Die Wildkatze. Roman von Ida Pkitltr. 1. btet in dem verwilderten Vorgarten des Wildprethändlcrs Leuthold kniete blumen entfernend. Von der nahen Chaussee scholl der Hufschlag eines Rosses herüber. Die junge Frau richtete sich halb empor. Ihr eigenartiges Gesicht verlor für einen Moment den müden Zug dann sank sie wieder zusammen und setzte ihre Beschäftigung mechanisch fort. Als ein freundlicher Gruß sie traf, bog sich ihr Kopf der nahen Straße zu. Der Reiter hielt an dem Zaun. .So fleißig, Frau Leuthold? Ver gebliche Mühe Ihre kleinen Hände allein können gegen den Riesen Ver-' Fenstern fernhalten." Wenn er geahnt hätte, daß man auch drinnen diese ihre Mühewaltung für lächerliche Tändelei nahm, und daß daß sie sich vielleicht, ohne sich selbst dessen klar bewußt zu sein, ihr überhaupt nur unterzogen, um im Fall ftin-s Vorüberkomniens einen Gruß, ein freundliches Wort von ihm Ihre Bitarintschaft hatte sich auf eine interessante Weife eingeleitet. Frau Elfe Leuthold wenigstens hielt es dafür. fchen zu bewahren. Sein« energisch durchgeführte Beschützerrollt, seine rit terliche Artigkeit ihr gegenüber hatten die junge Frau, die bisher weder durch ihrer kindlichen Plauderei Gefallen fand, so war er öfter, als er selbst es vielleicht gewollt, an dem Leuthold- Antony sehen, Frau Leuthold? Es ist „Sind Sie verhindert?" .Mein Mann ist v.n der Reise zu rück, und der liebt so etwas nicht," .Wäre Ihr gestrenger Eheherr ty rannisch genug, Ihnen diese harmlose Sie verneinte kopfschüttelnd. Eine „Ich hasse nur die brutale Wirklich keit. Die predigt mir täglich, stünd statt Aschenbrödels großen, lachenden Glücks wie wollte ich mich beschei den.... Arbeit, die Niemand dankt, er lachend und setzte dann ernst hinzu: »Aber wir müssen in der Pflichterfül lung Genugthuung suchen." trotzte sie. „Nun ja, schade ist's. Wir hätten in den Pausen plaudern können; ich plaudere so gern mit Ihnen. Es giebt wenig Menschen auf der Welt, die ich so schätze, wie Sie." Wie ihr ganzes Gesicht lächelte. .Verdiene ich das In der leisen, naivenFrage klang so viel Zweifel an dem Werth ihres eige nen Ichs and so viel Überschätzung des seinen durch, daß er lachen mußte. ungeschonten Kinderhände fest um die Pfähle der Einfassung geschlungen. Tie Blumen waren ihr entsunken, aus Kummer und heimliche.. Kämpfen, lag ein Ausdruck unschuldvoller Selbstver »essenheit. Hinterfüßen hob. „Elfe!" rief Frau Leuthold empört. An der Gartenthür stand ihr acht- Ebenbild soweit es den Schnitt ih res Gesichts und das weißblonde Kraushaar anbclanote und war kleine heran. .Guten Tag, wilde Elfe." Sie bog sich zurück und sah ihn .Wie s beliebt, Kind. Doch was hat Dir me.n Pferd gethan?" „Es hat gar nichts hier zu stehen, der Garten gehört uns, weißt Du, und die Mama auch." Ein rascher wie prüfender Blick streifte da- Gesicht der jungen Frau. .Ni.n, mein gastfreies Mädchen," meinte er anscheinend belustigt, „ich .Ich werde Dich schlagen." „Verschone mich, kleiner Knirps. Gehe lieber hinein und an das ABC. Du hast nachsitzen müssen, Elschen, darum bist Du wohl auch so böse?" .Pfui, Elfe! Schäme Dich!" Die strengen Worte, fein« ernstlich strafenden Augen schüchterten sie doch ein. Sie sah ihn sekundenlang stumm