verlobte vorführen zu dürfen, und stellte eine kleine Feier in Aussicht. Natürlich wurde der Einladung gern und lebhaft zugestimmt. »Heinz, fei mir nicht böse." flüsterte Else verschüchtert, als er sie an seinem Arm nach dem Wohnhause zurück führte. „Kind, du hast mich ja nur unbe wußt zu einem Schritt gedrängt, der längst gethan fein mußte, und warst dir und mir dabei etwas wie «in Stück Vorsehung. Irgend eine fragende Bemerkung ei nes der Herren durchschnitt seine rasch gegebene, wunderliche Erwiderung. Er wandte sich seinen Gästen zu; und Elfe huschte beklommen von ihm Hinwez Den Abend trafen sie nicht mehr zu „Jch komme mir vor, als säße ich zwischen zwei Räthseln," äußerte Charlotte von Biberslein am nächsten Morgen am Frühstiickstisch. „Else. Sie sind, trotz Ihres strahlenden Lä chelns, extrafeierlich wie ein Ostertag, und Heinz, du versprichst bei deiner augenscheinlichen Zerstreutheit heute ein angenehmer Gesellschafter zu wer den." „Eine Befürchtung, die ich mich heut Abend zu widerlegen bemühen werde," versprach er. „Das ist lobenswerth. Ach, also so liegt dein nachdenklicher Ernst dir jetzt nicht im Blut, und ich that dir un recht," neckte die alte Dame weiter, „du sammeltest wahrscheinlich nur Rede cheln. Er dachte an das ihm nahe be vorstehende Gegenüber mit Leuthold. Fräulein von Biberstein wurde be stürzt durch die seltsam schwere Beto nung der kurzen Entgegnung. Sie sah ihn etwas unsicher an. „Du bist unritterlich, lieber Neffe," schalt sie leichl geärgert. „Wenn du mich auf Unkosten deiner guten Laune scherzen läßt, so gieb mir.,wenigstens den Schlüssel, ihr« Empfindlichkeit zu entziffern." Mädchens. befindet." „Meine sonst so gütige Tante hat wohl heute Neigung zum quälenden Beichtvater?" „Vielleicht weil sie dazu gereizt wird." N-u^sicht."" „Mein sonst so schlagfertiger Neffe „Das ist langweilig!" Fräulein Asternblüthe spielte, die sie dem Tisch it e t 'ch si/nch l d noch, mehr träumerisch als nachdenkt lich, auf ihrem Platz und hatte einen süßen Zug stillen Frohsinns in dem jungen Gesicht. Er wandte es sich zu. sich über ihre Schulter iu ihr herabbeuaend. und H-mz?" seltsam," sagte sie befremdet. „Tante Charlotte nannte mich scherzend einen „duldenden Verschwel leidest darum? Ei Heinz, so beichte willigste Absolution ertheilte. „Und wenn ich das nicht dürfte, Ar! Feigheit, aus Angst um mein Glück, die rechte Stunde des Geständ legen „O Heinz!" rief sie ehrlich empört. „Ist es etwas Schweres, Lieber?" Schicksal zu scheinbaren Verbrechen stempelt..." „Hältst du mich für urtheilslos?" erwiderte sie vorwurfsvoll, als er ernst. Reise dahin. Der Tag verlief rasch, da es für die erwartete Abendgesellschaft reichlich von Biberstein die junge Braut zu ihre festliche Toilette legte. ist recht so, Else so wollte ich Sie nun wie Heinz Braut aussehen muß.' Else lächelte ihr wieder strahlendes, lieblich schönes Ich an. „Das thut das Glück." flüsterte sie. plötz di» Mutter so sehen! —" liegt ein solcher Wunsch bei Ih- ei.den .lngchorigen nicht na Ihrigen." „Nein, Sie haben ein Recht, sich empfindlichen Sehnerven der strahlen den Hellt unten auszusetzen." Der «ine kleine Umstand, daß die Abschluß geben. „Wird Heinz mich nicht vermissen?" äußert« Else bedenklich. sich