Das alle Nied. ««man von Marie Tiert. ? (8. Fortsetzung.) Als Wolf schließlich die Sache hier doch so über wurde, daß er gehen wollte, klingelt« draußen die Haus glock«, und in's Zimmer kam mit schmutzrespritzten Reitstiefeln, mit ei nem lächelnden, leuchtend«» Guten jungengtsicht, mit aufgesträubtem, ro them Haar: Ulrich Egg«rs aus Holz- bloß mal mich nach Htrrn Pastor erkundigen —" Es klang sehr verlegen und sehr un wahr. „O wie gut von Ihnen," sagte der Pastor kürzlich. „Elschen, wir müs sen w'ihl noch neuen Kaffee haben, ich trinke auch gern noch ein Täßchen mit. Wi« es mir geht? Seit gestern unver ändert, lieber Herr Eggers." Seit gestern —hm ach so dacht- Wolf. Elender Affe, was willst denn du auch noch hier? Statt ihm die Hand zu geben, wie es nöthig und schicklich war, hätte er ihm mit Leichtigkeit di« Kehle zudrücken mögen. Ihm und dem vlellieben Veilchenblauen. Er wollt« auch d«n neuen Kaffee und die erneute Schmauserei nicht mehr abwarten, überhaupt nicht die Rückkchr von Else abwarten. Wozu sich noch erst die Pönitenz auferlegen, ElfenZ kleine Hand in der feinen zu fühlen? Wozu überhaupt dies« ganze Affen komödie? Zwei Freier tanzten jetzt ja glücklich um sie herum, da war ja der ganze Apparat von Schuld und Reue, den er um ihretwillen eingestellt hatte, «in veraltetes, lächerliches Instrument. Ach Gott im Himmel, als ob di« Weiber sich nicht noch immer selbst helfen könnten. Die Thränen, die ih nen der eine auspreßt, muß ihnen der andere abwischen um es nicht noch „Adieu. Herr Pastor. Also das Pulver Morgens vor d«m «rst«n Früh stück in heißem Wasser. Sonst nur Schonung." „Am Sonntag nach Neujahr darf .ich woh! noch nicht wieder predigen?" fragte der alte Herr ganz zaghaft. Natürlich! Allemal! Morgen schon! hätt« Wolf am liebsten geschrieen. klassisizirt werd«. Ich bin und ich will! Ich will, daß steine alt« Jungfer lied. Er i'örte es nicht. Er hatte nichi Weib .!nd nicht Kind. Der nächste Tag war ein Sonn abend. Am Abend hatte er im Dorf Klähnen zu thun, ein Tagelöhnerkind Es lag durchaus kein Grund vor, in's Pfarrhaus zu gehen, der Pastor wußte, was er zu thun hatte, und sein Zustand veränderlichen Bil der. Wolf log es sich auch nicht vor, daß er d«ö Pastors nxgen ging. Semen Wagen hatte ex im Dorf ge lassen. So stockfinster war der Weg. daß «r auf übergefrorene Pfützen trat und «in paarmal in der Glätte oder über unverhoffte Steine beinah zu Fall gekommen wäre. In der Einfahrt blieb er stehen und sah in die unverhangenen Fenster der niedriggelegenen Parterrestube links, der Swdirstube. Am Sophatisch sa ßen der Pastor und Johannes Okeley, beide emsig über «in Schriftstück g«- bückt. Sich«r>ich sah der Alte sich einmal die Predigt des Jungen für morgen durch. Jetzt hoben sie die Köpfe und schienen heftig zu disputi ren. Der schlimme Lausch«! drauß«n lachte. Ihr Schattenhelden! dachte er. Erhitzt euch nur um erklügelte Proble me, indes; der leibhaftig« Teufel euch geruhig durch eure Hausthür kommt Die Hausglocke schellte laut. Er vier ging geraden Schrittet 7-.cht<» Wolf hatte nur ganz flüchtig ge klopft und gleich die Thür aufgemacht, wie es seiner entfesselten Einbrecher „Ach der Doktor!" rief Käthe ganz entsetzt. Aergerlicher war er in seinem ganzen Leben noch nicht be- war nun doch nun also doch! flüchtig «rröth«t, alxr si« b«- nahm sich wie ein gesitteter Mensch. .Sie kommen ja heut« so spät, Herr Doktor. Soll ich Papa herüberho len?" „Nein. Ich hab« heut« nichts mit ihm zu thun. Ich