und einigermaßen erschreckt an, wandte sich und entfloh. Ihre kleinen Schuhe, die nie festsaßen, da sie sie tagsüber hundertmal von den unruhigen Füßen streifte, blieben im Kies stecken. Die junge Frau stand da, als Hase sie anstatt des ungezogenen Kindes .Allerdings. Gnade Gott dem, der sich die kleine Wildkatze einst einsängt, vorausgesetzt, daß sie bis dahin nicht zahmer geworden," entgegnete Götze lächelnd. .Es steckt Temperament in der Kleinen." Wildkatze! Die ungestüme Kleine hatte sich diesen Rufnamen sckcn vor geraumer Zeit bei einer Prügelasfaire mit einem erbosten Spielkameraden den Nägeln gewehrt. Da sie durch aus nicht darauf sann, den Verdienst dieser ehrenvollen Bezeichnung wieder zu entkräften, war sie ihr geblieben. Man rief sie kaum anders im Hause und auf der Gasse. Frau Elfe hatte dies bisher kaum angefochten, nur aus dem Munde ihres neuen Freundes that ihr das Wort zum erstenmal bei nahe weh. In der Thür des Hauses, die seit lich in den Garten führte, erschien eine große Männergcstalt und sah unver- Herr von Götze grüßte mit einer Lässigkeit, die deutlich merken ließ, er erwarte weder, noch fordere er einen liches Kopfnicken zutheil. Die feingezeichneten Lippen desßei ters umspielte ein spöttischer, überle gener Zug; er ignorirte sein^ taktloses und ging an ihre Arbeit zurück. Da bei kam sie an den steckengebliebenen Schuhchen ihres Töchterchens vorüber; Platzt. klewung zu spähen, lief ein Zucken über das Gesichtchen der enttäuschten Kleinen. zugezogen haben. zichcrifchen Einfluß de? Schule, über haupt xegen alles Wissen die Re .Ja," bestätigte Elf: aufrichtig seine nachsichtige Frage, .eine halbe Stunde." „Warum?" .Ich habe die Toni gepufft. S>« schnitt der Letzten immersort Gesichter, I litt ich nicht.' I Herr Leuthold lachte amllsirt. .Schon gut, Wildkatze." Er fuhr mit seiner k.öftigen Hand durch ihr wirrtS Hacr. .Zerrauft wie immer; und wo hast Du Deine Schuhe ge lassen?" .Im Sande."—Die Kleine schluckte eintn Augenblick. „Du, Vater, ich habe die Mama sehr geärgert," berich tet« sie dann mit erstickter Stimme. .So?" .Der feine Herr, den ich gar nicht leiden mag, war wieder am Zaun bei ihr. Da hab' ich fein Pferd mit klei nen Steinen geworfen aber es ging nicht mit ihm durch." .Was hat denn da der .feine Herr" gesagt?" .Oh!" ' Elses Augen funkelten vor zorniger Erbitterung. .Er ist viel schlimmer wie der Anton!" Das besagte vi«l. Anton Beier, «ine etwas gehässige Nachbarsrange, .Nun, und was sagte die Mama?" „Gar nichts! Und ich war doch so unartig," die Kleine stieß einen möchte." Das klang, trotz des lächerlichen Wunsches, rührend klagend genug. .Darauf wirst Du Dich wohl ver geblich spitzen," lachte Leuthold kurz. Er schob sie beiseite und schritt pfei fend in de-, Garten. Kleinelfe blieb zurück. kannten Kinöerherzen aufsteigen gegen dieses Uebel. Wenn sie nur gewußt hätte, in was es eigentlich bestand, wie ihre Mama davon zu lesreien war! Daß es das Schlimmste auf der gan zen Welt war, stand in dem kindlichen Geiste fest. es ihr ja loch ein- Mutterli«bi. di« Kniee und sich in trostlo ses Selbstbedauern. Das kleine Ge sichtchen bekam dabei einen ganz sanf ten, gesetzten Ausdruck. O ja, Else konnte auch still und brav sein