Aie Wildkatze. Roman von Ida PeiZktr. (8. Fortsetzung.) Da wurde donnernd an ihre Thüre gepocht. Sie flog empor. Ihr Vater begehrte Einlaß. Mit versagenden Fingern öffnete sie pern. die zusammengepreßten Lippen, aus sie zu. Doch als er ihre entstellten Züge sah, ihr zuckendes Gesicht, über das Es lag etwas in der gemachten Ver iichtlichkeit des Tones, was sie auf Nachgiebigkeit hoffen ließ. „Ach, Vater —" flehte sie, ihm Verstehst du!" Erst war sie sprachlos. Dann wollte sie jubelnd, dankend an seinen Hals fliegen. ds h ch kühlsten, wenn auch höflichen Form. Nun gab es für Else allerhand kleine Kämpfe. Sie hätte dem Gast zu gen sie? Sie grübelte weniger verletzte. Auf halbem Weg? kam ihr Martha eine ganze Weile drinnen." „Und das sagst du mir jetzt erst?" schrie junge Mädchen aus, bebend Wols!" der halb scheu, halb jubelnd, muth des Grafen Er los. Mann hinweg. „Ich habe dem Herrn Grafen so eben meine Bestimmungen über dich Leuthold hart. Leuthold stand „Sei gut, Wolf," flehte „lch Vater wünscht." „Unmögliches! Du sollst ihm die fünf Jahre deiner Unmündigkeit noch ist das seine stammelte sie. dacht von ihren Lippen. „In welchem Falle?" „Nichts, o nichts, Wolf," wich sie zaghaft seiner raschen Frage aus. „Will meine Me mich an ihrer Aufrichtigkeit zweifeln machen?" bangen Augen sie dachte an das ihm bis jetzt verschwiegene Geschick ihrer Mutter. „Und wenn du Grund zk solchem Zweifel hättest, oder zu haben vermeintest —?" „Schatz, nicht so." bat er. ergriffen von ihrem schweren Ernst. „Du Aeußerung erklären." Ein hastiges „ach, das thut es ja nicht allein!" schien aus ihren Lippen zu schweben. Dann wollte sie seinem ?,Guten Tag!" grüßte sie mit einem raschen Knix. „Vater möchte Ihnen gern das Gehöft zeigen und Else, unbefangen^ ihres peinlichen Auftrags. Gras Wolf lächelte trotz der unlieb samen Störung, unverhohlen bei dieser „Das war Gertrud/' „Denk ich mir. Schatz." Er küßte ihre beiden kleinen Hände, die nicht warm waren wie sonst, sondern kühl und unsicher. „Nachher finden wir Er ging. Sie sah ihm nach und eine unsäg liche Angst quoll plötzkch heiß in ihr „Ach der Vater! der Vater!" stern. Leuthold zeigte seinem Gast Gehöft nug. Der Graf hatte sich den Vater sei ner Geliebten nur hartköpfig und bür- Seite zu nennen pflegt, durchscheinen zu lassen. Und dabei mit Freundlichkeit aus- Während des Kaffees wurde Wolf wenigstens durch die Nähe des gelieb ten Mädchens entschädigt. Er hatte nur Augen für sie, kauin daß er Aussprache mit Wols suche. f j L th ld Wit«rlichleiten der Verhältnisse." Graf Wolf erbleichle. Aus seinem Dem jungen Manne feuchtete sich die Stirn. Mädch-.i. Vielleicht ist sie stolz genug, Leuthold ließ ihn nicht ausreden. „Sie wissen, daß ich Else durchaus nicht für fest gebunden erachte." „Wozu solche Quälerei!" stieß dei Gras keuchend heraus. .Sagen Sie mir die Hauplursache Ihrer Ableh» nung Nichtigkeiten lasse ich nicht zu kämpfen habe." Leuthold beobachtete ihn scharf. „Ich hasse Ihre Kaste, seit mein Weib einem Adeligen in die Schande folgte!... Wenn Else nicht zu ver narrt wäre, sie hätte darauf hin nie an Sie denken müssen, aber so hat sie noch verheimlicht, was sie als einziges Kind „Wahr —!?" Das eine Wort schlug heiser an das Ohr des Unerbittlichen, nichts mehr. Des Grafen Haltung, sein Gesichts ausdruck verriethen, daß ihm nur die qualvolle Bestürzung den fragenden Ruf ausgepreßt, kein Zweifel an der niederschmetternden Thatsache des Bernommenen. „Holen Sie doch bei meinen Nach barn Gewißheit darüber," rieth Leut hold gleichmllthig, „es wird keiner aus. Der junge Mann sah hinter ihm setzt, der ihn sich auch körperlich elend fühlen ließ. Elses jugendkeusches Bild, dessen Reine ihm all das durch kostete Aergerniß hätte niederzwingen