nicht zum ersten Mal in solcher Lage befindet?" neckend Befragte hielt befangen treten?" „Ah! —" stieß Else betroffen und ch wss „Ei bewahre! Wäre Heinz so thö richt nein, ich glaube nur, es ist auf's Neue herauf zu beschwören." „Was haben sie ihm denn gethan?" forschte das junge Mädchen scheu. rechnete Weise. Angesichts einer zahl reichen Gesellschaft gab ihm seine Braut den Ring zurück und erklärte sich für frei, da sie nicht verpflichtet wäre, sich an einen Abenteurer binden losigkeit des Mädchengesichtes. „Schade, daß ich selbst nicht Ge wohl .... Es steht fest, daß die gesunken dastand. „Kind, ich hahe Ihnen Ihr Herz wohl ein wenig schwer gemacht? Das Gott, ist das schrecklich," sagte sie doch in einem Tone, als sei sie sich nicht bewußt, lras schrecklich sei. Nachher schritt sie zi'in Spiegel und entzündete mechanisch die übrigen Kerzen. Sie sah auf ihr verzerrtes, todtblasses Bild mit den unglücklichen Augen. „Lache doch!" gebot sie ihm und ungeduldig, . a Zertrümmert ihr Idol! Entheiligt! hes Und sie? Ihre Liebe war ihre Was denn?" Licht an die Gardine; der schwere Ben. Schon strebte ein springlustiges rechte Rache?! . . . Das Licht sank sen. „Nein, nicht so!. . .Er hätte dann meinen können, ein teuflisches Unglück würde ihm sagen, daß Pein und Oed« für ihn ihr Wollust wäre, daß sie ihn hasse, hasse, hasse! . . träfe? Wenn sein Verhältniß zu ihr nur auf der Schuld seiner Vergangen heit fußte? Kehle. Nein, er liebte sie! Die volle Nun kam der Jammer ihrer Lage wieder verdoppelt über sie. Warum ihm und ihr die Hölle zugleich? . . . . Barmherziger Gott, gieb mir mein Parudies zurück! Laß es ihn nicht gethan haben! . . . Und da tauchte der Mutter Leidensgestalt wieder vor ihr auf und schreckte sie aus ihrem fle> Sie litt unsäglich. Nun fielen ihr die Wohlthaten ein, die sie hier empfangen. W:lch neue Marter! Er hatte sie nm die Heimath betro gen; hatte sie, die Ahnungslose, mit allen Fasern ihres Seins an die seine zu ketten gewußt, in der ihr Heimisch werden ein ungeheurer Frevel war!.. gebigkeit, seine schuldsühnende Güte zu ihr raubten sich ihre Verehrung und Hingabe im Sturm und dann zen zuzuzwingen, weil es sein« Leiden schaft für si« so verlangte! Ihre Gedanken verwirrten sich: sie vermochte nicht mehr klar zu erwägen, Was nun —? Sollte sie fliehen? Fliehen! War das ihre ganz« Rache! .... Nein, hinunter zu den Eine seltsame Besonnenheit kam mit einem Male über sie. Ohne Hast legte sie die kostbare Perlenkette ab, ordnete ihr Haar und schritt aus dem Zimmer und langsam, doch ohne Zö gern, die Stufen hinab. Ihr Gestcht war förmlich versteint in starrer Ent schlossenheit. Vor dem Gesellschaftssaal, trat ihr Fräulein von Biberstein entgegen, um sie hinein zu führen. „Lassen Sie mich den Weg mi«ß ich/allein gehen." sagte Else tonlos und lief an der Erschrockenen vorbei in den (Fortsetzung folgt.) In, Wohlthät.gleitS-- baz a r. „Wo? kostet «in Kuß?" „Zwanzig M«I!" .Ist Umtausch gestattet?" Mr die Küche. Klare Mohrrübensuppe. Man kocht eine gute Rindsbrühe und En g l i 112 ch e K a l b s st e a k s. Aui katnuß bestreut. In 2—2>/z Unzen undeinhalb bis zwei Löffel Mehl, fügt etwas leichte Brühe oder Wasser, zwei mit gebratenen Speckseiten. Schweinskoteletten mit sauren