hab« den kleinen Jen- behandelt und muß, ehe ich fort fahre, noch einmal nach ihm sehen. Kann ich unterdessen mein« müd«n Füße ein wenig unter Ihren Tisch ste cken?" „Bitte sehr, natürlich. Soll ich Ih nen ein bißchen The« mach«n?" „Nein, dank«. Lesen Sie Ihren herrlichen Frithjof nur weiter, Fräu lein Käthe." „Ach!" sagte d«r braunköpfig« Back fisch ung«zogen, drehte sich mit verär gert glühendem Gesicht herum, daß ihr dicker Zopf ihr auf dem Rücken tanzt«, legt« das Buch auf die Sopha lehiie, steckt« di« Finger in die Ohren und versucht« nun, sich auf dies« Weise zu isoliren, um ihren so roh unter brochenen Genuß fortzusetzen. „Aber, Käthe!" sagt« Else, nutzlo serweise, denn die kleine Schwester war schon ihrem Bannkreis entrückt. Wolf hatte sich neben Elfens Platz gesetzt. Diese Situation war noch nicht die schlechteste. Er sah dem Mäd chen ernst in's Gesicht. „Ich muß ein mal mit Ihnen über Sie selbst reden," sagte er. „Ihr Aussehen hat mich ver folgt, Sie sind kränker, als Sie zuge ben." aber sie that es nicht. „Mir ist of! recht schlecht," gab sie einfach zu, „aber ich denk«, das gibt sich mit der Zeit. Arzneien möchte ich dafür nicht neh- „Nein,'' sagte er. „Vielleicht sind die nicht nöthig. Erholung müssen Sie haben, ein bißchen Erfrischung und Fr«ud«!" „Ja," sagte sie still, „aber das gibt's doch nicht zu kaufen. Wenn Walter besser wird ach, Herr Doktor —" und ein Ausdruck kam ihr, wie er ihn von früher kannte groß, lebendig, leidenschaftlich „köniim Sie es mir nicht sagen, ob er besser werden wird?" .Ich weiß es nicht," gab er zur Ant wort. „Ich habe ihn ja nicht unter sucht." „Nein. Das hätte Walter ja nie zu gegeben damals —" thet«. Ihr Blick senkte sich verwirrt. Ueber ihr Gesichtchen, das er mehr ge liebt hatte als alles auf der Welt, sah wi« den Widerschein der wilden Jagd alter Schmerzen, alten Glücks, das ihr Herz durchstiirmt«. Akr «in seltsames, fremdes Stau nen durchrieselt« ihn. Muß dies erst unmittelbar in dir geweckt werden? Lebt es nicht mehr als erstes in dir? —> Da sprang plötzlich Käthe auf, rafft« ihr heiß verehrtes Buch zusam men und lief in die Nebenstube. Ein Streichholz knackte, flammte auf, ein« Thür verstohlen angedrückt. So -- nun Ruhe in ihrem Heiligthum vor diesen profanen, plaudersüchtigen Leu 'ch „Ach —" Else war ganz beschämt. „Es ist so sie ist sonst gar nicht so ungezogen. Aber die ungewohnte Freiheit, weil Mutter fort ist, und ausstehen, Herr Doktor." „Mich nicht? Was habe ich denn dem verletzlichen Fräulein gethan? Ich erinnere mich kaum, mit ihr geredet zu E t d "ckt beliebtes Veiivort. «Ja, was geht an?" Sie's nicht vorzeiiig verrathen wollen Johannes ist unserer Käthe gut, eigentlich schon, als sie noch ein Kind „D«r?! Ab«r was ist sie denn „O, sie ist achtzehn Jahre." kommt's also herum. Das ist ja Noch gestern hätte ihn diese Lösung mit befrei«nd«m Lachen erfüllt. Wel che dumm« Jd«e hatte er sich in den Kopf gesetzt. Heute schien's ihm plötz- Nicht Johannes, nicht Ulrich es Es lam «in« Pause, rings war es still. Niemand kam zu stören. In er habener Ruh« stand d«r Weihnachts- Hat:e d«nn das alles heut« noch ei nen Sinn? Ja, wenn du darauf wartetest, nen Sinn Er stand auf, das Strickknäuel legte er vorsichtig in seinen Behälter zurück, daß «s nicht vom Tisch roll«. im Instinkt tiner Gefahr auf Tod und auf Leben —hob den Kopf nicht, duck te ihn leise athemlos. Und er sah die goldig schimmernden Härchen in ihrem Nacken. Da fühlt« er: ich bin noch heute der