müssen, rückte ihm fern und ferner. Fort! Nur fort! Ein physischer gehen. Er riß ein Blatt aus seinem Notiz buch und schrieb ein zusammenhang loses Lebewohl darauf. Es begann mit einer Entschuldigung über die plötzliche Entfernung, verrieth in jedem Wort feine schmerzlich« Zerrissenheit und schloß an die Geliebte wie ein Else trat in das Zimmer. „Wolf —!" schrie sie auk, seine Absicht sie zu ver lassen, auf den ersten Blick gewahrend. lhm war, als sei er auf einem Ver sagen!" unterbrach sie ihn, außer sich vor Schreck und Schmerz. „Lasse mich doch nicht dafür büßen, was Bater dir ?Wolf, haben wir uns nicht lieb, so lieb!... Was schaffen da versuchte Indem siel ihr Blick auf das Blatt aus seinem Notizbuch. Sie lies hin und las. Körper. Papier slatterte aus ihren Hännden zu Boden. „War ich einst verzaubert, oder bin ich's jetzt—?" stöhnte sie in verzweifelnder Hilflosig keit ... „Mein Wolf, das hast nicht du geschrieben!" „Ja. In der bitteren Erkenntniß, daß mein längeres Verharren hier ebenso zw-cklo-, wie mem^unwurdig traf! „Zwecklos! Unwürdig!... Bin ich keines größeren Kampfes werth?" Rücksichtslosigkeit. dennoch wurde es dem jungen, geäng stigten Geschöpf zur Ewigkeit. Die vorgeneigte, gespannte Haltung ist gut," sprach sie klanglos und wie mit müder Resignation. „Lebe wohl —" „Nein, Elfe nicht so an und suche nach Worten, die du mir freiwillig nicht mehr g-ben kannst!" Sie sah nicht die Qual, die über sein schönes Gesicht zuckte. Ihre schmerz volle Bitterkeit steigerte sich mit der zunehmenden Pein ihles Herzens. „Habe auch Dank für den kurzen, schö nen Traum von Glück und vergieb, daß ich blind genug war, an seine Ver wirklichung zu denken. Und nun sei barmherzig und geh, und —" ihr blas ser Mund verstummte Leukhold war eingetreten. Anfluge von Weichheit in der sonst so strengen Stimme zu sich. der Blick sie blieb jäh stehen. Erst Sie waren allein. Wolf von Ebert Else lief schleppenden Schrittes den Küchenräumen. Martha ließ bei ihrem Anblick bei nah ihr Kind fallen, das sie leise kosend Was ist passirt?" „War Bater rücksichtslos? ... Oder bist du krank?" Die Gefragte schüttelte den Kopf; Zimmers. „Der Mensch gewöhnt sich an alles.. Mit der jammervoll trostarmen Tirade stichen der herbsten Enttäuschung blu tet, leitete Leuthold wenige Tage spä ter eine endliche Besprechung über das dich, recht brauchbar zu werden und du sollst sehen, wie rasch du den Streich vergißt." „Vergessen?!" halblauten Rufes machte ihn ungedul dig. „Na freilich! .. So närrisch ist auch die Dümmste nicht, einem fortgelaufe da ist." „Ich bitte dich, laß mich," flehte sie. thane Sache weiter reden, ist über haupt Unsinn. Ich ertrag's blos nicht, dich kopfhängerisch und untüchtig zu sehen. Ich hoffe, du änderst dich in kurzem ... Weiß Gott, Mädel, ich gedacht!" Daraus klangen Unmuth „Ich auch," dachte das arme Ge schöpf voll schmerzlicher Bitterkeit und stand von dem Frühstückstisch auf, um ruhelos in den sprossenden Garten hin aus zu gehen. sich h 'ß Aeußerungen, gegen die eigenen Ver nunftsgründe. Ihr junges Herz, das sich an der demüthigenden Annahme des Verschmähtseins erst so stolz ver härtete, hoffte wieder, hoffte von Tag zu Tag sehnsüchtiger auf eine Versöh nung mit dem Grasen. kommen! Kein Zeichen gab ihr den Trost, daß er so litt wie sie. Sie warf sich in der überwucherten Erd? und wimmerte vor Verlangen. Und drinnen verharrte Leuthold finster auf seinem Platze, hielt das schwei gende Fortlaufen der Verletzten für Groll gegen sie. Bisher hatte er es geduldet, daß die Schwestern sie von der gröbsten Arbeit fern hielten; nun nahm er sich vor, sie auch auf diese Weise nicht mehr zu schonen und sie durch unnachsichtige Strenge und fortwährendes Jnan spruchnehmen feinem Ziele näher zu