nur glaubte ihr das Nie mand mehr, und ihre Mutter am we nigsten, weil man ihr das Kind syste ein Wildreis eingepfropft hatte, dessen durch die häuslichen Zwiste begünstig tes Heranwachsen allen Trieb zur Ge- Hätte Frau Else mehr Zeit besessen, des Kindes geistige Entwickelung zu gewahrte, warum es eigentlich eine Verstoßene imHerzen der Mutter war. Heute gab Else nun das hämisch be tonte „Vornehm" aus dem Munde deS Vaters einen kleinen Anhalt. Und sit grübelte unablässig daran herum. Hemmniß. An der entfernten Windenhecke ent lang schlich Nachbars sammetschwar spät da gab es nur noch einen Weg. Blitzschnell riß si: die Tafel aus dem flog auf und der Kater entfloh. Elfe sandte dem entsetzten Flücht ling jauchzend dix Mappe mit seinem die Tafel mit Schulaufgac,-» i„ 1,„7,- ! dert Scherben zerschmettert hatte. Gerade Frau Leuthold um die schon wieder erschauten Beweis der Unverbesserlichleit ihres Töchterchens ! so wenig Notiz, wie es etwa eint , Schlafwandelnde gethan hätte. Unv ; benso mechanisch, s« nichlssehenv vor sich hinstarrend w!e eine solche, schritt sie in das Haus und in diesem die Treppe zum ersten Stockwerk hinan. Di« Kleine bl!eb stehen und schaute ihr halboffenen Mundes bestürzt nach. Hinter ihr drein zu laufen, wagte sie nicht. Ja, was halte man nur ihrer Oben trat die junge Frau in ein ziemlich geräumiges Zimmer. Es war ihr und ihres GaUen Schlasgemach, das auch die kleine Else theilte. Der hellgctünchte Raum war für den heißen Tag geradezu lästig durch sonnt. Das mochte die Eingetretene auch stören. Sie ging weiter, erschloß eine Nebenthür und schritt in das nächste Gelaß. beinahe athemb-klemm-nde Schor schlagen in einen der geräumigen Stühle sinken. Die Stille, das künst liche Halbdunkel thaten ihr wohl. Sie lehnte den Kopf zurück und dann überließ sie sich unbeweglich der bequemen Lage. Ihre Augen irrten langsam und fremd durch den engen „Abscheulich! O abscheulich!" stöhn te sie ein paarmal leise und dann preßte sich ihr zuckender Mund wieder herb zusammen. Ja, was hatte man jungen Frau. stört um sich. Da fiel ihr heißer Blick Wand. .Mutter," sagt« Frau Else halblaut sen! Früh zur Wittwe geworden, hatte sie alles, was sie an Liebe und In teresse befaß, ihrem einzigen Kinde zu keit, das enge, freundliche Stübchen, jeden Bissen Brot, jede bescheidene Freude, die sich ihnen geboten, sogar Die Mutter, stets mehr in der Ber wllrd? wohl nach und nach aus dem Zwiespalt zwischen ihrem äußerenn und ihrem inneren Leben ein heißes, Bt'langen nach irgend eine-n Gluck in ihr c.,, .rgewachsen sein; aber sie war erst sechzehnjährig, als Herr Leuthold um sie warb. Sie gab ihm nach kurzem Besinnen ihr Jawort. Das Gefühl, welches sie ihm entgegen- Verhältnisse geworfen und so vielen denen sich ihre sechzehnjährige Lebens erfahrung zugehörig füllte wie etwa war eS, daß man nicht Geduld und Nachsicht oder vielmehr Einsicht genug befaß, abzuwarten, ob sich aus ihrer eine ganz tadellose nüchterne Hausrau pe entwickeln würde. Herr Leuthold war pessimistisch genug, an ein solches umgekehrtes Naturwunder nicht zu glauben. Das raubte der jungen Frau alle Autorität, wenn sie deren überhaupt je besessen, und ließ sie nicht Wurzel fassen da, wo sie im Herzen