Kartoffeln. Die Ko- Mehl gemischter, geriebener SeinnNl, macht Butter in der Omelettenpfanne hellbraun, bratet die Koteletten darin goldbraun und garnirt sie aus oder neben di« nachstehenden Kartoffeln. Zu denselben schneidet man Speck fein würfelig, bratet ihn aus, schwitzt Mehl darin und füllt diese Mehlschwitze mit Wasser und etwas Weinessig auf, schmeckt es mit Salz und ein wenig Pfeffer ab, thut in der Schale gekochte, geschälte und in Scheiben geschnitten« Kartoffeln hinein, schmeckt sie gut da rin durch und bringt diese Kartoffeln zur Tafel. Man tann einen Kranz von Kresse oder Endivien rings Her- Gebackene Hühner. Man nehme dazu nur ganz junge Hühner. Sie werden geputzt, ausgenommen, ge waschen, eine Minute in heißes und dann in kaltes Wasser getaucht, mit ei nem scharfen Messer in 4 Theile ge schnitten und gesalzen. Die Theile nxrden etwai gepfeffert, ganz in Mehl eingehüllt und darauf in geschlagenes Ei getaucht, dessen Weißes und Gelbes man gut vermischt hat; zuletzt werden sie in fein geriebener Semmel gewälzt. Dann wird Schmalz auf's Feuer ge fetzt. und zwar 3 Theile Schweine- und 1 Theil Rinderfchmalz oder Butter. In die Hühner in S Minuten in der Pfanne hellbraun. Die Pfanne muß so viel Fett enthalten, daß di« Hühner darin schwimmen; sie werden leicht hin- und hergeschwenkt, um das An setzen zu verhindern. Die fertig ge backenen Stücke legt man nach und nach zum Abtropfen des Fettes auf Brot scheiben oder Papier, bis alle Stücke fertig gebraten sind. Man ordnet sie auf einer heißen Schüssel pyramiden förmig mit einem Rande von gebacke ner Petersilie oder mit jungen Ge müsen, besonders Schoten, oder auch mit Kartoffelsalat. Kartoffeln mit Fischre st en. Gebackene übrige Fische werden sein zerhackt und die Gräten entfernt, in einem Stückchen Butter mit feinge wiegter Petersilie, Pfeffer und Salz gedämpft und dann fertiggemacht. Dazu giebt man eine Buttersauce oder Kräutersauce. Zu letzterer verwendet man 1 Eßlöffel voll feinen Kräuter essig- Deutsch« Beefsteaks in Kräutersauce. Das nöthige Fleisch wird geschabt oder gehackt; dann mischt man das Fleisch mit Pfef fer. Salz, ein wenig frischer Butter, dicker süßer Sahne und formt runde oder längliche Beefsteaks daraus. Un terdessen hat man auch zwei kleine Schalotten, einen Eßlöffel Petersilie, Thymian. Kerbel und Brastlikum sehr fein gehackt, läßt reichlich Butter auf flacher Pfanne heiß werden, fügt di« Kräuter dazu, bratet die Beefsteaks fügt, wenn di«fe herausgenommen und warm gestellt sind, etwas Brühe oder Wasser zu der Bratbutter, läßt alles zusammen durchkochen, schmeckt ab, bindet sie mit etwas Kornstärk« und gießt sie über die Beefsteaks. Brat- oder Schmorkartoffeln sind ein« pas sende Zugab«. Rührei mit Kalbsnieren und Tomaten. Man nehme eine kleine Kalbsniere, schneide sie in Wür fel, salze und pfeffere sie und mache sie so schnell als möglich in Butter steif. Sie darf hierbei nicht sehr gar kochen, die Niere wird sonst hart. In eine Salatschüssel schlägt man dann je nach Größe zehn bis zwölf Eier, salzt und pfeffert die Masse und schüttet sie in eine Kasserolle mit einer Unze Butter. Das Ganze ist auf ge lindem Feuer zu rühren, bis die Eier die Mitte.
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