zwingen. Meist unterwarf sie sich, griff zu, wo er befahl und verrichtete apathisch jede ihr aufgetragen- Beschäftigung. mitunter überwältigte sie das suchte und fand. Sie wollte nicht Martha gleich wer den, die in ewiger harter Dienstbarkeit alle Ansprüche ihres reichen Herzens unterdrückt und vergessen hatte. Sie konnte nicht zu Gertruds zufriedener, beschränkter Lebensanschauung hinab steigen. Schon war sie ja ohnehin so tief, tief gesunken mit ihrem Wähnen, Glauben und Streben! Owo war ihr lachendes Vertrauen an die^eigene seinszweck der anderen! ... Leuthold ahnt«, nicht, wie ihre fein organisirte Natur unter seinen rauhen Bestimmungen leiden mußte. Und da sie weder unthätig noch unpraktisch veranlagt war, so hielt er ihren oftma ligen Widerstand erst recht sür unter- für launig hervor- Draußen rüstete sich die Natur zum Pfingflsesi. In dem Herzen des ver lassenen Mädchen? welkte Knospe um schwiegen« Hoffen auf die Rückkehr des Grafen Thun und Wesen An» schaftlichster Qual. ihrem Leben eine bedeutungsvoll« die Erlaubniß des Besuches. Er schlug den Thränen. Ihr Verlangen nach Erna hätte des Vaters lieblose Verwei gerung wohl ertragen, weniger die zum Sterben; h/iß schrie darin die Geliebten auf. Sie stieß plötzlich das Geräth von sich hinweg, daß es schmet ternd auf die Steine siel, und flog hin aus und hinauf in ihr Zimmer. Leuthold hatte sie beobachtet und folgte fd K ' d krallt. Er rief sie und sie sprang auf, thrä nenlos, aber das Gesicht zuckend vo, innerer Qual. Ihr Anblick that ihm weh. „Mädel, was soll das?" fragte er unruhig. „Mache mich durch solche sen?" „Nein ich hasse ihn!" kam es heiß von ihren schmerzverzerrten Lippen. weil es erste nicht haben haben." „Ich kann und kann nicht, Vater,' sagte sie in Verzweiflung über seine len, daß ich mich um eines bloßen star ren Wunsches willen elend machte für das ganze Leben? —" „Schweig!" rief er zornig. „Es giebt doch nichts Albernes als die Uebertreibungen eines unreifen, über spannten Weibes! Nimm doch einmal deinen Verstand zu Hilfe. Du sollst weder einen Krüppel, noch einen Bett ler Heirathen ... In ein paar Jahren wirst du Gott danken, so gut versorgt zu sein —' „O Gott," klagte sie angsthaft, „wie soll das werden zwischen uns, wenn du nicht einmal die allernatürliibsten Re gungen eineSFrauenherzens begreifst?" „Unsinnn!" verwies er sie. „Ger trud wäre froh, an deiner Stelle zu sein." Else richtete sich Plötzlich ermuthigter auf. „Und warum, Vater, wenn du sie glücklich wüßtest durch ihn, warum soll sie es nicht sein?" „Weil ich es nicht haben will weil du es eben sein sollst." Neben dem logiklosen Eigenwillen der Entgegnung klang auch ein wenig ihr Hoffnung. Sie legte die gefalteten Hände auf seinen Arm. „Vater, warum uns alle so quälen, und dich am meisten? Siehst du nicht ein, wie ungerecht es ist, Gertrud ein Glück zu rauben, um es mir zum Unheil aufzuzwingen, noch dazu, wenn dein Wunsch auch auf er sterem Wege zum gleichen Ziele thut er so nicht!" „Wie soll ich das verstehen?" „Also rechtfertigen soll ich meinen Wunsch auch noch vor dir! ... Laß dir sagen, ich habe ihn in mir herum getragen schon jahrelang, habe auf seine Erfüllung gehofft wie auf ein Guthaben, welches mir das ver wünschte Dasein bis jetzt vorenthielt!" „ Mutters Schuld wegen —?" rief Elfe stockend. Sie griff sich ge quält an die Stirn. „Also wo liegt Fiir die Küche. , Schweinsfilet mit Stein pilzen. Man häutet die kleine Len de recht gut und spickt sie nach gutem Klopfen mit feinen Speckstreifen. Dann gibt man sie mit 3 Eßlöffeln voll getrockneten Steinpilzen und Pfund Butter in eine Bratpfanne rind bratet sie unter gelegentlichem Umle gen und fleißigem Begießen auf dem H«rd« gar. Man kann löffelweise kal tes Wasser nachgeben. Bratet