des Mannes, wie am Herd des Hauses die erste sein sollte. So fanden sich Enttäuschungen. Die junge Frau sah in ihrem Gatten, statt des erwarteten nachsichtigen Beschützers, einen viel fordernden Tyrannen. Und er traf da, wo er auf lernfrohe Fügsamkeit gehofft, Widerspenstigkeit und eine ihm völlig fremde, unsympathische Art der Lebensausfassung, die in seinen Hausstand paßte wie der Duft einer Rose in einen Borkostladen. Das in ihrem Stuhle. Der Sturm in ih rem Innern hatte sich schon etwas ge legt das Bewußtsein des Berlassen seins und das Vorgefühl der kommen den Leere füllten sie dafür fast bis zur Uebtlkeit. Sie sich^beinahe Gertrud ihre Zweitälteste Stief „Aber Mama! Wir haben so viel '" F Els b sich braunen lebhaften Augen die Möbel. „Ich dank«, hier "'bt's gut Staub. Es ist der reine Unsinn mit den alten lei sür den Winter auszuheben." „Jedenfalls nicht hier." Frau Elses Blick strich über das Porträt der Mut ter und über die veraltete Einrichtung hin. Ihre Lippen zuckten. „Eurer nüchternen Anschauung paßte es srei ler und opferte meine liebsten Anden ken begeistert dem Wohl unserer Ge müse." „Ach Mama, du brauchtest dich doch nicht immer gleich so überspannt aud se-/' t d "ckt d s Weitere. Ueberspannt! Das Wort hatte schon unzählige Male eindruckslos ihr fahl sie kurz. m« fiel sie heute heftiger an denn jt. An dem hintersten Tisch hantirte Martha des Hauses Aelteste zwischen Wild und Geflügel. Neben gutmüthigen, stumpfen Zügen, den die Geschäftige geduldig um sich litt, ohne aus eine Unterhaltung einzugehen. Gertrud scheuerte » schon wieder mit los, und neben einem der offenen Fen ster machte sich Leuthold Notizen in fein Eintragebuch. Als er die Eintre „Verdammtes Getrödel heut'" üb«r seine Lippen. Die junge Frau nickte Marthas Verlobtem gleichgültig zu und setzte sich dann stumm mit einer .Martha, wirst du allein fertig?" fragte sie anzüglich. „Ich denke doch," meinte diese müde, ohne aufzublicken oder inne zu halten. Gertrud plätscherte, daß die Diele schwamm. Hantiren?" bat Martha sanft, 's, s , d Er legte Buch und Bleistift weg und die Schultern, „Warst du allein?" fragte er leiser. „Ich glaube, ich brauche keine An standsdame mehr." „Möglich —" er räusperte sich und murmelte etwas, was sie nicht ver stand. Dann schritt er zu seinem „Waren Sie auch schon einmal drüben bei Anthony?" schrie er ihn an. Sattlermeister Ernst Braun hörte schwer, aber die überlaute Frage hatte Kunstreiterinnen und Akrobaten. Leuthold unterbrach ihn. „Haben Sit meine Frau dort gesehen?" hatte sie auch einen so noblen Herrn bei sich, mit dem sie viel lacht«." „Hüte dich," preßte Leuthold im Vorübergehen an der jungen Frau zwischen den Zähnen hervor, „was ich wissen will, erfahre ich auch ohne dich." Sie sah nicht zu ihm auf. „Ja freilich, es war ein großes Vergehen," erwiderte sie verächtlich. „Ich sage dir, hüte dich!" Ihr Athem flog. „Lächerlich." 