Herr über dich, über deinen Willen, du chen. Di« Gewalt hab« ich aber sie zer rinnt mit dieser Stunde. Morgen bin Jens sehen. Die Zeit ist um." Da hob sie ihren Kops wieder und blickte auf. Ein verlorenes, scheues leisen Druck wie einen Dank. Die Zeit ist um! Er ging hinaus. Draußen sah er ten. hat —" Es wurde Abend, und Wolf war noch »'cht zurück. Aber Otto erfüllte gang«n. Rudi wachte auf und erhob sein tem peramentvolles Gebrüll. Er hatte ganz reckt damit, es war Zeit, daß er bar«s Gesicht? „Ich habe hier ein kleines, interes santes Schriftstück," sagte er. „Hab« mir die Mühe genommen, es auszukle ben. Es hat für Dich nämlich Dauer werth. Hast du Zeit, es zu lesen?" Kind von der Brust fort. „Was hast du da, Otto?" »Komin nur in die andere Stube, hier ist's nicht hell genug. Lege dein Herzblatt in's Bett. Hier w«S ist das Bild und die Unterschrift?" Er hielt es ihr nur von Weitem hin, Mannes erkannte. Do« Alles sagt« ihr noch nichts. Aber Ottos höhnischer, bedeutungsvoller, niederträchtiger Aus di« Glieder. .Was soll der Unsinn?" murmelt« sie, wie sich selbst zum Trost. Aber sie stand auf und legte das Kind in's V«ttchen. Das, noch nicht voll befriedigt, meckert« ein bischen, aber schon waren die Aeuglein zu, und es nahm als junger Philosoph sein Däumchen als Ersatz. Otto war ihr vorangegangen. Un ter der h«llen Lampe des Eßtisches, d«r gedeckt noch auf den Hausherrn warte te, legte er den Papierstreifen, den er kunstvoll und geschickt auf Papp« zu sammengeklebt hatte, vor sein« Schwe- Nach dem ersten Blick fühlt« sie jäh „WaS soll dies bedeuten?" rief sie erregt. „Wo hast du den Zettel gesun den?" „Im Papierkorb, Ma. Aber bitt«, hast ou di« großen Augen her, du mein verlassenes Kind?" „Otto!" Aufschreiend riß sie das Blatt an sich. Und was es war, und was es sein mochte, er, Otto, hatt« es ja schon gelesen studirt, auswendig Sie sah darauf ni«der. .Wo hast du die großen Augen her, Du mein verlassenes Kind? Wird die Trennung denn so schwer?" Ein jähes, körperliches Ueb«lb«fin den quoll ihr in di« Kehle, schnitt ihr die Luft ab. Trotzdem sah si« ohne sichtliche Aufregung auf die Zeilen. „Ein Gedicht —" sagte sie beinah« gleichgültig. „Sehr scharfsinnig beobachtet!" spottete Otto. „An wen mag's wohl sein? An dich, dächte ich schwerlich." „Den mir Moral und Redlich keit —' .Otto, sag nochmal, wo hast du's „Im Papierkorb. Ich habe nicht etwa geschnüffelt, meine Liebe. Ich Plötzlich kam etwas wie Besinnung über sie, wi« «in krampfhaftes Verlan gen, was «s auch fei, das hier auf sie lau«r«, ihn, den Höhnischen, Schreckli chen, de» gegen Wolf Feindlichen, außerhalb dieser Sache zu stellen. „Ja, aber, Otto, was willst du eigentlich? Dies ist ein Gedicht, das ich Wolf neulich vorlas und ihn bat, für „So? Ach! Wi« reizend!" Otto kennst du es, liebst «s sogar. Ach, Ma, kl«in« Ma, wie schön du doch auch zu lügen verstehst!" Da wich ihr der Boden unter den Füßen. Sie hatte keine Handhab« ge- Aber Gott, was ist dies nur? Ach, Dummes Herz, was hast du nur zu klopfen? Das macht nur Otto mit sei nem albernen Gethu«. Schritts," an das dunkel brennende Länwchen. Wolfs Handschrift war's Da geht's sich schlecht allein —" An wen war dies gerichtet? Nichts gab Aufschluß. Keine Unter schrift, teil. Nam« war daran zu f«h«n. Zeilen, als lachten sie mit Ottos G«- sicht. Kein Datum? N«in oixr doch: Boden fiel der Zett«l „Den mir Moral und Redlich keit —" Wagenrvllen klang draußen, zu glei cher Zeit klopfte es heftig und immer