man in einer Röhre, so wird das Umlegen un nöthig. Der Sauce wird ein in 4 Eßlöffeln voll Wasser verquirlter Theelöffel voll Kartoffelmehl und eine Messerspitze Liebigs Fleischextratt bei- Karwffeln und -wer sauren Gurle zu Polnisches Beefsteak. Aus des Rindes schneidet man ganz dicke Scheiben und klopft sie »-hr stark. Die Scheiben können Zoll dick steaks. / zu gekocht« oder gebratene Hühner mit ihren Lebern sehr fein, läßt Pfund Butter mit 2 kleinen Zwiebeln st«igen, rührt 3 Kochlöffel voll Mehl hinein, löst das Gemisch mit Hühnerbrühe auf, der eine Messerspitze Liebigs Fleisch extrakt beigefügt ist, gibt den Saft von I—2 Citronen hinzu (der Geschmack muß deren Menge entscheiden) auch wohl eine sehr fein gehackte Sardelle, zieht die Sauce mit drei in Milch oder stellt sie zum Erkalten, hin. Aus d«r erkalteten Masse formt man kleine Rollen, die man in Ein und Semmel wälzt und in siedendem Oel oder in siedendem Schweinefett ausbäckt. Die auf Löschpapier entfetteten Eroquetts richtet man auf einer zierlich gebroche nen Serviette an. Samba. Man schält groß« reife Gurken und schneidet sie so fein wie Krautsalat, legt sie 3 Stunden in Salz und hängt sie dann in einem ausge brühten Tuche zum Trocknen auf. Sind sie ganz trocken abgelaufen, so legt man sie schichtenweise mit weißem Pfeffer, Muskatblüthe und etwas ge schälten Zwiebeln in ein Glas, gießt gekochten und wieder «rkalteten Wein essig darauf. Die Samba hält sich sehr gut und wird zu Rindfleisch, in Kartoffel- und Fleischsalat usw. geg«- Hamm«lk«uleinMilch. Zu thaten: Eine völlig entfettete Hammel keule, 1 Quart Milch, Salz. Wenn eine Hammelkeule ganz wie eine Reh keule schmecken soll, braucht man dazu nichts weiter wie obige Zuthaten. Man legt die geklopfte und entfettete Keule in die Bratpfanne, gießt die Milch darüber, stellt sie auf den Herd und läßt unter gelegentlichem Begießen die Milch ganz «inlochen. Es wird sich ei ne schöne braune Roux angesetzt haben, und die Keule wird fast gar fein. Man stellt sie nun in die Bratröhr«, gießt ganz wenig Wasser an, beschöpft die K«ul« fleißig etwa Stunde lang, bürstet die Roux gut von der Brat pfanne los, schmeckt den Beiguß mit dem nöthigen Salze ab und servirt, nachdem man ihn durch ein Sieb gege ben hatte. Will man ein übriges thun, so gibt man statt Wasser 2 Un zen Butter und «ine halbe fein ge wiegte Zwiebel in die Pfanne und verfährt im Uebrigen ganz wie oben. Wer will, mag den Beiguß mit Kar toffelmehl verdicken. Wachsbohnen mit Schni tz el. Die Bohnen werden gebrochen, abgewaschen und in Wasser, durch wel ches sie nur knapp bedeckt sein dürfen, mit einem Stückchen Butter zugestellt. Wenn sie ziemlich weich sind, wird >,2 Tasse bester Weinessig mit «wem Eß löffel voll feinen Mehles verquirlt, hinzu gethan und die Bohnen werden nun vollends weich gedämpft. Sollte »s nöthig sein, so gießt man noch et was Wasser an. Die Schnitzel werden aus einer Kalbskeule geschnitten, gut geklopft und ohn« sie zu paniren in eine Omelettenpfanne gethan, in der Pfund Butter zum Steigen gebracht wurden. Dann bratet man si«. indem man sie alle 2 Minuten umwendet, auf scharfem Feuer hellbraun und servirt sie mit roh gerösteten kleinen ausge bohrten Kartoffeln zu den Schnittboh nen. Mehlspeise von rohem Gries. Hierzu werden 8 Eidotter mit i/L Pfund Zucker gut verrührt, worauf Pfund ganz seiner Gries hinzu gerührt und entweder «twai Vanille- oder Citronenzucker daran ge geben wird. Zuletzt kommt das zu Schnee geschlagene Eiweiß hinzu. heißen Röhre gebacken bis es steigt, und heiß zu Tisch gegeben. Will man es als Kuchen gebrauchen, so bäckt man es etwas länger, so daß es schon ein wenig einsinkt. ES gibt dann «ine schöne Torte.
Significant historical Pennsylvania newspapers