't ' " d Blick an. Sein Arm zuckte er bezwang sich und ließ die erhobene Hand durch sein schon ergrauendes Haar gleilen. In kurzen Absätzen pfeifend, durchquerte er den großen Raum. Das war ein böses Zeichen, das nicht selten Sturm verkiindete. Gertrud, die keine Ahnung hatte, daß ihre harmlos gemeinte Bemerkung Unheil angerichtet, nahm sich in acht, dem Vater in den Weg zu kommen. Die schönen Augen ihrer stillen Schwe ster fuhren mehrere Male besorgt zwi schen den Eltern hin und her. Sie athmete sichtlich aus, als die kleine Elfe „Vater, ich muß Geld haben, meine Tafel ist entzwei." Leuthold wies auf seine Frau. „Nun, da marsch dorthin und laß dir'» geben," scheuchte er die Kleine ärgerlich Sie stellte sich vor Frau Elfe hin. .Na, Mama!" » Der Blick der jungen Frau glitt leer über das Kind hinweg, das in seiner anerzogenen Unart gar nicht für nö thig fand, zu bitten. Sie gab ohne Tadel oder Weigerung das Verlangte. Die Kleine sah eine Weile zu, wie die Mutter die gelben Pilzköpse abzog. „Darf ich mich zu dir aus die Fußbank fetzen, Mama?" „Nein, geh' bei Seite, du hältst mich auf." Kleinelse verharrte mit einem be trübten Gesicht auf ihrem Platzt und schien etwas zu erwägen. „Mama/ fragte sie dann plötzlich, „kannst du mir einmal gut sein, wenn ich auch vornehm werde?" Ein häßliche« Gefühl durchzuckte die junge Frau. Sit brachte dei Kin- Erbittert stieß sie die kleine Gestalt „Komm her, Eist," gebot Leuthold finster. Das Fortstoßen seines Töch terchenS galt ihm nur als ein Beweis von Trotz gegen sich. „Nun, waS gab'S?" „Ich wollte ja bloß wissen, ob Ma ma mir gut wird, wenn ich einmal .Laß dir das nicht einsallen, Wild katze." Leuthold lachte kurz. „Zu ei ner nichtstauglichen Zierpuppe darfst Krach! Neben Marthas Tisch schlug „Ich stieß mit dem Arm daran/ entschuldigte sich die Vielgeschäftige. Sie bückte sich und las, ein wtnig roth im Gtsicht, das zerschlagene Gerälh auf. Ihr unbeholfener Verlobter schob ihr galant einige Scherbtn mit sie unwissentlich, so daß sie sich em pfindlich verletzte. .Ein wenig zu eilig manchmal, Martha," äußerte er tadelnd. „Es ist hübsch, wenn eine Frau viel schafft, licheS, als bitteres Lächeln glitt über ihre hageren Züge, als sie sich aufrich tete. nicht wahr, Alte?" Schachen, die damit hinaushüpfte, und wandte sich zu ihrer Beschäfti gung. (Fortsetzung folgt.) Nobel. Landwirlh (zu einem wen der schon gebiss » Für die Küche. Gedämpfte La mm brüst. — Die Brust wird sorgfältig gehäutet. In siedendem Wasser blanchirt, abge« kühlt und zum Ablaufen gestellt. Dann beltgl man sie mit dünnen, voi« der weißen Haut und den Kernen be freiten Citronkiischeiben, bedeckt sie recht dicht mit feinen SpccksHnitten. legt das Fleisch in die Kasserole, de ren Boden gleichfalls mit Speckschnit« ten belegt ist, gießt etwas leichte Brühe oder Wasser darüber und läßt das Fleisch langsam weich dämpfen, wobei es hin und wieder mit der Brühe begossen wird. Die Sauce wird abgeschmeckt, im Nothfall mit etwas Kraftmehl seimig gelockt und über d«r in Scheiben geschnittenen Lammbrust angerichtet. Gekochte Ente. Junge Ent«» Pflegt man immer zu braten, doch lic ftrk hin und witder der Geflügethof wohl auch ein älteres Exemplar, daS sich besser zum Kochen eignet. Sie wird rein geputzt, gesengt, ausgenom men, gewaschen, abgetrocknet und mit Salz, einem Lorbeerblatt, einer zer schnittenen Mohrrübe, etwas Sellerie, zwei Zwiebeln und einer Petersilien wurzel mit lA bis 2 Quarts Wasser: Am schmackhaftesten hierzu ist eine Meerrettichsauce. Der Meerrettich etwas