heftiger. ,Ma, aber so mache doch auf. Ich wollte dir nur sagen, du wirst doch Wolf nicht klatschen, dag ich es war, der dir den Zetlel brachte. Kannst ihn ja allein gefunden haben. Auf Ehre, er lag im Papierkorb, offen für Jeden. Was hast du denn davon, mich mit in eure Suppe zu tunken? Du, Ma. wenn d» nichts sagst, versprechi ich dir, noch heute Abend dir zu sagen, wer das ver lassene Kind ist. Ich habe nämlich meine Fährte. Aber Herrgott, Ma, .Warum klopfst du so wüst, Otto?" „Na nu!" Er hatte mindestens er wartet, sie ganz verheult zu sehen. .Wo :st der Zettel?" Sie hielt nichts in „Ich habe keinen Zettel mehr. Ich hören." „Ach so, hm, hm. Na ja. Ich weiß auch von keinem Zettel mehr. Das schlug halb elf. Mariannens Blick aber verkroch sich in bitterer Scham in ihrem Teller, in Athemholen eine Qual. Was wollte sie, was sollte sie hier an seinem Tisch? So also sah die Lösung aller ihrer Fragen, all«r ihrer Zweifel aus? O du blinder Sinn, und du hast so viel ge tastet, und auf das Einfachste konntest du nicht kommen? Flüchtig, in gramvoller Neugier hob sie den Blick. Wie mag «r wohl aus sehen, wenn er solche Worte spricht Warum denn aber so, Wolf? Welche Moral zwang dich zu mir? Warst du mir verpflichtet? Wolf oder bin doch nicht ich ge meint? Hat vielleicht alles kein« Bezie hung?! „Hoffentlich geht heute die Nacht glocke nicht," sagte Woif aufstehend. „Ich bin todinüd«." Als «r an ihr vorüberging, sah si« ihm nach. Ist txnn wirklich zwischen uns eine Kluft so weit und tief, daß ich zu thun? Sie stand auf, aber die Knie zitter ten ihr. War nicht diese Erkenntniß ihrer Fremdheit allein schon die Ant wort auf all« tröstenden Zweifel? Einen Moment packte es sie wie Wahnsinn. Ihm nachstürzen, ihm zu Füßen stürzen: Hab mich lieb! O sei sein Lieben herbeigeweint hatte! Otto kam herein und sah sich vorsich tig in der Stub« um. „Ist er hin aus?" Da richtete sich Marianne auf. Ein wilder Abscheu schüttelte sie, Feuerfun ken sprühten ihr vor den Augen. .Fort mit dir! Ich will dich nicht sehen! Was bist du, und was ist er! Noch ein Wort von dir in dieser Sach«, und ich sage ihm, daß er dich aus sei nem Hause weist. Zwischen ihm und mir ist kein Platz für dich!" ,Na nu, na nu!" sagte Otto. Ganz entgeistert sah er ihr nach, wie si« hin ausging. Albernes Gehabe! Und er hatte so interessante Nachrichten für sie. Wie fein hatte er es, ohne auffallend zu Abendstunde im Pfarrhaus gewesen sei. Und daß Else Bärenwender im Spiel war, hatte er ja als hellhöriger Aber mit der verdrehten Ma war in diese: Hinsicht nicht gut umgehen. hören wollte, durfte man es ihr auch nicht zu Gehör bringen, sonst gab's ""Schede d' sch" Gl het d ger eins auszuwischen, ging ihm nun so glatt durch die Finger. Ja, rechne nur einer auf die W«ib«r, wenn sie ver liebt sind! Wolf schlief ein, kaum daß er den Kopf in's Kissen gelegt hatte. und hörte seine Athemzüge und die Athemzüge des Buben. .Ja, du hast recht: nach sel'gem Spiel Da geht sich's schlecht allein —" Allein! Warst du allein, Wolf O, wer nahm diese Verse aus ihrem armen, kranken Gehirn? Wo war das Feu:r, das sie verzehren konnte, wie das zusammengestückt« und ausgeklebte Rezeptformular im Ofen verzehrt wor den war? 14. Noch war dai alt« Jahr nicht her um, da kam Ulrich Eggers nach Kläh nen, aber nicht geritten wie gewöhnlich, sonder» zu Wagen in seinem allerbe sten Anzug. So etwas hatte er im Gefühl: man thut allen Werktagsstaub von sich ab, man wäscht sich die Hände als ginge man