Milch angefeuchtet. Indessen dünstet man zwei Lössel Mehl in But entgrätet sie sorgfältig. Ein kleiner Löffel Kappern und etwas Zwiebeln werden fein gehackt und mit einem Eß- Geschmack ganz sein vermengt. Diese Masse wird als Fülle benutzt. Nun be streicht man jede Fischhälfte auf der Innenseite mit der Fülle, rollt die Fischstücke zusammen und steckt ein Holzslückchen durch. Die Herings» milch wird sein gehackt, in Essig ver rührt und durch ein Sieb über die i» einen Steintops gelegten Rollen gegos sen. Dazu gibt man noch einige Zi tronenscheibe», Pfefferkörner und Lor be«rblätter. Nach einigen Tagen sind die Rollen genügend durchzogen. Bein» Anrichten mischt man etwas Salatöl' unter die Sauce. Spargel -Auflauf. Eine vorzügliche Spargel - Speise ist die solgende. Man schneidet die Spargel —es dürfen auch dünne in weich. Dan» schneidet man gelochten Schinken in dicke Scheiben und zer theilt sie in kleine Stückchen. In eine Auflaussorm legt man Butterslöckchen. darauf eine Lage Spargel, sodatz obenauf Spargel tommt. Nun schlägt man sechs Eier schaumig, giebt sech» kleine Lössel Milch, Salz und etwa» Psesser dazu, sowie seingehackte Cham pignons. Dies schüttet man über di» Spargel, schiebt die Form in eine» mäßig geheizten Ofen und läßt sie so lange stehen, bis das Ei fest, aber nicht hart ist. Man fervirt braune Butter dazu. Ana n a S <>n niirntcm. Aus ei ner frischen Ananas schneidet man Scheiben in Größe eines halben Kar tenblattes, nachdem man die Frucht gut geschält halte; serner läutert man Zucker und wirst die etwa 1 Zoll dicken Ananasstücke Hintin. Indessen befreit man die Milchbrötchen von ihrer Rinde, schneidet sie in Scheiben und wirst sie in gebräunte Butttr, in der man sie knusperig, aber ja nicht zu hart ab bäckt. Jetzt legt man die Scheibchen kranzsörmig <»'» >»ii'l>t»l>) aus cine runde Schiissel, belegt ein jedes von ihnen, oder abweckselnd immer eines und das andere mit den AnanaSstück cken, die etwa S Minuten aus dem Feuer geblieben und heiß gehalten worden sind, schüttet den recht reich lichen Zuckersaft darüber und richtet Kalbsfrikassee. Zum Kalbs frikassee ist da» Brustsleisch mit den kleine» Rippen am besten zu gebrau chen. Man schlägt es in beliebig große Stückt, blanchirt sie in heißem Wasser und läßt sie in heißem verkühlen und ablause». Inzwischen thut man in einen Schmorlopf ein gutes Stück Butter, ein Stückchen geräucherten Schinken oder Speck, Salz, einige klei ne Zwiebeln, in die man Nelken gesteckt hat, Gewürz, Lorbeerblätter, einige Sttngtl Majoran und Thymian, eil» paar Schalotten, nach Wunsch auch ein Stückchen ganzen Ingwer und schmort das Fleisch darin weich. Dann wird es herausgenommen, die Sauce durch ein Sieb gegossen, mit einer weißen Mehlschwitze seimig gemacht und mit einigen Eidottern liirt. Nun schmeckt man sie pikant ab mit Cilronensaft. auch etwas abg«ri«bener Citronen« schale, Estragonessig, Sardellenbutter, Muskatnuß, eine Prise Pfeffer und wenn nöthig, ein« Prise Zucker. Zu letzt giebt man «in«n Eßlöffel Kaper» und Champignons dazu. Statt der Champignons kann man auch andere Pilze »«rwendtn, im Winter «ignen sich «ingelegt« Pfesftrlingt und Steinpilz«
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