zur Kirche wenn man seines Lebens größten Gang vor sich Hai. d'fch« f' Glück geholt hätte. Er dachte so recht Alte an? Der bleibt sein Lebtag außer- halb stehen, während unser die Thatest tägszeit zu erwählen, in der er den Pastor schlafend wußte. Auch zu Haus hatte er nichts gesagt oder weniger alt nichts: er hatte «twas von «in«r Ein ladung g«logen, um seinen Sonntags- Als Else ihn eintreten sah, wußt« sie, als was er kam, und was für sie kam. Er schickt« ohne langes Komplimente machen ihre kleinen Geschwister hinaus und trat zu ihr. Si« stand am Eßtisch in ihrer großen Schürze und legte eben das Tischtuch zusammen. Es roch noch etwas nach Mittag, obwohl «in Luftfenslerchen geöffnet war. So allein mit ihr er hatte sich diesen Moment hundertmal vorgestellt in Träumen und in Wachen und Sie aber war sehr blaß geworden. Mit ihren verarbeiteten Händen legt« sie das Tischtuch zusammen und noch .Ich habe Si« li«b, Fräulein Els« t«n —" stammelte der arme Jung«. Es waren die trübseligen Reste einer schönen Rede, die er noch im Wagen so Elses Hände hört«n plötzlich auf, das Tischtuch zu str«ich«n. Die Färb« verging ii> ihrem Gesicht. Erstarrte si« unter seinen tollkühnen Worten? Ihm war, als drehe sich alles um es es hat Sie wohl ver sagte sie nur leise und schüttelte den Kopf. Wie sie ihn anblickte, ward ihr plötzlich so still zu Sinn. Ein lindes, erlösendes Vertrauen kam in ihr er schöpftes Herz. „Ich habt Ihnen auch nicht viel zu bieten," sagte sie mit schwer«! Stimme. „Ich weiß ja alles," gab er still zur Antwort. .Ich iveiß auch, daß ich nicht viel bedeute, gegen —" Es siel kein Nam«. Er konnt« nicht fallen zwischen diesen beiden oder ihre Scham wäre ohne End« gewesen. Aber in diesen von Erleben überschwe ren Minuten stand alles, was er, der hatte, noch einmal wie ein« unüber steigliche Schicksalsmacht zwischen ihnen. Lautlos, in athemloser Bangigkeit verstrichen di« Minuten. Da kam das arme Scelchen wieder zu sich. .Es ist ja gar nichts —" sagte sie mit einem verlorenen Lächeln, das ihm das Herz zerriß. „Das ist ja alles schon so lange, schrecklich lange vorbei. „Ja ja —" sagt« er nur, weil er fühlte, ihr zu Hilfe kommen zu müssen, und nicht wußte, welche Worte sie jetzt gebraucht hätte, d« ihr aufhalf«», ohn« weh zu thu». „Daß Walter so krank wurde da habe ich alles vergessen. Da kam mir der liebe Gott zu Hilfe. Ach nein, so will ich nicht sagen! Das klingt ja fast, als sähe ich es für gut an, daß es fo kam. Nein, nein! Ich meinte nur ach, wir wollen nicht mehr darüber re den. Ich meine nur noch das: viel bin ich jetzt wohl nicht mehr!" .O für mich sind Sie noch im mer zu gut," sagt« Ulrich. Er drückt« sich eben so aus, wie es in seinem Vermögen stand. Else sah ihn an und mußte plötzlich lächeln. Es war, alt guck« ihr alter kleiner Schalk schon so ein bisch«» wi«der um die Ecke. „Und wie es in Holzhagen ist, das wissen Sie ja auch," sagte er eifrig. „Vater läßt mir das Gut, ivenn ich Heirathe, das hat «r gesagt. Meinen Bruder muß ich dann wohl auszahlen, aber es ist in den letzten Jahren gut mit uns gegangen. Sonst hätte ich es Ihnen auch gar nicht so angeboten. Und viel arbeiten haben Sie gar nicht nöthig, Mama hat's nie gethan." ,O, natürlich arb«ite ich!" sagt« Else. „Was denken Sie sonst? Ich Langweile." „Nun wie Sie es mögen —' sagt« er ganz gehalten. Ihre Antwort entzückte ihn, aber doch nahm «r sich fest vor, ihr nur ein ganz kleines Feld einzuräumen. Sie sollte eben auch ver wöhnt werden. Karl Eggers, der Alt«, spulte doch noch bei seinem Jungen im Blut. ,JPs nun abgemacht?" fragte «r ganz schüchtern, als stünde ein Eon trakt in Frag«, der doch allzu sehr nur zu f«in«n Gunsten liege. „Ich denke ja," sagte Else zwischen Weinen und Lachen. einander und zog das Mädchen leise an sich heran, und sie ließ sich ohne Wider stand von ihm iüssen. Er machte et auch behutsam genug, denn ihm war „Guter, lieber Mensch!' dachte sie. still an UlnchS breiter Äq-/!t«r . Fortsetzung folgt.) Für die Kiichr. Gebratener Käs«. Recht tro cken ausgepreßt«! Weichkäse (Quark) wird ungesalzen in einem tiefen Tell«r od«i in «in«i Schüss«! in die Küch« ge stellt, w«il «r im Warmen schneller schmierig wird. Ist dies geschehen/so Dessertkäse gleich. Ge spick t e Kalbs l e b e r mit und Salz und Pfeffer. Man richtet fene Leber in der Mitte der Schüssel Fleischbrühe zuschüttet und Acht gibt, nein, grünem Gemüse dazu. KalbSnierenschnitten. Die in ihrem Fett gebratene Niere wird mit einem Stückchen gekochten Schin ken und einer Scheibe Kalbsbraten ganz fein gehackt. Da hinzu fügt man ein in kaltem Wasser aufgeweichtes und stark ausgedrücktes Milchbrot, etwas gewiegte Petersilie, 2 Eigelbe, Salz, Muskatnuß. Dan i schneidet man runde Semin«l, die vorher ein legt diese einige Augenblicke in kalte Milch, welche init den beiden Eiweißen vermischt wurde, und giebt auf jede Semmelscheibe I—2 Theelöffelchen Farce, drückt dieselbe fest mittelst tackt in steigendem Bratensett und Butter auf beiden Seiten goldgelb. Die mit Farce bestrichene Seite kommt zuerst in das Fett. Als Beilage zu feinen Gemüsen, wie Spinat, auch Wirsing oder grünem Salat, eignen sie sich vortrefflich. Kalbsbratenauflauf. Man schneidet in der Schale gelochte und abgezogene Kartoffeln in Schei ben, hackt Ueberreste eines Kalbsbra tens und etwas rohen Schinken ziem lich klein, reibt Parmesankäse hinzu und mischt es untereinander. Die Hälfte dieser Masse füllt man in ein« Form und übergießt sie mit folgender Sauce: In Butter gebräunte, kleinge schnittene Zwiebel, Salz, saure Sahn« und übrig gebliebene Kalbsbraten sauce. Dann wird der Rest der Masse eingefüllt, mit Paniermehl bestreut und mit zerpflückter Butter belegt. Dreiviertel Stunden in mäßiger Hitze zu bocken. Das Ganze wird dann in daraus vorgelegt. Rührei in Coquillenscha len zu vier Schalen. K Eier, 1 Eß löffel Milch. 2 Eßlöffel Sahne. I>/5 Unze Butter, 2 Eßlöffel gehackt« Champignons oder Morcheln, 1 Unz« gekochter gehackter Schinken, 2 Sar dellen, etwas Salz. Von 6 Eiern. 1 Eßlöffel Milch und etwas Salz wird mit der Hälfte Butter ein Rührei be- Morcheli? gedämpft, 2 EßlöffelSahne, mit vermischt. Diese Mischung wird abwechselnd mit dem Rührei in die erwärmten Coquillenschalen gefüllt, genebeniSemmel wird darüber gesiebt Paprikafleisch mit Reit. Ein junges Huhn wird zerlegt oder ein derbes Stück Kalbfleisch in hüb sche Stücke geschnitten. Jetzt pflückt man in eine Kasserolle Butter klein, legt die Fleischstücken darauf, salzt sie, und streut eine Messerspitze Paprika darauf, ja nicht zu viel. Nun legt man nochmals ein paar Stücke Butter aus, daß das Fleisch knapp bedeckt ist, und läßt es, fest zugedeckt,.halb weich dunsten. Dann verquirlt man saure Sahne mit Mehl und einer Kleinig keit Zucker, gießt dies an das Fleisch und läßt ei noch etwa bis V, Stunde dünsten, wobei man öfter schüttelt, daß es nicht anhängt. Dozll wird derb gekochter Wasserreis servirt.
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